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Bekanntschaft mit dem Leipziger Scholiasten vers Teitet, in einem Anhange zu Antimachus Frag menten die inhumane Zudringlichkeit mit einer bescheidenen Zeile abzuwehcen versuchte; eben des Hrn. Villoison, von dessen endlich erschienenem Werke in den nämlichen Anzeigen gutmüthig ger nug geurtheilt wurde der Borrath von grammatischen und kritischen Bemerkungen in den Scholien perdiene nicht, so ganz verächtlich weggeworfen zu wer: den, ob er gleich für unser Zeitalter zu spät komme, da die meisten, welche grie chische Litteratur trieben, sich lieber an Gegenstände hielten, die Kopf und Herz erbauten. Von dieses Hrn. d'AnBe de Villoison's Prolegomenis sollen die mei nigen eine Bearbeitung, oder, wenn man lie: ber will, eine Verarbeitung seyn. Seltsam genug! Auf demselbigen Blatte, das meinen Man= gel an Offenheit aufs liebreichste rügt, mir eine so zutappende Compilation Schuld zu geben! Denn offner und zugleich plumper könnte man unmög lich agiren, als wenn man aus Prolegomenis wie der Prolegomena machte. Dann wäre leicht zu ei ner Disquisitio, Commentatio, Praelectio Rath ge: wesen: warum geradezu durch den Titel an die neue berühmte Quelle erinnern?

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Demungeachtet lobten Sie stoßweise diese Berarbeitung; jedoch ohne Ihr Urtheil im geringsten zu beweisen, ohne selbst Ihr Recht zum Loben (nicht bloß beim Ladeln ist dieß nöthig) durch ei ne einzige tiefer eindringende Bemerkung zu erweis fen. Nicht einmal darüber erfuhren wir etwas, in wie fern mir die den meisten Fleiß kostende Arbeit, das Heer verlorner unbekannter Schriftsteller von S. 186 an, einigermaßen in die rechten Zeit. räume unterzubringen, gelungen sei. Dieß war gleichwohl vorzüglich das, worüber fast niemand, als wer den gleichen Weg gegangen, Belehrung oder Bestätigung erwarten ließ. Nichts hievon, nichts von mehrern ähnlichen Dingen; überall die flachste Belastung des Inhalts; und eine Laus auctoris, ein bis über die Grenzen der Recension überströmendes Lob das sich aber nicht sowol aus dem Buche, als aus dem großen Herzen des Recensenten und aus einer Schäßung ergöß, die selbst ein undankbarer Mangel an Offenheit nicht hatte vertilgen können. Über dieß Alles geht mir, wie gesagt, jezt ein neues Licht auf. Allein Ihre Schuld war es nicht, wenn das nicht früher ge= schah, wenn ich über die Menge schöner narkoti: scher Lobes Floskeln die geflügelten Worte übersah, mit denen Sie die Angabe meines leßten Resultats einleiteten: Rec. trug die Sache im

mer so vor. Wie leicht täuscht einen aber die erste Freude, über Gegenstände, worüber sich mitunter Freunde entzweien, ein gleichgestimmtes Ur theil von dem unerwarteten Fremden zu lesen! Durch den allgemeinen Eindruck begnügt, liest man in solchen Fällen gern ein Sägchen sinnlos, wo: mit man keinen eigentlichen Sinn zu verbinden weiß. Beinahe wie die ästhetischen Kritiker thun: man bringt durch eine Art von Selbstbetrug, die Worte sachte auf die Seite, zu deren Verständniß man den Schlüssel nicht hat. Woher sollte ich auch wissen können, was Sie immer vorgetragen haben?

In Nummer 203 sind Sie offner und aus führlicher. Sie treten vor eine hochachtungswürdige Gesellschaft und zugleich vor das Publikum, um gewisse schon längst gehegte, Vorstellungsarten vorzutragen, bei denen es wieder ganz und gar nicht Ihre Schuld ist, wenn man sie mit den beffern Begriffen vom Homer, die Sie erst in Umlauf zu bringen das Ihrige beigetragen hatten, für einerlei an sehen, und nebenher mit demjenigen, was ich in den Prolegomenen ausführlich vor getragen, in Bielem übereinstimmend finden follte. Doch Sie sagen dieß selbst, mit keis men andern Worten. Es steht bloß ein wenig zer

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streut in den beiden Anzeigen. Beide zusammenger nommen, scheint es, Sie trugen kurz, ich trug ausführlich vor. Das wird der ganze Unter schied seyn. Was Wunder nun, wenn wir in Vielem. so ungefähr übereinstimmen? In Vie Iem allerdings; doch, genau besehen, wirklich nur so ungefähr. Denn ausgenommen das Digami ma, worüber die Märkische Grammatik und die wohlbekannten Engländer alles Nöthige und Uns nöthige gesagt haben; ausgenommen drei oder vier am Wege liegende. Einfälle, eine Menge Epo. Hen und Plus machende Distinktionen, wie die sinnreiche Unterscheidung der Zeit, wo für die Doppellauter noch keine Zeichen waren; und nun wiederum der Zeit, wo diese Zeichen waren was enthält die Anzeige der Vorlesung? Gerade dergleichen, was ich etwa eis nem Neugierigen aus einem Dußend Abschnitten des Buches kurz vor Echlafengehen, höchstens auf einem Epazierritte erzählen könnte, wo sich bei ei nem mittelmäßigen Reuter die Achtsamkeit zwischen das Pferd und den Homer theilen müßte.

Noch während meiner Arbeit erhielt ich von einigen meiner Bekannten, die für die Correctur forgten, Auszüge und Grundrisse, deren Druck die jezige späte Vorlesung mitfammt der spätern Abe kündigung leicht noch länger hätte verspäten kön

nen. Allein das waren Übungen von Anfängern, die wenig gelernt hatten, wie man historische Schlußreihen verstümmeln, zusammenhängendes Rafonnement zerfetzen und zerfasern, durch Verrükkung der bestimmten wahren Gesichtspunkte Alles in ein willkührliches Licht stellen müsse. Dazu ge hören Meister; und sobald sie ihren Namen here -geben, so wird das Stück ein Meisterstück: sonst hieße es anders. Eins wundert mich bei Ihnen außerordentlich. Vor vier Wochen dünkten Ihnen die Sachen gar sehr simpel, Jedermann einleudy. tend, kaum eines genauern Auszuges werth: jest halten Sie es nicht unter Ihrer Würde, nachdem fie einmal in Anregung gebracht wären, sie noch einmal umzurütteln, und eine Rhapsodie daran zu knüpfen, die verschiedenen arglosen Lesern wie eine zweite Recension vorgekommen ist. Über die Un kundigen, die nicht rechneten! Die Rhapsodie wur: de bereits im August vorlesen; und geschrieben →→→ wer weiß wie lange vorher! Die Recension hingegen fällt in den November, die Abkündigung in den December. Damit ist ziemlich Alles ers klärt. Denn es müßte nicht von rechten Dingen zugehen, wenn gewisse schon längst gehegte Borstellungsarten, selbst über die verworrensten Dinge, vielleicht vor Jahren zu Papiere gebracht, endlich im August verlesen, ihrem Urheber im Novem

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