Imagens da página
PDF
ePub

dem um das Jahr 1767 angefertigten Steuerkataster erscheint als Eigenthümer der Oberen Apotheke Gottfried Frey, Apotheker und des Raths. Gottfried Frey starb im Jahre 1787, hinterliess ein sehr beträchtliches Vermögen an liegenden Gütern und an Kapitalien, sowie eine Witwe, Benigna Frey, welche die ihr zugefallene Apotheke durch einen Geschäftsführer, Franz Bader, später Apotheker zu Burgebrach, verwalten liess.

Nach dem Tode der Witwe Benigna Frey, welche am 8. April 1819 im Alter von 69 Jahren starb, fiel die Apotheke an ihre Haupterbin und Schwester Wilhelmine Ott, in deren Namen der oben genannte Franz Bader die Verwaltung fortführte.

Am 12. April 1831 zeigte Gottfried Prätor aus Würzburg an, dass er die Hofapotheke in Bamberg gekauft habe, und dass ihn der bisherige Geschäftsführer mit seinen ferneren Dienstleistungen unterstützen werde. Die Kaufsumme betrug 32,000 fl.

Prätor blieb nicht lange im Besitze der Apotheke, er verkaufte sie schon am 21. November 1835 an Jacob Friedrich Schuck, aus Aschaffenburg, um 31,000 fl.

Nach einer Anmerkung im Hypothekenbuche der Stadt Bamberg vom Jahre 1838 ist diese Apotheke in dem damaligen Gewerbskataster unter der Benennung Apotheke zur Schwane oder Hofapotheke vorgetragen.

1843 am 6. October kaufte Max Engerer von Kadolzburg die Schwanen- oder Hofapotheke um 36,000 fl. in der Absicht, dieselbe sobald als möglich um einen höheren Preis wiederum zu veräussern. Es fand sich auch bald ein Liebhaber für diese Apotheke in der Person des dermaligen Eigenthümers derselben. Herr August Lamprecht aus Lübeck kaufte dieselbe im Frühjahre 1846.

Der leichteren Uebersicht wegen recapitulire ich nun die Reihenfolge der sämmtlichen Besitzer der Oberen-, Schwanen- und Hofapotheke und bemerke dabei, dass nur dem Umstande, dass diese Apotheke anfangs Eigenthum des Bischofs und des Stifts, dann ein Lehen der fürstlichen

Kammer war, es zu verdanken ist, dass die im Obigen enthaltenen Notizen, wenigstens der grösste Theil derselben, gegeben werden konnten. Die den Namen beigesetzten Jahreszahlen geben das Jahr an, in welchen der Beweis des Besitzes geliefert ist.

1. Teuffel, Hartwig, 1405, 1437.

2. Klüpfel, Ulrich, 1453, 1455, 1489.
3. Kotler, Hans.

4. Wolf, Simon aus Bresslau 1495, 1530.
5. Wolf, Wolfgang, 1527, 1530, 1545.
6. Dennstatt, Adolph, 1545, 1556.

7. Weinberger, Georg, 1562.

8. Klett, Zacharias, 1567, 1570, 1573, 1587.

9. Klett, Lorenz, 1592, 1600.

10. Klett, Barbara, des Obigen Witwe, 1603, 1614.

11. Perdach, Jacob, 1653, 1678, 1694.

12. Ludwig, Georg Adam, 1691, 1694.

13. Rüll, Johann Michael, vor 1724.

14. Rüll, Magdalena, des Obigen Witwe 1724.

15. Frey, Johann Anton, 1739.

16. Frey, Ursula, des Obigen Witwe.

17. Frey, Gottfried, 1764.

18. Frey, Benigna, Witwe des Obigen, 1787.

19. Ott, Wilhelmine, 1819.

20. Prätor, Gottfried, 1831.

21. Schuck, Jacob Friedrich, 1835.

22. Engerer, Max, 1843.

23. Lamprecht, August, 1846.

Die heutige Hofapotheke, frühere Schwanen- und Oberapotheke besteht mit einer kurzen Unterbrechung nunmehr beinahe vier und dreiviertel Jahrhunderte. Sie hatte während dieser Zeit 23 Besitzer. Der ununterbrochene Besitz der Hofapotheke während 42 Jahrhundert durch 22 Besitzer ist im vorstehenden nachgewiesen. Während eines 391 jährigen Bestandes, von 1455-1446, hatte diese Apotheke 21 Besitzer, es kommen demnach auf einen durchschnittlich 21 Jahre 9 Monat.

Nachdem die Inhaber und Eigenthümer der Oberen, Schwanen und Hofapotheke im Obigen aufgeführt worden. sind, müssen im Folgenden auch die Baulichkeiten, Einrichtungen und der Betrieb des Geschäftes in einigen Betracht gezogen werden.

Die oftgenannte Apothekenbehausung, welche seit dem Jahre 1804 mit der Haus - Nummer 1189 bezeichnet ist, erhebt sich an der Ecke der Karolinenstrasse, früher Schütt, Schütte genannt, und der Ringleinsgasse, am Fusse des Domberges, gerade da wo die zum Dome hinauf führende Karolinenstrasse zu steigen beginnt. Sie besteht aus zwei zu einem Hause vereinigten Häusern, von welchem die untere Hälfte, das ursprüngliche Eckhaus, die alte Obere Apotheke ist. Das Haus stand und steht noch von drei Seiten frei, gegen Süden und Osten die Karolinenstrasse oder Schütt und das Ringleinsgässchen, gegen Norden das jetzt mit einer Mauer und einem Thore abgeschlossene Höflein, welches in den alten Urkunden als das Gässlein zwischen dem Apotheken- und dem Garten- und Hofraume des Aufsees'schen u. s. w. Domherrnhofes, noch früher der Behausung zum goldnen Kreuz bezeichnet wird.

(Fortsetzung im nächsten Heft.)

B. Monatsbericht.

Neptunium, ein neues Metall.

Bei Untersuchungen über die Verbindungen der Metalle der Tantalgruppe fand R. Hermann ein neues, dieser Gruppe angehörendes Metall, welches er Neptunium genannt hat. Es findet sich in Gestalt von Neptunsäure zu Haddam (vereinigte Staaten) in Mineralien von der Form des Columbits und als Vertreterin von Säuren der anderen Metalle der Tantalgruppe Tantal, Niobium, Ilmenium und Neptunium. Mit dem Tantalfluoride theilt das Neptunfluorid die Eigenschaft, dass kochende Lösungen dieser Fluoride mit über

[ocr errors]

Arch. d. Pharm. XII. Bds. 2. Heft.

11

schüssigem Natronhydrat amorphe Niederschläge bilden, die von kochendem H2O nicht gelöst werden. Dadurch unterscheidet sich das Neptunium von Niobium und Ilmenium, deren verdünnte Fluoride mit kochendem überschüssigem Natronhydrat krystallinische Niederschläge von Natronsalzen geben, die von 25 Theilen kochenden H2O vollständig gelöst werden. Vom Tantal unterscheidet sich das Neptunium besonders dadurch, dass sein Fluorid mit KF eine leicht lösliche Verbindung bildet, während das Kalium Tantalfluorid 200 Theile H2O von 10° zur Lösung braucht. Auf diesem verschiedenen Verhalten beruht die Scheidung des Neptuniums von den anderen Metallen der Tantalgruppe. Sein Atomgewicht ist 118. Im metallisch glänzenden Zustande hat Verfasser das Neptunium bis jetzt nicht erhalten, da es ihm an Material fehlte. (Journal f. pract. Chemie. Bd. 15. S. 105.)

Ein neues Metall Davyum.

C. J.

Serge Kern behandelte Platinmineralien nach der Bunsen'schen Trennungsmethode und erhielt durch Erwärmen der bei der Trennung von Rhodium und Iridium bleibenden Mutterlaugen mit einem Ueberschuss von Chlorammonium und Ammoniumnitrat einen dunkelrothen Niederschlag, der in der Rothglühhitze eine dunkelgraue, dem Platinmohr ähnliche Masse hinterliess. Durch Schmelzen im Knallgasgebläse nahm diese Masse das Aussehen von Silber an.

Der Verfasser hat diesen Körper als ein neues Metall aus der Platingruppe erkannt und dem Gelehrten Davy zu Ehren Davyum getauft.

Dasselbe hat das spec. Gew. 9,385, wird leicht von Königswasser, dagegen nur sehr schwach von kochender Schwefelsäure angegriffen. Kalihydrat giebt mit den Lösungen des Davyums einen gelben, Schwefelwasserstoff in saurer Lösung einen braunen, nach dem Trocknen schwarzen Niederschlag. Es hat mit dem Eisen die Rhodankaliumreaction gemein, d. h. es giebt damit eine rothe Färbung, in concentrirter Lösung jedoch zum Unterschiede vom Eisen einen rothen Niederschlag. (Journal de Pharmacie et de Chimie. IV. Série. Tome XXVI. pag. 242 bis 245.)

Dr. E. H.

Temp. d. Sonne. — Einfl. d. Druckes, — Zusamms. gelöst. Salze u. Säuren. 163

Temperatur der Sonne.

Sehr im Widerspruch mit der sonstigen Annahme colossaler Temperaturgrade der Sonnenoberfläche sind die von Violle aus langen Beobachtungen und Berechnungen gezogenen Resultate.

Nach ihm ist der absolute Werth der Sonnenwärmestrahlungsintensität an der Gränze unserer Atmosphäre gleich 2,54, d. h. die dort per Minute auf einen Quadratcentimeter Oberfläche fallenden Wärmestrahlen würden hinreichen, um die Temperatur von einem Gramm Wasser um 2,54o C. zu erhöhen. Von der Gränze der Atmosphäre bis zu unserer Erdoberfläche findet eine Abschwächung der Strahlungsintensität statt, deren Grösse abhängt von dem Luftdruck, von der Menge des Wasserdampfes, von der vertikalen Höhe des Beobachtungsortes, von der Höhe der Luftsäule, welche durchstrahlt wird. Sowohl aus actinometrischen Messungen, wie durch vergleichende Beobachtungen in einem auf hohe Temperaturen gebrachten abgeschlossenen Raum berechnet sich die wahre mittlere Temperatur der Sonnenoberfläche auf 2500° C. (Annales de Chimie de Physique. 5. Série. Tome X. pag. 289). Dr. G. V.

Einfluss des Druckes auf chemische Reactionen.

Berthelot findet seine schon vor geraumer Zeit ausgesprochene Ansicht, dass die chemische Action zwischen zwei Körpern durch grossen Druck nicht aufgehoben, sondern nur verlangsamt wird, durch Versuche von Quinke bestätigt. Diese Versuche zeigen, dass die Einwirkung von Schwefelsäure auf Zink auch in geschlossenen Gefässen eine unbegrenzte ist und dass dabei das entstehende Wasserstoffgas in der Weise gespannt wird, dass es in den ersten Tagen einen Druck von 1 bis 10 Atmosphären, in 5 Monaten einen solchen von 27 bis 54 Atmosphären, in 17 Jahren einen Druck bis zu 126 Atmosphären ausübt. (Bull. de la Soc. Chim. de Paris. Tom. XXVII. No. 8. pag. 347.)

Dr. E. H.

Zusammensetzung gelöster Salze und Säuren. Ueber die Zusammensetzung der in Wasser gelösten Säuren und Salze, besonders der mehrbasischen oder wenn

« AnteriorContinuar »