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His, Entwickelung des Hühnchens.

platte in Berührung, somit verbinden sich beide früher durch die Parietalhöhle getrennten Schichten wieder in einer von innen und vorn nach aussen und hinten laufenden Linie, so dass die Parietalhöhle hier einen hinteren Abschluss gegen die Peritonealhöhle erfährt. Dieser Abschluss ist die Anlage des Diaphragmas, das somit im obersten Abschnitt des Halses (man denke an seine Innervation aus dem Plexus cervical. super.) entsteht, später aber, wie alle übrigen Organe, eine Rückwärtsschiebung erleiden. Zu den Muskelanlagen rechnet H. auch die REMAK'schen Mittelplatten; nur ihr oberster Theil liefert animale, die übrigen Theile vegetative Muskeln für den MÜLLER'schen Gang, die Gefässe des WOLFF'schen Körpers und diejenigen des Gekröses.

II. Bildung des Rumpfes, der Urwirbel, des Amnion und Verhalten des Axen stranges. Ausser den schon vorhin angeführten Längsfalten treten im Verlauf der weiteren Entwickelung noch auf: 1) die Stammleiste, eine leichte convexe Erhebung des oberen Grenzblattes, die zwischen je 2 Urwirbeln quere Einkerbungen zeigt; sie liegt nach aussen vom Zwischenstrang. Dann folgt nach aussen als neue Grenze zwischen Stamm und Parietalzone eine seichte Längsrinne, die Seitenrinne, und darauf eine der seitlichen Keimfalte entsprechende Längsleiste, nach ihrem Entdecker die WOLFF'sche Leiste genannt. An Querzonen des Rumpfes werden unterschieden: 1) die dorsalwärts- concave Zone der Stammbeuge oder vordere Halszone (6-10 Urwirbel), dann folgt eine dorsalwärts-convexe Abtheilung, Dorsalschwelle, hintere Halszone, in deren Bereich die Medullarplatte weit geöffnet ist. Hinter der Dorsalschwelle kommt der sich allmählich zur Grenzrinne abdachende Endabschnitt. Später mit der Verlängerung des Endabschnitts tritt hinter der Dorsalschwelle noch eine zweite Erhebung mit Verbreiterung und Eröffnung des Medullarrohrs ein, die Sakralschwelle, zwischen dieser und der Dorsalschwelle eine zweite Vertiefung, die Lendenbeuge (hintere Stammbeuge). Die Halsgegend umfasst die 14 ersten Urwirbelpaare. Bemerkenswerth ist die später erfolgende allgemeine Rückwärtsschiebung der Organe, indem Lungen, Diaphragma, Pankreas, Magen im oberen Theile der Halsgegend zuerst entstehen. Das mechanische Moment für diese Verschiebung liegt in dem prävalirenden Wachsthum der axialen Gebilde des animalen Blattes und in der Kopf- und Nackenkrümmung. Im Caudaltheil oder in der hinteren Parietalzone finden sich manche Eigenthümlichkeiten. Oberes und unteres Keimblatt sind in der axialen Längslinie nicht verbunden. Die Muskelplatten liegen ihren betreffenden Grenzblättern fest an. Die obere Muskelplatte reicht weiter nach rückwärts und lateralwärts als die untere; die letzten Querschnitte des Keimes zeigen daher nur noch die obere Muskelplatte. (Fortsetzung folgt.) Waldeyer (Breslau).

FLAMM, Trichinenepidemie.

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J. H. FLAMM, Die Trichinenepidemie in Schönebeck bei

Magdeburg.

Wiener med. Wochenschr. 1868. No. 95-98.

Auf die Nachricht einer in Schönebeck ausgebrochenen Trichinenepidemie begab sich Vf. dorthin, um sich durch eigene Anschauung über den Verlauf der Trichinose zu unterrichten. Er berichtet darüber folgendes: Die ersten Anzeichen einer ziemlich weit verbreiteten epidemischen Erkrankung wurden am 7. Juni bemerkt, jedoch erst kurz vor dem 6. Juli, an welchem Tage die erste Obduction zur Beobachtung kam, wurde dieselbe als Infection mit Trichinen erkannt. Bei einer Bevölkerung der Stadt von 10,000 Menschen, wurde die Krankheit bei 64 Personen durch die ärztliche Beobachtung constatirt, und es starben 17%. Es war nicht genau festzustellen, an welchem Tage die Infection stattgefunden hatte, und ebenso blieb es zweifelhaft, ob ein Schwein oder mehrere die Veranlassung hierzu gegeben hatten. Trotz der gesetzlich angeordneten Fleischschau war die Anwesenheit der Trichinen vollkommen unbemerkt geblieben. Die Intensität der Erkrankung hing der Hauptsache nach davon ab, ob viel oder wenig trichinenhaltiges Fleisch, und dieses in rohem oder mehr weniger gebratenem Zustande verzehrt war. Jedoch schien unabhängig hiervon bei einzelnen Personen eine gewisse wenigstens relative Immunität zu bestehen. Auffallend war, dass kein Kind unter 4 Jahren erkrankte, trotzdem viele von demselben Fleisch gegessen hatten, welches bei Erwachsenen zu schweren Symptomen Veranlassung gab. Ferner schien chronischer Alkoholismus theilweise zu schützen.

In den leichteren Fällen bestanden oft nur Apetitlosigkeit und leichte Muskelschmerzen; in den schwereren dagegen begann die Symptomenreihe mit den Erscheinungen eines heftigen Magen- und Darmcatarrhs. Später stellte sich dann Steifigkeit sämmtlicher Gelenke und schmerzhafte Müdigkeit ein. Besonders hervortretend war die Affection des Zwerchfells, welche sich durch erschwerte Respiration und Präcordialangst documentirte. Als characteristisch hebt Vf. eine weit verbreitete Schmerzhaftigkeit der Muskeln bei Druck hervor. Sehr häufig fanden sich Oedeme. Dieselben begannen gewöhnlich an der Conjunctiva und den oberen Augenlidern, setzten sich von dort öfters über das Gesicht fort und ergriffen später auch die oberen und unteren Extremitäten. Die grosse Mehrzahl der Erkrankungen verlief mit Fieber, welches Vf. als Reactionsfieber deutet; der Schlaf war meist erheblich gestört, in einzelnen Fällen traten starke Schweisse auf, welche jedoch bei anderen tödtlich eudenden Erkrankungen durchaus fehlten. Andere Symptome wie ein sehr lästiges Hautjucken, das Gefühl von Eingeschlafensein der Extremitäten, Nasenbluten und starke Bronchocatarrhe fanden sich

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JÜNGKEN, Stricturen der Harnröhre.

in wechselnder Häufigkeit. Die Therapie war nicht im Stande die Krankheit selbst erfolgreich zu bekämpfen, und beschränkte sich daher auf Milderung der einzelnen Symptome.

Busch.

JÜNGKEN, Ueber die Stricturen der männlichen Harnröhre,

Deutsche Klinik 1868. No. 51.

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Um zunächst zu entscheiden, ob im gegebenen Falle eine Harnröhrenstrictur im engeren Sinne oder eine Stenose, bedingt durch Druck von aussen vorliegt, räth J., der inneren Untersuchung jedesmal eine äussere voranzuschicken. Dieselbe hat per rectum zu beginnen, dann auf die Reg. suprapub. überzugehen und mit einer sorgfältigen Betastung des Verlaufes der Harnröhre vom Orific. ext. bis zum Anfange der P. membr. zu enden. Von dem Ergebnisse der äusseren Untersuchung hängt es ab, ob zur inneren geschritten werden soll oder darf. Zu ihr gebraucht man am besten silberne Catheter mit rundem nicht birnförmigem oder gar spitzem Schnabel; nur in seltenen Fällen ist mit elastischen mehr zu erreichen; will man letztere ohne Mandrin einführen, so sind solche mit Olive denen ohne sie vorzuziehen. Bei der Einführung sowohl der silbernen als der elastischen Catheter leg J. grosses Gewicht auf die starke Anspannung des Penis und auf das Hineinhebeln des Schnabels in die P. prost., das am besten vom Damme aus mit dem Mittelfinger der das Instrument nicht fixirenden Hand ausgeführt wird. Gelangt man mit dem Catheter nicht in die Blase, so hat man zur Anwendang der Bougies überzugehen, unter denen die conischen Wachsbougies den unbedingten, Vorzug verdienen, während die aus Darmseiten gefertigten wegen des zu starken Reizes absolut verwerflich sind.

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J. unterscheidet drei Arten der Stricturen im engeren Sinne, nämlich die einfachen, bestehend in Lockerung und Schwellung der Schleimhaut, die callösen - Folge der ersteren, wenn sie chronisch werden, und die narbigen, entstanden durch Trauma oder Ulceration. Ueber die Aetiologie und die Folgezustände sind des Vfs. Anschauungen in keiner Weise abweichend von den allgemein gültigen. Was die Therapie betrifft, so empfiehlt er bei den einfachen Str. vor Allem den inneren Gebrauch der Eisenpräparate, daneben örtlich die Application von Wachs-, später Guttapercha- Bougie's und Einspritzungen adstringirender Wässer. Für nicht mehr gründlich heilbar hält er die callösen Str.; was man erreichen kann, leisten methodische Anwendung der Wachsbougies, der Jodkaliumsalbe, endlich der Seif- und Kleien bäder. Eine ganz unbedingt schlechte Prognose geben dem Vf. die narbigen Str.; er warnt bei ihrer Behandlung dringend vor dem directen Aetzen der verengten Stelle (CARL BELL), ebenso vor dem gewaltsamen Sprengen, wodurch stets

FILLAUX, Wirbelverrenkung.

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falsche Wege gemacht werden. Gelingt die Erweiterung durch Wachsbougies nicht mehr, so kann man die Narbe mit dem Bistouri caché einschneiden, muss dies aber öfter wiederholen und nachher fleissig bougiren, oder man mache die Boutonnière. Nach ihr soll man sofort einen Guttapercha Catheter einlegen, dem Pat. für sein ganzes Leben den Gebrauch der Wachsbougies dringend anrathen, Wohlhabende jährlich nach Teplitz schicken.

Bei den Stenosen der Harnröhre, seien sie nun bedingt durch Druck seitens der verhärteten Prostata oder seitens eitriger, blutiger, urinöser Infiltrationen, soll man sich unter allen Umständen der Anwendung des Catheters enthalten, bis man dort die Pars prost, durch systematische Anwendung der Wachsbougies gehörig erweitert, hier durch ausgiebige und frühzeitige Incisionen das Infiltrat entleert hat. Verstopfen grössere Harnsteine oder Polypen die Urethra, so sind sie durch die Urethrotomie zu entfernen.

Wolff.

FILLAUX, Luxation spontanée de la sixième vertèbre cervicale sur la septième.

Gaz. des hôpit. 1868. No. 65.

Ein 48 jähriger Mann that einen leichten Fall auf ebener Erde, nach welchem er sich sofort wieder erhob und, ohne die geringsten Schmerzen und Beschwerden zu verspüren, seinen Weg fortsetzen konnte. Vier Stunden nach diesem Falle stellte sich plötzlich bei ihm eine Unfähigkeit sich aufrecht zu erhalten ein, er ward in's Hospital Saint-Antoine gebracht und am folgenden Morgen wurde von ärztlicher Seite eine vollständige Paraplegie constatirt. Die Paralyse ging bis zum 5. Intercostalraum; die oberen Extremitäten haben ihre Sensibilität eingebüsst, Motilität vorhanden. In den unteren Extremitäten keine Spur von Reflexerregbarkeit. Sensorium vollkommen ungetrübt. An der Wirbelsäule bemerkte man einen sehr deutlichen Vorsprung des Proc. spinos. des 7. Halswirbels, und der Kopf war stark nach vorn geneigt. Der Kranke giebt an, dass er sich stets schlecht getragen habe und mit nach vorn geneigten Kopf gegangen sei, indessen fühlt er Erleichterung, wenn man den Kopf leicht nach hinten drückt. Die Symptome der Paraplegie bestanden die folgenden Tage fort; 5 Tage nach der Verletzung starb der Kranke. Die Section ergab eine vollständige Luxation zwischen 6. und 7. Halswirbel; die Gelenkkapsel, der Intervertebralknorpel und das Ligament. interspinosum sind zerrissen; der 6. Halswirbel mit den 5 ersten zusammenhängend sind nach vorn gewichen. Seine knöchernen Oberflächen sind nicht erodirt und zeigen nur eine leichte Vascularisation. Der 7. Halswirbel zeigt in seiner Form die gewöhnlichen Veränderungen beim Malum Pottii; er stellt einen Keil mit nach hinten gerichteter Basis und nach vorn sehender Kante

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SPENCER WELLS, Ovariotomie.

dar, so dass seine obere Fläche eine nach vorn abschüssige Ebene bildet. Man entdeckt keine Spur weder einer alten noch frischen Eiterung am Wirbelkörper und in der Nachbarschaft. Der Verletzte war früher niemals krank gewesen, hatte auch nicht über Schmerz in der Halsgegend geklagt. Das Rückenmark war an der Stelle der Luxation stark gequetscht und in eine fast flüssige Masse umgewandelt. Mozer (Rostock).

SPENCER WELLS, Recent experience in ovariotomy.

Med. Tim. II. 1868. No. 961.

W. giebt die Resultate der von ihm im letzten Jahre ausgeführten Ovariotomien an. Er hat 36 Kranke operirt und noch eine Patientin zum zweiten Male. Von den 36 Operirten genasen 31 und 5 starben, und zwar genasen alle diejenigen (es waren 30), bei denen der Stiel des degenerirten Ovariums lang genug war, um ihn ausserhalb der Bauchhöhle durch einen Clamps sichern zu können. Viermal legte er die Ligatur um den Stiel, und liess ihn, nachdem er die Fäden kurz abgeschnitten in die Bauchhöhle zurücksinken alle vier Pat. starben; zwei Mal wendete er das Glüheisen zur Stillung der Blutung aus dem Stiele an, der eine dieser Fälle verlief glücklich, der andere tödtlich, und zwar war der tödtliche wieder derjenige, indem W. die Blutung nicht allein mittelst des Glüheisens stillen konnte sondern die Unterbindung der grösseren Gefässe ausführen musste. Von den fünf tödtlichen Fällen waren zwei von Hause aus hoffnungslos; die drei andern Pat. aber meint W. würden wohl genesen sein, wenn es möglich gewesen wäre, den Stiel ausserhalb der Bauchhöhle zu fixiren.

Die Frage anlangend, was aus einem in der Bauchhöhle zurückgelassenen Stiel, um den eine Seiden-Ligatur gelegt ist wird, erwähnt W. dass er einige Tage nach der Operation den Stiel gefunden hat: entweder umgeben von adhärirenden Darmschlingen, oder als den Mittelpunct einer mit Eiter gefüllten Höhlung, entweder fast gar nicht verändert in Folge der Ligatur oder vollständig gangränös, und er meint es sei dies mehr von dem allgemeinen Gesundheitszustande der Pat. als von Unterschieden im Material oder in der Art der Anlegung der Ligatur abhängig.

W. erwähnt dann eingehend die experimentellen Untersuchungen von SPIEGELBERG und WALDEYER, sowie die von Dr. MASLOWSKY aus Petersburg, die genauer festgestellt haben, was bei Thieren aus den Stumpf des Uterus, oder dem Stiele der Eierstöcke wird, je nachdem man die Ligatur oder das Glüheisen angewendet hat.

W. warnt aber davor, nicht von den Experimenten an gesunden Thieren zu weit gehende Schlüsse auf die Verhältnisse bei kranken Menschen zu machen.

Schoenborn.

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