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von allen übrigen, das reine Weinroth und Malvenroth ausgenommen, mit Sicherheit zu unterscheiden. Dies ist aber auch nicht nothwendig, da keiner dieser Farbstoffe in sanitärer Hinsicht Bedenken erregt, es wird meist genügen die künstliche Färbung des Weines mit diesen Surrogaten überhaupt festzustellen. Alle Surrogate der dritten Gruppe unterscheiden sich vom Weinfarbstoff durch einen grössern Gehalt an Blau, diese Verschiedenheit ist am deutlichsten erkennbar durch eisenfreie Thonerde, und erwies sich zum Aufsaugen des Salzes und durch seine ebene, weisse Fläche, schöne Erkennbarmachung der Reaction am Geeignetsten weisser Fliesscarton. Auf diesen präparirten Carton getropft, bei 100° C. getrocknet und in destillirtes Wasser gelegt erscheint reine Weinfarbe schmutzig rosa, bei Burgunder mit schwach bräunlichem, bei manchen Rothweinen mit schwach bläulichem Ton, die Surrogate der dritten Gruppe für sich erscheinen violett bis entschieden blau, in Gemischen roth mit entschieden blauem Ton. Es ist immer nützlich einen ächten Wein daneben zu prüfen. Betreffs der Details sei auf die Arbeit selbst verwiesen. (Dingl. Journ. B. 224. H. 5.)

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E. G.

Optisches Verhalten verschiedener Weine, sowie Erkennung mit Traubenzucker gallisirter Weine.

C. Neubauer veröffentlicht eine 2. Abhandlung, in welcher derselbe seine weiter gesammelten Erfahrungen über das optische Verhalten der Weine niederlegt. Auch Rothweine kommen sehr häufig gallisirt im Handel vor, um diese im Polaristrobometer prüfen zu können, ist vorherige vollständige Entfärbung absolut nothwendig. Man kann dieselbe auf zweierlei Weise erreichen, entweder durch Behandlung mit Thierkohle allein oder durch Fällen mit Bleiessig und darauf folgende Behandlung mit Thierkohle. Vergleichende Versuche, mit ein und demselben Wein nach beiden Methoden angestellt, haben den Beweis geliefert, dass eine bestehende Rechtsdrehung durch die Behandlung mit Bleiessig kaum nennenswerth beeinflusst wird. So zeigte ein gallisirter Rothwein nach dem Behandeln mit Thierkohle allein eine Rechtsdrehung von 1,8o R., nach dem Behandeln mit Bleiessig und Thierkohle eine solche von 1,6° R. Eine Reihe gallisirter Weine des Handels wurden untersucht, bei allen eine Rechtsdrehung beobachtet, welche bei dem einen Wein in 200 m. m,

langer Röhre sogar 6,4° R. betrug. Die mitgetheilten Beispiele zeigen, dass die Keller unserer Weinhändler und Weinproducenten noch erhebliche Mengen dieser Kunstproducte beherbergen, von denen man, ohne zu erörtern, ob dieselben gesundheitsschädlich sind oder nicht, mit Recht verlangen kann, dass sie vom Weinfabrikanten beim rechten Namen genannt werden, da, wer einen mit Traubenzucker gallisirten Wein als Naturproduct verkauft, ohne Zweifel eine Fälschung begeht, eine Fälschung, die aufhören muss, sobald die beschriebene Prüfungsmethode allgemein in Anwendung gezogen wird.

Auch über das optische Verhalten der zum Theil mit Traubenzucker und zum Theil mit Rohrzucker gallisirten und chaptalisirten Moste während und nach der Gährung wurden eine Reihe von Versuchen angestellt und dabei gefunden, dass die mit Traubenzucker chaptalisirten Weine wieder durch ein sehr starkes Drehungsvermögen nach rechts ausgezeichnet waren. Die mit Rohrzucker chaptalisirten Weine waren bei geringern Zusätzen optisch inaktiv, bei bedeutenden Mostconcentrationen blieb ein Theil der Levulose unvergohren, in Folge dessen die erzielten Weine eine mehr oder weniger starke Drehung der Polarisationsebene nach links zeigten. Sehr gut bewährt und als vollkommen brauchbar und empfindlich erwiesen hat sich der vom Mechanikus W. Steeg in Homburg construirte kleine optische Weinprober. (Zeitschrift f. analyt. Chem. 16. Jahrg. 2. H. 1877.) E. G.

Fuchsin im Weine nachzuweisen.

Jacquemin giebt unter anderen Verfahren folgen

des an:

1

200 C.C. des zu prüfenden Weines werden bis zum vollständigen Verdunsten des Alkohols erhitzt. Der Rückstand, kalt mit überschüss. Ammoniak stark geschüttelt, um die Löslichkeit des Fuchsins zu bewirken; durch weiteres Schütteln mit Aether wird das ammoniakhaltige Fuchsin darin gelöst.

Vermittelst eines Hahnes wird die untere Schicht abgelassen und unter Zusatz von etwas Wasser die Trennung vollständig vollzogen, die gesammelte Aetherschicht wird nun über reiner weisser Stickwolle verdunstet. War der Wein mit Fuchsin gefärbt, so wird die Wolle die charakteristische Farbe des Fuchsins annehmen, welche durch Zusatz von

Ammoniak sofort verschwindet und durch weiteren Zusatz von Essigsäure wieder hervorgerufen wird. (Répertoire de Pharmacie. No 15. Août 1876. p. 573.)

Zur Weinfärbung und Arsenbestimmung.

Bl.

Als die einfachste und für jeden Zollbeamten oder Wirth leicht ausführbare Methode der Erkennung von Fuchsin in Rothwein giebt C. Husson an, einige Gramm des verdächtigen Weines mit Ammoniak bis zur alkalischen Reaction zu versetzen und in die nun schmutziggrüne Flüssigkeit einen weissen Wollfaden zu bringen. Ist derselbe gut durchtränkt, so nimmt man ihn heraus und lässt an demselben einen Tropfen Essigsäure hinablaufen. War der Wein nicht mit Fuchsin gefärbt, so wird hierbei der Faden wieder vollständig weiss, anderenfalls roth.

Versuche an Thieren haben Husson gelehrt, dass zwar reines Fuchsin auch nicht ganz unschädlich, dagegen nur das arsenhaltige des Handels eigentlich giftig ist. Den Arsengehalt bestimmt er in einer neuen Weise, indem er zunächst nach bekannter Methode eine zur Behandlung im Marsh'schen Apparat geeignete Flüssigkeit präparirt und das sich entwickelnde Gas durch eine Lösung von Jod und Benzin leitet, welche durch Arsenwasserstoff vollständig entfärbt wird, wobei 1 Theil arsenige Säure 2 Theilen Jod entsprechen soll. (Journ. de Pharm. et de Chimie. 4. Série. Tome XXIV. pag. 294.) Dr. G. V.

Erkennung des Farbstoffs künstlich gefärbter

Rothweine.

Besonders in Frankreich wird das künstliche Rothfärben der Weine theils mit Fuchsin, theils mit Orseille in grossartigem Maassstab betrieben und es hat daher Jacquemin ein leicht anwendbares Verfahren zur Erkennung solchen Betrugs beschrieben.

Künstlich gefärbter Wein wird, wenn mit Schiessbaumwolle erwärmt, oder mit Wolle längere Zeit gekocht, diese Körper roth färben, welche Farbe durch einfaches Waschen mit Wasser nicht entfernt werden kann. War Orseille der färbende Stoff, so wird die Faser durch wässriges Ammoniak

dunkelviolett, während das Ammoniak selbst ebenfalls blau wird. Dagegen löst letzteres das Fuchsin aus der Faser schnell auf, ohne sich selbst dadurch zu färben, während die Faser einen braunen Ton annimmt. Die farblose ammoniakalische Fuchsinlösung wird durch Essigsäure roth, giebt mit Aether geschüttelt an diesen ihr Fuchsin ab, so dass in jenen gelegte weisse Wolle beim Verdunsten des Aethers sich violett färbt. (Bull. de la Soc. Chim. de Paris Tom. XXVI. No. 2, pag. 68. Dr. G. V.

Fuchsin im Wein zu erkennen.

Fordos schüttelt 10 C. C. derselben mit 10 Tropfen reiner Ammoniaklösung, setzt 5-10 C. C. Chloroform zu und mischt dieses durch vorsichtiges Umdrehen der Röhre, so dass kein Schaum entsteht.

Auf einem Trichter mit Glashahn gesammelt, lässt man das sich wieder vereinigende Chloroform abfliessen, legt ein kleines Stückchen weisses Seidenzeug hinein und erwärmt.

In dem Maasse, wie sich das Chloroform verflüchtigt, färbt sich die Seide mehr oder weniger rosa. In Ammoniak verschwindet diese Farbe, um dann nach dem Verflüchtigen des Ammoniaks wieder zu erscheinen. (Répertoire de Pharmacie. No. 24. Decembre 1876. p. 740.)

Bl.

Nachweis von Rosolsäure neben Fuchsin im

Weine.

Das Fuchsin hat die Eigenschaft durch Ammoniak entfärbt und in diesem Zustand von Aether aufgenommen zu werden, während dieser dann durch Säurezusatz wieder roth wird.

Umgekehrt wird Rosolsäure durch Ammoniak roth, durch Neutralisation farblos, durch Ansäuren gelblich.

Wird nach Guyot und Bida u x der verdächtige Wein mit Ammoniak versetzt und dann mit Aether geschüttelt, so wird eine Rothfärbung des letzteren auf Zusatz einer Säure, z. B. Essigsäure, die Anwesenheit von Fuchsin verrathen, während eine gleichzeitige Rothfärbung der unter dem Aether befindlichen ammoniakalischen Schicht Rosolsäure anzeigt.

Behandelt man den Fuchsin und Rosolsäure enthaltenden Wein gleichzeitig mit Essigsäure und Aether, so werden dem Weine beide färbende Stoffe entzogen und man hat cinerseits eine gelbliche Lösung von Rosolsäure in Essigsäure und andererseits eine darüber stehende rothe des Fuchsins in Aether. Wird jetzt Ammoniak zugesetzt, so wird der Aether farblos, dagegen die untere Schicht roth, denn das Fuchsin verschwindet und die Rosolsäure befindet sich jetzt in ammoniakalischer Lösung. (Journ. de Pharm. et de Chimie. 4. Serie. Tome XXV. pag. 115.) Dr. G. V.

Gypsung der Weine und die Möglichkeit den Gyps vortheilhaft durch Weinsäure ersetzen zu können.

Bastide betrachtet die Gypsung in chemischer, ökonomischer und hygienischer Beziehung.

Die Anhänger der Gypsung glauben, der Gyps wirkte auf den Weinstein nach folgender Gleichung ein:

2 C4 KH506+ CaSO4 = C4 H4 CaO6 + C4 H6 06 + K2SO4. Dieses ist nach dem Verf., welcher sich auf die Untersuchungen mehrerer namhafter franz. Chemiker stützt, nicht der Fall, sondern der Process ist folgender:

CaSO4 C4 H5 KO6 C4 H4 CaO6+ KHSO4.

Der gegypste Wein verdankt also seine Säure nicht der freien Weinsäure, sondern dem sauren schwefelsauren Kali.

Wenn auch der Gyps alle im Weine suspendirten Stoffe rasch niederschlägt und den Wein klärt, so hat er doch das Unangenehme, einen grossen Theil Gerbsäure und Eisen mitzufällen, die Beschaffenheit der Weine im Allgemeinen tief zu verändern, die Bildung gewisser Aether, welche dem Weine die Blume geben, zu verhindern und dem Weine seine Haltbarkeit zu nehmen.

In dem Maasse, dass Gyps auf Weinstein einwirkt, bildet sich saures schwefels. Kali und neutraler weinsaurer Kalk fällt nieder. Es ist also nicht die Weinsäure, welche den Trebern durch die Gypsung entzogen wird, sondern das Kali. Der Kaligehalt der Treber macht dieselben aber zum kräftigen Viehfutter und zu einem der besten und natürlichsten Düngmittel der Weinberge,

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