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sen stößt. Das' ganze Königreich Preussen gach feiner neuesten Erweiterung ist nur wenig größer als Neu York, dem einige 2470, andre 2670 geogr. Q. M. geben, oder als Neu- England, welches 2760 geogr. Q. M. faßt. Massachusetts von 517 Q. M. gleicht dem kathol. Belgien, NeuHamshire von 447, und Vermont von 414 Q. M. der Churmark, Connecticut von 218 der Neumark und Rhode Island von 60 Q. M. dem Fürs stenthum Anhalt an Ausdehnung. Neu- Gersey enthält 307 geogr, Q. M.

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Klima, Witterung, herrschende Krankheiten. Die Stadt Neu-York liegt unter 402, die uördlichste Gränze von Vermont und New Hamshire nnter 45 und die Nordspitze von Main unter 480 nördlicher Breite. Gleiche Breite haben Madrit, Lion und Wien. So lieb lich indeß dieser Himmelsstrid) in Enropa ist; so rauh und unfreundlich zeigt er sich in der neuen Welt. Acht Monat lang herrscht hier mit schnei dendem Nordwestwind eine Sibirische Kälte. Die Flüsse pflegen 4 Monat hindurch mit Eis bedeckt zu seyn, selbst der große Champlainsee friert völlig zu, und das Thermometer fällt zur Zeit des größ ten Frostes, der gewöhnlich im Februar eintritt, bis ja bis 2° Fahrh. Oft fällt der Schnee 2 bis 3 Fuß hoch, in den Wälderu schmilzt er erst im Jung, und selbst in der Stadt Neu - York kann man den Ofen nicht 4 Monat lang entbehren. Frühling und Herbst fehlen fast ganz. Der Som mer ist zwar kurz, aber so heiß und schwül als in Spanien. Das Thermometer steigt im Schatten bis auf 980 Fahrh. und im August sind zu Bosten schon Leute vor Hige plößlich gestorben. Nord: lichter und andre feurige Meteore sieht man in England häufiger als in Europa, erstere zu allen Jahreszeiten. Sehr sonderbar wäre es, sollte die Nachricht Th. 1. S. 6. gegründet senn, daß der Europäer hier erst im Jahre 1719 Nordlichter be merkt hätten. In dem mildern Neu- Gersey find

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fie felten. Das Einimpfen der Pokken war in allen Neu-Engl. Staaten bis ins J. 1789 von Polizey wegen verboten. Auch seitdem darf es nur in abgesonderten Inokulationshäusern und Polken: fpitälern vorgenommen werden. Die Hundswuth bemerkte man nicht vor dem Jahr 1770 und noch ist sie sehr selten. In Neu: Hamshire soll jährlich nur der 70ste Mensch sterben.

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Boden. Neu England ist ein gebirgiges Land, von parallellaufenden Bergketten durchschnitten, deren größte Höhe, das weisse Gebirge in Neu - Hamshire, von Quebek und von der ho hen See aus, 16 geogr. M. weit gesehen wird. Die höchste Spige desselben, der Washington, foll 10,000 Fuß über der Meeresfläche erhaben, folglich den beträchtlichsten unter den Pyrenäen an Höhe gleich seyn. Dennoch ist er im August Schneeleer. Der große Monadnolk, gleichfalls in NeuHamshire, ist 3254 Fuß hoch, also wenig niedris ger als der Brocken. Dagegen beträgt die größte Höhe des grünen Gebirgs, welches Vermont in zwei Armen von Süden nach Norden durch. streicht, nur 1666 Fuß: und nicht beträchtlicher scheinen die mehrsten Berge von Neu Gersey und Neu York zn seyn. Diese bestehn nach Herrn Ebelings Gewährsmännern an der Küste aus Granit, der in fast senkrecht stehenden Bänken gelagere seyn soll, (Sinnit?) und am Champlaine see aus schwarzem ordentlich geschichtetem Marmor, Was mag aber wohl für eine Gebirgsart mit dem häufig vorkommenden Ausdruck grauer Felsstein bezeichnet werden? Der nicht hohe West - Nis ver - Moutain am Connecticut soll im J. 1730 und noch stärker 1752 Feuer ausgeworfen haben, hat auch manche vulkanische Anzeigen, Schlacken, Asche . aber keinen, Krater. Vielleicht daß hier ein sogenannter Erdbrand aufloderte. Doch sind Erdbeben in Neu England nicht selten. Die Küste dieser Provinzen ist südlich flach, 'sandig, voll falziger Marschen; nördlich felsig, voll Ein

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schnitte und Buchten. Das Land selbst soll in Neu- England größtentheils mager und leicht, mehr zum Graswuchs als zum Kornbau dienlich, und in den nördlichen Waldungen voll Sümpfe. Lachen und Seen seyn. Nur die Thäler, welche bon den Flüssen jährlich_überschwemmt werden, find vorzüglich fruchtbar; keins inehr als das herr. liche Thal, welches der Connecticut durchströmt. Fruchtbarer ist im Ganzen der Boden von Neu York, nicht aber der von Neu-Gersey, der faft zur Hälfte aus einem flachen, sumpfigen mit Sand und Kieseln bis auf 50 Fuß tief bedeckten Küstenlande besteht

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Gewässer. Der See Erie, an den Gränzen Canada's, ist 50, der Ontario See 49 geogr. Meil. lang, und letterer 24 Meil. breit. Beide tragen die größten Laftschiffe. Der See Erie liegt gegen 300 Fuß höher als der Ontario - Ere. Dennoch hängen beide durch den Niagara-Fluß zusammen, welcher anfangs eine halbe Meile breit ist, dann aber enger wird, und sich über ein jähes Kalksteingebirge 137 pariser Fuß tief herabstürzt. Kein bekannter Wasserfall läßt sich mit diesem im Niagara an Majestät vergleichen. Der Wasserbogen desselben ist über 4000 Echuh breit und wird anfangs durch eine waldige 120 Fuß breite Insel getheilt. Man hört das Getöse des Falls bei stile fer Witterung 4, bei günstigem Winde 9 geogr. Meil. weit und der Wasserstaub ist so stark, daß der Wind ihn oft 1200 Schuh weit nebelförinig fortführt.

Die mehrsten Ströme dieser Provinzen, beson ders die beiden Hauptströme, Connecticut und der Hudson, sind voller Wasserfälle, Stromens gen und Felfenrisse. Der Connectiout, (das heißt in der Sprache des Landes der lange Fluß) der aus einem Morast im Canadischen Hochlande entspringt, und 70 bis 80 Meil. weit, größtentheils gerade nach Süden, anfangs zwischen Neu: Hams fhire und Vermont, dann durch Massachusetts und

Connecticut fließt, ist nur soweit die Fluth in ihm eicht (10 Meil.) für Handelsschiffe von 180 Tons en, weiter hinauf nur Stellenweise für Boote und Flöße schiffbar. Den großen Fall desselben unter 39 Br. springen die Lachse hinaus. Eine kühne, 65 Fuß lange hölzerne Brücke, im Jahr 1785 über Diefen Fall gebaut, ist die einzige am ganzen Cons necticut. Der Fall selbst wird jezt von einer pris pilegirten Gesellschaft für Boote fahrbar gemacht. Die größte Breite des Connecticut beträgt 1650 Fuß. Acht Meilen von seiner Mündung wird das Bette Durch zwei hohe Berge bis auf 640 Fuß verengt und der Abfluß dadurch so gehemmt, daß das Waffer bei Überschwemmungen bis auf 20 Fuß iber die gewöhnliche Wasserhöhe anschwillt und bei Springfluthen das Land oft Wochenlang unter Wasser bleibt. Der Hudson (im Lande selbst der Nordfluß genannt) der sich bei Neu-York in das Meer ergießt, ist eben so lang als der Cons necticut und anfangs eben so voller Felsen, Stromngen und Wasserfälle. Weiterhin fließt er so ruhig, daß die Fluth in ihm bis über Albany, d. i. 35 bis 37 geog. Meil. weit steigt. Um diese lange Strecke zu durchlaufen braucht sie so viel Zeit, daß zu Neu: York (wo sie 6 bis 7 Fuß be trägt) und eine Meil. oberhalb Albany die größ te Fluth genau zu derselben Zeit eintritt, indeß es dann zu Efopus, mitten zwischen beiden Örtern, am stärksten ebbet. Seeschiffe können diesen Strom bis zur neuen Stadt Hudson d. i. 30 Meil. weit befahren. In dieser ganzen Länge ist er 3000 bis 4000 Fuß breit, ausser da, wo er, 13 Meil. oberhalb Neu-York, sich durch das 5 Meil. breite Hochgebirge im Zickzack hindurch bricht. Von stei. len Felsenwänden begränzt, ist er hier nur 2 bis 3 Flintenschüsse breit, vertieft sich aber zu 15 bis 30 Klaftern. In dieser Kluft herrschen unaufhöre lichheftige Winde. Zwei vom Staat Don Neu-York privilegirte Gesellschaften arbeiten jezt an Kanälen, welche den Hudson mittelst des

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Wood Creds mit dem Champlainsee fo wie mittelst des Mohawk fluffes (der sich in den Hudson oberhalb Albany ergießt) mit dem Gee Ontario verbinden sollen. Zugleich machen sie die schwierigen Stellen in diesen Strömen durch Kanäle und Schleusen schiffbar. Auch in Massa: chusetts arbeitet man an Kanalen, besonders an dem Sandwich-Kanal, der die Bernstabler und Buhards - Bay | verbinden, und eine sehr ges fährliche Fahrt von 50 Seemeilen um die weit hers vorspringende Landzunge Bernstable herum, in eine sichre Fahrt von r M verwendeln wird. · Merk: würdig ist in Neu-Gersen eine Quelle die unweit eines Flusses liegt, und selbst in der größten Dürre reichlich fließt, doch, sobald der Nordwird zwei Lage lang ununterbrochen weht, versirgt.

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Die Meeres Küste, von der das einzige Vermont gänzlich abgefondert liegt, ist nördlich so Buchtenreich, daß es keinem der Neu- Englischen Staaten an einem vorzüglich guten Hafen fehlt; am wenigsten Ost-Massachusetts, deffen 70 bis 80 Meil. lange Küste voll unzähliger Einschnitte und frei von Sandbänken ist. Dagegen ist die südliche Küste, befonders die von Neu Gersey, gänzlich versandet, so daß es hier in einer Strecke von 30 Meil. keinen ordentlichen Hafen, ausser dem zu Ambon giebt. Der Meerbusen auf der Otseite von Long-Island, die Narragan, setbay in Rhode Island, und der Pescata: qua Hafen bei der H. Et. Neu, Hamshires gehö ren ihrer Größe, Tiefe und Eicherheit wegen zu den vorzüglichsten Häfen in Amerika und dürften, wenn sich die Seemacht der amerikanischen Staa: ten vermehrt, ihre Haupt: Kriegshafen werden. Der Hafen von Boston faßt zwar 500 Schiffe, hat aber einen sehr engen und beschwerlichen Eingang. Auch in die Neu- York - Bay können große Kriegsschiffe, wegen einer vorliegenden Sandbank, nicht mit Sicherheit einlaufeu. Die klippenreiche Meerenge, the Divels Belt, welche die felfige

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