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Sus scrofa in: Arch. ital. Anat. Embr., 24 1, 189-200, 1 Fig., T. 19 -20. 1927 4.

Bei Sus scrofa erscheinen an den inneren Fortsätzen der Cartilagines arythaenoideae zwei walzenförmige Apophysen, die nach vorn wachsen, sich in der Medianlinie zusammentreffen und einen scharfen Bogen bilden, an dessen Scheitel ein Knorpelknötchen entsteht. Die zwei Hauptfortsätze der Cartilagines arythaenoideae hängen an ihrer Basis und an ihren freien Enden zusammen, so daß ein unpaares System der Aryknorpel gebildet wird. Bei diesem ganzen Knorpelsystem wirken von innen und unten der paarige M. thyroarythaenoideus und Cricoarythaenoideus lateralis; von außen und oben M. cricoarythaenoideus superior oder dorsalis. Als antagonistische Kräfte wirken: M. ary-arythaenoideus mit seinen quer verlaufenden Zügen und die Elastizität des Arysystems. [Mair.]

1612 Jong, J. K. de, & Brongersma, L. D., Anatomische Notizen über Varanus komodoensis Ou wens in: Zool. Anz., 70 3-6, 65-69.

1927 2.

Das Tier kam krank in den Zoologischen Garten von Amsterdam und ging dort an einer blutigen Entzündung des Rectum ein.

Diese Varanus-Art berührt nach den Beschreibungen Ouwens auch bei rascher Fortbewegung nie mit dem Bauch den Boden, was aber bei vorliegendem Exemplar nicht der Fall war, vermutlich wegen seiner Krankheit. Obwohl das Tier ein großes Wasserbassin zur Verfügung hatte, benutzte es das Wasser ebenso wenig wie in der Freiheit. Die Schnauze war so wenig varanus-ähnlich, daß bis zur anatomischen Untersuchung Zweifel vorherrschten, ob es sich wirklich um eine Varanus-Art handelt.

Die morphologische Beschreibung des Schädels erscheint in Ann. Nat. hist. Die vorliegende Arbeit enthält die Untersuchungen über die Bewegungen im Schädel. Es stellte sich heraus, daß beim Unterkiefer neben einer beträchtlichen Beweglichkeit in transversaler Richtung auch eine geringe aber immerhin deutliche Bewegung in vertikaler Richtung möglich war. Auch bei einem Varanus salvator- und Var. nilot.-Schädel konnte die Bewegungsart in geringem Umfange festgestellt werden.

Es folgt dann die Beschreibung der Bewegung und der damit verbundenen Veränderungen. Die bewegenden Kräfte für die transversalen Bewegungen dürften wohl die Kaumuskeln sein; die Protraktoren der Zunge und des Zungenbeins können dabei aber auch tätig sein; während beim Schließen die Elastizität des ganzen Apparates und der M. mylohyoid. mitspielen. Während der transversalen Biegung nach außen dreht sich der Unterkiefer auch etwas um seine Längsachse.

Die Verbindung zwischen Parietale und Frontale war eine ziemlich feste, nur eine geringe Biegung war möglich.

Durch eine transversale Bewegung der Maxillaria war eine nicht unansehnliche Verbreiterung des Munddaches möglich. Bei Var. salv. war diese Bewegung nicht möglich, bei Var. nilot. war sie sehr gering. Das Maxillare ist mit dem Praefrontale, dem Vomer, dem Palatinum, dem Pterygoid und dem Transversum fest verbunden, so daß sich alle diese Knochen mit dem Maxillare mitbewegen. Das Praefrontale konnte sich unabhängig vom Frontale bewegen. [ Mair.]

1613 Mather, Vera G., The velar apparatus of Entosphenus tridentatus in: Anat. Rec., 34 1, 55-60, 4 Fig. 1926 10.

Beim Vergleich des Skelettes von Entosphenus tridentatus mit den Beschreibungen des Skelettes von Petromyzon marinus wurde ein bemerkenswerter Unterschied im Velarapparat der beiden Formen beobachtet. Der Entosphenus trident. stammt von einem kleinen Bache in der Nähe der Pazif. Biol. Station, Vancouver Island, Brit. Columbien. Der Anzahl der Myotome nach gleicht er der südlichen Form, Entosphenus ciliatus.

Zehn Exemplare der Form Entosph. trid. von Brit.-Columbien und zehn der Form vom Willamette-River wurden untersucht; beide Formen zeigen einen von den bisher beschriebenen abweichenden Velarapparat.

Eröffnet man von der Ventralseite den Buccalkanal und den Respirationsweg, so sieht man 5-7 spitze Fortsätze, die vom vorderen Ende des Velum abgehen; sie haben bei der Form aus Brit.-Columbien eine Länge von ungefähr 0,5 cm, bei der Willamette River-Form messen sie ungefähr 1 cm.

Öffnet man Pharynx und Oesophagus dorsal, so sieht man noch zwei laterale Gruppen von Fortsätzen, die mit den vorgenannten ein richtiges Sieb bilden. Die laterale Gruppe besteht aus 3-5 Fortsätzen bei der Brit.Columbien-Form und aus 4-8 bei der Willamette River-Form. Bei den untersuchten Tieren wurden meistens 5 gefunden. Die Länge beträgt bei der ersten Form ungefähr 0,25 cm, bei der zweiten 0,5 cm.

Der Velarapparat hat eine knorpelige Stütze, bestehend aus mehreren Knorpelstücken, deren vorderstes Strahlen in die einzelnen Siebfortsätze abgibt. Manchmal befanden sich seitliche kleine Höckerchen an den knorpeligen Hauptstrahlen.

Die Struktur des Velarapparates von Entosphenus trid. hält Verf. nicht für geeignet, Futterstücke zu erhaschen und wieder loszulassen, wie es für den Velarapparat von Petrom. mar. von Dawson geschildert wird. Eine befriedigende Erklärung kann aber noch nicht abgegeben werden.

d) Muskelsystem, elektrische Organe.
(Siehe auch Nr. 1403, 1681, 1683, 1691, 1692.)
(Ref.: Blotevogel.)

[Mair.]

1614 Chaine, J., Sur la perte progressive des insertions postérieures de certains muscles céphaliques in: CR. Ac. Sci. Paris, 184 8, 478-480. 1927 2.

Die Mm. depressor mandibulae, sterno-mandibularis, genio-hyoideus und temporalis zeigen in der aufsteigenden Tierreihe eine fortschreitende Rückbildung. Die Rückbildung der hinteren Ansätze der beiden dorsalen Muskeln (Depressor mandibulae und temporalis) scheint eine direkte Folge der Richtungsänderung zu sein, die die Achsen von Kopf und Rumpf im Laufe der phylogenetischen Entwicklung zueinander erfahren. Die Rückbildung der beiden ventralen Muskeln, Sterno-mandibularis und Genio-hyoideus erfolgt zum Teil aus demselben Grunde, teils aus der Tendenz heraus, ein Knochenstück (hier das Hyoid) zu erreichen.

1615 Tiegs, O. W., On the mechanism of muscular action in: Austral. J. exper. Biol. med. Sci., 1, 11-29, 3 Fig., 1 Taf. 1924.

Die beiden Krauseschen Membranen der Muskelfaser, von denen jede die Form eines spiraligen Bandes hat, sind erregbar und übertragen den Reiz von der Gegend der Endplatte auf die Enden der Faser. Die chemischen

Veränderungen spielen sich dabei in dem interfibrillären Raum ab, und es sind die Sarkomeren, die die mechanische Antwort hervorrufen und dabei ganz wie Oberflächenspannungsmaschinen arbeiten. Kontraktion ruft in den Sarkomeren Veränderung der Zylinderform zur Würfelbecherform hervor. Diese Formveränderung schafft einen Klappenmechanismus in der Faser, welcher durch Änderung des Kontaktes zwischen Sarcoplasma und der Krauseschen Membran in sehr feiner Weise die nachfolgende Muskelzuckung reguliert. Von diesem Mechanismus hängt die Änderung der Muskelfaseraktivität bei Änderung ihres Ausdehnungsgrades ab. Die Milchsäure wird nun von einer der erregbaren Membranen frei. Die Verhältnisse in der Faser liegen so, daß die andere Membran eine basische Substanz frei gibt, deren Natur und Zusammensetzung bis jetzt noch nicht erforscht ist. Kontraktion erfolgt auf Grund der Änderungen der Oberflächenspannung in den Sarkomeren, hervorgerufen durch die elektrischen Ladungen der Wasserstoffionen, wenn die Milchsäure durch die Wände der Sarkomere auf die gleichzeitig freigewordene neutralisierende Base eindringt. Die Form der isotonischen und isometrischen Zuckungskurven läßt sich aus dem Grade des Eindringens der Milchsäure durch die Wände der Sarkomeren ableiten. Die passive Kontraktion, wie sie bei tetanischer Kontraktion entsteht, erfolgt durch eine zeitweise Adhäsion der Wasserstoffionen an den Wänden der Sarkomeren. Das merkwürdige Verhalten des Krebsscherenmuskels, bei dem zwei erregbare Membranen vorhanden sind, ist mit der Theorie des Verf.s zu erklären. Verf. kommt zu dem Schluß, daß, wenn im Muskel ein Freiwerden von Säuren und Basen durch den Erregungsreiz stattfindet, dann die Kette der Vorgänge, wie sie bei der Muskelzuckung erfolgt, mit chemischen und physikalischen Gesetzen zu erklären ist.

1616 Tiegs, O. W., Studies on plain muscle in: Austral. J. exper. Biol. med. Sci., 1, 131-150, 4 Fig. 1924.

Die Myofibrillen sind die kontraktilen Elemente in den Muskelfasern, die nach demselben Flächenspannungsprinzip wie Skelett- und Herzmuskel wirken. Das Sarkoplasma ist in der Mitte der Faser granuliert und umgibt die Kerne. Ein Übertragen von Reizen innerhalb der Faser oder von Faser zu Faser findet nicht statt. Ein wirkliches Nervennetzwerk, ähnlich demjenigen der Wirbellosen, wird angegeben und ihm die Übertragung von Reizen zugeschrieben. Jeder Muskel hat eine doppelte Innervation. Die Kontraktion erfolgt infolge Diffusion bestimmter Substanzen (Milchsäure und eine noch nicht bekannte basische Substanz) vom Zentrum jeder Muskelfaser in die Myofibrillen. Bei Zuckungen werden beide Substanzen gleichzeitig frei. Der Tonus ist nur das Resultat der freiwerdenden Milchsäure, die freiwerdende Base setzt den Tonus herab. Der Gedanke der myogenen rhythmischen Bewegungen in der isolierten glatten Muskulatur ist nicht haltbar, der Ursprung des Reizes muß dem Nervennetzwerk zugeschrieben werden. In der glatten Muskulatur des Organismus wird die Bewegung wahrscheinlich durch die Ganglien ausgelöst. Die Notwendigkeit des Vorhandenseins einer reziproken Innervation der beiden Muskellager, wie sie z. B. den Verdauungskanal umgeben, ist gegeben. Gewöhnlich begleitet die Kontraktion einer Lage die Erschlaffung der anderen. Schnelle Bewegungen werden der koordinierten Kontraktion der Fasern einer Muskulatur zugeschrieben, bei der beide Lagen in einem Zustande teilweiser tonischer Kontraktion sind.

1617 Vallois, Henri V., Les variations des muscles spinaux chez les primates supérieurs in: CR. Ac. Sci. Paris, 184 4, 232-234. 1927 1.

Systematische Untersuchungen der Rücken- und Nackenmuskeln höherer Tiere zeigen, daß, im Gegensatz zu der allgemeinen Auffassung, die Muskeln bei den drei Gruppen: Catarrhinen, Anthropomorphen und Mensch ganz verschiedene Verhältnisse aufweisen.

Die Unterschiede der Rücken- und Nackenmuskeln zwischen Mensch und Catarrhinen sind sehr ausgesprochen. Ihre Gestaltung ist vor allem auf die Wirbelsäule zurückzuführen. Eine zweite Gruppe von Unterschieden beruht auf der Höhe des Nackens. Die Erhebung des vorderen Teiles des Rumpfes und das Senkrechtstehen des Halses erlauben eine größere Bewegungsfreiheit des Kopfes beim Menschen und erleichtern die Drehbewegungen, die bei den Catarrhinen fehlen. Gleichzeitig erscheinen zwei neue Bildungen, der Splenius cervicis und der Cervicalis ascendens, die sich direkt den Drehbewegungen anpassen.

Die Verhältnisse bei den Anthropomorphen sind im allgemeinen denen der Catarrhinen ähnlich, was im Zusammenhang mit der schiefen Stellung der Wirbelsäule steht. Die Rückenmuskulatur ist besser differenziert und stärker als bei den anderen Affen, aber weniger stark als beim Menschen: Iliocostalis und Semispinalis sind gut von den übrigen Muskeln zu trennen. Im Nacken ähnelt die Anordnung sehr derjenigen beim Menschen: es besteht ein kleiner Cervicalis ascendens. Im Zusammenhang mit der schweren oberen Extremität steht die starke Entwicklung der Muskeln und das Hinaufrücken ihrer spinalen Anheftungen. Die Verhältnisse beim Gorilla und Schimpansen kommen denen des Menschen am nächsten; der Gibbon steht trotz seiner Lendenkrümmung den Catarrhinen näher. Der Orang steht ziemlich weit vom Menschen entfernt, er hat gewisse Abweichungen, von denen das Fehlen der Spinales und des Splenius cervicis besonders typisch sind. In bezug auf die Rückenmuskeln bestehen beim Menschen keine wesentlichen Unterschiede zwischen Weißen und Schwarzen, nur in der Nackengegend sind einige vorhanden.

e) Darmsystem, Atemorgane.
Siehe auch Nr. 1656, 1687.)
(Ref.: Blotevogel.)

1618 Corti, Alfredo, Le lacunome révèle les premières modifications structurales des cellules absorbantes de l'intestin au cours de leur fonctionne ment in: Bull. histol. appl., 39, 265-270. 1926.

Untersuchungen über den Golgi-Apparat haben den Verf. zu der Ansicht geführt, daß im Cytoplasma ein Differenzierungsprodukt besteht, das weder mit dem Chondriom noch mit dem Idiosom identisch ist. Die Untersuchungen haben weiter gezeigt, daß man die Ergebnisse für den GolgiApparat als den Ausdruck determinierter Teile des Cytoplasmas betrachten muß, Teile, die nach Form, Lage, Dimensionen und Ausbau von dem übrigen Protoplasma verschieden sind. Verf. hat diese Gebilde als,,Lacunae" und das Bild, das durch sie in der Zelle hervorgerufen wird, als,,Lacunom" bezeichnet. Über die Substanz, die dieses Lacunom bildet, war nichts Genaueres zu ermitteln; es ergab sich nur, daß ein völliger Parallelismus zwischen dem GolgiApparat und dem Lacunom besteht.

Zoologischer Bericht Bd. 13.

3833

Bei den Untersuchungen am Darmtraktus von Erinaceus und Mus, und zwar solcher Tiere, die in bestimmten Abständen nach einer Mahlzeit, die sie nach eintägigem Fasten erhalten hatten, getötet waren, fand sich, daß die ersten Veränderungen, die bei der Funktion der Zellen auftreten, sich am Lacunom abspielen. Die Lacunae verändern ihre Form, sie werden klar, bläschenförmig, oval. Die einzelnen Lacunen konfluieren, ihre Scheidewände verschwinden, sie verändern ihre Lage. Auch das Chondriom, das während des Fastens unverändert geblieben war, erfährt Modifikationen; Vakuolen treten in den Zellen auf. Diese Veränderungen sind dieselben, die der Verf. schon früher (1912 und 1920) für die Teleostier beschrieben hat. 1619 Marziani, R., Sull' istofisiologia degli elementi metabolici intermediari del fegato di colombi in varie condizioni alimentari in: Boll. Soc. Biol. sperim., 12, 150-152. 1926.

1620 Schaeffer, J. Parsons, Plasma cells in the mucous membrane of the upper respiratory passages in: Anat. Rec., 35 1, 22. 1927 3.

Die Plasmazellen kommen normal in der Schleimhaut der Nasenhöhle und der Sinus paranasales vor. Bei Entzündungsvorgängen ist ihre Zahl bedeutend größer. Außer ihnen finden sich an denselben Stellen zahlreiche Lymphocyten. Unterscheidungsmerkmale: Plasmazellen sind breiter als Lymphocyten, ihr Kern liegt exzentrisch und Protoplasma besitzt nicht selten Vakuolen und basophile Granula. Wahrscheinlich sind die Plasmazellen in oberen Luftwegen als Phagocyten zu betrachten.

f) Gefäße, Leibeshöhle, Blut.

(Siehe Nr. 1384, 1662, 1677, 1679, 1696, 1703.)

g) Urogenitalsystem.

[ Benzon.]

(Siehe auch Nr. 1400, 1401, 1410, 1411, 1419, 1423, 1446, 1626, 1654, 1705.) 1621 Brambell, F. W. R., & Parkes, A. S., Changes in the ovary of the mouse following exposure to x-rays. Part III. Irradiation of the non-parous adult in: P. R. Soc. London, B, 101, 316-238, 2 Taf. 1927.

Bestrahlt man erwachsene Mäuse mit Röntgenstrahlen, so gehen die kleinen Oocyten vollständig zugrunde. Aus den kleineren Follikeln, deren Eier ebenfalls degenerieren, bilden sich die sog.,,eilosen Follikelstränge“ aus. In den mittleren und großen Follikeln gehen die Eier auch zugrunde. Die Theca verwandelt sich dann meist in ein aus vakuolisierten Zellen zusammengesetztes Gewebe, das ohne Grenze einerseits in das Interstitium, anderseits in die Granulosa übergeht, die nach Resorption der Eizelle den Follikel ausfüllt. Gelbe Körper lassen sich im bestrahlten Ovar noch nachweisen; sie stammen von kurz vor und kurz nach der Bestrahlung geplatzten Follikeln. Eine Proliferation des Keimepithels, wie sie bei Bestrahlung von neugeborenen und noch nicht erwachsenen Tieren beobachtet wurde, konnte bei den erwachsenen Mäusen nicht festgestellt werden. Die Brunsterscheinungen werden durch die Veränderungen im Eierstock nicht beeinflußt. Aus dem histologischen Bild konnte nicht entschieden werden, welcher Teil des Eierstockes die Brunsterscheinungen aufrechterhält, die sog. eilosen Stränge, das Corpus luteum-Gewebe oder das Interstitium.

[Hett.]

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