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Auf einem kreisrunden, 2,8 Cm. hohen, eisernen Fuss, a (von 12 Cm. Durchmesser) erhebt sich am Rande eine 23 Mm, dicke Messingsäule, b, von 22,5 Cm. Höhe, an deren oberem Ende ein 65 Mm. langer, 20 Mm. breiter und 10 Mm. dicker Messingbalken, c, horizontal (galgenähnlich) vorragt. An letzterem befindet sich ein 14 Mm. langer, 7 Mm, dicker cylindrischer stählerner Knopf, d, der sich an einer Stelle verjüngt, um schliesslich knopfförmig wieder anzuschwellen. Dieser Vorsprung, an dem die Venen (s. u.) aufgehängt wurden, ist, wie die Beobachtung an der gleich zu erwähnenden Schraube zeigte, innerhalb der hier überhaupt anwendbaren Belastungen absolut unbeweglich gegen den senkrechten Cylinder und dieser wiederum ruht vermittelst des breiten und schweren Fusses unbeweglich auf der Unterlage. Den Massstab e wünschte ich möglichst fest in Bezug auf Höhen- und Seiten-Verschiebungen, dagegen beweglich, um seine eigene Axe, um durch Drehung einmal Platz für die Manipulation der Belastung und Entlastung zu gewinnen, andererseits für die Ablesung ihn möglichst bequem stellen zu können. Er wurde deshalb zwischen zwei stählerne conische Zapfen eingelenkt, von denen der untere, f, am Fuss des Instrumentes festsitzt, während der obere einer durch den horizontalen Aufhängebalken senkrecht hindurchtretenden Schraube, g, angehört, die je nach Bedarf durch Umdrehung um wenige Hundertstel eines Millimeters gehoben werden kann, um leichtere Drehung des Massstabes zu gestatten. Es erschien mir nun ferner vortheilhaft, wenn die Nadelspitze, an der abgelesen werden sollte, sich nicht beweglich an der Vene oder aber ausserhalb derselben an einem Kork oder ähnlichem sich befinde, sondern an dem Massstabe befestigt, natürlich aber verschiebbar sei. Dies wurde in der Weise ausgeführt, dass der zugespitzte Eisenstab, h, an eine den Massstab genau zwischen sich fassende Klammer, i, angebracht wurde, die auf- und abgeschoben werden kann, ohne dass die Nadelspitze messbar von der horizontalen abweicht, welche von ihr nach einer zweiten, an der Klammer befindlichen Spitze gezogen wird. Letztere, k, wiederum befindet sich direct vor der Skala des Massstabes, so dass selbst ohne weitere Vorsichtsmassregeln parallaktische Ablesungsfehler kaum möglich waren. Die Befestigung des oberen Venenendes geschieht durch eine mit Schraube versehene Klemme, 1, deren unteres glatt abgeschnittenes Ende genau in gleicher Höhe mit dem Nullpunkt des Skala steht. Die Klemme hängt genau senkrecht, der untere Rand genau wagerecht. Die Skala ist in Millimeter getheilt, so dass mit blossem Auge oder der Loupe (mit Berücksichtigung der Parallaxe) bequem 1/10 Mm. geschätzt werden können.

Die Befestigung kleinerer Gewichte (genau abgewogene Drahtstücke) geschah durch Seidenfäden, für grössere Belastungen bediente ich mich einer 13,500 Gramm wiegenden, der oberen ähnlich construirten Klemme. Die Befestigung des Seidenfadens und die Fixirung der an seinem oberen Rande an der Vene angebrachten Marke war für diese kleinen Belastungen gewiss mehr als ausreichend, und an der Klemme war wiederum ein genau horizontal gestellter Rand, der die Nadelspitze am Massstab berühren konnte, aber nicht brauchte. Eine Berührung zwischen Spitze und Marke ist in Folge der Drehbarkeit des Massstabes ganz in das Belieben des Untersuchenden gestellt, unliebsame Reibungen der einen an der anderen dadurch ein für alle Mal ausgeschlossen.

Die Ausführung der Versuche geschah folgendermassen: Die Venen wurden möglichst bald nach dem Tode aus der Leiche genommen, ohne Quetschung, aber auch möglichst isolirt von fremden Bestandtheilen, und entweder sofort untersucht oder, wenn dies nicht möglich war, in Jodserum von äusserst schwachem Jodgehalt gelegt und während der Belastungen fortdauernd durch leises Bepinseln mit Jodserum vor Eintrocknung geschützt, die überdies durch die mässige Temperatur des Zimmers und das kühle, feuchte Wetter nichts weniger als begünstigt wurde.

Die Venenstücke wurden möglichst lang genommen, ein sehr natürliches Bestreben, dem aber nur unter Rücksichtnahme auf die Höhe des Instruments und die erforderliche Homogenität des Stückes (Aeste u. a.) gewillfahrt werden konnte.

nur um

Die Belastungen waren anfangs sehr klein, 0,1 Gramm steigend, kleiner als in allen mir bekannt gewordenen Versuchen. Die Ablesung an der Skala geschah ausser durch mich noch durch einen Assistenten, Herrn Cand. med. Werner, und zwar unabhängig von einander, bei Differenzen um 1/10 oder 120 Mm. wurde gemeinsam nochmals sorgfältig geprüft und eventuell ein Compromiss geschlossen, so dass wohl die Fehler der persönlichen Gleichung unbedeutend geworden sind.

Die Zeit, welche zwischen Belastung und Ablesung lag, war schon deshalb eine relativ bedeutende, weil stets erst der Schieber mit der Spitze gerade in die Höhe der Marke gebracht werden musste, so dass bei kleinen und mittleren Belastungen die Nachdehnung, soweit das mit Rücksicht auf die doch aus anderen Gründen wieder wünschenswerthe baldige Hintereinanderfolge der einzelnen Versuche möglich erschien, im Wesentlichen mit beobachtet wurde. Nach jeder Ablesung wurde entlastet, bei kleinen und mittleren Gewichten vollständig (abgesehen von dem Seidenfaden und dem halben Gewicht der Vene, wenn sie nicht mit der oberen Klemme abgenommen und horizontal gelegt wurde) nach grösseren bis auf das Gewicht der unteren Klemme (13,5 Gramm).

Die Versuchsreihen, welche ich angestellt habe, theile ich hier nicht sämmtlich in extenso mit. Bei der grossen Uebereinstimmung der Versuchsreihen unter einander dürften die hier gegebenen genügen, um die von mir zu ziehenden Schlüsse zu rechtfertigen. Da ich jedoch betreffs Einzelheiten auch auf die hier nicht mitgetheilten Reihen mich beziehen muss, habe ich den Versuchs

Bd. XIL N. F. V. 1.

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reihen die ursprünglichen Nummern belassen, um Verwechslungen zu vermeiden. Ebenso haben die Curven der Einfachheit halber die gleichlautenden Bezeichnungen behalten, wie die Protokolle, welche sie graphisch versinnbildlichen.

In den nachfolgenden Versuchsprotokollen enthält die erste Columne die Versuchsnummern, die zweite die angewandten Gewichte, die dritte die jedesmalige Differenz von zwei aufeinander folgenden Belastungen, die vierte die Länge der Vene während der Belastung, die fünfte die betr. Längendifferenz für die Gewichtsdifferenzen in Columne 3, die sechste die Differenz gegen die Anfangslänge (bei 0,0 Gramm Belastung), die siebente die Ausdehnung in Procenten, die achte die Länge gleich nach der Entlastung, die neunte Bemerkungen.

Die Gewichte sind in Grammen, die Längen in Millimetern angegeben. Die Curven III, IV, VI und VIII auf Tafel I gehören zu den gleichnamigen Versuchsprotokollen. Die Curven sind auf Millimeterpapier (papier quadrillé) eingezeichnet, und zwar nach den Procentzahlen in Columne 7 der Tabellen, die Gewichte sind auf der Abscissen-, die procentischen Verlängerungen auf der Ordinatenaxe dieses rechtwinkligen Coordinatensystems aufgetragen. Der 0 Punkt des Systems repräsentirt demnach den Zustand der Vene von 100,0 Mm. Länge bei 0,0 Gramm Belastung, d. h. also, ganz genau genommen, bei Belastung mit dem halben Eigengewicht. Der Massstab ist: 10 Mm. = 5,0 Gramm Belastung auf der Abscissen-, 5% Zunahme auf der Ordinatenaxe. Bei Curve III ist ein anderer Massstab für erstere Axe

=

genommen, nämlich 10 Mm. 1,0 Gramm Belastung; Curve VI ist in sehr stark vergrössertem Massstabe ausgeführt und zwar nach den Zahlen in Col. 6, so dass für den Coordinaten-Anfang die ursprüngliche directe Länge (15,8 Mm.) O gesetzt ist. Die direct beobachteten Zunahmen sind als Ordinaten in 10facher Vergrösserung dargestellt (10 Mm. 1 Mm. Zunahme), die Gewichte so, dass 50 Mm. 1,0 Gramm Belastung sind.

=

Leiche A.

=

Selbstmörder in den dreissiger Jahren, Tod am 9., die Versuche am 11. und 12. Mai. Untersucht wurden die V. saphena magna am Unter- und Oberschenkel, sowie ein Ast derselben an letzterem, ferner die V. cephalica vom Unterarm und die V. basilica am Oberarm.

Versuchsreihe III.

Hautvene, Ast der V. saphena magna, von der Innenseite des Oberschenkels, 2 Mm. im Durchmesser. Den 12. Mai, Morgens. Vene liegt seit fast 24 St. in Jodserum, bei Temperatur von 5-7oR. Während der 3 St. dauernden Versuche ist die Zimmertemperatur 15-14o R. Dauer des einzelnen Versuches ca. 4 Minuten. Regelmässige Anfeuchtung. Die Länge der Vene 5 Min. nach der Entlastung nach Versuch Nr. 43 entspricht einer Belastung mit fast 0,2 Gramm.

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Versuchsreihe IV.

Den

V. saphena magna, von der Mitte des rechten Oberschenkels. 12. Mai Vorm. 11 Uhr. Aufbewahrung der Vene wie bei III. Temperatur während der Versuchsreihe 14° R. Dauer der einzelnen Versuchsnummer etwas über 4 Minuten. Regelmässige Anfeuchtung. Gegen Ende der Versuche, von Nr. 31 an, schien die Elasticität unvollkommen zu werden.

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