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Noch soll sich von ihm eine Säule finden in der obern Grafschaft Kazenellenbogen ohnweit dem Malchenberg e), ja in Tongern war ihm eine Kapelle heilig, welches nicht in Deutschland lag; in Reutlin gen und auf der Burg von Nürnberg sind seine Bild nisse; die aber Herkules Verchrung in Deutschland nicht beweisen können. Von ihm soll der Harzwald benannt seyn f), von ihm ein Lager der Legionen am

Speklins Manen den Verdacht der Erfindung dieses Namens zu entfernen, und dem Gott Krugmann das Gepräge eines deutschen Idols zu geben, häuft Schwabe (Geschichtforscher 1. 138.) viel Gründe auf einander, einer so bodenlos als der andere. Eben derselbe sagt auch, „da drey, (eigentlich zwey,) Bildsäulen Herkules auf uns gekommen, so wird es wahr, scheinlich, daß noch weit mehr verlohren gegangen sind." Von Bildungen Roms mag das wahr seyn, nicht von deutschen. Dem Freunde deutscher Gitter schimmert also noch Hoffnung, statt der Duhend Göz zen, die man uns nennt, einige Legionen dereinst wieder zu erhalten. Denn in den fragmentarischen Nachrichten ist ein Grund; würden wir nicht noch mehrere finden, wenn die Nach richten weniger fragmentarisch wären?" Flügge bey Staudlin p. 228.

e) Ein Altar und eine steinerne Säule. Oben hat sie eine Tiefung wie ein halber Mond; sie ist 32 Marks schuhe lang, hat 13 im Umkreise. Tenzel monathliche Unterredungen 1694. Junius 473. ff. Diese steinerne Säule soll gegoffen seyn, welches unter die verlornen Künfte zu rechnen ist. Wenn sie dem Herkules geweiht war, so hat sie ein Römer gesezt; und geht uns nichts an.

f) Aus Tacitus Annalen 2, 12.,,Caesar transgressus

Rhein, welche Benennung aber römisch war g). Von feiner Berehrung in Baiern will man Spuren finden, die aber sogleich verschwinden b).

Aus Tacitus erhellet ziemlich deutlich, daß er kein Gott war, man besang nur einen großen Helden, welchen dieser Schriftsteller Herkules nennt, beym Beginnen der wilden 'Schlacht; mehr hat derfelbe nicht. Und ob er uns gleich von Opfern Nachricht giebt, so gleicht er dieses doch aus. „Entweder weil Herkules da war, oder wir, was irgendwo großes ist, auf seinen Ruhm zu führen gewohnt sind.“ Also die Thaten ihrer Helden mochten sie besingen. „Es schien religiöser der Götter Thaten zu glauben, als zu schauen i)." Die Deutschen wollten sich durch das Beyspiel ihres Helden beym Gewühl der

Visurgim, iudicio perfugae cognoscit

conve

aisse et alias nationes in silvam Herculi sacram." Die Römer wollten überall etwas von Hers kules finden. Hier scheint die Meinung aus dem Eins Flange des Wortes Herkyuisch entstanden zu seyn.

g) Julian eroberte unter andern Städten auch diese castra Herculis. Ammian. 18. 2.

b) Avenfin hat sie. Den Herkules Saxanus wird doch

Niemand, mit Keyßler, zum fächsischen Herkules machen? Er heißt auch in petra." Es gab eine Bona Dea subsaxana in Rom.

i) Germania 2. 9. 34. Damit verbinde man Titus Livius 1. V. c. 33.,,nisi de Hercule fabulis credere liber,"

drohenden Schlacht muthvoll machen. Hier ist kein griechisch- römischer Gott.

Hlu dana.

Johann Moritz aus dem ruhmvollen Haufe von Nassau, brandenburgischer Statthalter der westphälis schen Lande, dessen Andenken durch die Verschönerung von Kleve lange in Segen geblieben, ließ daselbst einen Stein ausgraben mit folgender Inschrift:

Deae Hludanae Sacrum.

C. Tiberius Verus.

Dieß ist ihr einziges Zeugniß. Nachdem Schüßek) das Wesen der Göttinn aus ihrem Namen in vielen Zungen germanischer Völker hat erforschen wollen, nimmt er endlich an: sie sey die Göttinn der Loose, denn hlud bedeutet in der Sprache der alten Sueonen ein Loos. Doch möge sie auch die Göttinn der Gegend, die Vorsteherinn des Volks gewesen seyn.

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Ein Römer hat diese Göttinn verehrt, in ciner Gegend, wo die Herrschaft der Römer durch Jahr: hunderte gegründet war; daher kann sie mit mehr Recht eine fremde Göttinn seyn, man weiß, daß

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k) Gottfried Schütze de topica germanorum dea hludana in exercit, ad Germ, sacr, gentil. sylloge P. 11. ff.

und wollen wir auf den Ort ihres Altars sehen, so

ist sie für die Galen, denn hier ist ungewisser Boden germanischer Stämme.

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Tho
hor.

s ist nicht eine einzige Nachricht von der Verchrung dieses ersten der schwedischen Götter in Deutschland vorhanden, außer bey neuern Schriftstellern, welche die von Bonifacius zerschmetterte Eiche nach ihm benennen 7); und außer einer angel. sächsischen Predigt, die von ihm redet; woraus man schließt, daß sein Dienst durch die Sachsen nach England gekommen sey m). Wenn es auch wahr wäre, daß Thors Dienst bis an Deutschlands Gränze gedrungen sey; (was doch unerweislich) so kommt es doch vor allen auf die richtige Bestimmung der Zeit an, in welcher diese Predigt an heiliger Ståte gehalten ist. War dieß, als schon die Nordmannen England beunruhigten, so müßte weit eher denselben, wenn anders in dieser Predigt ein Beweis für die

1) Sagittarius thut dieß. Der elenden Gründe nicht zu gedenken, welche von Orts-Namen hergenommen find.

m)

,,Thor eac and Eowthen the haethene Men heriath swithe. Thor quoque et Wodan," quos pagani summis laudibus prosequuntur, Kenßler de cultu solis, §. 14. p. 777.

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Verehrung Thors in England liegen kann

Sachsen, Albion für dieses Geschenk danken.

Wodan - Odin.

als den

Diese Gottheit des Nördens hat für Deutschland kein Interesse. Diesen Helden kannten seine Bewohner nicht, aßer vielleicht wenige Uferbewohner an der Oft- und Nordsee, welche durch Schiffahrt und Nâubereyen mit den Bewohnern Schwedens Verbindung hatten, oder wohl selbst eine Zeitlang von solchen Horden beherrscht wurden, wie Friesland (855 bis 882.) von den Jüten.

Zwar soll der lezte Odin durch Sachsen nach dem Norden gewandert seyn, ja man theilt sogar Sachsenland unter seine drey Söhne. So mag es in den isländischen Sagen und Chroniken stehen n). Die Sammler oder Verfertiger der Edda - deren Brauchbarkeit für Deutschland nicht nach Dreyer 0), sondern Anton p), und für die Geschichte überhaupt

2) Edda Praef. c. 3. Snorro Chron. Norweg. P. I. p. 4, •) Vermischte Abhandlungen 2, 558. ff. ,,da ich in der That befunden habe, daß diese die Quelle sey, woraus dasjenige, was man von dem Gottesdienst der heidnischen Vorfahren mit Zuverläßigkeit sagen will, müsse geschöpfet werden."

p) Deutsches Museum 1779. 1. 27. „Islands Edda ist unreiner Bful, geht Deutschland, Germanien etwas an

geht noch weniger

was geht uns das

Geschwäh eines isländischen Neulings an ?"

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