Imagens da página
PDF
ePub

Teile des Röhrensystems, die von der Blase in die Gewebe führen, existieren nicht. Hier wirkt allein die Diffusion, wenn nicht durch die Tracheenblasen bei der Inspiration ein Ansaugen der Luft aus den Kapillaren stattfindet. Der Ventilationseffekt ist nicht allein vom Umfang der Atembewegungen und der Größe der Blasen abhängig, sondern auch von der Anordnung der Blasen. Je näher sie den Stigmen sitzen, um so geringere Wirkung üben sie aus. Ein gerichteter Luftstrom in dem Sinne, daß im vorderen Körperteil ein- und im hinteren ausgeatmet wird oder umgekehrt, besteht nicht. Die Luft wird in allen großen Tracheen bei jedem Atemzug durch die abdominalen Bewegungen gründlich durchmischt und ventiliert. Durchmischungsbewegungen unabhängig von der Ventilation kommen nicht vor. Während des Fluges geht die Ventilation des Tracheensystems weit über die eines nicht fliegenden Tieres hinaus; sie hört mit dieser Steigerung in dem Augenblick auf, in dem der Flug eingestellt wird. Die Steigerung wird nicht durch das momentane O2-Bedürfnis oder durch die CO2-Abgabe bedingt; keinesfalls ist eine Beschleunigung der abdominalen Atembewegungen dafür verantwortlich zu machen. Die CO2-Abgabe erfolgt erst in dem den Stigmen naheliegenden Teile des Tracheensystems. Eine gute Ventilation kommt vor allem der O2-Zuführung zu statten. Die CO2-Abgabe bedarf ihrer kaum; für sie genügt auch bei starkem Stoffwechsel die Diffusion. Das Blut der Insektenimagines ist Kohlensäure- und Stickstoff-, nicht aber SauerstoffTransporteur. [Stitz.]

1379 Krancher, Oskar, Kalender für alle Insekten sammler 1928 (Ent. Jahrb., 37), 196 S. 1928. (Frankenstein & Wagner, Leipzig.) geh. 3 RM.

Das seit Jahren bei allen Entomologen beliebte Büchlein erscheint diesmal auch in einem vorteilhaften äußeren Gewand in Leinenband. Aus seinem reichen Inhalt sind besonders willkommen die monatlichen Anweisungen zum Sammeln von Trichopteren und deren Larven. Wolf beschreibt ein MeBokular für entomologische Zwecke. Knoch bringt in einem längeren Aufsatz poetische Schilderungen aus dem Tagfalterleben. Mitterberger behandelt die Ocellen der Raupen. Über die Funde des Oleanderschwärmers in Mitteleuropa gibt Warnecke eine chronologische Zusammenstellung. Ein Aufsatz von Gumpt beschäftigt sich mit den in Nestern von Warmblütern vorkommenden Käfern. [ Stitz.]

1380 Müller, G. W., Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen in: Mt.Ver. Neuvorpom. Rügen, 48/49 (1920/21), 30—50, 7 Fig. 1922.

Von den wasserbewohnenden Insektenlarven, welche ihre Atemluft aus untergetauchten und im Grund verborgenen Pflanzenteilen entnehmen, mit denen sie ihr Tracheensystem in Verbindung bringen, sind am bekanntesten diejenigen von Donacia, Haemonia (Coleopt.) und Trichosticha flavescens (Limnobiide). Eine weitere Anzahl von Beispielen behandelt die vorliegende Abhandlung. (Die Beobachtungen bereiten Schwierigkeiten, da die Larven meist sehr träge sind und, von der Pflanzenwurzel gelöst, nicht wieder mit ihnen in Verbindung treten.) Notiphila riparia Meig. (Dipt.Ephydrid.) senkt ihre hinteren, dolchförmigen Stigmen in die Wurzel. Das letzte, stigmentragende Segment zeigt eine Querreihe kleiner Spitzen, die

nach vorn gerichtet sind und zum Festhalten des Tieres dienen. Ganz am Hinterende finden sich die großen, letzten Stigmen, die dolchartig zugespitzt, schwach gekrümmt sind und dicht aneinander liegen. Die Puppe ist in ähnlicher Weise den Wurzeln angeheftet wie die Larve. Hydrellia albilabris Meig. und andere Arten stellen Aushöhlungen in Wasserlinsen her und verpuppen sich auch darin. Jedes Stigma ist auch hier ein dolchartiges Gebilde. Die besonderen Eigentümlichkeiten in den Lebensgewohnheiten der einzelnen Arten werden beschrieben. [Stitz.]

1381 Roch, Felix, Beitrag zur Physiologie der Flugmuskulatur der Insekten in: Biol. Zentralb., 42 8. 9, 359 -364, 2 Fig. 1922.

Die Arbeit untersucht (an Tipula, Laphria, Calliphora und der Honigbiene) den Einfluß einer Amputation des Insektenflügels auf seine Schwingungszahl. Nach Verkürzung eines Flügels erhöht sich seine Schwingungsfrequenz nicht, sondern behält denselben Wert wie vor der Amputation bei und schwingt folglich mit dem längeren Flügel synchron. Wenn dagegen beide Flügel verkürzt sind, ergibt sich für beide eine höhere Schwingungszahl als die normale. Die anatomischen Verhältnisse dürften nicht ausreichen, diese Erscheinung zu erklären. Für das Zusammenarbeiten beider Flügel scheint noch ein anderer Faktor maßgebend zu sein, nämlich eine Koppelung der beiden Hälften des in Frage kommenden Thorakalganglions derart, daß vom Ganglion nach beiden Seiten nur ein und derselbe Schwingungsrhythmus weitergegeben werden kann. Der Vorgang ist rein reflektorischer Natur. Die beiden Muskelpartien haben das Bestreben, sich schneller oder langsamer zusammenzuziehen, werden aber durch nervöse Impulse vom Bauchganglion her angewiesen, beide im gleichen Rhythmus zu schwingen, wobei die langsamere Hälfte das Tempo angibt. [Stitz.]

1382 Lutz, Fr. E., Wind and the direction of insect flight in: Amer. Mus. Nov., Nr. 291, 4 S. 1927.

Im Sommer 1927 wurden 8 Insektenfallen an den Ecken eines beweglichen, vom Winde drehbaren, wagerechten Achteckes so aufgehängt, daß der Wind immer in eine bestimmte Falle hineinblies. Es stand also jede Falle unter gleichem Winkel zum Winde. In der Zeit vom 18. Juli bis 29. August wurden 10 000 Insekten gefangen: 7364 Dipteren, 2189 Lepidopteren und wenige aus den anderen Ordnungen. In der dem Winde entgegenstehenden (Luv-) Falle fingen sich 6,6%, in der Leefalle 27%; in den drei nach der Luvseite gerichteten Fallen waren 21,5%, in den drei Leefallen 58,4%. Der Großteil der obengenannten zwei Insektenordnungen flog also von der Leeseite her (also gegen den Wind) in den Apparat. Allerdings läßt der Verf. die Frage offen, ob sie auch von dieser Seite aus angeflogen kamen, oder ob sie nur um die Falle flogen und von der Leeseite einflogen, weil hier der Anflug am leichtesten ist. Die Wahrscheinlichkeit für das Gegenteil ist aber ebenso groß. [Matouschek.]

1383 Dehorne, Armand, Sur un corps myélinique complexe dans le tissu graisseux d'une Blatte femelle in: CR. Soc. Biol. Paris, 93 38, 1607-1609, 1 Fig. 1926 1.

Beschreibung eines im Fettgewebe gefundenen rätselhaften Körpers, über dessen wahre Natur nur einige Vermutungen auf Grund gewisser Ähnlichkeiten mit anderen histologischen Vorkommnissen ausgeführt werden. [Ulrich.] 1384 Friederichs, K., Probleme in der Biologie der Heuschrecken in: Fortschr. Landw., 34, 167-169. 1928.

Die Vergesellschaftung der Wanderheuschrecken (z. B. Pachytilus migratorius) beginnt schon mit dem Schlüpfen aus dem Ei, da alle Jungen eines Geleges gleichzeitig schlüpfen. Es handelt sich um einen Tropismus, der die Bewegungen reguliert. Auf dem Marsche wird wenig gefressen. Die Ursache der Wanderung liegt nicht im Nahrungsmangel; alle Hindernisse werden genommen. Ob die Zinkwände wirklich stets ein nicht zu überwältigendes Hindernis bilden, ist noch fraglich. Häutet sich das Gros, so bleibt alles auf dem Platze und frißt viel. Wie eine Schrecke sich in die Luft erhebt, tun es die anderen auch, wobei es sich um die Wirkung von Luftschwingungen handelt. Fliegende Schwärme vereinigen sich. Bei Stauronotus maroccanus dauern die kurzen und unregelmäßigen Flüge bis zur Begattung und Eiablage fort, P. migratorius nimmt aber eine bestimmte Flugrichtung ein und verläßt die Gegend, wo er sich entwickelt hat. Die zurückgebliebenen Tiere sind meist parasitiert. Während der Wanderung sind die Luftsäcke groß, alle inneren Organe zusammengeschrumpft; der stark entwickelte Fettkörper ist gegen das Ende der Flugzeit erschöpft. Übervölkerung der Brutplätze als Ursache der Wanderung wird abgelehnt, weil diese noch viel mehr Schrecken ernähren könnten. Die einmal eingeschlagene Flugrichtung wird beibehalten, da der Wind eine geringe Rolle spielt; die Schwärme ziehen in der Richtung alter, ausgetrockneter Flußläufe. Wenn der Fettkörper verbraucht ist, hört die Wanderung auf also auf beliebiger Stelle. Mit der Fortpflanzung verliert sich der Herdentrieb. - Das zweite Problem befaßt sich mit der Phasentheorie. Wenn auch P. danicus als besondere Art angesehen wird, so gibt es doch Übergänge zu P. migr. Solche gab es 1923 zu Stawropol viel, aber wenig Migratorius, obwohl es 1922 daselbst große Schwärme von Migrat. gab und keine DanicusFormen. Die erstere Form hat nur 1 Generation im Jahre, die Eier überwintern; sie hat zwei ausgesprochene Ruheperioden (eine als Embryo, die andere bei der Reifung der Geschlechtsorgane). Danicus hat drei Generationen. Nach Plotnikow handelt es sich um 2 Rassen, die ,,genotypisch" gefestigt sind. Mag auch noch so manches fraglich sein, so steht fest: Auf den Brutplätzen sinkt die Zahl der Schrecken plötzlich auf ein Minimum; allmählich dürfte ein Ansteigen der Zahl stattfinden, was schließlich wieder zur Wanderung führt. Zu untersuchen sind noch die natürlichen Feinde der Schrecken und der Einfluß der Klimaschwankungen. Durch die zunehmende Landeskultur werden die Gebiete der Schrecken eingeschränkt. Verf. lehnt sich bei seinen Ausführungen an Uwarow und Plotnikow an. [Matouschek.] 1385 Guglia, O., Noch einmal die Höhlenheuschrecke in: Bl. Naturk. -schutz, Wien, 15 1, 5-6. 1928.

Troglophilus cavicola Koll. ist in den Buchenwäldern, die auf alten Kalken und Dolomiten stehen, im Murtal von Graz bis zum Lantsch unter größeren, mit feuchtem Laubmoder bedeckten Steinen, nie unter Rinde, oft anzutreffen, ebenso bei Graz auf dem Plabutsch und am 646 m hohen, östlichen Teil des Lineckberges. [Matouschek.]

1386 Needham, James G., The life history and habits of a Mayfly from Utah in: Canad. Ent., 59 6, 133–136, 1 Fig. 1927 6. Es handelt sich um Rhithrogena mimus Eat. In der zweiten Hälfte des Juni wurden abends gewaltige Schwärme der Imagines beobachtet. Darunter fanden sich einige Copulae, die gefangen werden konnten und Gelegenheit zu einer genauen Beschreibung der nur im Fluge möglichen Kopulationsstellung boten. Ferner eingehende Beschreibung der Nymphe, die vermittels eines kräftigen Saugnapfes den stromgepeitschten Steinen ansitzt. [Ulrich.]

1387 Dobbrick, Waldemar, Die Libellen des Mariense es und seiner nächsten Umgebung in: Ber. Westpr. bot.-zool. Ver., 47, 31-41. 1925.

Nach dem Verzeichnis von La Baume sind für Westpreußen 45 Arten bekannt. 37 hiervon konnte Verf. im Untersuchungsgebiet feststellen. Systematisches Verzeichnis der Arten mit vielen biologischen Notizen.

[Ulrich.] 1388 Joecks, Gerhard, Beitrag zur Libellen-Fauna Pommerns in: Mt. Ver. Neuvorpom. Rügen, 50/51 (1922/23), 12-16. 1925. Bearbeitung des Libellenmaterials aus dem Stettiner Naturwissenschaftlichen Museum. 48 Arten; Fundortsangaben. [Ulrich.]

1389 Preinfalk, A., Libelle und Spatzen in: Bl. Naturk. -schutz, Wien, 152, 16-17. 1928.

In einem Wiener Garten flog die große Aeschna grandis oft über ein Kartoffelfeld, in welchem Spatzen hausten. Diese flogen nach ihr empor, aber die Libelle entwischte ihnen stets dadurch, daß sie senkrecht in die Höhe flog. Ein solches Fliegen brachten die Vögel nicht zuwege. Endlich ließen die Spatzen von ihrem Beginnen ab. [Matouschek.]

1390 Tate, P., On Ectomyces Calotermi N. G., N. Sp. An Ascomycete parasitic on Calotermes Samoanus Holmgren (Isoptera, Protermitida e) in: Paras., 19, 54-60, 1 Fig., T. 2. 1927 3.

Beschreibung eines parasitären Pilzes (Ectotermes calotermi n. g., n. sp.) auf der in Samoa vorkommenden, im Titel genannten Termitenart. Der schädigende Einfluß auf den Wirt scheint gering zu sein; am meisten angegriffen wird die Hypodermis da, wo die Haustorien angetroffen werden. [Stitz.]

[ocr errors]

1391 Martynov, A., Contributions to the aquatic entomofauna of Turkestan. 1. Trichoptera annulipal pia in: Annuaire Mus. zool. Leningrad, 28 2, 162-193, T. 7-11. 1927. Ergebnisse einer in den Sommern 1924 und 1925 unternommenen Reise nach Nord-Turkestan zur Erforschung der wasserbewohnenden Insekten. 1 nov. gen., 15. nov. spec., 1 nov. sspec. Veröffentlichungen über die Bearbeitung des übrigen Insektenmaterials werden in Aussicht gestellt.

[Ulrich.]

1392 Myers, J. G., Biological notes on Arachnocoris albomaculatus Scott in: J. New York ent. Soc., 33 3, 136145, T. 6. 1925 9.

Verf. untersuchte 8 ♂, 9 und 4 Nymphen, die bei Barro Colorado Island, Panama (VII. 1924), erbeutet wurden. Beschreibung der Nymphe, welch letztere gleich anderen Nabidennymphen durch eine bemerkenswerte Ameisenähnlichkeit ausgezeichnet ist. Wie alle Vertreter dieser südamerikanischen Nabidengattung, lebt auch die obengenannte Art in oder an Spinnennetzen, wo sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach von den dort gefangenen Insekten ernährt. Das gesamte Untersuchungsmaterial wurde in Spinnennetzen gefangen, die an einem mächtigen Wollbaum (Bombax ceiba) zwischen den pfeilerartigen Erhabenheiten des Stammes (between the buttresses) angebracht waren; alle Tiere stammten aus den Netzen von Theridion fordum Keyserl., obwohl auch andere Spinnen an dem Zustandekommen der Netzgewirre beteiligt waren. Stets hängen sie in der Unterseite des Netzes, wozu sie durch die Form der Klauen auch besonders geeignet erscheinen. Mit Hinblick auf diese merkwürdige Lebenslage ist vielleicht auch der besondere Umstand zu verstehen, daß die Ventralseite stärker chitinisiert ist als der Rücken. Ähnliche Verhältnisse sind von der Reduviidengattung Ploiaria her bekannt; auch an die mit Spinnen zusammenlebende Tineidengattung Batrachedra wird erinnert. [Ulrich.]

1393 Neiswander, C. R., On the anatomy of the head and thorax in Ranatra in: Tr. Amer. ent. Soc., 51 4, 311-320, T. 9. 1925 12.

Ergänzung zu den spärlichen Literaturangaben über die Anatomie von Ranatra. Zum Studium diente besonders R. fusca Palisot, ferner auch R. nigra Herr.-Schaff. und R. kirkaldyi Bueno. Kopf, Drüsen in Kopf und Thorax, Speicheldrüsen, Giftdrüsen, Maxillen und Mandibeln, Saugpharynx und Speichelpumpe. [Ulrich.]

1394 Poisson, R., Sur la persistance des muscles vibrateurs du vol chez un Hémiptère hétéroptère brachyptère Chorosoma schillingii Schum. in: CR. Soc. Biol. Paris, 92 1, 4-7, 2 Fig. 1925 1.

In einer früheren Arbeit hatte Verf. gezeigt, daß bei wasserbewohnenden Hemipteren kein Parallelismus zwischen dem Verlust der Flügel und dem Verlust der Flugmuskulatur besteht. Im Anschluß an diese Untersuchungen beschreibt Verf. brachyptere Exemplare von Chorosoma schillingii, einer weit verbreiteten Art, die in den Dünengebieten der Calvados häufig zu finden war. Die Tiere waren flugunfähig und besaßen trotzdem eine wohlausgebildete Flugmuskulatur. Der Fall liegt ähnlich wie bei der Fliege Geomyza sabulosa Hal. und ist ein Beispiel für den als ,,processus drosophilien" (Cuénot u. Mercier) bezeichneten Reduktionsmodus des Flugapparates. [Ulrich.]

1395 Böning, Karl, Ist die durch die Blattwanze (Piesma quadrata Fieb.) hervorgerufene Erkrankung der Rübe eine Viruskrankheit? in: Anz. Schädlingsk., 41, 8-10. 1928.

In bezug auf die von Dyckerhoff mitgeteilten Infektionsversuche erscheint dem Verf. behufs Entscheidung der Frage, ob die Rübenwanzenkrankheit wirklich als eine den Viruskrankheiten verwandte Erkrankung

« AnteriorContinuar »