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Verf. excidierte an Embryonen von Rana temporaria die Schwanzknospe und ließ diese sich in gewöhnlichem Wasser weiter entwickeln. Benutzt wurden zu diesem Versuch Embryonen von 31⁄2-5 mm Körperlänge, bei denen die Schwanzknospe wenigstens 2-12 mm Ausmaß hatte. Die kleine Operation wurde zweizeitig vorgenommen und war in ihrem Erfolg unsicher; von 100 excidierten Schwanzknospen vollendeten nur selten mehr als 10 ihre Entwicklung. Trat die selbständige Weiterentwicklung ein, so bildete sich ein vollständiger Schwanz, der sich in nichts von einem normalen unterschied und im Innern das Neuralrohr und die axiale Chorda von typischer Zusammensetzung besaß; auch ließ er Muskelkontraktionen erkennen. Die Weiterentwicklung der Schwanzknospe hängt ab von der Temperatur der Umgebung. Bei einer unter 13° bleibenden Temperatur findet keine Weiterentwicklung statt, bei 15o ist sie sehr langsam, bei 20° schreitet sie ebenso schnell fort wie bei den nichtoperierten Embryonen, um bei Temperaturen über 20o schneller, als bei letzteren, zu werden. Bei einer mittleren Temperatur von 18° dauert dieses selbständige Wachstum ungefähr 5 Tage, Ballowitz. bis der isolierte Schwanz 5-6 mm lang ist, alsdann hört er aber zu wachsen auf und stirbt alsbald ab.

180 Bucciante, L., La vitesse de la mitose des cellules cultivées,,in vitro" en fonction de la température in: CR. Ass. Anat., 21. Réunion Liège, 117–124. 1926.

Als Zellmaterial dienten Verf. für seine Kulturen in vitro lebende Herzen von Hühnchenembryonen aus dem 6.-10. Bebrütungstage, an denen er im ganzen 232 Beobachtungen anstellte. Die Temperaturgrenzen, innerhalb derer der mitotische Prozeß vollständig ablief, lagen zwischen 31 und 45o. Wurden Kulturen mit schon ausgebildeten Mitosen höheren oder niederen Temperaturen als den genannten ausgesetzt, so entstanden keine neuen Mitosen und die schon in Ausbildung begriffenen entwickelten sich nicht weiter. Am zahlreichsten sind die Kernteilungen bei Temperaturen von 37-42o. Die Dauer der Mitosen bei verschiedenen Temperaturen erläutert Verf. an einer Tabelle. Am schnellsten vollzieht sich der mitotische Prozeß bei einer Temperatur von 41 und 42o. Bei höheren Temperaturen bis 45° tritt eine Verlangsamung ein. Das Maximum der Dauer einer Mitose beträgt 6 Std. 40 Min. und 6 Std. und 45 Min. Unter 32° treten keine neuen Kernteilungen auf; bei 48° hörte die Mitosenbildung ganz auf. Es zeigte Ballowitz. sich, daß die in Mitose begriffenen Zellen gegen Temperaturen empfindlicher sind als ruhende Zellen.

181 Kapel, O., Om Vaeksten af Lever- og Pankreas vaev in vitro. (Über das Wachstum von Leber- und Pankreasgewebe in vitro) in: Hospitalstidende, Nr. 4, 90–94, 2 Abb.

1927.

Leber- und Pancreasgewebe von Hühner embryonen wurde ad modum Carrel in vitro gezüchtet. Nur bei sehr jungen Embryonen wurde das Parenchym von Fibroblasten verdrängt. Bei Explantation von Lebergewebe, das von 9-13 Tage alten Embryonen stammte, wuchsen in den 3-4 ersten Tagen die Fibroblasten des interstitiellen Gewebes. Dann trat eine Emigration von großen, unregelmäßigen amöboiden Zellen ein. Diese Zellen haben große Vacuolen und lassen sich mit Sudan kräftig färben. Weiter kam es zu Liquefaction des Mediums und das Explantat starb bald ab. Um

Zoologischer Bericht Bd. 14.

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das Absterben zu verhüten, wurde das Lebergewebe mit etwas Herzmuskulatur versetzt, die von 6-8 Tage alten Hühnerembryonen stammte. Mit dieser Methode gelang es, Lebergewebe für 2 Monate und Pancreasgewebe, das in seinen Explantationsverhältnissen mit dem Lebergewebe übereinstimmt, für 1 Monat zu züchten. Die Explantatzellen infiltrieren und destruieren die Herzmuskulatur in derselben Art wie Rous' Sarkom.

Sjövall.

182 Bergel, Artur, Über natürlich entstandene Spinae bifidae bei Rana fusca, nebst Bemerkungen über die Gastrulationsvorgänge in: Arch. Entw.mech., 109 2, 253-282, 15 Fig. 1927 4.

Verf. referiert einleitend die bisherigen Versuche und verschiedenen Erklärungen über die Entstehung von Spina bifida bei Amphibienkeimen und beschreibt dann eingehend eine größere Anzahl Spinae bifidae von Rana fusca, die ohne experimentellen Eingriff in abgelegten Laichballen entstanden waren und die nach Ansicht des Verf.s nicht auf äußere Einflüsse, sondern wahrscheinlich auf eine Anomalie der Geschlechtszellen zurückzuführen sind. Von künstlich erzeugten Mißbildungen dieser Art, bei denen (Hertwig) stets 2 Halbchorden oder (Görttler) überhaupt keine Chorda vorhanden war, unterscheiden sie sich dadurch, daß sich in einzelnen Fällen nur eine einfache Chorda vorfindet. Die Entstehung der Anomalie ist durch Hemmung des Gastrulationsvorganges infolge teilweisen Unterbleibens des Verschlusses des Urmundes zu erklären. [v. Ubisch.]

183 Arey, L. B., The method of repair in small wounds in: Anat. Rec., 29 5, 345. 1925 3.

Geringfügige Wunden an den Kiemen und Flossen der Fische und an den Kiemen von Necturus können durch künstliche Infektion mit Larven von Süßwassermuscheln hervorgerufen werden. Der Prozeß der Cystenbildung bietet Gelegenheit zum Studium der Wundheilung. Die Heilung schreitet schnell vorwärts und die Cyste verschwindet im Sommer in wenigen Stunden. Die Heilung erfolgt nicht durch Zellteilung, sondern durch eine Masseneinwanderung von Nachbargewebe. [Reinig.]

184 Aron, Max, Observations sur l'hormonie de croissance: Relation entre la croissance globale et la longueur du segment axial caudal chez les larves d'Anoures in: CR. Soc. Biol. Paris, 97 20, 301-303, 1 Fig. 1927 7. -, Relation entre la croissance globale et la régénération axiale chez les larves d'Anoures. Ibid., 304-305, 1 Fig.

Das Rumpfwachstum der Anurenlarven ist als eine Funktion der Länge des Axialsegmentes anzusehen, das durch einen plötzlichen Schnitt der kaudalen Knospe geschaffen wird. Die operierten Froschlarven bekamen nachdem einen bestimmten Bau, der den Dimensionen des erhaltenen Schwanzsegmentes proportional ist.

Die Schnelligkeit des Rumpfwachstums ist abhängig von der Intensität der Regeneration. [Benzon.]

185 Blumenthal, A., Über Knorpelregeneration am Larynx in: Beitr. Anat. Physiol., Pathol., Therapie Ohr, Nase, Hals, 24 4-6, 285-312. 1926.

Kurz werden Arbeiten erwähnt, die sich mit der Knorpelregeneration am Larynx befassen. Dann folgt ausführlicher Bericht über Versuche an Hunden, die Verf. angestellt hat, um die speziellen Verhältnisse der Regeneration am Kehlkopf kennen zu lernen. [Mallach.]

186 Guyénot, Emile, Le problème morphogénétique dans la régénération des Urodèles: détermination et potentialités des régénérats in: Rev. Suisse Zool., 34 2, 127-154, 10 Fig. 1927 5.

Die Regenerationsgebiete der Urodelen erweisen eine auffallende Ähnlichkeit mit den Keimtotalisationen, die besonders seit den Untersuchungen von Brachet so gut bekannt sind. Wahrscheinlich sind sie nichts anderes als Erzeugnisse progressiver Absonderungen der Anlagen, die im Verlaufe des embryonalen Lebens vollbracht werden, was aus den Arbeiten von Hoadley deutlich zu erkennen ist.

Die primitive Indifferenzierung des Regenerates erinnert an die primitive Indifferenzierung der ektodermalen Gebiete des Triton-Auges (Spemann), die, obwohl am Ende der Gastrulation transplantiert, trotzdem fähig sind, sich vollkommen zu entwickeln.

Das Vorhandensein einer determinativen Wirkung, die auf die Regenerate ausgeübt wird, gibt Veranlassung, an die organisatorische Wirkung des Blastoporus (Lèvre) zu denken. [Benzon.]

187 Korschelt, E., Regeneration und Transplantation. 1. Regeneration. 818 S., 395 Fig. (Berlin, Gebr. Borntraeger) 1927 5. 57 RM., geb. 60,60 RM.

Im vorliegenden ersten Band des Werkes,,Regeneration und Transplantation" ist die ganze heute beinahe unübersehbare Literatur über Regenerationsvorgänge kritisch durchgearbeitet und zusammenfassend dargestellt worden. Zu den allgemeinen Fragen der Regeneration wird in vorsichtig abwägender Weise Stellung genommen. Da eine möglichst vollständige Bearbeitung des Problems erstrebt wurde, werden auch die Regenerationsvorgänge bei Kristallen und Pflanzen, sowie beim Menschen ausführlich erörtert. Wegen der Reichhaltigkeit und des Umfanges des Werkes können in einem kurzen Referat nur die Kapitelüberschriften wiedergegeben werden: 1. Regeneration an Zellen und Einzelligen; 2. Verlust und Ersatz von Teilen des Pflanzenkörpers; 3. Regeneration an Kristallen; 4. Die physiologische oder repetierende Regeneration; 5. Verbreitung und Vollzug der Regeneration; 6. Regeneration und Fortpflanzung; 7. Selbstverstümmelung, Autotomie; 8. Die Regeneration eine ursprüngliche oder Anpassungserscheinung; 9. Die Regeneration der Gewebe und Organe; 10. Die Herkunft des Regenerationsmaterials; 11. Anlage, Ausgestaltung und Richtung des Regenerats; 12. Umgestaltung und Wachstumsvorgänge; 13. Reduktion und Restitution; 14. Kompensatorische Regulation; 15. u. 16. Atypische Regeneration; 17. Regeneration und Polarität. Heteromorphosis; 18. Atavismus in der Regeneration; 19. Regeneration und Entwicklung; 20. Regeneration und Wachstum; 21. Regeneration und Organisation; 22. Regeneration und Nervensystem; 23. Regeneration und Reizwirkung; 24.

Innere Faktoren der Regeneration; 25. Äußere Faktoren der Regeneration; 26. Ergebnisse und Schlüsse.

Die zahlreichen Illustrationen und das ausführliche Schriftenverzeichnis dürften dazu beitragen, das Werk für alle Forscher, die sich mit den Fragen der Regeneration befassen, unentbehrlich zu machen. [v. Haffner.]

188 Whiteside, Beatrice, The regeneration of the gustatory apparatus in the rat in: Anat. Rec., 29 5, 377. 1925 3.

Die Papillae vallatae und foliatae von weißen Ratten wurden auf elektrischem Wege zerstört. Dabei wurden auch das darunterliegende Bindegewebe und die superfiziellen Muskeln zerstört. Der mikroskopische Befund ergab, daß die Wunden sogleich durch Neubildung des Epithels und des Bindegewebes heilen. Es entwickeln sich neue Papillen und Geschmacksknospen. Dabei ist der Bildungsmodus ähnlich dem beim embryonalen Wachstum. Die Wachstumsgeschwindigkeit variiert individuell. Die Regeneration dauert so lange, bis die Papillae vallatae und foliatae wieder hergestellt sind und die normale Anzahl der Geschmacksknospen gebildet worden ist. Außerdem wurden Variationen in der Entwicklung und Struktur der Papillen und in der Zahl und Anordnung der Geschmacksknospen beobachtet. [Reinig.]

189 Truffi, Giovanni, Sur la régéneration de l'ovaire in: CR. Ass. Anat., 21. Réunion Liège, 542-544, 1 Abb. 1926.

Verf. experimentierte an erwachsenen Hündinnen und weiblichen Kaninchen, indem er in die Ovarien einfache Längs- und Querschnitte machte, um eine möglichst geringfügige Verletzung mit wenig Blutung zu schaffen. Schon nach einigen (36-48) Stunden war eine Regeneration des verletzten Keimepithels festzustellen, das reichliche Kernteilungen zeigte, sich ausbreitete und als geschichtete Zellmasse die durch die Verletzung entstandenen Lücken ausfüllte. Die Hauptmasse dieses regenerierten Epithels bestand aus gewöhnlichen Keimzellen, es befanden sich aber auch Eizellen darunter. Von diesen Epithelwucherungen gingen nun Zellstränge aus, die in das bindegewebige Stroma eindrangen und aus sich Eifollikel hervorgehen ließen. Die Follikelbildung aus diesem regenerierten Keimepithel erwachsener Tiere verlief also ebenso, wie in dem embryonalen Ovarium.

Ballowitz.

190 Locatelli, P., L'influence du système nerveux sur les processus de régénération in: Arch. ital. Biol., 74 2, 20 S., 2 Taf. 1924.

Bekanntlich ist in der Embryonalzeit die Regeneration unabhängig vom Nervensystem. Um die diesbezüglichen Verhältnisse im postembryonalen Leben festzustellen, führt Verf. zuerst Serien von Experimentaluntersuchungen an 300 Exemplaren von Triton taeniatus und Tr. cristatus aus. Während hier nach Zerstörung des Nervus ischia dicus die Regeneration der amputierten Hinterpfote ausbleibt, tritt solche trotz Zerstörung des Lumbosacralmarkes ein. Wie die Versuche an den Urodelen zeigen, sind auch die Spinalganglien von entscheidendem Einfluß auf die Regeneration, während für den Sympathicus keine Wirkung nachzuweisen ist. Verlagerung des spinalen Nerven kann eine pathologische Neubildung, unter Umständen sogar Bildung einer überzähligen Gliedmaße hervorrufen. Was die gewebliche Regeneration bei höheren Wirbeltieren (Hund, Kaninchen) be

trifft, so kommt Verf. auf Grund weiterer Experimentalserien zu dem Ergebnis, daß das cerebrospinale System zwar einen gewissen Einfluß auf die Regeneration der quergestreiften Muskulatur hat, aber keinen auf die Vernarbung und die Regeneration von Epidermis und Knochen.

A. 8. Vererbung, Variation.

(Siehe auch Nr. 57, 526, 700, 705, 1079.)
(Ref.: Koßwig.)

Jacobj.

191 Just, G., Untersuchungen über Faktorenaustausch. II. (Weitere Untersuchungen über die Variabilität der Crossing-over-Werte) in: Z. indukt. Abst. Vererb., 44 2, 149-186. 1927.

Es wird auf variationsstatistischem Wege gezeigt, daß bei konstanten Außenbedingungen der Faktorenaustauschwert konstant ist. Bei dem Vorgang des crossing-over werden zwei erbphysiologisch gleichwertige Partner gebildet. Nach den Zufallsgesetzen gelangt einer dieser Partner in den Richtungskörper. Die Untersuchungen wurden an Drosophila melanogaster durchgeführt, sie sind ein rein rechnerischer Beweis zur Theorie des Faktorenaustausches neben den schon bestehenden genetischen und zytologischen. 192 Herbst, W., Variation, Mendelismus und Selektion in mathematischer Behandlung in: Z. indukt. Abst. Vererb., 44 1, 109-125, 4 Fig. 1927.

Die mathematischen Ableitungen müssen im Original nachgelesen werden, zum Referieren nicht geeignet.

193 Stern, C., Ein genetischer und zytologischer Beweis für Vererbung im Y-Chromosom von Drosophila melanogaster in: Z. indukt. Abst. Vererb., 442, 187-229, 6 Fig., T. 5. 1927.

Das Y-Chromosom galt lange als,,leer", bis sich herausstellte, daß Ơ ohne Y steril sind. Morphologische Charaktere aus dem Y waren aber bisher nicht bekannt. Andererseits erwiesen sich mit einem ausnahmsweise vorhandenen Y (XXY) als völlig normal. Die Eigenschaft bobbed (bb = kurzborstig) ist bei D. melanogaster geschlechtsgebunden, d. h. sie wird im X-Chromosom vererbt, ist aber gleichzeitig geschlechtsbegrenzt, d. h. die ♂ zeigen den Charakter, den sie zwar vererben, nicht. Bei D. simulans sind bb- auch phänotypisch kurzborstig. Bastarde mit Y von melanogaster und X von simulans sind trotz Anwesenheit von bb nicht kurzborstig. Das legt die Vermutung nahe, daß im Y ein Supressor für bb bei melanogaster liegt. Dafür wurden direkte Beweise gefunden: 1. Gynandromorphe sind genetische 9, bei denen auf frühem Furchungsstadium 1 X eliminiert wird. So entstehen in einem Individuum XX- und XO-Gewebe. Erstere mit weiblichen, letztere mit männlichen Charakteren. Die männlichen Bezirke von kurzborstigen Gynandromorphen sind kurzborstig. 2. Durch primāres Nichttrennen (beide X des wandern in den Richtungskörper) entstehen XO-♂, die ihr X von ihrem Vater haben, war dieser genetisch kurzborstig, so waren die primären sterilen XO-Söhne es auch phänotypisch. 3. Genetisch und zytologisch wurde bewiesen, daß, die in beiden X den Faktor bb führen und ihn dennoch phänotypisch nicht zeigen, ein über

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