Imagens da página
PDF
ePub

fuhr Neu-Yorks, welches im J. 1788 schon 1,321,000 Büschel Weißen nach Europa schickte. In_NeuEngland und Vermont wird hauptsächlich Mais gezogen, welchem der Frost nichts schadet und der deshalb dem kalten Klima am mehresten angemessen ist. Die Einwohner bereiten daraus Puddings, Kuchen, und eine Reisähnliche Speise, backen aus dem zur Hälfte mit Nockenmehl vermischten Mais ihr Brodt, dörren ihn zu Malz, und brauchen ihn zum Winterfutter für das Vieh. Buchweis zen baut man durchgehends mit großem Vortheil, und auch der Kartoffelbau ist seit einiger Zeit in Aufnahme gekommen.

3. Thierreich. Die Viehzucht ist die vornehmste Quelle der Nahrung des neu englischen Landmanns, und in ihr zeigt er die mehrste Indu strie. Es giebt hier Mastochsen 1800 Pfund schwer und Schweine von 500 bis 800 Pfund. Die Neu Englische Wolle ist zwar gröber als die Englische, wird aber doch stark verarbeitet, auch ausgeführt. Die Schaafe sind von Englischer, das Rindvich von Dänischer, in Neu: York von holländischer Zucht. Ochsen thun die mehrste Landarbeit, und man führt Kälber, Mastvieh, Salzfleisch, Butter und Käse nach Westindien aus. Die Pferde zucht ist unbedeutend, die Race der Neu-Englán der klein, doch dauerhaft und feurig. West: Massachusetts hatte im J. 1784 gegen 290,000 Stück Rindvich, nur 224,000 Schaafe und Ziegen, 85000 Schweine und 45000 Pferde. Auch in Neus Gersey ist die Viehzucht beträchtlich, wiewohl sie hier mit so wenig Fleiß betrieben wird, daß nur Holländer und Deutsche Ställe kennen, die übri gen Landbauer aber ihre Heerden Jahraus Jahr: ein in den Wäldern lassen. Jm Jahr 1784 hatte diese Proving 100,000 Stück Rindvich und 52000 Pferde. Bienen sind wahrscheinlich von Europa nach Amerika gebracht worden; auch hat sich die Spielerei mit der Seidenzucht schon bis Connec ticut und Massachusetts ausgebreitet.

Von allen Raubthieren im nördlichen Ame rika ist der häufigste und' schädlichste der Wolf, nächstdem der schwarze Bär, der zwar höchst felten wehrhafte Menschen angreift, aber oft die Kornfelder zur Erndtezeit zerstört, auch wohl Kinder und Ferkel frißt. Überdem findet man hier den Luchs und die Bergkaße, oder den sogenann ten amerikanischen Tiger, hier gewöhnlich Panther genannt. Anf die Tödtung dieser Raubthiere stehen Preise. Zobel und Hermeline sind in diesem Theile Amerika's nicht häufig; auch Biber schon felten. Häufiger Füchse, Marder, Waschbären, Fischottern und ähnliche Pelzthiere. Hirsche giebt es besonders bei den großen Seen außeror dentlich viel. Auch haben sich dorthin die Elendthiere zurückgezogen. In dichten Wäldern sind noch wilde Kalekuten, die sich heerdenweise zu Hunderten beisammen halten, und 28 bis 32 Pfund wiegen; auch Auerhähne, Schneehühner, Fasanen

u. a. m.

Giftige Schlangen sind in allen diesen Provin zen zu Hause. Besonders die furchtbare Klapper: schlange, die aber aus den bewohnten Gegenden meist verscheucht ist, und nicht über 44° hinauf ausdauert. Kinder tödten sie, und inan kocht aus ihr eine schmackhafte Suppe, der Kalsuppe ähnlich. Die Weizenfliege, die feit kurzem die Neu Yorker Weizenfelder verwüstet, heißt bei den Amerikanern die hessische Fliege. Auch ziehn die trocknen Jahre Heuschreckenheere über das Land und ver zehren die Saaten. Die Jagd steht jedem frei und ist durch kein Geset beschränkt.

Die Flüsse sowohl als die Meeresküsten sind sehr fisch reich. Makcelen, Welse und Lachse stei gen in Connecticut bis zu seinem Quell hinauf. Der Hering kömmt auf seinem Kreiszuge nur zu Ende des Winters in diese Gewässer um zu leichen, und der Fang desselben ist unbeträchtlich. Desto ansehnlicher der Makrelen Stockfisch und Wall fischfang. Massachusetts, wozu fast die ganze Ost.

"

küste von Neu-England gehört, ist seit den ersten Zeiten der Kolonie im Befihe der wichtigsten Seefis scherei und treibt sie jest unter allen amerikanischen Staaten allein im Großen. Vor dem Revolutions: Eriege war die Fischerei dieser Kolonie wichtiger als die Brittische. Der Krieg, welcher jene vernichtete, hob diese. Durch die Nähe der großen Bank von Neu-Foundland und den fischreichen Küsten Mains und Neu-Schottlands, so wie durch die Wohlfeil. heit aller Bedürfnisse begünstigt, ist jedoch seit dem Frieden die Fischerei in Massachusetts wieder in Gang gekommen und ist noch immer der Haupt: zweig der Industrie und der Handlung dieses Staats. Auf den Makrelenfang an der Küste von Main schickte Massachusetts im J. 1780 hundert Fahr: zeuge aus, die 150,000 Tonnen zurückbrachten und 117,500 Dollar reinen Gewinn gaben. Auf den Grocfischfang liefen nach einem Durchschnitte von 1785 bis 1790 jährlich 539 zu 16,185 Tonnen mit 3287 Mann aus, und brachten 250,000 Centu. Fische über 600,000 Dollar werth zurück, wovon ein Drittel nach Europa und zwei Drittel nach Westindien ausgeführt wurden. Das einzige Städt. then Marblehead hatte darunter go Schiffe zu 5400 und Gloucester 160 Schiffe zu 3600 Tonnen. Im Jahr 1791 betrug der Fang 254,000 Centner, dagegen die Britten im Jahr 1787 fchon 732,000 Centner Stockfisch heimbrachten. Die Zeit des stärksten Fangs ist vom Februar bis zum Oktober. Die größten Fahrzeuge, deren man sich bedienet, find Echoouer zu 20 bis 50 Tonnen mit 6 oder 7 Mann. Jeder Schooner macht jährlich 3 bis 5 Fahrten, und bringt gewöhnlich 3 bis 500 Centn. zurück. Der Fisch wird am Bord geköpft, ausges nommen und gesalzen, und nach der Heimkunst * auf Gerüsten getrocknet. Den Abfall und die Köpfe braucht man zum Echweinefutter und aus der Le ber wird Thrau für die Riemer gefotten. Die bes fte Sorte Erockfische geht nach Spanien, Portugal und den Portugiesischen Inselu, von wo die Fischer

ihr Seefalz erhalten. Den Wallfischfang be treiben die Einwohner Massachusetts, besonders die von der Insel Nantucket seit 1715, sowohl in den nördlichen Gewässern längs der Küste bis zur Straße Davis hinauf, als in den südlichen Meeren bei den Azoren, den Capverdischen Inseln, ja selbst bei den Falklandsinseln, In Norden fangen sie den fischbeinreichen grönländischen und den soge nannten rechten Wallfisch; in Süden den Wallrathgebenden Pottfisch, dessen Thran weit feiner 2nd nicht übelriechend ist, so wie den schlechten schwarzen oder brasilianischen Wallfisch. Beim Anfange des Revolutionkrieges hatte Massachusetts 249, Nantucket allein 132, ganz Nordamerika 309 Wallfischfänger in See, welche 1,300,000 Dollar gewannen. Seitdem betreibt nur noch Massachu setts diese Fischerei und rüstet gewöhnlich 91 Schiffe von 5800 Tonnen zum nördlichen, und 31 Schiffe von 4400 Tonnen zum südlichen Wallfischfange aus. Nach Th. I. S. 233 verglichen mit S. XLXXVII. verkaufte dieser Staat im Jahre 1790 dem Aus: länder für 124,000 Dollar, Wallfisch- und für 80,000 D. Pottfischthran, für 20000 D. Fischbein und für 28,000 D. Wallrathlichter. Wie er aber

dabei nach S. XLXXVIII. 1,119,287 D. gewinnen könnte, begreifen wir nicht.

1. Anzahl.

Einwohner. Neu England, dessen 4 Provinzen zusammen. genommen nicht viel größer als der Staat von Neu-York sind, und dessen Einwohner schon seit geraumer Zeit jährlich in Menge nach den neuen Staaten Vermont, Kentukk und selbst nach NeuYork auswandern, enthält noch immer ein volles Biertel der gesammten Bevölkerung des Staaten=' vereins; jest über 1 Million Einwohner, indeg Neu-York nicht halb soviel und Virginien kaum 800,000 Einw. besigt. Nach der neuesten Zählung vom Jahr 1790 enthielten: New Hampshire 141,885, Main 96,540, 23 eft-Massachusetts

=

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

378,787, Rhode Island 68,825 Connecticut, 237,946, Vermont 85,539, Neu-York 340,120 Neu Gersey 184,149 Einwohner. In demselben Jahre hatte das Preuss. Pommern 485,000, die Neumark 270,000, Halberstadt 130,000 und Kleve 96,000 Bewohner. Folglich kommen auf einer geogr. Quadratmeile im Durchschnitte in N. H. 315, in Main 47, in Mass. 738, in Rh. J. 1147, in C. 1067, in V. 207, in N. Y. 137 und in N. G. 581 Menschen. In Halberstadt leben zwar 3,210, dages gen in Pommern nur 957, in Spanien 1130, in Polen goo, in der Türkey 700, in Rußland 310, in Schweden 230, in Norwegen 100, und in Island gar nur 17 Menschen auf einer geogr. Qu. Meile. Folglich sind Rhode Island, Connecticut und West Massachusetts (verhältnißmäßig die 3 bevölkertsten Peovinzen des Staatenvereins) schon besser als Schweden, Rußland und die Tür ken, ja die beiden erstern fast so gut als Spanien bewohnt. Sie sind es auch, aus welchen die neuen Staaten sich mit Einwohnern bevölkern und die Auswanderung aus ihnen ist so beträchtlich, daß dadurch ein bedeutender Überschuß des weib lichen über das männliche Geschlecht vers anlagt wird, in Massachusetts um, in Connec ticut um, in Rhode Island um der ganzen Volksmenge, indeß in allen übrigen, Nordamerikanischen Staaten das männliche Geschlecht unter den, Weissen das weibliche (in Vermont jest um †) übertrift. Die Ortschaft Danville im nördlichen Vermont, welche 1788 noch eine Wildniß ohne eine einzige Menschenwohnung war, unterhält jeht schon eine ansehnliche Miliz und in Neu-Hamps shire sind von 1767 bis 1790 nach einer wahrschein lichen Berechnung 21,550 Kolonisten, fast alle aus den südlichen Provinzen Neu - Englands eingewan;

dert.

I

82

2. Klassen der Einwohner. In dem kals ten Neu England ist die Zahl der Neger stets gering gewesen, und auch in Neu-York und Neu

[ocr errors]
« AnteriorContinuar »