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Collegium im nördlichen Theil Neu- Hampshires, unweit des Connecticuts, besigt 84,000 Morgen Landeigenthum, und hat 4 Professoren und 150 Böglinge.

Ein ähnliches Kollegium hat der Etaat von Clermont in einer neuen Stadt der Grafschaft Burlington am Champlainsee auzulegen beschloss fen, und 1791 dazu schon 40,000 Morgen angewies fen. Die Universität zu Providence in Rhode= Island hat 4 Professoren, 60 Studenten und 2,000 L. Einkünfte; die zu Neu- Haven in Connectis cut, eine der vorzüglichsten in Amerika, 130; und die zu Neu York, mit der eine medicinische Facultät verbunden ist, 156n Zöglinge. Noch sollen Kollegien in Main und in der Stadt Albany am Hudsonfluß errichtet werden. Neu- Jersey hat schon jest 2 Kollegien, Nassau-Hall zu Princeton, welches Ritterhauses merkwürdiges Planeta= tium besigt, und Queen College zu Neu Brunss wik, wo die holländischen Reformirten ihre Geiste Lichen bilden.

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Unter einer Menge gelehrter und patrio tischer Gesellschaften, bemerken wir hier nuc die Akademie der Künste und Wissenschaften in Boston, 5 medicinische Gesellschaften, eine historische Societät für die amerikanische Geschichte, 2 Marine Societäten zur Versorgung armer Wittwen und Waysen der Schiffer, und eine deutsche Gesellschaft zu Neu-York. Viele Ortschaften unterhalten öffent liche Lese Bibliotheken; Connecticut deren 300, und hier liest selbst der Landmann die klassie ichen Werke der Engländer. Nicht nur in den mehr, ften Städten, sondern selbst auf dem Lande giebt es Buchdruckereien, und fast in den mehrsten kömmt eine freigeschriebene Zeitung heraus, die außerordentlich viel zur Verbreitung der Kultur und des Gemeingeistes beytragen. Ihrer 5 erschiee nen ver einigen Jahren in Rhode Island, in Con, necticut 9, und in Massachusetts ein Dugend.

Handwerke und Manufakturen. Der Landmann verfertigt sich seine häuslichen und Ackerbaugeräthe größtentheils noch selbst, daher man nur in den Städten Handwerker findet. Seine Hausgenossen spinnen und weben so viel Leinewand und Wollenzeuge, als sie brauchen; ja an einigen Orten Neu- Englands zum Verkauf und verfertigen die nöthigen Kleidungsstücke, und er bereitet so viel Cyder, Zucker, Pottasche und Nägel, daß diese Artikel stark außer Landes gehn. Die mehrsten der übrigen Fabricaturen sind in den vereinten Staa. ten noch in ihrer Kindheit, wiewohl Neu - England auch hierin sich vor den übrigen Provinzen aus: zeichnet, und nächst Pensylvanien die mehrsten Mas nufakturen befist.

Das wichtigste Gewerbe ist der Schiffbau, der theils zum eignen Bedarf, theils zum auswär tigen Verkaufe, besonders von den Neu- Hampshiz rern und den Bewohnern Massachusetts getrieben wird, zwar durch die Trennung von Großbrittan: nien litt, doch jest wieder sich hebt und so ansehn, lich ist, daß er in Massachusetts (wo aller aine: rikanischen Echiffe gebauet wird) im Jahr 1791 schon 11,382 Tonnen betrug. Fischerschooner und Wallfischboote, ja selbst Schiffe von 100 Tonnen baut man nicht selten in den Wäldern, und zieht fie im Winter auf großen Schlitten von Masten, mit Zügen von 200 Ochsen nach dem Strande. Thau- und Segeltuchmanufakturen und die schon oben erwähnten Eisenwerke sezen Nieus England in den Stand, diese Schiffe selbst auszus rüsten. Die vielen Druckereien sehen eine Menge Papiermühlen in Arbeit. Boston hat ansehnliche Rumbrennereien, Zuckersiedereien, macht Papiertapeten und Taback, und hat eine Kartát faenmanufaktur, die 800 Menschen beschäftigt. In und um Providence, wurden im Jahr 1790 3 Millionen Stück Nägel verfertigt, größtentheils vom Bauer, der sie des Winters auf einem kleinen Ambos in der Küche schmiedet. Connecticut

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besikt schon 40 Walkmühlen, und der Districkt Ob fego in New York treibt die Zuckersiederei schon so im Großen, daß 1792 hier 2,300 Merischen 160,000 Pfund zur Ausfuhr lieferten.

Die im Jahr 1791 gestiftete amerikanische Gesellschaft zur Anlegung von National manufakturen hat sich Neu- Jersey zuni Hauptfite dieser Manufakturen gewählt, und zwar einen District am Passaick, wo sie die neue Stadt Paterson zu bauen anfängt. Ihr Fond beträgt 140,000 Pf. Sterling; ihre Absicht geht auf große Manufakturanlagen, besonders auf Eisens Wollen Baumwollen und Leinenfabriken, wobei die Spin nerei auf Maschinen betrieben werden soll; und fchon besitzt sie ansehnliche Mühlen und Maschinens werke.

Handlung. 1. Anstalten dazu. Nur in den angebautern Theilen dieser Staaten, unweit der Seeküste, findet man gute Heerstraßen und reinliche Wirthshäuser; weiter einwärts keine, oder doch nur sehr schlechte Wege, auf denen man kaum zu Pferde forikömmt, und der Gastfreiheit der Pflanzer ungeachtet manche Nacht bei einem Feuer unter freiem Himmel zubringen muß. Von Neu-York laufen Hauptheerstraßen durch Neu-Jers fen nach Philadelphia, und längs des Hudsons nach dem Geneffer und nach Canada, auch zieht man jekt queer durch Massachusetts eine große Heerstraße von Boston nach Neu-York. Jin Winter erleichs tert die Schlittenbahn den Waarentransport. Die Wegeaufseher müssen mit Schneeschlitten Bahn machen, und das Landvolk reiset dann auf Schneez schuhen, deren Gebrauch es von den Indiern gelernt hat. Brücken gehen nur über kleinere Flüsse; über größere Fähren, welche unter Aufsicht des Staats stehn. Die Briefpoft gehört der Union, und erstreckt sich noch nicht weit landeinwärts. Fahrende Posten sind von Boston nach Salem, Providence, Neu-York und Falmouth in Main im Gange, und von Neu-York über Albany nach

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Vermont, Otsego und Genesser, und nach Philas delphia. In Massachusetts gehören fie privilegir ten Unternehmern, und gehen zu keiner bestimmten Zeit, sondern wenn sich genug Reisende, einfinden. In Connecticut unterhält sie der Kongreß. Von Neu Vort nach Philadelphia gehn täglich 3 Poste kutschen auf verschiednen Wegen, und nach Boston und Albany wöchentlich zwei. Überdem segeln aus dieser Handelsstadt täglich Postboote nach Neu Jersey, Connecticut und Rhode Island, und mos natlich kommen Packetboote aus England und Frankreich an. An den gefährlichsten Gegenden der Küste unterhält der Kongreß Leuchtthürme, auch ist das Lootseewesen gut eingerichtet. Die Flußfeefahrt ist noch unbeträchtlich, auch giebt es noch keine bedeutende inländische Märkte. Der ehemals wichtige inländische Pelzhandel Neue Yorks ist jest ganz in den Händen der Britten. Ausländische Schiffe dürfen des Zolls wegen nur in die größern Häfen einlaufen, wovon in Neus hampshire, 1, in Massachusetts 20, in Rhode - Jsland 2, in Connecticut 3, in Neu-York 2, und eben so piel in Neu- Jersey liegen.

Die Angabe der in Neu- England gebräuchli: chen Münzen, Maaße und Gewicht, worauf Herr Ebeling 1. 82 verweist, finden wir in der Eins leitung nicht, welches um so unangenehmer ist, da deshalb manche Zahlangaben unverständlich bleis ben. In ganz Neu- England rechnet man nach gesetzmäßigen Pfunden (L.) und Schillingen, welche um 33 Procent schlechter find, als die in England gebräuchliche Sterling Valuta, so daß eine englische Guinee hier i L. 8 Schilling, und ein spanischer Piaster oder Dollar 6 Schilling gilt. In Neu-York ist die Valuta noch um

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schlechter, und hier gilt der spanische Piaster 8 Schillinge. Die meisten umlaufenden Geldsorten find spanische und portugifische. Im Jahr 1784 betrug alles baare Geld in Massachusetts nur 55,000 L., und noch sieht man in Neuhampshite fast nichts

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als Papiergeld. Dieses Papiergeld, womit die Staaten während der Revolution überschwemmt wurden, waren um das J. 1781 im Werthe so sehr gefallen, daß 100 Dollar in Gold 4000 bis 7500 Dollar in Papier galten. Jezt ist das Papiergeld des Kongresses und das der Staaten, fast in gleis chem Werthe, mit klingender Münze. In den mehrs ften Staaten findet man Comtoirs der Kongreß bank, eigne Banken, Leibrentengesellschaf• ten und Assekuranz-Komptoire, Die gesehe mäßigen Zinsen find 1784 auf 6 Prozent festgesett worden. In Neu-York stehen sie noch auf 7 Pros gent,

2. Stapel waaren, Landhandel, See. handel. Die Rubrik hat Herr Ebeling mit ganz vorzüglicher Sorgfalt und Sachkenntniß, nach An leitung der Zoll- und Schiffahrtslisten, Kontenten, Preiskuranten, Verkaufanzeigen - und Akziesverzeich nissen bearbeitet. Die Neu- Engländer sind die vors züglichsten Seefahrer und Handelsleute Amerika's. Zwar haben sie zum eignen Handel nur wenige Landprodukte, Holz, (besonders Masten und Schiffe) Thran, Stockfisch. Salzfleisch, lebendiges Vieh, Rum und Weizen; allein desto lebhafter treiben sie Zwi schenhandel und Frachtfahrten in selbstgebauten Schif fen, so daß man sie schon vor der Revolution die Holländer Amerika's nannte. Jeder Matrose hat hier einen gewissen Antheil am Schiffe und

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Gewinn der Ladung, welches ihn desto getreuer macht. Die stärkste Einfuhr besteht aus brittischen Waaren aller Arten. besonders Manufakturwaaren. Die vortheilhafteste Ausfuhr geht nach den südlichen Staaten, nach Westindien, Spanien und Portugall. Selbst nach Ostindien, China und der Nordweste küste Amerika's wird lebhafter Handel getrieben, Jim J. 1779 liefen in allen neuengl. Häfen 504 größere Seeschiffe und 2318 Jachten ein, die zusam men 118,500 Tonnen hieiten, und 1769 war die ganze Ausfuhr 530,000 Pf.Strl. werth. Jezt hat

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