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ren Forschungen ein, die ihm auch nicht fehlen werden, da es jezt von allen Seiten so stark auf die Keil- oder Pfeilschrift losgehet. Das Resultat kann nicht an ders als einen großen Aufschluß gewähren; wiewohl nur literarisch; denn der Umfang menschlicher Gu danken wird dadurch schwerlich erweitert werden.

Wenden wir unsern Blick nach Indien, welche Welt von Aufklärungen bietet sich uns dar, die uns das Jahrhundert geschenkt hat; möchten sie einiger: maaßen auch den Jammer ersehen, den die Europåer jenen Gegenden gebracht haben, und aus jenen Ges genden sich selbst bereiten. Doch warum wollen wir den bösen Pfuhl enthüllen, auf dem diesmal schöne Blumen wuchsen.

Portugiesen und Spanier, Holländer, Englåns der und Franzosen, Dånen und Deutsche hatten uns bisher über Ostindien viel und mancherlei gesaget; von ostindischen Sprachen waren auch Alphabete beis gebracht, und aus dem Malabarischen, Tamulischen, Siamschen war manches überseßt worden; durch Wilkins, Chambers, die Scotts, Halfed u. f. thut sich uns ein neues Reich auf. Einzig schon Wilhelm Jones, wahrer Präsident der Akademie zu Calcuts ta, hat mit einem Glück, daß wenigen begegnet, Dinge zuwege gebracht, die andern verboten bleiben. Ihm war die Sakontala, eine Blume des Paras

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dieses gebracht, un gebracht, und er verpflanzte sie zwanglos schdu a); o hätte er alles Indische so überseßt, und sich der elenden englischen Reimkunft entladen. So gab er die Gita Govinda, den Menu und was würde dieser unermüdet, eifrige, rüstige, viels gelehrte, trefliche, glückliche Mann nicht noch geleis stet haben, wenn ihm die neidige Parze sein Leben nicht verkürzt håtte. Aus dem Persischen und Arabischen hat er uns eben so schöne Früchte und Blumen geschenket b); Notizen und Aufschlüsse über Indien desgleichen, obwohl in Herleitung der indischen Göt ter, so wie der asiatisch- afrikanischen Sprachen und Völker ihm aus der Schule Britanniens her ein enger Deutungsgeist beiwohnet. Friede sei mit seiner Asche, und sein Institut daure. Auf eine Menschenfreunds liche, nicht bedrückende Weise daure es und pflanze sich nach Europa hinüber. Man erstaunt über die Menge Indischer und andrer Asiatischer Handschrifs ten, die sich schon in den Händen der Britten be finden c); môge davon ein guter Gebrauch gemacht

werden!

Wie weit schreitet der Geist der Europåer vors warts! wie fern zurück bleibt ihre Handlungsweise!

a) Ins Deutsche gleichmäßig schön überseßt von Georg Forster, von ihm auch mit lehrreichen Anmerkungen begleitet. b) W. Jones de poesi Asiatica comment. edid. Eichhorn. Lips. 17.

e) 6. Ousely's oriental Collections hin und wieder.

1

Ein böser Genius hat sie erfaßt, indem sie andern Völkern Verderben bringen, sich selbst Verderben zu bereiten; stehet ein guter Genius hinter ihm, der unsichtbar dies Gift in Arznei verwandelt? Kein Zweis fel; nur Generationen gehen darüber zu Grunde.

4.

Fragen.

Fragment.

1. Giebts Einen drückenden Mangel, Ein ents schiednes Uebel unsres Geschlechts, das nicht durch die gemeinschaftliche Beihülfe der menschlichen und bürgerlichen Gesellschaft aufgehoben, oder bis zum Unbedeutenden erleichtert werden könnte? Gegen die Uebel der Natur, wissen wir, müssen uns Verstand und Voraussicht durch Anstalten und Klugheit waffe nen; nun ist aber der gemeinschaftliche Verstand der rechte, es möge ihn Einer oder mehrere leiten; ges meinschaftliche Anstalten sind allein durchdringeudwirksam, und um so wirksamer, je inniger sie die Menge umfassen, und das Wohl des Ganzen fördern. Nenne man Ein Uebel, das auf diesem Wege nicht vertilgt oder äusserst vermindert oder vertheilt werden könne ?

12. Was diese Minderung unmöglich macht oder aufhält, ist etwas andres, als der Egoismus? Die Entsagung des allgemeinen Rechts, der allgemeis nen Vernunft, Billigkeit und Wahrheit? Mit wels chen Namen man auch dies Haften an Absonderung, an eigenmächtigen Vortheilen und Vorurtheilen nennen möge, ist etwas anderes als ein Absondern von der gemeinsamen Vernunft, Billigkeit und Wahrheit?

eine freiwillige Deportation ins Laud der Schatten, da man mit verblichenen Namen und Aumaaffungen, wie mit Gespenstern lebet, sich selber täglich verehrend speiset, und den Geruch eigner Verwesung trinket. Unbekümmert, ja hart der Menge, die durch uns und um unsertwillen leidet ein schaudervolles Gefängniß, das den Unglücklichmachenden viel mehr qualt, als die Verunglückten.

3. Und giebt es ihm zu entkommen ein Mittel, als Maad? Maas der Gerechtigkeit und Wahrheit. Zu diesem aber zu gelangen, bedarfs etwa blos jener müssigen Kritik, die von sich selbst ausgehend, als les nur schäßt und schäßt, gewöhnlich sich überschäßt, und damit Alles verwirret, nichts vollführet. Recht und Wahrheit, wodurch außern sie sich als durch sich selbst, durch Thätigkeit, durch Wahrheit? Da gewinnt Jeder seinen Plak; da wird durch gemeins same Thätigkeit, wie von selbst, ein Reich der Bil ligkeit und Liebe. Denn diese, die voran fliegt, ein himmlischer Genius, kennet keine Schranken, weil sie sich nicht kennet, weil sie sich selbst dem Wohl des Ganzen aufopfert.

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