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Die Hebung des Brustbeines ist also in Uebereinstimmung mit der Theorie kleiner, als die der Rippen. Dass der Unterschied ziemlich gering ausfällt, kann bei der Art, wie die Geradführung im Brustkasten ausgeführt ist, nicht befremden, und erklärt sich zum Theil schon daraus, dass die gekrümmten Rippenknorpel, welche die Leitstangen vertreten, bei der Inspiration sich strecken und etwas verlängern.

Versuche, die ich allerdings nur an einem Modelle ausgeführt habe, zeigen, dass auch die Bewegung des Brustkastens nach vorn, beträchtlich hinter dem Vorstoss der Sternalenden zurückbleibt, und es würde sich beweisen lassen, dass auch dieser Unterschied der Bewegung aus dem Principe der Geradführung begreiflich ist. Ich verzichte indess auf diesen Beweis näher einzugehen, da ich fürchte, dass die umfänglichen Erörterungen, die er beansprucht, den Leser mehr ermüden als fördern würden.

Beiträge zur Myologie.

(Conjugatio musculorum. Ueber Muskelvarietäten.

M. tibialis anti

cus, M. extensor carpi rad. longus, Mm. interossei manus et pedis.

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b

Fig. 1.

Läuft neben einem Muskel, der zwischen den Punkten a und b des Skeletes ausgespannt ist, ein zweiter, dem vorigen nach Lage und Wirkung verwandter Muskel cd (vgl. Fig. 1), so ist es eine in mannigfacher Weise sich wiederholende Anordnung, dass von dem Bauche des erstgenannten Muskels eine Anzahl Fasern sich loslöst, um sich oder ihre Sehne der Sehne des zweiten Muskels zuzugesellen. Der hierdurch entstandene Zwischenmuskel ad, welcher seinen Ursprung mit dem ersterwähnten, seine Insertion mit dem zweiten Muskel gemeinsam hat, wird in der gebräuchlichen Terminologie bald als ein besonderer Muskel aufgeführt, bald als ein zweiter Kopf zu dem einen oder dem anderen der erstgenannten Muskeln geschlagen. Es ist klar, dass der Zwischenmuskel, als socius des einen wie des andern, die Wir- ab und ed, zwei Muskung beider verstärkt und stetiger macht und, falls keln, verbunden durch der eine derselben ohne den andern thätig ist, dessen Wirkung in bestimmter Weise modificirt.

a

einen Zwischenmuskel

a d.

Auf diesem Structurverhältniss, welches ich als ,,conjugatio musculorum" bezeichnen möchte, beruhen zahlreiche z. Th. complicirte Bil

dungen im Gebiete der Myologic, und dieselben werden sofort verständlich und übersichtlich, wenn man sie unter diesem Gesichtspunkte auffasst. Zugleich beruht eine grosse Zahl der Muskelvarietäten - ein Gebiet welches, rein casuistisch behandelt, dem wissenschaftlichen Interesse sich grösstentheils entzieht - einfach auf conjugatio musculorum, und wir kennen somit für eine grössere Zahl von Einzelfällen das gemeinsame Bildungsprinzip eines sonst regellos erscheinenden Naturspiels. 1)

Die Gestalt der durch conjugatio entstehenden Muskelcomplexe gleicht sehr gewöhnlich einem N oder einer ähnlichen Figur: ; da jedoch die verbundenen Muskeln keineswegs immer parallel laufen, ihre Verwandtschaft auch nicht immer die allernächste ist und auch ausserdem mancherlei complicirende Verhältnisse sich geltend machen, so ist das äussere Bild der Mm. conjugati bei an sich gleichem Wesen ein immerhin wechselndes. Der Umstand aber, dass conjugatio im Gebiete der Muskelvarietäten so ausserordentlich häufig ist, sodass einzelne auf conjugatio beruhende Formen nahezu als normale Bildungen erscheinen, berechtigt uns, diejenigen normalen Muskelverknüpfungen, welche ihrem Habitus nach jenen Varietäten gleich sind, als auf eben demselben Bildungsprinzip beruhend aufzufassen. Nach allem diesem darf ich hoffen, dass die hier versuchte Zusammenfassung äusserlich ziemlich verschiedener Gestaltungen innerhalb der normalen und teratologischen Entwicklung unter Einen morphologischen Begriff, zumal für die vergleichend-anatomische Discussion nicht ganz ohne Nutzen sein werde. 2)

دو

1) Auch bei den Bändern begegnen uns Fälle, in welchen, ähnlich wie in der Technik, neben der Länge nach angebrachten Schnüren gleichzeitig diagonale oder kreuzende Richtungen gewählt werden und somit das Prinzip der Conjugation zu Tage tritt. So liegt das lig. ileofemorale anterius schräg zwischen lig. ileofem. superius und pubofemorale, in seinen beiden Insertionen mit je einem der beiden letzteren Bänder verschmolzen (s. in dieser Zeitschrift S. 44, Fig. 1). 2) Eine verwandte Betrachtung findet sich bei F. E. SCHULZE in einer der vergl. Anatom. der Fusszehenbeuger gewidmeten Abhandlung (Zeitschr. f. wissenschaftl. Zool. Bd. XVII, 1. 1866). Wo im Wirbelthierkörper", so heisst es dort, ,,vielgliedrige Systeme von zueinander beweglichen festen Theilen wie ein Ganzes oder in gleichem Sinne bewegt werden sollen, findet sich als einfaches Mittel häufig eine Verbindung der zu diesen einzelnen Theilen hinführenden Muskeln, sei es in ihren Bäuchen, wie bei den Mm. serrati, den langen Rückenstreckern etc., sei es in ihren Sehnen, benutzt." Dass hier indess die Sache anders gefasst, und der Begriff der „conjugatio" nicht gegeben, vielmehr von Muskelverknüpfungen in weiterem Sinne die Rede ist, zeigt die Anführung der Mm. serrati, deren ihrer ganzen Länge nach miteinander verknüpfte Zacken dem Begriffe der conjugatio nicht unterfallen.

I. Betrachten wir, indem ich mich auf eine kleine Auswahl aus der Reihe der von mir beobachteten und im Präparate conservirten Fälle beschränke, zunächst einige Muskelvarietäten, die unserer Form zugehören.

Ein typischer Fall der conjugatio ist die Verdopplung der Sehnen der Mm. extensor carpi radialis longus und brevis. Bald ist es der brevis, von dessen Bauche sich ein Muskelbündel loslöst, um eine Sehne, meist erheblich schwächer als die normale, zur Schne des longus zu sen

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M. carpi radialis longus (1) und brevis (b), in verschiedenen Formen der Conjugatio.

den (Fig. 2, A), bald geschieht der Austausch umgekehrt vom longus zum brevis hin (Fig. 2, B). Die Verschmelzung der Doppelsehnen ist bald sehr nahe am Metacarpus, bald weiter oben.

Diese so häufig vorkommende Varietät 1) ist, näher betrachtet, nicht ohne interessante Besonderheiten, welche möglicherweise Licht werfen auf gewisse allgemeine Verhältnisse der ersten Entwicklung der Muskulatur. Fast durch

1) Beide Arten derselben erwähnt HENLE (Muskellehre 1. Aufl., 201 und 203).

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gehends beobachtete ich, dass das conjungirende Bündel von der abgewendeten Seite her (also auf einem Umwege vgl. Fig. 2 A und B) zu dem Nebenmuskel hintritt. Das vom brevis sich loslösende Bündel schiebt seine Sehne wie es scheint constant über der Hauptsehne dieses Muskels hinweg zum longus (Fig. 4); umgekehrt lässt das vom longus wegtretende Bündel seine Sehne unter der Hauptsehne durchschlüpfen (B, Fig. 2). Mehrmals beobachtete ich wechselseitigen Umtausch (Fig. 2, C) - also den Fall A und B an einem und demselben Arme - ein Bau, welcher frappant an die Anordnung der Zügel eines Pferdegespannes erinnert 1). Es tritt diese Varietät in mehrfachen Modificationen auf; immer aber fand ich beide zum Mittelfinger gehende Sehnen gedeckt von den zum index gehenden Seltnen, so dass alle dem Zeigefinger angehörigen Fleisch- und Sehnenfasern (wie die in der Fig. eingezeichneten Nadeln zeigen) eine hohe Lage, alle zum Mittelfinger tretenden Fasern eine tiefe Lage haben. In einem Falle sah ich die conjungirenden Sehnen wiederum unter sich durch Fasern zweiten Ranges verbunden.

Fig. 3.

Latissimus dorsi und teres major, durch ein Zwischenbündel verknüpft.

Ausserordentlich häufig findet

sich unsere Verknüpfung zwischen m. brachialis internus und dem medialen Rande des biceps brachii

sie ist die häufigste Veranlassung des „dreiköpfigen biceps". Das fragliche Zwischenbündel löst sich von erstgenanntem Muskel oft so unmerklich ab und mischt sich dem Endtheile des biceps so innig zu, dass dasselbe vom brachialis aus sich ein gutes Stück weit wie zu diesem gehörig, vom biceps aufwärts wie zu letzterem gehörig, präpariren lässt. 2).

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Als eine gleichfalls sehr gewöhnliche Varietät spaltet sich vom teres major ein zur Latissimus-Sehne gehendes Bündel ab, so dass der breite Rückenmuskel seinen lateralen, von den Rippen kommenden Zuschüssen einen von der scapula kommenden hinzugesellt (Fig. 3). Die physiologische Verwandtschaft beider Muskeln wird durch diese Variation bekräftigt.

1) Es ist wohl derselbe Fall, den HENLE (a. a. O. 203) mittheilt: „An einem Arme, in welchem der M. extensor rad. longus dem 2. und 3. Mittelhandknochen Sehnen gab, sah BERGMANN (handschr. Notiz) auch den rad. ext. brevis in zwei Sehnen enden, ebenfalls zum 2. und 3. Mittelhandknochen".

2) Unhaltbar scheint mir die Annahme MECKELS (Handb. d. Anat. II, 503), nach welcher dieser dritte Bicepskopf,,eine Wiederholung des am Oberschenkel normalen kleinen Kopfes des zweiköpfigen Beugers ist," durch dessen zuweilen vorkommenden ,,Zusammenfluss" mit dem coracobrachialis die Zahl der langen Beuger des Vorderarmes der Zahl derselben Muskeln des

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