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oder kreisrunde Kerne. Nach der Ursprungsstelle der Siphonen werden die Epithelzellen wiederum niedrig, 7,2 μ, und sind schließlich in der Bucht, welche zwischen der in der allgemeinen Beschreibung erwähnten Falte und den Siphonen vorhanden ist, ganz platt, nur etwa 3,6 u hoch.

Auf der Sipho-Innenfläche finden sich dieselben amorphen Sekretmassen, wie in der gleichen Region von Cytherea (Fig. 30), doch bestehen einige nicht unwesentliche Unterschiede. Sie bilden wie bei der vorigen Species Stränge, die aus dicht gedrängten Tröpfchen zusammengesetzt sind, münden stets auf der Höhe einer Epithelzotte in interepithelialen Lücken (Fig. 30), haben aber bei weitem nicht die Ausdehnung nach der Mittellinie der Siphosubstanz hin, wie bei Cytherea. Sie erstrecken sich, von der Basis der Epithelzellen auf der Höhe der Zotte gemessen, etwa 0,24 mm tief in die Bindesubstanz; ihre mediale Grenze entspricht somit ungefähr den Basen der Zottenbuchten. In der Nähe der Papillarregion der Siphonen sind sie nur wenig entwickelt, werden dann proximalwärts allmählich stärker, um gegen die Siphowurzel hin wieder abzunehmen. Sie schwinden aber nicht vollständig, sondern sind noch an der Stelle, wo die Innenfalten beider Ränder verwachsen sind (cfr. allgemeine Beschreibung) in ziemlich beträchtlicher Menge vorhanden. Die tinktorialen Reaktionen dieser Tropfenmassen, die feineren Einzelheiten, die man an ihnen beobachten kann und ihre Durchkreuzung von Fasern des Retractor sind in Übereinstimmung mit Cytherea (Fig. 30). Auch in den Papillen kommen dieselben vor und zeigen hier folgende interessante Verteilung. In den innersten Papillen münden sie in deren basalen Abschnitten auf der Außenfläche, in den distalen auf der Innenfläche; in den mehr peripher stehenden Papillen münden sie in allen Abschnitten auf der Innenfläche, selten nur auf der Außenfläche. In den Spitzen der Papillen endlich fehlen sie ganz.

Stimmt so die Innenfläche der Siphonen von Venus gallina mit der von Cytharea chione durch die Existenz der Tropfenmassen überein, so unterscheidet sie sich von derselben durch das Fehlen der kleinen einzelligen Mucindrüsen. Die Färbung derselben ist stets eine so charakteristische, ihr Unterschied von der der giftigen Tropfenmassen ein so in die Augen springender (cfr. Fig. 27 von Cytherea), daß, wären sie vorhanden, ich sie sicher nicht übersehen haben würde.

Auf der Sipho-Außenfläche dieser Species kommen ebenfalls Mucindrüsen vor, wie bei Cytherea, aber auch hier sind nicht

unwichtige Unterschiede vorhanden. Die Drüsen, welche einzellige Gebilde sind, sind nämlich ganz außerordentlich spärlich vorhanden, kommen durchaus nicht in jeder Epithelzotte vor und sind so klein, daß man sie bei Anwendung schwacher Linsen leicht übersehen kann. Ihre Ausführungsgänge sind so schmal, daß sie nur mit sehr starken Systemen zwischen den Epithelzellen erkannt werden können. Sie finden sich ferner zwischen den Bündeln des Retractor vor, auch hierin im Gegensatze zu Cytherea.

Ich wende mich zur Beschreibung des eigentlichen Mantelrandes. Die schon makroskopisch sichtbare Aufspaltung desselben in zwei Falten wird durch das mikroskopische Schnittbild bestätigt. Die innere derselben ist im Schnitte wegen ihrer halskrausenartigen Gestalt nie in voller Ausdehnung zu erkennen; die Außenfalte, welche sich bekanntlich auch nach außen von den Siphonen findet, zerfällt in drei bis vier sekundäre Falten. Dies ist wegen des Ursprungs der Epicuticula von Wichtigkeit, der sich zwischen den beiden äußersten sekundären Falten findet. Das Epithel besteht auf beiden Hauptfalten aus etwa 9 u hohen und ebenso breiten, also kubischen Zellen, die einen Wimperbesatz nur über dem Randwulste zeigen, und zwischen denen Pinselzellen sich nur äußerst spärlich vorfinden. Da wo die krausenförmige Innenfalte sich gegen den Randwulst absetzt, trifft man einen konisch gestalteten, gegen den Branchialraum gerichteten Vorsprung, den man als accessorische Falte bezeichnen kann. Die Epithelzellen der letzteren gleichen denen der übrigen Randfalten, nur entbehren sie des deutlich doppelt konturierten Saumes.

Ganz eigenartige Verhältnisse zeigen die sekretorischen Elemente des Randes.

In der Falte, welche der Schale anliegend, die Siphonen begleitet, kommen zwei Formen von Drüsen vor. Die eine Form wird repräsentiert von meist kreisrunden Zellen, welche einkernig sind, dicht aneinander gedrängt liegen und der Außenfläche angehören. Sie münden mit feinen Fortsätzen (Ausführungsgängen) in interepithelialen Lücken und zeigen die Farbenreaktionen der Mucindrüsen. Ebenso finden sie sich, wenn auch sehr spärlich, abwärts vom Rande eine kurze Strecke weit in der Außenfläche des Mantels selber vor. Die zweite Form liegt an der Innenfläche der Falte und besteht aus sehr sparsam verteilten, isolierten einzelligen Drüsen. Ihre Färbung ist der der Mucindrüsen gerade entgegengesetzt, was also auf eine eiweiß-ähnliche, i. e. giftige Beschaffen

heit des Sekretes hinweist. Sie erscheinen meistens unter dem Bilde von Tropfenkonglomeraten, während das Plasma der Mucindrüsen eine zarte netzförmige Zeichnung erkennen läßt. Nur an einer Stelle, da nämlich, wo sich die Falte aufspaltet, liegen diese Drüsen massenhafter und zeigen zugleich mehrfach Übergänge von zarter Plasmastruktur zu Tropfenzerfall, münden aber auch hier auf der Innenfläche.

Im eigentlichen Rande kommen die sekretorischen Apparate in dreierlei Gestalt vor. Die einen sind einzellige kleine Mucindrüsen; sie finden sich proximalwärts vom Randwulste an der ganzen Innenfläche, ziemlich tief in die Substanz eindringend, im Randwulste selber dem Epithel dicht anliegend, in der Bucht zwischen Innen- und Außenfalte, hier sowohl innen wie außen mündend, und auch auf der Außenfläche des Randes. An letzterem Orte hören sie an einer Stelle auf, welche dem proximalen Kontur des Wulstes gegenüberliegt. Mit Ausnahme der letztgenannten Region, wo sie nur spärlich sind, und des Wulstes selber, wo die zweite Form vorwiegt, sind sie so massenhaft vorhanden, daß sie das mikroskopische Bild beherrschen. Man kann an diesen Drüsen folgendes Detail erkennen. Im Ruhestadium, in welchem sie sich schon ziemlich intensiv in basischen Anilinfarben tingieren, erscheint ihr Plasma homogen. Mit Beginn der Thätigkeit stellt sich zuerst eine netzförmige Zeichnung ein, die bald einen Tropfenzerfall Platz macht, nur daß die Tropfen hier ein anderes Färbungsverhalten zeigen, wie z. B. in der vorhin erwähnten zweiten Drüsenform der Außenfalte an den Siphonen. Die Ausführungsgänge der Drüsen, welche direkte Fortsetzungen des Zellplasma sind, dokumentieren sich im Stadium der Ruhe, wenn man an Bismarckbraunpräparaten beobachtet, als schmale braune Stränge, welche zwischen den Epithelzellen in interepithelialen Lücken liegen. Hat die Umwandlung in Sekret stattgefunden und sind die Ausführungsgänge mit den auszustoßenden Massen erfüllt, dann erscheinen sie bei der erwähnten Färbung tief dunkelbraun, bauchig aufgetrieben und haben die Epithelzellen, zwischen welchen sie liegen, auseinander gepreßt. Sie sind in der ganzen Ausdehnung, in der sie im Epithel liegen, mit Sekret gefüllt und gleichen dadurch fast auf's Haar Becherzellen, von denen sie sich nur durch den Mangel eigener Kerne unterscheiden. Man findet nun, was beweisend ist für das allmähliche Vorrücken des Sekretes, zwischen den schmalen im Epithel liegenden Strängen und den bauchigen Auftreibungen zahlreiche Übergänge. Man sieht Aus

führungsgänge, bei denen nur der basale Abschnitt der im Epithel steckenden Partie aufgetrieben ist, während der distale noch schmal ist: hier ist also das Sekret noch im Anmarsche von der Tiefe her. Eine andere Erscheinungsart ist die, wo der ganze im Epithel gelegene Ausführungsgang aufgetrieben ist: hier ist er also in seiner vollen Ausdehnung mit Sekret gefüllt. Und drittens trifft man sie so, daß der distale Abschnitt aufgetrieben, der basale schmal ist: hier ist also nur noch ein Rest von Sekret im Ausführungsgange vorhanden, der größere Teil ist ausgetrieben, der basale Abschnitt daher wieder zusammengefallen.

Die zweite Form der sekretorischen Gebilde wird durch die amorphen Massen repräsentiert, welche den Randwulst bilden. Sie sind von den mit ihnen zugleich auf der Innenfläche, aber von ihnen gesondert mündenden Mucindrüsen scharf zu trennen und zeigen sowohl in ihrem histiologischen als auch tinktorialen Verhalten die gleichen Einzelheiten, wie die Massen des Randwulstes von Cardita und Cyprina. Ein Unterschied von Cytherea besteht nur darin, daß die Massen hier relativ spärlich im Vergleich mit ihrer mächtigen Entwickelung bei jener Species sich finden.

Die dritte Form endlich sind Tropfenmassen, welche die Maschen des Bindegewebes erfüllen. Sie liegen in der Basis der krausenartigen, in der accessorischen Falte, münden in ersterer auf beiden Seiten, innen und außen, in letzterer nur außen, also auf der Fläche, welche dem Branchialraum abgewendet ist. Zwischen ihnen finden sich Mucindrüsen; beide Formen aber stehen in keinerlei Verbindung mit einander. Ihr tinktoriales Verhalten gleicht dem der amorphen Massen im Wulste bez. der Tropfenmassen der Sipho-Innenfläche. Ab und an kann man in ihnen undeutlich gefärbte Kerne erkennen.

Die Muskulatur der Siphonen unterscheidet sich von der bei Cytherea dadurch, daß hier die Constrictorfasern nur ganz schwach entwickelt sind; die Verteilung der Fasern des Retractor und Compressor ist in Übereinstimmung mit jener Species. Ganz eigenartige Bilder erhält man von den zarten Muskeln, die dicht unter dem Epithel der Sipho-Außenfläche verlaufen. Hier trifft man nämlich zahlreiche strichartige Figuren, welche auch auf der Innenfläche vorhanden sind, dort aber von den amorphen Massen fast völlig verdeckt werden. Bei Anwendung von ZEISS apochromat. homogen. Immersion Ocular 8 findet man folgende Einzelheiten. Die indifferenten Epithelzellen namentlich der Außenfläche

2.0 1,30

lassen die sonst nur an Mazerationspräparaten sichtbare basale wurzelförmige Ausfaserung deutlich erkennen (Fig. 31). Die Compressorfasern und zum Teil auch Fasern, die vom Retractor stammen, spalten sich in der Nähe der Epithelbasen auseinander und diese letzten Enden, welche keinen gerade gestreckten Verlauf haben, sondern sich durch verschiedene Ebenen ziehen, daher nie im Schnitte in voller Länge getroffen sind, sondern als jene strichartigen Bildungen sich darstellen, gehen dicht in die Nähe der Epithelzellen, treten mit denselben aber nicht in Verbindung (Fig. 31). Stellenweise erhält man allerdings den Eindruck, als ob die Striche ein wenig über die Basen der Zellen hinausragen und sich dann an den Zellkörper inserierten oder auch direkt mit den einzelnen basalen Ausfaserungen verschmölzen. Sieht man aber genauer zu, so erkennt man, daß die Muskelenden niemals direkt an das Epithel herantreten, sondern vor den Zellbasen umund zurückbiegen, wie man dies bei genauer Betrachtung der Fig. 31 erkennt, und sich unter einander vereinigen, so ein Netzwerk bildend, das, verstärkt durch die Fibrillen des Bindegewebes, einen subepithelialen Filz darstellt, in welchem indifferente und Pinselzellen stecken. Daß hier keine Verwechselung mit Nervenendfäden oder mit Bindegewebsfibrillen vorliegt, dafür bürgt die Färbung dieser Gebilde in Indigkarmin Boraxkarmin. In den genannten Farbstoffen haben sie sich, wie alle Muskelfasern intensiv blau tingiert, während Nervenfibrillen darin stets rötlich werden, Bindegewebsfasern, wenn sie, was gelegentlich vorkommt, sich blau färben, nie in solcher Stippchenform erscheinen. Selbstverständlich lassen sich diese Details nur an gut konserviertem Materiale und an sehr feinen Schnitten erkennen; eine Schnittdicke von 5 μ ist hier fast noch zu stark, die geschilderten Einzelheiten habe ich an Schnitten von nur 3 μ Dicke beobachtet. Notwendig ist ferner eine distinkte Färbung, einfache Karmin- oder Hämatoxylintinktionen sind für diese intricaten Dinge wertlos.

Bezüglich der feineren Verhältnisse der Innervierung kann ich nicht mehr aussagen, als wie bei Cytherea.

Tapes decussata zeigt folgende histiologischen Einzelheiten. Die wimperlosen indifferenten Epithelzellen der Papillen und der Sipho-Innenfläche sind hohe schmale Cylinderzellen mit schmalem cuticularem Saume, basal gelegenen ovalen Kernen und sind entweder pigmenthaltig oder pigmentfrei. Im ersteren Falle

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