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mit das er sōt werden ain bekêrer des volks vnd ain brediar der êwî gen wârhat. als sîn leben was ain urkund grösser min zaichen, di der mensch vf ertrîch haben mag. der gut Johannes hết mê arbāt vnd lebt strencklicher durch die minn vnsers hêrren denn ie kain mensch es spricht Johannes mit dem guldîn mund: aller hailigen leben mag sich sînem leben nit gelîchen, er gab durch die min vnsers hêrren, das e im selber nuntz liesz vnd das er sêl vnd lîb vnd leben samenthäfftig by sînem geminten Got liess. das fünft dâ mit der hailig gaist san Johannes erlücht, das was gotlichi vorcht, die was bî im in allen si nen wercken. man list von im dô er vnsern herren töfft vnd er ge dâcht, das er vnsern hêrren vnder sînen henden hêt (Blatt 25 b.) vo des anttlit alli die fürstengel mit forchten stund in dem himel, dó erzit trat er vnd ruff mit lûter stym vnd sprach: hêrre mîn behalter! ich so von dir gehailgot werden vnd so wittu gehailgót vnd geraingôt vo mir werden? die sechst då mit der hailig gaist sant Johannes erlüch bât, das was stätikāt der tugend vnd sicherat des ewigen lebens. e ward gesichert é dasz er geborn ward, das er von Got nimmer geschai den sōt werden, sô ain kindlîn geborn wirt, sturb es denn vnder tof só gesêch es Gots angesicht nimmêr mê; von den sunden ward e allain gefrit mit der gnåd des hailigen gaist. wêr er tôtt dó er denn nocht beschlossen was, in mutter lib, er wêr dennnocht wirdig gewe sen, das er das anttlit vnsers herren immêr êwklich sōt hûn gesenhen mann lobt die hailigen dar vm sunderlich, das si vnser hêrre sicher vnd man in die ôr bôt vn end, dasz er si wōt behalten vnd ist och gros lobs wert. die sicherhat enpfieng sant Johannes in sîner muter lib wann dó sichert in vnser lieber hêrre mit sînem hailigen gaist das e in nimmer von im geschaiden wēt. nun (Blatt 26 a.) solli wier bit ten den werden toffer des tag hüt ist, das er vns lász geniessen sin vnschuldigen tôts vnd das wier sim hailigen leben alsó nâch volgin dasz wier sicherhāt vnd tròst enpfâhin an vnserm end vnd vns arwerb an Got dem almechtigen, das wier von im nimmêr geschaiden werdi: das helf vns allen Got.

Vom Zauberer Simon.*)*

Sanctus Pêtrus ward gesent von Antiochia gen Rôm; wann er wa ain fürst vnd ain hōpt der cristenhāt. dô er gen Rôm kam, dô bredia

*) In der hs. der Predigt angehängt.

er von vnserm hêrren Jhêsum Cristum vnd sant Paulus kam ōch dar nd lêrten béd vnd bekérten vnmåssen vil lüt. dô was zu den selben iten ain zōbrār ze Ròm der hiesz Symon, der sprach, er wêr Got vnd nachet mit zōbry, das sich ain êrîni schlang ragt vnd das die stainien sûl lachetta vnd das man in in den lufften sach. Sant Pêter hiesz là wider die tôten vf stûn vnd vertraib die tüfel von den lüten vnd machet die blinden gesenhen vnd die siechen gesund, werlay der siechag was; disi hêrren kâmen vir den kaisser. dô verwandlet sich der zōbrer vor dem kayser, das er ain wîl ward ain kind. zum (Blatt 26 b) annder mâl ain junglin, zum triten mâl ain allter man vnd sprach, er wêr Got. do sprach sant Pêter vor dem kayser, er wêr ain zōbrer vnd ain betrieger vnd sprach zu im: sigistiu Got, sô sag mir, was ich gedenck vnd nam hainlich ain brôt in die hand. der zōbrer kund im das nit gesagen vnd rufft das gross hund kêmmin und sant Pêttern frêssin. sant Pêter bôt den hunden das brôt, das er in sinnen henden het, zehand verschwunden die hund. do sprach der zōbrár zu dem kayser, das du wissist das ich Got sy, sô haiss mich haimlich enthōpten vnd erstand ich nit an dem tritten tag, sô glōb mir nuntz. vnd dô man in enthōpten söt, dô schuf er mit zōbrî, das ain wider vir in enthōptet ward vnd er verbarg sich dry tag vnd an dem dryten tag erzögt sich der zōbrar vor dem kayser vnd sprach: haisz mir beraitten ain hôhen turn vor der stat. so wel ich dar vf kumen vnd wil ze himel farn zu angesicht aller der welt. der kayser hiesz den turn beraitten vf dem feld vnd gebôt das alles land dar kêm vnd sêch die vffart. sant Pêter vnd sant Paulus kámen ōch dar. do sprach sant Paulus zu sant Pêtern: ich sol ligen vf minen knüwen vnd sol bitten vnd an ruffen vnsern hêrren, sô soltu gebietten, ist das der (Blatt 27 a) zōbrar etwas gross will beginnen. dó sprach der zōbrār zu dem kayser: du sōt wissen zehand als bald ich ze himmel bin gefarn so wil ich mînen engel nach dir senden, dasz du och zu mir kumist in den himmel. mit der red geng der zōbrār vf den turn vnd machet ain krantz vf sin hōpt von lorbōmenlōb vnd was alsó gekrönt vnd zerspen sinni arm vnd fur vf in die luft vor aller der welt. dô das sant Pêter ersach, dô sprach er zu sant Paulus: richt if din hōpt vnd lug wie der zōbrar flügt. dô in sant Paulus ersach, dô sprach er: Pêtre, wess baittest du so lang? zerstör disen grossen vnglōben. do sach Pêtrus vf vnd sprach: „,adjuro vos angeli sathane,“ ich beschwer dich engel des tüffels, das die lüt dâ nit betrogen werdi vnd gebüt üch bi Got dem schöpffer aller ding vnd bî sînem aingebornen sun

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vnserm herren Jêsum Cristum, der an dem tritten tag erstund von dem tôd, das ier in nit lenger fürind vnd in lâssind vallen her ab. do viel er zehand in ain gassen haisset sacra via vnd zerbrach an vier stuck vnd fiel ieglichs tail vf ain stain, die noch hüt dis tags dâ sichtig sind zu ainer gezügnust des sigs der hailigen zwelfboten. dar vm hiesz der kayser sant Pêtern krützgen vnd sant (Blatt 27 b) Paulum enthōpten. do sant Pêter gefürt ward zu dem crütz, dô sprach er: mîn hêre Jhêsus Cristus kam von dem himel herab vf dis ertrîch, das er vns erlösti an dem crutz vnd er stund an dem crutz vf recht vnd wenn ich von der erden wil vf kumen zu himel, só sollend ier mir das hōpt vnder sich kêrn gên der erden vnd die fusz vf gên dem himel. alsó schied er von diser welt vnd wart sant Paulus enthōptet vor der stat; dar vm solli wier sy mit gantzem flisz êren vnd begûn mit fasten vnd mit firren mit allen guten worten vnd werken, wann sy vrtail werdend sprechen über alli menschen.

Anmerkung. Der cod. germ. 6 (1362) derselben Bibliothek bringt 2 kleine Predigten auf unsere Heiligen, die aber so mager und ganz nach dem Musterbuch der Legenda Aurea sind. Diese hier ist die vollständigste Predigt, die mir über St. Johannes bekannt ist.

Vergl. auch hieher Dr. Sachse, Ueber Johannes den Täufer im Mittelalter." Programm, Berlin 1866.

München, April 1867.

Dr. A. Birlinger.

Ein Spil von der Urstend Christi.
XVI. Jarhundert.*)

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Hienach volgt die vorrede von der urstennd Cristi.

Durchleuchtig Fürsten Hochgebornn

Adls vnnd Tugennt aŭszerkorn!
Auch hochgebornne Fürstin Rain
Ir Fürstlich gnad ich auch hie main,
Wollgebornn Edl gestrenng!
Damit ichs spil nit in die lenng:
Erwirdig geistlich Hochgelert,
Fürnem vnnd weysz aŭch wolgeert
Genedig vnnd gebiettend Herrn :
In vnnderthenigkeit zu Eern!
Dessgleich zu dinstlichem gevallen
Anndern Herrn vnnd Frawen allen.
Ainer ersamen gmain darbey,

Was wird vnnd stannd ain yedes sey.
Von gott dem Herrn Jesu Crist
Wie er vom Tod erstannden ist
Vnnd abgefarn zu der Höll,
Aŭch abkert vnnser vngevöll.
Darzů erlöst von Clag vnnd pein

Die altvatter vnnd liebsten sein.

Wie er alls dann schnell vnnd behent

Hat geoffenwart sein Clar vrstenndt,

Alls Er dann seiner Muetter Rainen maid
Erschinen ist on alles laid.

*) Cgm. 147. 4o. Perg. hs. XVI. jarhd. 27 bl. ex electorali bibliotheca Sereniss. utriusque Bavar. Duc. Titelblatt abgeschnitten, die Hdschr. ein Prachtexemplar.

Der grossen pŭesserin dessgleich
Marien Magdalenen Reich.

Darbey sein liebsten Jungern werdt
Vnnd Petro der was hart beschwerdt.
Dem aŭszerwollten werden Gott
Zŭ lob vnnd Eer an allen spott,
Woll wir hallten dise figur
Aŭs schuldes pflicht der natur.
Das bedenngken in vnnserm leben,
Damit woll wir das spil anheben.

Darauf singen die Engel allso:

Ir Fürsten thŭnd ewre thor abkeren:
so mag ein geen der Kunig der Eern!

Dann so spricht der Enngel Raphael:
Ir Fürsten öffnend ewre thor

der eern kunig ist darvor!

darumb so lasst von ewrm gscholl

thundt auf die portten schnŏll der höll.

damit der schöpffer lobeson

on hindernus darein mug gon.

Der annder Enngel Athonael genant:

Ir Fürsten diser peinlicheit

ewer offen Thor sey schnell berait.

dem eern Kunig kurtzer frisst,

der hie vor ewrer portten ist.

hert auf mit ewren groben wortten

vnnd thun schnell auf der helle portten!

Darauf fragt der Teuf Belial:

Nun wer ist dann der Künig der Ern?
den wessten wir hie allso gern.

Daruber lasst der Sallvator ain grossen glantz zu den alltvatern in die hölle vnnd Adam sagt allso:

Das liecht ist Gott dess schöpfers mein
der wil erlosen vnns von pein:

alls er vnns vor verhaissen hat

durch sein gottliche maiestat.
dann Isaias der prophet

vnns warlich das verkŏnnden thet.
der vatter Abraham dessgleich,
er woll vnns furn in sein reich.

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