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Sporangien der anderen Farne erhalten sind 1). Die Sori von Marattia verdanken aber ihre Entstehung nur einer weitergehenden Verschmelzung solcher Sporangien, und sind daher von dem nämlichen morphologischen Werthe. Ich habe es daher vorgezogen in dieser Abhandlung von Sori, statt von Sporocysten zu sprechen, und wende diese Bezeichnung in Zukunft nur auf die Ophioglossen und Lycopodiaceen an, bei denen der trichomwerthige Theil der Sori wirklich in dem Blattgewebe aufgegangen ist.

Da mir Kaulfussia und Danaea nur im getrockneten Zustande zur Verfügung standen, so habe ich auf die Abbildung ihrer Sori, da letztere keine befriedigende histologische Behandlung zuliessen, verzichtet. Ich verweise somit auf ältere Figuren 2) und erinnere nur noch zum Schlusse, um das Bild der heut lebenden Marattiaceen zu vervollständigen, dass Kaulfussia mit ihren Sori sehr nahe an Marattia anschliesst; dieselben unterscheiden sich der Hauptsache nach nur dadurch von Marattia, dass die Fächer gleichmässig im Kreise stehen und sich, im reifen Zustande, in einen, nicht spaltenförmigen, sondern becherförmigen Raum öffnen; die Fächer der Sori von Danaea erinnern in ihrer Anordnung mehr an Angiopteris, doch sind die einzelnen Sori noch mehr lang gezogen, ausserdem die Sporangien sogar noch vollständiger mit einander verschmolzen als bei Marattia und Kaulfussia, selbst die Bildung eines gemeinsamen mittleren Spaltes unterbleibt, und jedes Fach öffnet sich mit einem besonderen scheitelständigen, runden Porus nach aussen. Diese Poren laufen, der Stellung der Fächer entsprechend, in zwei parallelen Reihen auf jedem Sorus 3).

1) Zu dieser Ueberzeugung werde ich vor allem durch den Vergleich mit den Gleicheniaceen geführt, die ich für die nächsten Verwandten der Marattiaceen halte.

2) Namentlich in W. J. HOOKER'S Genera Filicum und Species Filicum. 3) Vergl. im Uebrigen METTENIUS: Filices horti botanici lipsiensis S. 118 u. 119, 1856.

Erklärung der Tafel 11. und III.

Fig. 1-13 von Scolecopteris elegans Zenk.

Sämmtliche Figuren sind mit der Camera lucida entworfen. Wo nicht anders angegeben sind sie bei durchfallendem Lichte gezeichnet.)

Fig. 1. Ansicht eines dicht mit Sori bedeckten Blatttheils von der Unterseite. Die Spitzen der Fiederblättchen links sind frei ergänzt. Bei auffallendem Lichtc. Vergr. 10 Mal.

Fig. 2. Ein Fiedertheil ebenfalls von der Unterseite; die Sori durch den Schliff entfernt, die Nervatur der Blättchen deutlich zu sehen. Bei auffallendem Lichte. Vergr. 10 Mal.

Fig. 3. Zwei Fiederblättchen mit Sori. Vergr. 10 Mal.

Fig. 4 und 5. Querschliffe durch die Sori bei stärkerer Vergrösserung der Sorus Fig. 4 an einer tieferen, der Sorus Fig. 5 an einer höheren Stelle getroffen. Vergr. 100 Mal.

Fig. 6. Ein Theil der Wandung eines Sporangium's noch stärker vergrössert. Vergr. 240 Mal.

Fig 7. Eine einzelne Zelle aus einer solchen Wandung. 520 Mal vergr. Fig. 8. Querschliff durch den gemeinschaftlichen Stiel des Sorus etwas über der Insertionsstelle der Fächer. Vergr. 240 Mal.

Fig. 98 u. 9b. Querschliffe durch zwei fertile Fiederblättchen. Bei auffallendem Lichte. Vergr. 10 Mal.

Fig. 10. Ein Sorus von der Seite gesehen, im linken Fache Sporen. Vergrössert 100 Mal.

Fig. 11. Ein eben solcher Sorus im Längsschnitt. Vergr. 100 Mal. Fig. 12. Ein Längsschnitt durch den Sorus-Stiel, die Fächerbasis und die Insertionsstelle des Sorus-Stieles am Blättchen. Vergr. 240 Mal. Fig. 13. Sporen. Vergr. 520 Mal.

Mal.

Fig. 14-19 von Angiopteris evecta Hoffm.

Fig. 14. Ein Sorus mit reifen Sporangien. Vergr. 20 Mal.

Fig. 15. Längsschnitt durch den Sorus (Schmale Seite). Vergr. 50 Mal. Fig. 16. Längsschnitt durch den Sorus (Breite Seite). Vergr. 50 Mal. Oberer Theil eines Sporangiums, Scheitelansicht. Vergr. 100

Fig. 17.

Fig. 18. Längsschnitt (tangential im Verhältniss zum ganzen Sorus) durch ein Sporangium. Vergr. 100 Mal.

Fig. 19. Sporen. Vergr. 520 Mal.

Fig. 20.

Fig. 20-24. Marattia Kaulfussii J. Sm.
Der ganze Sorus. Vergr. 20 Mal.

Vergr. 50 Mal.

Fig. 21. Querschnitt nahe der Basis. Vergr. 20 Mal. Fig. 22. Längsschnitt durch den Sorus (Schmale Seite). Fig. 23. Längsschnitt durch den Sorus (Breite Seite). Vergr. 50 Mal. Fig. 24. Querschnitt durch den Sorus, höher über der Basis als in Fig. 21. Vergr. 50 Mal.

Neue Apparate zur Bestimmung des Brechungsund Zerstreuungsvermögens fester und flüssiger

Körper.

Von

Ernst Abbe.

(Mit Tafel IV. und 7 Figuren im Text.)

Vorbemerkung.

Seit mehreren Jahren mit Arbeiten beschäftigt, welche sehr zahlreiche Bestimmungen der dioptrischen Constanten sowohl an festen Körpern an Glasproben wie auch an Flüssigkeiten und halbflüssigen Substanzen nöthig machten, habe ich nicht nur reichliche Veranlassung gehabt, mich um die Vereinfachung der Methoden und die Verbesserung der Instrumente für derartige Beobachtungen zu bemühen, sondern auch Gelegenheit genug, die für diesen Zweck versuchten Neuerungen gründlich auf die Probe zu stellen. Im Folgenden beschreibe ich die neuen Verfahrungsweisen und Apparate, die sich mir bei jenen Arbeiten ergeben und in längerem Gebrauche bewährt haben; in der Meinung, dass die Ausführung genauer dioptrischer Messungen durch dieselben ausserordentlich erleichtert und damit das hauptsächlichste Hinderniss beseitigt werde, welches bisher einer ausgiebigen Verwerthung solcher Maassbestimmungen für viele wissenschaftliche und technische Zwecke im Wege gestanden hat.

Die von FRAUNHOFER zuerst gelehrte Methode, nach welcher die Minimalablenkung der Strahlen je einer bestimmten Farbe in einem Prisma von gemessenem Winkel beobachtet wird, genügt, was die erreichbare Sicherheit und Präcision der Resultate anlangt, ohne Zweifel allen Ansprüchen, die für irgend einen Zweck gestellt werden mögen; und für den Physiker von Fach stehen auch ihrer Ausübung keinerlei ernstliche Schwierigkeiten entgegen,

seit der all zu schwerfällige Apparat FRAUNHOFER's durch zweckmässig eingerichtete Instrumente Spectrometer wie MEYERSTEIN, STEINHEIL u. A. construirt haben, ersetzt ist. Dagegen ist nicht zu verkennen, dass auch mit diesen Instrumenten die Ausführung der in Rede stehenden Messungen immer noch ein umständliches und sehr subtiles Geschäft bleibt, welchem nur ein geschickter Beobachter recht gewachsen ist. Die Construction dieser Spectrometer ist an sich schon ziemlich verwickelt; die richtige Justirung der einzelnen Stücke, welche theilweise bei jeder Messung von Neuem ausgeführt werden muss, erfordert Manipulationen, die auch für einen Geübten lästig und zeitraubend bleiben. Die Messung selbst, d. i. die Ermittelung des brechenden Winkels und der Minimalablenkung, setzt sich aus mehreren ungleichartigen Operationen zusammen, welche bei einigen Constructionen sogar unter wesentlich veränderter Zusammenstellung des Apparates auszuführen sind. Zu dem Allen kommt noch der Umstand, dass schon die gewöhnlichsten Bedürfnisse der Praxis, wenn das praktisch so wichtige Element, die Farbenzerstreuung, in einer nur mässigen relativen Genauigkeit erhalten werden soll, eine sehr feine Kreistheilung nöthig machen, welche wegen der dadurch bedingten feineren Construction anderer Theile die Handhabung solcher Instrumente viel zu difficil macht, als dass sie allen Denen zu gute kommen könnten, für welche die Ausführung genauer optischer Maassbestimmungen von Nutzen sein würde. In der That hat denn auch die FRAUNHOFER'sche Methode ausserhalb der physikalischen Laboratorien eine ausserordentlich geringe Verbreitung gefunden. Die ausübenden Optiker namentlich behelfen sich in der Mehrzahl nach wie vor mit viel einfacheren aber auch höchst mangelhaften Verfahrungsweisen; und eine für die Optik sehr wichtige Hilfsindustrie, die Glasschmelzekunst, an deren Fortschritten mittelbar mehrere Wissenschaften lebhaft interessirt sind ist, wie es scheinen muss, von dem Beispiel FRAUNHOFER'S SO gut wie unberührt geblieben ').

1) Die Fabrikanten optischer Gläser characterisiren bis heute ihre Erzeugnisse, wie wenn sie zu Schiffsballast bestimmt wären, durch das specifische Gewicht. Da hierbei die entscheidenden optischen Merkmale der Glasarten in ihren feineren Abstufungen völlig verhüllt bleiben, so giebt es darauf hin weder eine sichere Verständigung zwischen dem praktischen Optiker und dem Glasfabrikanten, noch hat dieser selbst in jenen Bestimmungen eine sichere Controle über die Qualität und die Gleichförmigkeit seiner Produkte. Vollends aber ist jede Hoffnung ausgeschlossen, dass die Glasschmelzekunst so lange

Bd. VIII, N. F. I, 1.

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