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arabischer Dichtkunst in verliebten und traurigen Gedichten, aus Motanabli) mit Falten Komplimenten zu, beschwerte sich, daß sein Demosthenes noch nicht recenfitet worden u. f. w. (oben S. 16.)

Erst zu Anfange des J. 1768 fielen ihm seine zwei, im J. 1755 an M. gelichene Bücher, also erst nach 13 Jahren, wieder ein (oben S. 18-22). Im nächsten Jahre 1769 schrieb er sein Leben, und starb 1774, 14 Aug.

Diese seine Biographie ließ dessen Fr. Wittwe erst 1783 drucken, unterdrückte aber einige Stellen darin, M. betreffend, oder machte solche vielmehr durch Gedankenstriche noch giftiger.

M. wurde wach darüber 1786, und vertheis digte sich in der N. Orient. Bibl.

Fr. R. nahm daher Gelegenheit, die vorhin durch Gedankenstriche angedeuteten schlimmen Stel® len in dem » An das Publicum« vollständig abdrucken zu lassen.

Seitdem ruhete die Fehde im Publiko und M. hatte nach vieler Leute Meinung unrecht.

XVII.

Man höre nun die Beschwerden beider Män, ner gegen einander ruhig ab, und beurtheile sie aus obigen Akten (eigenhändigen Briefen zc.)

Beide begingen gar fonderbare Gedächtnißfeh ler, weil keiner von beiden alle die hierüber vor vielen Jahren gewechselten Briefe mehr hatte, oder sich nur besann, daß er sie noch habe.

Doch erscheint M. bei allen seinen Gedächt nisfehlern als ein ehrlicher, würdiger Mann und thut durch dieselben niemanden unrecht, selbst seis nem Gegner nicht.

Übrigens war M. damals in seinem 70sten Jahre. Die gegen ihn erhobene Klage war herzangreifend, und gründete sich auf Thatsachen, die 18 oder gar 30 Jahre vorher vorgefallen seyn sollten; und dieser sollte sich der 70jährige Mann, der keine Akten mehr darüber hatte, oder nicht mehr wußte, daß er sie habe, oder sie nicht auffin: den konnte nach dreißig Jahren noch aus dem Gedächtniß erinnern? Auch der Kläger war schon feit 12 Jahren todt, als der Bekagte erst dessen Denunciation erfuhr: er konnte also nicht mehr durch Rückerinnerungen zur Überzeugung von seir nen Gedächtnißnißfehlern, und zum öffentlichen Ger ständnisse derselben, gebracht werden.

Der Himinel bewahre die Herausgeberin der Reiskeschen Biographie und uns ehrliche Leute als le, vor solchen Angriffen auf unsre Ehre, am spå ten Abend unsers Lebens, unter solchen Umstän=

den, wo manchmal der reinsten Unschuld der volle Beweis derselben entstehen müßte!

Nur hier ist, der Fall nicht.

XVIII,

M. schrieb in der N. Orient. Bibl. Th. 1. G. 142 folg.

Um oder gegen die Zeit der Ankunft der Lettern, trug det fel. Münchhausen mir auf, es R. zu melden, und daß sie zum Drucke seiner Bücher in Göttingen zu Dien. sten seyn sollten; daß R. damit nicht geholfen wäre, fühlte ich gleich. Keinen Verleger hatte er; ja damals wäre hier nicht einmal ein Korrektor zu haben gewesen. Indeß konnte ich nicht mehr melden, als mir aufgetragen war: selbst vorschlagen, daß die Lettern, die doch hier wenigstens bei den Gel. Anzeigen sparsam gebraucht werden sollten, mitten im Kriege an einen fremden Ort geschickt würden, konnte ich nicht; dies zu verlangen, wäre R's Sache gewesen. Und so viel ich mich entsinnen kann, rieth ich ihm, an den sel. v. Münchhausen zu schreiben, und ihm zu danken.

Dies that er aber anstatt der Bitte, die ich ihm gern angegeben hätte, nahm er den Umstand, daß feine Schriften in Göttingen gedruckt werden sollten, mit beiden Händen an, bemerkte, damit die Korrektu ren genau würden, müsse er wohl selbst nach Göttingen kommen, so lange der Druck daurete; redete von Diä ten, wünschte auch, daß die Societ. der Wissensch. den Verlag übernehmen möchte. (Dies leste war nun das allerwunderlichste: denn die Societät hatte keinen Fond zum Verlag, ja ihre eigene Schriften konnten damals

aus Mangel eines Verlegers nicht gedruckt werden).

Dieses Original von einem Briefe schickte der sel. v. Münchh. der über das gar zu wunderliche Unfirmen un geduldig ward, mir zu, mit der Ordre, es nach meis nem Gutbefinden zu beantworten; doch sollte ich mich auf das Zumuthen des Verlags nicht einlassen, welches, wie er schrieb, von mehrerem Belag wäre. Was ich nach folcher Vollmacht R. geantwortet habe, weiß ich nicht mehr, vermuthlich die Unmöglichkeit vorgestellt: Doch meine ich gewiß zu seyn, daß dies nicht in rauhen Aus. drücken geschehen ist. Diäten konnte ich ihm nicht vers sprechen, denn dazu war mir keine Vollmacht gegeben, den Verlag noch weniger.

Hiemit hörte unsre Korrespondenz auf.

Fast alles buchstäblich war, und aus den schon oben producirten Akten (Briefen) erweislich); nur unchronologisch. Aber M. hatte jene Akten nicht vor sich, die sich erst nach seinem Lode wieder fanden: der 70 jährige Mann mußte nur aus dem Gedächtniß erzählen, was meist volle 30 Jahre vorher vorgefallen war.

1. Die Lettern kamen im November 1756 in Göttingen an (oben S. 55): aber schon den 5. Jul, 1755 wußte R., daß er seine Sachen in Göttingen drucken lassen könnte (S. 42).

2. Damals im Jul. 1755 (S. 43) aber im Dec. 1756 hatte M. einen im Vorschlag (S. 55). 3. Den Einfall, daß ihm diese Lettern nach Leipzig wenigftens geliehen werden sollten, hatte

R. erst 1756, 28. Dec. (S. 58, d). Anfangs offte er sie geschenkt zu erhalten: nachher, wie er hörte, daß sie in Göttingen bleiben sollten, träumte er, die Societât würde Verleger seyn: und wie ihm auch hierüber endlich das Verständ. niß geöffnet ward (S. 48), wollte er sie wenigs stens auf seine Lebenszeit nach Leipzig haben.

4. Möglich wär's, das M. N. wegen dieses seines Anfinnens (die Typen nach Leipzig zu bez kommen) unmittelbar, an den Minister verwiesen hätte. Dieses Verweisen verstand aber R. nachher so, als habe ihm M. dazu Hoffnung ges` macht (S. 49).

5. Gleichviel, ob das R. ohne oder auf M's Rath gethan: gewiß ist, daß es R. gethan, den 10. Sept. 1755 (S. 50)..

A

6. Diese Acceptation, und diesen Mißverstand wegen des Verlags, hatte R. in seinem Schreiben an M. vom 5. Jul. (S. 42) geäußert: beide aber nahm er den 10. Sept. halb zurück (S.48).

7. Erst 1756 den 28, Dec. ließ sich R. ent fallen, er müsse selbst nach Göttingen kommen, wenn seine Sachen dort gedruckt werden sollten. (S. 58,)

8, Nicht Diäten, sondern Erkenntlichkeit, die, wie ich es verstehe, Honorarien foderte R. von der Societat, falls diese seine Sachen verleg

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