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neuen Ausgabe beträchtlich verbesserte, traf gerade den Ton, dem der Geschmack des größern Haufens der Romanenleser zustimmte, und war daher lange Zeit ihr Lieblingsbuch, das aber auch dem eteln Kunstrichter in mancher Absicht Genüge thun fonnte, wenn er gleich an größere Feinheit, Aus wahl und vollendetere Zeichnung der Scenen durch die Meis fter im Komischen verwöhnt war. Eichtbar hat sich auch der Geschmack und die Schreibart dieses mit Erfindung, Wiß und Laune reichlich versehenen Verfassers in seinen nachs herigen Dichtungen verbessert. Diese sind: der Ring, eine komische Geschichte.・ Komische Romane aus den Papieren des braunen Mannes und des Verfassers Siegfried von Lindenberg, wovon die beiden ersten Theile die. Geschichte der Waldheime, und die vier folgenden Em uerich's Geschichte, der sies bente Sand aber die des Hrn. Thomas enthält. Die Ges schichte Selims, des Glücklichen, und die Ges schichte eines Unglücklichen, oder Friedrich Brad, Die Strausfedern des sel. Musåus sind von ihm in zwei ihres Vorgängers völlig würdigen Bånden fortgesetzt.

Meißner.

...VII, .732. B. VIII, 1. S.275. → Jingeachtet des Erstaunens eines Rezensenten in der Gothaischen gelehrten Zeitung über meine Aufführung dieses Schriftstellers unter meinen gegebenen Beispielen des pros faischen Dialogs kann ich mir doch nicht erlauben ihn zu übergehen. Nicht zu gebenken, daß nicht geradehin alle von mir gesammelte Beispiele als vollendete Muster anzusehen sind, so bin ich der unmaßgeblichen Meinung, daß der deutsche Geschmack zu einer weit höhern, und viels

leicht

leicht kaum erreichbaren Stufe der Vollkommenheit müsste Tempørgestiegen seyn, wenn man Schriftsteller von dem Tas

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lent und Geiste, den Hr. M. in mehrern Arbeiten gezeigt *hat, schon unbemerkt hinter sich lassen und vergessen wollte. Nicht zwar, als ob ich die Mängel nicht einsehe, die bes [_sonders seiner Schreibart, wegen eines zu emsigen Bestres bens nach Wig und Eleganz, nur zu auffallend eigen sind; auch möcht' ich es nicht übernehmen, alle Plane und Bes #standtheile seiner zahlreichen Kompositionen zu rechtfertigen;

aber ich habe es damals schon bemerkt, daß sich diese Uns B ́vollkommenheiten in seinen frühern Schriften häufiger fins den, und er sich von ihnen in den spåtern aus eigner Einsicht des Bessern immer mehr loszumachen scheint. In der Gats tung, von der hier die Rede ist, hat ohnehin die Stimme des größern Publikums längst zu seinem Vortheil entschieden, und seine erzählenden Werke, die zum Theil zwischen Bio: graphie und Roman das Mittel halten, vornehmlich seinen Alcibiades, seine Stizzen, Dialogen und Er zahlungen, unterhaltend und anziehend gefunden. Bianca Capello, Masaniello und Spartakus find mehr eigentlich historisch, aber doch nicht ohne Einfluß der Phantasie und freien Dichtung bearbeitet.

Der Verfasser der Lebensläufe nach aufsteigender Linie.

Allen Nachforschungen literarischer Neugier ist es biss her noch mißlungen, den Namen des Verfassers von diesem mit einem ganz eignen Originalgepräge bezeichneten Roman zu entdecken; obgleich diese Neugier selbst, und ihr öftres Bermuthen auf diesen und jenen Schriftsteller von Ansehen,

von dem vortheilhaften Eindrucke des Buchs auf die Leser welt ein rühmliches Zeugniß giebt. Und schwerlich konnte es dieses Eindrucks verfehlen, wo es irgend unbefangnen, und zu keinem einseitigen Geschmacke, verwöhnten Lesern in die Hände fiel. „Unter unsern Humoristen, nach Sterne's Manier, ist wohl keiner, dem es in dieser Art der Kompor fition, ohne Yorik's Nachtreter zu seyn, so gelungen wåre. Er überlässt sich eben so, wie dieser, den Ergießungen seiner Laune, aber über andre Gegenstånde, als solche, die nur unter die Rubrik der Empfindsamkeit gehören. Spekulas tive Philosophie und Lebenspraktik begegnen einander hier wechselsweise, unter den zufälligsten, doch ohne Zwang hers bei eilenden, Veranlassungen; jedoch nicht in der Amtskleis dung des langschleppenden. theoretischen Talars, sondern in dem Farbenkleide des Wißes, unter dem Aufpuķe kecker Metaphern, und eines allegorischen Schwunges. Zuweis len scheinen jedoch der aufgetragenen Farben eher zu viel, als zu wenig zu seyn. Durch diese eigenthümliche Schreib, art des Verfassers wird denn freilich jeder Gedanke ausges blickt, so, daß er blendet und anlockt." *). » Der historische Theil dieses Romans wird ohne Zweifel allen Lesern behagen. Nicht so allen allerlei dürfte der Verfasser geworden seyn in den ontologischen Spekulationen, in der øft angebrachten aphoristischen Weisheit, in der Art seiner Anspielungen, und dem allzufreigebigen Wiße. Wenn man auch gern zugesteht, daß aus dem Allen mancher feine Silberblick hervorleuchtet, so liegen doch auf diesem Wege auch viele Schlacken," Von eben diesem Schrifts steller find auch die neulich herausgekommenen Kreuzs und Queerzüge des Ritters A — 3.

*) Allg. Deutsche Bibliothek, B. XLI, S. 468.

Schiller.

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S. B. VIII, S. 642. Sein einziger, und noch nicht vollendeter Roman, der Geisterfeher; eine Gei schichte aus den Memoiren des Grafen von O gehört zu den vorzüglichsten Erzeugnissen unsrer schönen Literatur. Die Lebhaftigkeit der Darstellung, das Males rische der Scenen, das Eindringende auf Herz und Theils nehmung findet sich nicht leicht in irgend einer andern Erzählung in einem höhern Grade beisammen. Und so hingerissen der Leser sich durch diese Gegenstände fühlt, so lebhaft wird in ihm das Gefühl der diesem Buche eignen mannichfaltigen Schönheiten,' der treffendsten, wahrsten Züge auch in den kleinsten Umstånden. Man nehme dazu das warme und kräftige Kolorit des Styls, ohne den Schimmer und die Ueberladungen des Aust drucks, die den frühern Schriften dieses genievollen Bers faffers eigen waren.

Den hier genannten vorzüglichen Verfassern beuts scher Romane und kleinerer Erzählungen sind noch die

Herren J. F. Jacobi

Schulz Heinse

tåne

Rambach

K. Huber

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v. Knigge la Fons achter, u. a. m. beizus zählen, deren Werte sich eben so sehr durch den ihnen gewordnen Beifall des geschmackvollern Publikums, als durch ihr inneres Verdienst von dem großen Schwalle der Romane unterscheiden, womit unsre Literatur in den drei legten Jahrzehnden überhäuft ist. Will man sich

von dieser Ueberhäufung einigen Begrif machen, so sehe man in das mit so großem und verdienstvollem Fleiße, und nach dem zweckmäßigsten Plan, gesammelte Allges meine Repertorium der Literatur, im zweiten Bande, Art. XIV, Nr. 1893 - 2651, wo doch nur die von 1785 bis 1790 erschienenen deutschen und aust ländischen Romane, und noch bei weiten nicht alle, verzeichnet sind.

V. Ges

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