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Jufel Long Island vom festen Lande von, Neur York trennt, enthält eine wahre Scylla und Charybdis, so wie die Alten dieses Schrecken der Echiffer beschreiben. Der Hudson ergießt sich in zwei Armen in diese Meerenge, welche beim Ausfluß des östlichen Armes nur 2500 Fuß breit ist, und ihrer Gefährlichkeit halber das Höllenthor (Hell - Gate) genannt wird. Das Fahrwasser ist Faum 240 Fuß breit und wegen der zusammensto henden Fluthen sehr gefährlich. Nur ein einziger schmaler Kanal fühit sicer hindurch, ihn verfehlen t gewisser Untergang. Südlich droht_dem Echifs er ein alles an sich reissender Strudel, der über iner 10 Fuß hoch mit Wasser bedeckten Klippe sich herdreht. Nördlich liegen Sandbänke und ein Faum sichtbares Felsenrif, an welchem die See sich wüthend bricht. Connecticuter Küstenfahrer durch egeln diese Scylla und Charybdis häufig.

Produkte. 1. Steinreich. Das Eisenrz, das man bis jest in Neu- England beat: beitet, ist bloßes Sumpferz, nur zu Gußwaaren echt brauchbar. Massachusetts hatte 1784. 76 doch nur kleine Hammer und Gußwerke, die zum Theil mit schwedischem Eisen versehen wurden, Connec ticut auffer einigen Hohöfen 28 Eisenwerke, dar unter 3 Eisenschneidemühlen, einen Platinenham: mer und einen Drathzug. Von andern Metallen hat man zwar Spuren, doch baut man nicht dar uf, da es ganz an Berwerksverständigen fehlt. Dagegen stehn in Neu York Steinkohlenbergs werke, einige reiche Eisengruben und ein paar Silberbergwerke im Umtrieb. Auch sind in den weste ichen Kalkgebirgen dieses Staats, in der Gegend des Unadaga: oder Salzfees, Salzquellen, die der Staat benugt, und Steinsalzlager; bei Saratoga mineralische Wasser und an einigen andern Orten Naphthaquellen. Am wichtigsten ist der Bergbau n Neu. Gersey, das ganz Amerika mit Eisen und Kupfer versorgen könnte, wo selbst der Sand Eisenhaltig, das Gebirge voll mächtiger Gänge,

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und gediegnes Kupfer in Klumpen von 5 bis 1000 Pfund keine Seltenheit ist. Hier war es, wo un fer Landsmann Hafenklee aus Remscheid im Jahr 1764 die ersten großen Eisenwerke in Amerika an: legte, welche eine Kabale habsüchtiger Britten zu Grunde richtete. Jeht stehn hier 8 Hohöfen und 79 Hammerwerke, die außer einer großen Menge Gußeisen jährlich 2520 Tonnen Schmiedewaaren liefern. Die Kupfererze die 25 bis gó Pfund Kup: fer im Zentner enthalten, wurden bis ins J. 1772 alle nach England zum Verschmelzen geschickt. Erst damals errichteten zwen Deutsche hier eine Kupfers hütte. Noch jekt wird der Bergbau höchst elend, und mit großer Verschwendung betrieben. Einige Gruben haben Feuermaschinen.

2. Pflanzenreich. Die herrlichen Waldun= gen, welche noch immer den größten Theil__der nördlichen Provinzen Amerika's bedecken, bestehn hauptsächlich aus Eichen, Buchen, Birken, Kasta: nien, den bekannten terpentinreichen amerikanischen Nadelhölzern, Ahorn, Eschen und Zedern. 3ri: fchendurch wachsen Ulmen, Sassafraß, Ballnug: bäume, Magnolia und der herrliche Tulpenbaum, auch Cornelkirschen, wilde Pflaumen, Geißblatt, Schleen, wilder Wein voll großer doch saurer Trauben, und eine Menge andrer wilder Obstarten und Beeren. Die Eiche giebt der deutschen zwar etwas an Dauerhaftigkeit nach, wächst aber weit schneller. Die weisse oder Weymouths kiefer ist der König der Nordamerikanischen Waldungen. Sie wächst am besten in Main, Neu-Hampshire, Vermont und dem kältesten Theil von Neu-York und giebt die herrlichsten Masten 34 bis 42 Zoll dick und 100 Fuß lang, welche lange den Hauptars tikel des Handels dieser Provinzen ausmachten. Nicht minder werden die weissen Zedern, aus den fandigen Cypressenfümpfen Neu- Gerseys zum Schift bau gesucht. Aus dem Safte des Zuckerrohres, der vom 42° Br. bis an die Gränze von Canada am Abhange der Gebirge wächst, kocht der Land

mann nicht nur einen sehr einträglichen Zucker, sondern bereitet daraus auch Syrup, Rum, Weineffig und eine Art Meth. Doch geht man mit diesen Bäumen und mit den Waldungen überhaupt unverzeihlich sorglos um. Pflanzer, die sich nen ansiedeln, fallen im Nathjahr die Bäume einer Ger gend und verbrennen sie das nächste Frühjahr auf den Feldern. Geschicht dieses bei trokner Witterung, so verbreitet sich die Flamme in die Wälder und oft sieht man so Strecken Tage lang im Feuer. Um der zerstörenden Ausbreitung eines solchen Brandes zuvor zu kommen, hat man nur ein sonderbares und mißliches Mittel. Man zündet in einiger Entfernung ein andres Feuer an, und leir tet es dem großen Brande entgegen. Oft aber Fann nur ein starker Regen das Feuer löschen. Im May 1780 waren diese Feuer in Neu-Hamps Thire so heftig, daß die Rauchwolken das ganze Land 43 Meilen weit verfinsterten, und sowohl von der See als von Albany in Neu-York aus gesehen wurden. Dafür zeigt sich aber schon in den Küstengegenden, besonders um Boston Holzmangel. Auch leiden manche Bäume, besonders die Eichen, durch den Fraß eines Bohrwurms,

Sehr ansehnlich ist die Obst zucht, die selbst in Main Vortheil bringt. Cyder (Äpfelwein) dec durch Frost verstärkt, dem Madera-Wein gleicht, ist in allen diesen Provinzen das gewöhnliche Tisch. getränk. Um Boston gab es schon zu Anfang dies ses Jahrhunderts Ortschaften, welche jährlich 3000 bis 10,000 Tonnen Cyder gewannen, und in Neu Gersen, das den wohlschmeckendsten bereitet, hat jeder Bauernhof eine Cyderpresse. Auch macht man viel Birnmost, Kirschen. Johannisbeerwein, und aus den großen saftigen, doch fadeschmeckenden Pfirsichen eine Art von Brandtwein. Die syrische Seidenpflanze wächst in Connecticut und am Champlainsee wild; europäische Weinreben kome men aber in den nördlichen Provinzen nicht fort. Selbst im mildern Neu-Gersey, dem Vaterlande

der besten Waffermelonen, Kartoffeln und Garten. kräuter, hat man den Weinbau nur versucht, ohne ihn wirklich in Gang zu bringen.

In Neu- England sind Boden und Klima mehr der Viehzucht als den Ackerbau günstig. Auch wurde der Landbau bis zur Revolution - sehr vernachläßigt, und mit der äussersten Sorglosigkeit getrieben. Man düngte nie, wechselte auch nicht mit der Bestellung ab und verließ den Boden sor bald er ausgemergelt war, um angebaute Walddi ftrikte auf eine ähnliche Art auszufaugen. Der Verlust des Handels während des Krieges nöthigte die Kapitalisten ihre Gelder im Landbau anzulegen und seitdem hat dieser sich verbessert, und unter andern im kalten Neus Hamshire so ausge breitet, daß diese Provinz jest jährlich Korn aus: führt. Massachusetts und Rhode Island bauen noch nicht soviel als sie bedürfen. Connecticut, das schon lange im Ruhm der besten Landwirthschaft steht, führt etwas aus. Die wah: re Kornkammer dieses nördlichen Theils des Staa. tenvereins ist aber Neu - York, welches wegen seines bessern Bodens und Klima's den wichtigsten Landbau hat, obwohl die Einwohner ihn noch forglofer als die Neu-Engländer betreiben, und der Bauer am Hudson von gleich viel Land nur halb soviel reinen Gewinn als der Bauer am Con: necticut und Delawar zu ziehn pflegt. Eben so ansehnlich ist der Landbau in Neu- Gersey, welches jährlich Weizen nach Neu - York und Phi: ladelphia ausführt.

Hei weitem am ergiebigsten ist der Anbau Heuer noch mit Wald bedekter Districkte. Der Koz lonist brennt auf ihnen im Frühjahr die gefällten Bäume, (ohne doch die Stämme zu verlegen) ab, und fäet ohne zu pflügen in die Asche Körn und Grassaamen, den er mit einer Harke unter den Boden bringt. Säet man nicht gleich nach dem Abschwenden, so verhärtet sich der Boden und

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überzieht sich mit wilden Kirschen und Himbeeren. Überhaupt besteht im ersten Jahre die meiste Ur: beit des Kolonisten im Ausrotten des üppig hervor sproffenden Unkrauts. Hat der Kolonist Vermögen genug eine Sägemühle anzulegen, so bezahlt ihm der Holzabfag beinahe alle Kosten des Anbaus, und die Acker geben ihm schon in 3 Jahren zwei Drittel aller seiner Auslagen wieder. Die Ücker und Weiden, ja auch die mehrsten unbenußten Landbesitzun: gen werden mit Pfahl und Lattzäunen oder mit Feldsteinen befriedigt. In Connecticut, dem allerangebautesten der nördlichen Staaten, beträgt das angebaute Land ein Viertel des Ganzen. Das urbare Land bestand 1784 aus 240,000, die Wiese aus mehr als 600,000 Acres. In West: Massa= chusetts ist von dem schon angewiesenen Lande kaum die Hälfte, und in Main kaum der neunte Theil, im ganzen Staate aber kaum unter Kultur. Dagegen rechnete man im J. 1784 in Neu- Gersey gegen 2 Millionen Acres benustes nur 485,000 Acres unbenustes Land.

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Pächter sind in diesen Ländern felten; Knechte und Tagelöhner fehlen fast ganz, indem sich nuc arme Einwanderer dazu hergeben. Diese können gewöhnlich nicht einmal die Reise nach Amerika bezahlen. Reiche Landbefizer legen fie für sie aus, geben ihnen Ackergeräth und Vieh und weisen ihnen etwa 30 Morgen einer Wildniß zum Anbau an. Dafür gehört den Landbesikern nicht nur die Hälfte der Erndte, sondern nach 6 Jahren muß auch der Ansiedler Hof und Acker dem Besitzer zurückge, ben, dem dieses urbar gemachte Grundstück dann zehnmal so viel werth ist. Der arme Ansiedler ge winnt dabey kaum soviel als er zum Leben bedarf, muß sich aufs neue zu einem ähnlichen Kontrakte verstehn und bringt so sein Leben in wahrer Skla, venarbeit beim Urbarmachen der Wildnisse hin.

Neu-York und Neu-Gersey bauen am stärk sten Weißen. Dieser geräth nirgends in ganz Amerika so gut, und ist der Hauptartikel der Aus. Deutschl. 56. St. *

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