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und farbenreiche Bilder von der bürgerlichen Gesellschaft entworfen. Dieser Abschnitt, sowie die Abschnitte über die Kunst, zuerst über die Architektur, die Ausbildung des Übergangsstils und dann des gotischen Stils, sodann über die Plastik und Malerei gehören zu dem Wohlgelungensten und Lehrreichsten, was dieser Band bietet.

Alles in allem liefert auch dieser Band wieder den Beweis, daß wir es hier mit einem Werke zu tun haben, das der wärmsten Anerkennung und Empfehlung vollauf wert ist.

Prof. Herm. Grimm, Berlin. (Deutsche Literaturztg.)

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Man hat bei Lamprecht durchaus die innere Sicherheit, daß er aus dem Vollen wirtschafte.

Der vorliegende 5. Band gewinnt für mich besonderen Wert, weil die kunstgeschichtliche Partie so breiten Raum einnimmt. Dem Kunsthistoriker kann nichts willkommener sein als das Erscheinen dieser Deutschen Geschichte.

Blätter f. höh. Schulwesen.

Schon wiederholt haben wir an dieser Stelle auf die Vortrefflichkeit und die hohe Bedeutung dieses Werkes aufmerksam gemacht, und man kann wohl annehmen, daß keinem Historiker, ja keinem, der sich für Geschichte interessiert, diese epochemachende Erscheinung auf dem Gebiete der Wissenschaft unbekannt geblieben ist.

Mit einer bewunderungswürdigen Kenntnis der einschlägigen Literatur, die sich auch auf alle kulturgeschichtlichen Gebiete erstreckt, verbindet der Verfasser ein tiefes Verständnis unserer politischen und sozialen Entwicklung, so daß wir überall, wo wir die Bücher aufschlagen, auf originelle, aber auch wohlbegründete Urteile stoßen. Es ist nicht, wie der Verfasser im Vorworte meint, ein bescheidener Beitrag zur Geschichte des Umschwungs in der historischen Methode, sondern es ist der großartige Versuch, diesen Umschwung zu zeigen in der Behandlung der gesamten deutschen Geschichte, und wir können hinzufügen, der wohlgelungene Versuch, der dieser Methode zum Durchbruch, zur Herrschaft verhelfen wird. Die vorliegenden Bände behandeln die Zeit von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1524. Besonders interessant ist mir dabei die Einleitung zum 5. Bande gewesen, die über die Bedeutung und den Inhalt der Neuzeit handelt. Aber auch alle andern Kapitel enthalten des Interessanten, des Neuen, oft geradezu Erstaunlichen genug, um überall den Leser zu fesseln und zum Studium anzuregen. Es mag genügen, hier auf die Bedeutung des Werkes noch einmal aufmerksam gemacht zu haben. Seinen Weg wird es von selbst gehen.

Liter. Beiblatt zum Militär-Wochenblatt. Berlin.

Lamprechts Deutsche Geschichte ist ein Geschichtswerk eigentümlichster Art. Der Verfasser erzählt uns nicht die Geschichte unseres Volkes. Er entwickelt sie . . . .

Das Werk wird einen ersten Plaß in dem neuen Zeitalter der Geschichte einnehmen, es kann einen solchen Ehrenplag beanspruchen.

Kaffeler Allgem. Zeitung.

An Hand- und Lehrbüchern der deutschen Geschichte ist kein Mangel. Bei dem Erscheinen eines neuen, denselben Gegenstand behandelnden Werkes ist man daher von vornherein geneigt, ein solches Unternehmen als überflüssig anzusehen. Mag diese Annahme oft genug ihre Berechtigung haben bei Lamprechts Deutscher Geschichte ist dies nicht der Fall. Lamprecht, der den von ihm behandelten Stoff vollständig beherrscht und demgemäß auch durchaus unabhängig zu gestalten versteht, verläßt die alten, ausgefahrenen Geleise der Geschichtschreibung, um in neue, bisher unbekannte Bahnen einzulenken. Dies ist neben der ausgezeichneten Kenntnis der einschlägigen Literatur, der starken Betonung des kulturgeschichtlichen Elementes, der tiefen Einsicht in die Entwicklung der wirtschaftlichen, sozialen wie politischen Verhältnisse des deutschen Volkes und der in bestem Sinne volkstümlichen Sprache der größte Vorzug des Werkes. Die Ausstattung des prächtigen Werkes ist eine durchaus vornehme, der Preis des Bandes sehr mäßig.

Tägliche Rundschau. (Berlin.)

Ein neuer Band Lamprecht verspricht stets einen hohen Genuß. So wird ein jeder urteilen, der die bisher erschienenen Bände der Deutschen Geschichte kennt, und wir wollen gleich vorweg nehmen, daß der vorliegende Band wieder alle Vorzüge der Lamprechtschen Geschichtschreibung ins hellste Licht stellt. Die Jahre 1525-1648 umfaßt er, also eine Zeit, die wie kaum eine zweite noch heute die größten Leidenschaften wachruft. Gerade darum aber hatten wir uns gefreut, eben an Lamprechts Hand den genannten Zeitraum wieder einmal zu durchwandern.

Zu den Geschichtschreibern von großartigster Unbefangenheit rechnen wir Karl Lamprecht. Und dazu die andern großen Vorzüge! Neue und bedeutende Gesichtspunkte, staunenswerte Kenntnis der Einzelheiten fallen bei einem deutschen Gelehrten ja nicht weiter auf, aber daß sie verbunden sind mit einer klaren, schwungvollen, stets fesselnden Darstellungsgabe, das ist leider nicht ebenso selbstverständlich bei uns Deutschen. Ferner, welche Kraft der Charakteristik finden wir! Seltener eine ausführliche Schilderung einer Persönlichkeit wie bei Ranke; Lamprechts Kunst beruht darin, in knappen, schlagenden Worten uns eine Persönlichkeit vor die Seele zu zaubern, oder wenn wir sie schon kennen, sie lebensvoller auszumalen. Verwandt ist die Kunst Konrad Ferdinand Meyers; wir wollen nur erinnern an seine „Versuchung des Pescara“, oder „Huttens leßte Tage", die in der Reformationszeit spielen; wir wüßten kein größeres Lob zu sagen, als daß uns bei den Lamprechtschen Charakteristiken diese Parallele sich aufdrängte!

Und das alles ist getragen von einer herzlichen Freude an der Tüchtigkeit, Vielseitigkeit und Gemütstiefe des deutschen Volkes. Nicht als ob er die Schwächen unserer Vorfahren beschönigte: er weiß sich aber von einer fehlerhaften Voreingenommenheit offenbar so vollkommen frei, daß er es nicht für unwissenschaftlich hält (wie manche ängstliche Gemüter), auch energisches Lob zu spenden.

Wir können, wie nur je bei einem guten Buche, mit der Aufforderung schließen: Geh hin und lies selbst.

B. Ergänzungswerk.

Kölnische Zeitung, 30. November 1903.

Mit dem leßten Bande (II, 2) „Zur jüngsten deutschen Vergangenheit hat Karl Lamprecht sein großartiges Werk „Deutsche Geschichte" ergänzt, das durch seine scharfbetonte grundsäßliche Eigenart die Geschichtswissenschaft bis ir alle ihre methodologischen Tiefen hinein aufgeregt, zugleich aber durch den Adel der Gesinnung und der Sprache, mit der es die Ergebnisse einer staunenswerten Forscherenergie meistert, die Geister immer wieder selbst für sprödere Stoffgebiete zu erwärmen gewußt hat. Nicht Geschichten erzählen, sondern große geschichtliche Zusammenhänge materieller und geistiger Entwicklung darstellen will Karl Lamprecht. Ihm bedeutet das bunte Kleid der Entwicklung nicht auch ihre Seele, er verzichtet. auf die farbenreichen Bilder, mit denen die Hand des Künstlers gern die Helden der Tat und des Gedankens in lebenswarmer Persönlichkeit vor das geistige Auge zaubert oder das Intrigenspiel mit allen seinen Überraschungen über die Bühne gehen läßt. Dafür braucht seine Feder freilich auch nicht zu ruhen, bis in später Stunde die Blüten intimster persönlicher Überlieferung ihre Kelche öffnen, wie die Königin der Nacht. Ungleich so manchem Kollegen, der vielleicht eine Vorlesung über deutsche Literatur nie über graue Anfangsseiten hinausbringt, verfolgt Lamprecht den Strom deutscher Geschichte von seinem hochragenden Quellengebiet an bis zu den breiten Niederungen, in denen die Helmspißen moderner Massenheere in der Sonne funkeln.

Den aufmerksamsten und dichtesten Zuhörerkreis wird Lamprecht ohne Zweifel dann um sich sammeln, wenn er in seiner nachdenklichen und tiefgründigen Art über die interessantesten Männer, über den Fürsten Bis marck und über den Kaiser Wilhelm II., redet.

Beilage zur Allgem. Zeitung, München, 14. November 1903.

Es ist an diesem Orte (s. Nr. 95 der Beilage vom Jahre 1902) schon einmal auf die Formel hingewiesen worden, unter der der Leipziger Historiker Karl Lamprecht die tausendfältigen Erscheinungen der Kulturperiode, in der wir jezt stehen, zusammenzufassen bemüht ist. Das geschah bei der kurzen Anzeige des ersten der Ergänzungsbände, die er unter dem Titel: 3ur jüngsten deutschen Vergangenheit" dem weitausgedehnten Bau seiner Deutschen Geschichte schon vor Vollendung desselben eingefügt hat. Lamprecht hat aus inneren Gründen mitten in der Aufführung dieses Baues eine Pause machen müssen. Bei der Darstellung des nationalen Seelenlebens im 17. und 18. Jahrhundert angelangt, sah er sich genötigt, gleichsam eine architektonische Kulisse zu errichten, um die Verhältnisse und Maße genau beurteilen zu können, in denen das Ganze weiter emporsteigen müßte. Das Zeitalter des individuellen Seelenlebens, das er in dem letzten der bis dahin erschienenen sechs Bände der Deutschen Geschichte darzustellen begonnen hatte, konnte sich ihm, das sah er ein, bei seinem Übergang zu dem mit der Periode der Empfindsamkeit anhebenden subjektivistischen Zeitalter nur dann in voller Klarheit herausentwickeln, wenn er auch die psychischen Strömungen des 19. Jahrhunderts, vor allem auch der jüngsten Zeit und der Gegenwart, zum Vergleiche heranzog.

Freistatt, München, 6. Februar 1904.

Lamprecht hat für das Verständnis unserer neuzeitlichen politischen Entwicklung ein Meisterwerk ersten Ranges geschaffen, dem die bisherige Literatur nichts Ähnliches an die Seite zu stellen hat. Die gesamte innere wie äußere Politik des neuen Deutschen Reichs findet eine glänzende Darstellung, die, getragen von einer einheitlichen Gesamtauffassung, fich durch tiefe kritische und analytische Verarbeitung eines ungeheuren Tatsachenmaterials auszeichnet.

La Revue, 1904, No. 309.

M. Karl Lamprecht est peut-être l'historien le plus réputé de l'Allemagne depuis la mort de Treitschke et de Mommsen. The Fortnightly Review (England), 1904, No. 1.

This volume is an experiment in the writing of history as notable as was that of Carlyle.

The New York Times, 1904, July 2.

The work on the whole is philosophical, comprehensive and stimulating: it ought to be read and pondered by all who are interested in the great question: Whither are we steering on this the great sea of the twentieth century?

In demselben Verlage sind ferner erschienen:

Dr. Viktor Heyfelder.

Über den Begriff der Erfahrung bei Helmholtz.

Preis 1,60 Mark.

Dr. Erich Heyfelder,

Privatdozent an der Universität Tübingen.

Ästhetische Studien.

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Klassizismus und Natura- Die Illusionstheorie

lismus bei fr. Th. Vischer.

Preis 1,60 Mark.

und Goethes Ästhetik.

Preis 4 Mark.

Verlag von Hermann Heyfelder in Freiburg im Breisgau.

Dr. Gustav Gerber.

Das Ich

als Grundlage unserer Weltanschauung.

„Die Darstellung

VIII und 430 S. gr. 8°. 8 Mark.

verdient die Aufmerksamkeit der philosophierenden Gegenwart in hohem Maße, und ohne Frage wird dies Buch dazu beitragen, dem Bewußtseinssubjekt oder „Ich die grundlegende Stellung in der wissenschaftlichen Auffassung der Wirklichkeit zu gewinnen, die es tatsächlich im Sein einnimmt."

Die Sprache und das Erkennen.

gr. 8°. 8 Mark.

„Ein hochbedeutsames Werk, welches kein Sprachforscher oder Philosoph unbe achtet lassen wird.“ (Zeitschr. f. österr. Gymn.)

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(Gött. Gelehrte Anzeigen.)

Die Sprache als
Kunst.

2. Aufl. 2 Bände. 20 Mark.

„Ein Werf von bleibender Be deutung." (Pädagogium.)

Werke von seltenem Werte und großer Originalität.“ (Revue critique.)

Dr. Karl Joël,

Professor an der Universität Basel.

Philosophenwege.

Ausblicke und Rückblicke.

I. Die Zukunft der Philosophie.

II. Das ethische Zeitalter.

1. Der neue Geist.

2. Das Herz der Wissenschaft.

6 Mark, geb. 7 Mark.

III. Die Frauen in der Philosophie.

IV. Philosophen-Ehen.

V. Die Sphing des Pessimismus.
VI. Stirner.

3. Die Schlachtreihen der Kraft und der Liebe. VII. Philosophie und Dichtung.

Der echte und der Xenophontische

Sokrates.

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14 Mark, II. Band (in 2 Hälften)

=

28 Mark.

I. Band Dieses Werk sucht im letzten Grunde eine Grenzberichtigung im universalhistorischen Horizont und leuchtet hinein in die Entwicklung der Seele der Menschheit, die durch Hellas hindurchging.

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