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te (S. 43), nahm aber diese Forderung schon den 10. Sept: wieder zurück (S. 48.).

9. Den Brief von R. vom 5. Jul. 1755 der dessen Mißverständnisse und Visionen enthielt - ver muthlich verbunden mit dem vom 10. Sept.- nennt M. ein Original: mich dünkt mit Grund. Aber beide waren an M., nicht an den Minister, gestellt: M. hatte R. geradezu widerrathen, sich von jenen Visionen nichts bei dem Minister merken zu lassen, und R. hatte gehorcht. Doch auch jene beide R. sche Briefe an M. schickte M. dem Minister, samt dem an lehteren gerichteten Danksagungsschreiben, zu: und alle 3 fandte der Minister an M., mit Bezeugung seiner Ungeduld zurück. Nur was den Minister aufbrachte, stand nicht in dem an ihn unmittelbar fondern in den beiden an M. ge richteten Briefen. Auch diese hatte der Minister gelesen, und müßte sie lesen. Die Verwechslung die hier den 70 jährigen Mann beschlich, ändert durchaus in der Hauptsache nichts.

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10. Gewiß nicht in rauhen Ausdrücken: - man lese den Anfang von Rs Antwort an M. vom 10. Sept. (G. 48).

11, Nicht hiemit d. i. mit Rs Antwort vom 10. Sept. 1755, hörte die Korrespondenz auf, sondern erst seitdem M. die kränkende Ministers Resolution vom 17. Jan. 1757 an R. überschickt

【S. 61) und hierauf lekterer den unbesonnenen Aus. fall auf M. in der Geschichte der Pariser Akad. (S. 62) gethan hatte. R's Brief vom 2. Mai 1765 (S. 62) sah M. wohl als keine Fortsehung der Korrespondenz an; vermuthlich bes antwortete er ihn auch nicht.

XIX.

Obiges war Antwort von M. auf das, was er in der R.schen Biographie vor sich sah. Auf die dort unterdruckte, oder nur durch Gedanken. striche angedeutete, nachher aber von Fr. R. Col. 2. folg. dem Publiko preisgegebene Stellen, ihn betreffend, hat er nie geantwortet: ich thue es hier für ihn.

Was ich hier mit deutschen Buchstaben schreibe, findet sich in R's Leben: das mit lateinis schen ist Ergänzung der dortigen Gedankenstriche aus dem erst angeführten » An das Publicum der Fr. R.

Aus Hofrath Michäelis Briefwechsel, der eben nicht der stärkste gewesen, und auch seit vielen Jahren abgebrochen ist, habe ich wenig Erbauung gehabt. Wäre er nicht gewesen, die arabische Litteratur würde mehr durch mich gewonnen haben. Mich hat er gehindert, sie auszubrei. ten, und Er hat dafür ihr wenig oder gar nichts gehol fen. Er hat mir wenig geholfen, aber wohl viel geschadet. Hätte er mir nicht einen heillosen Streich gespielt, die arabi.

Litteratur würde mehr durch mich gewonnen haben.

Mich

reuet es, jemals mit einem Manne mich eingelassen zu haben, der viel Stolz auf seine eingebildete Wissenschaft, und dabei ein böses Herz und keine Ehre, kein Gewissen im Leibe hat. Ich hatte von dem grofsen Musenfreunde, dem Hannöverschen Minister von Münchhausen, die Versicherung erhal ten, dass ich einige Centner arabischer Schriften von eben dem Stempel, mit welchem das Neue Testament und der Psalter zu London gedruckt sind, zu einem königl. Geschenke Sr. Grofsbntan. Majestät erhalten solite, um dainit arabische Bücher drucken zu können. Als diese Schriften unterwe ges waren, wufste Hr. Michaelis sie mir durch seine Ränke vor dem Maule wegzufischen, und machte, dafs sie zu Göttin gen ungebraucht liegen blieben.

Nun folgt die schon kommentirte Jeremiade über den sten Streich mit Gagnier (oben E.

10%-56).

Auch R. wenn gleich damals erst 53 Jahr alt, beging Gedächtnißfehler: wären diese nur für seine und andrer Ehre eben so unnachtheilig gewesen, wie die, die der 70jährige M. in der Folge be gieng!

1) Das war freilich nicht R's Schuld: denn erst 4 Jahre vorher hatte er aufs neue die Kore respondenz mit M. wieder anfangen wollen (oben E. 16.) aber M. hatte keine Lust dazu.

2) M. habe R. »gehindert die arabische Litteratur auszubreiten«, ohne ihn würde solche mehr durch ihn gewonnen haben? und daran sei

der heillose Streich schuld, den ihm M. (dadurch daß er ihn um die arab. Druckerei gebracht) ges Spielet habe, «

.

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Gefeßt der gespielte Streich wäc re wahr: aber hätte dann R. mehr für die arab. Litteratur thun können, wenn er eine eigene arab. Druckerei gehabt hätte? Gab ihm die eigne Drufkerei auch zugleich das Verlagsvermögen? Konnte und wollte er selbst sehen und drucken und Papier und andre Zubehörden auf Kredit nehmen? b. Und hätte ers gekonnt: aber heißt das die arab. Litter ratur ausbreiten, bloß wenn man arabische Bücher,' vollends ohne Auswahl und Geschmack, die folg= lich niemand kauft, niemand studiet, druckt? c. Und gehindert hätte ihn M. an dieser Ausbreitung? Er der seine Annal. Moslem. im Jahr 1755 (oben S. 10) im Posaunentone bekannt mach te, und der Welt durch jene Ausbreitung eine 2te Palingenese der Wissenschaften (gewißlich übertrie ben) versprach?

3) M. habe die arabische Litteratur »> wenig oder gar nichts geholfen.« Hierüber hier kein Wort. Hoffentlich wird Deutschland und unser Jahrhundert nicht undankbar seyn; und die Verdienste des unvergeßlichen Mannes auch um dieses gelehrte Fach, werden in noch helleres Licht gefeßt werden, als bereits hie und da geschehen ist. Ich frage nur: wie viele Gelehrte in Deutschland has

ben sich in den lehten 40 Jahren mit dem Arabis schen abgegeben, verglichen mit der Zahl aller vorhergegangenen? und wessen Schüler waren bei weitem die meisten jener Gelehrten? und wie viele Schüler hat R. durch Unterricht und Schriften ge= zogen? ob er gleich im Arabischen ungleich fertiger als M. war.

4. Daß ein Mann, ein 53jähriger, ein durch viele notorische Handlungen als gefällig und wohl: wollend anerkannter Mann, dabei ein berühmter Gelehrter, einem andern, ihm nicht nur gleichen, sondern in mancher Nücksicht über ihn erhabenen; ihm aber lange nicht genau genug bekannten Mann' den schrecklichsten aller Vorwürfe aber wegen seiner gänzlichen Unbestimmtheit, der verworfenste Mensch dem edelsten hinwerfen kann

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den Vorwurf eines bösen Herzens macht: muß jedes gutartige Menschenherz empören. R. kannte M. weiter nicht persönlich, als daß er ihn in Halle auf dem Waisenhause zum Mitschüler ge habt hatte: er lernte ihn als Mann bloß aus eir ner Korrespondenz weniger Jahre kennen; und wo ist in dieser ein einziges Datum zu jener schreckli chen allgemeinen Beschuldigung? Kannte er ihn aus Klätschereien: aus Lästerungen solcher seiner Zuhörer,denen er feine Kollegia nicht frei gab, weil er wußte, daß sie jährlich Hunderte von Thalern

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