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Holzfreies Papier.

Der Wenfch.

Von

Dr. Johannes Ranke.

Erster Band.

Entwickelung, Bau und Leben des menschlichen
Körpers.

Mit 583 Abbildungen im Text und 24 Aquarelltafeln
von Emil Eyrich, Georg Klepzig, Gustav Mühel, Adrian Walker u. a.

Leipzig.

Verlag des Bibliographischen Instituts.

1886.

Alle Rechte vom Verleger vorbehalten.

Vorwort.

Das vorliegende Buch gliedert sich in zwei Hauptteile.

Der erste handelt im allgemeinen über Entwickelung, Bau und Leben des menschlichen Körpers.

Der zweite bespricht die körperlichen Verschiedenheiten der modernen und vorgeschichtlichen Menschenrassen sowie die aus dem Boden bisher erhobenen vorgeschichtlichen Kulturüberreste, namentlich der europäischen Urvölker von der Eiszeit bis zum Aufdämmern der Geschichte in Mitteleuropa.

Das Buch umfaßt sonach nicht das Gesamtgebiet der modernen Anthropologie, zu welcher, abgesehen von der Ethnographie, als besonders wichtige Teile die Psychophysik und Völkerpsychologie gehören. Erstere wird bei dem Abrisse der Anatomie und Physiologie des Nervensystemes im ersten Bande nur in ihren äußersten Grenzlinien gestreift, auf leßtere wirft der zweite Band, namentlich das dort beschriebene stoffliche Inventar der Kulturentwickelung der Urzeit, einige Schlaglichter.

Die Grundlage aller in diesem Buche enthaltenen Betrachtungen bildet der allgemein anerkannte Saß, daß in geseßmäßiger, d. h. logischer, Weise die gesamte animale Welt in körperlicher Beziehung zu einer idealen Einheit zusammengeschlossen ist, an deren Spiße der Mensch steht. In diesem Sinne ist das Tierreich der zergliederte Mensch und der Mensch das Paradigma des gesamten Tierreiches.

Gemäß dem Ausspruche des Altmeisters in der Wissenschaft vom animalen Leben, Johannes Müllers: „Die Hypothese gehört nur in das Laboratorium des Forschers“, wurden die Hypothesen aus den Darstellungen der Forschungsergebnisse, soweit irgend thunlich, ausgeschlossen. Ebenso absichtlich wurden, den bisherigen Traditionen der exakten Anthropologie in Deutschland entsprechend, alle Übergriffe von dem Boden der Naturbeobachtung auf jenen der Politik, Philosophie und Religion vermieden. Es verbietet das schon die Würde der Wissenschaft, deren Ergebnisse und Fragen, um wertvoll und interessant zu sein, keiner „pikanten“ Seitenblicke nach fremden Gebieten bedürfen. Dazu kommt aber

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