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im Neste war ein spärlicher, die Kälte an dieser Stelle betrug - 11 bis 12o C. - Buttenberg berichtet, daß in einem Hamburger Kühlhause im Gefrierfleisch ein Nest mit 17 jungen Mäusen gefunden ward, die allerdings tot waren, weil das Haus mit Blausäure durchgast ward. Mäuse, aber auch Ratten, befinden sich bei den angegebenen Kältegraden recht wohl. [Matouschek.] 1191 Duisburg, A. von, Dromedarhaltung im tropischen Afrika in: Der Tropenpflanzer, 297, 253–259. 1927.

Will man in feuchten tropischen Gebieten Dromedare halten und züchten, so muß man nach den Erfahrungen des Verf.s folgende Punkte einhalten: Regelmäßige Natronsalz-Gaben in walnußgroßen Stücken behufs Anregung des Appetits. Das aus dem Tschadsee gewonnene,,Natron" enthält 20% Na2CO3, 26,53% Na2SO4, 30,8% CaCO, und 3,47% NaCl. Steht das Tier unter erhöhtem Druck in der heißen Jahreszeit, dann Aderlaß bei der Nasenwurzel, 2-3 1 auf einmal. Einreiben des Tieres mit Öl oder Fett jeden 3.-4. Tag in der Regenzeit. Stallunterkunft nur in Monaten mit über 250 mm Niederschlägen. Der Liegeplatz der Tiere ist nach Regen zu wechseln und muß stets sandig und rein sein. Die Tiere sollen nur dort weiden, wo anderes Vieh nicht weidet. Schutz gegen Krankheiten und Insekten. [Matouschek.]

1192 Franz, Leonhard, Is t das Rentier das älteste Wirtschaftstier des Menschen? in: Landw. Monh. EssenWien, 11, 33-36, 3 Fig. 1927.

Verf. bildet ein Anhängsel, von eiszeitlichen Menschen (französischer Fundort) getragen, ab, ein Beinstück, das auf der einen Seite das eingravierte Bild eines galoppierenden Rentieres zeigt, auf der anderen einen niedrigen Schlitten mit Kufen und Querriegeln. Es kann sich nur um einen Zugschlitten handeln, da auch heute noch die arktischen Völker keinen selbstlaufenden Rodelschlitten kennen. Damals war der Hund noch nicht gezähmt, es ist aber die Möglichkeit offen, daß als Zugtier das gezähmte Rentier verwendet worden ist. Das Rentier ist bereits am Ausgang der Eiszeit gezähmt worden, ob in Europa oder Asien, ist fraglich. [Matouschek.]

1193 Jrlweck, Oswald, ,,Unser Stein wild in: Bl. Naturk. -schutz Wien, 137, 93-97. 1926.

-, Mißglückte Wiederbesiedlung. Ibid., 142, 26-27. 1927. Über das Vorkommen des Steinwildes in der Schweiz und dessen Wiederansiedlung in den Ostalpen. Ibid., 14 7, 93-99. 1927.

Geschichtliches über Capra ibex. Die im Kaprunertal, Salzburg, eingesetzten Tharziegen gingen 1925/26 an Räude ein, vom ausgesetzten Alpensteinbockpaar ist nur die Geiß am Leben. Nur die eingezwingerten Steinböcke im Blühnbachtal, Salzburg, gedeihen sehr gut. Die Bezoarziegenblendlinge im Süden Kärntens gedeihen gut. Da im Schönbrunner Tiergarten eine gutgedeihende Kolonie ist, könnten diese zur Wiederbesiedlung in den Ostalpen benutzt werden. [Matouschek.]

1194 Leitner-Lörn, A., Abnorm gefärbte Otter in: Wien. allgem. Forst- Jagdzeit., 45 36, 215. 1927.

Nach D. Jägerzeit., 89 4. 1927 war der Balg einer erbeuteten Fischotter mit erbsengroßen weißen Flecken übersät. Verf. fing oder schoß auch abnorm gefärbte Fischotter: Am Halse, auf der linken Keule und Weiche 4 bis kinderhandgroße weiße Flecke (an der Eger), rein weißer, handgroßer, nach links sich hinziehender Kehlfleck mit hinterer rechter weißer Keule und rechter weißer Vorderpranke bis 1 cm über dem Ballen oder nur weißliche Flecken am Kopfe und an der hinteren Seite (beide in Marmaros). Verf. fing auch einen Nörz mit mehreren hellgelben, doch scharfbegrenzten Flecken von Markstückgröße. Nach Verf. handelt es sich um Inzuchterscheinungen. [Matouschek.]

1195 Lloyd, L. W. Wynn, Some gastric phenomena of ruminants in: Veterin. Rec., 6 42, 938-940. 1926.

Im Gegensatz zur Ansicht der meisten Forscher entwirft Verf. folgende Ansicht über die Vorgänge des Wiederkauens bei den Ruminantia: Die wichtigsten Faktoren sind die Kontraktion der Bauchmuskeln, die Kontraktion des Pansens und der Haube, die den halbflüssigen Inhalt in die Schlundrinne treiben, deren Falten (Lippen) sich dabei automatisch öffnen. Das Wiederkäuen hat Ähnlichkeit mit dem Erbrechen, da der Reflex ähnlich ist, aber die Reizstelle liegt in der Schlundrinne, nicht im Rachen. Die Methodik seiner Untersuchungen gibt Verf. nicht an. [Matouschek.]

1196 Marston, Hedley R., The milk of the monotreme, Echidna aculeata multiaculeata in: Austral. J. exper. Biol. med. Sci., 34, 217-220. 1926.

Der Echidna fehlen eigentliche Zitzen, so daß die Milchgewinnung am Lebendtier unmöglich ist. Man tötete mittels Chloroform ein weibliches Tier, die Milchdrüse ward freigelegt und inzidiert; durch Ansaugen konnte man die nicht mit Blut vermischte Milch gewinnen. Die Dichte der Milch betrug 1,023. Unter den Proteinen fand sich ein Casein mit der gleichen Azidität wie Kuhcasein, dann Albumin und Globulin. Der Gesamt-N-Gehalt betrug 2,12%Überdies gab es 2,81% Milchzucker, 19,62% Fett. Die Gesamtmenge der festen Bestandteile betragen 36,75%, die Asche 0,78%. Das Junge des Ameisenigels hat die Fähigkeit zur a-Oxydation der Fettsäuren, denn es müßte ob der Menge des zu verarbeitenden Fettes eine Acidose auftreten. [Matouschek.]

1197 Pamperl, Franz, Schwarzwild auf freier Wildbahn in Österreich in: Wien. allg. Forst- Jagdzeit., 45 33, 198, 1 Fig. 1927.

Das letzte Stück Wildschwein auf freier Bahn im Marchfelde ist wohl 1924 erlegt worden. Dafür aber gedeiht das Schwarzwild noch gut im ganzen Leithagebirge, ja es ist im Zunehmen begriffen. [Matouschek.]

1198 Patermann, Fledermäuse und Eichelhäher in: Bl. Naturk. -schutz Wien, 14 5, 67. 1927.

Im Wiener Walde beobachtete Verf. im Winter, wie Eichelhäher in ein Loch einer großen Eiche flogen und mit einer Beute wegflogen, die sie auf dem nächsten Baume verzehrten. Die Beute bestand aus Fledermäusen des Winterquartieres. Man muß bei Errichtung von Fledermaustürmen (ein solcher soll demnächst im Wiener Prater aufgestellt werden) nicht nur

die Stützen der Türme gegen Marder dicht mit Stacheldraht umgeben, sondern auch gegen Vögel inwendig, gegenüber den Fluglöchern, in gewisser Entfernung der äußeren Verkleidung Blenden anbringen. [Matouschek.]

1199 Sanders, H. G., The length of the interval between calvings in: J. Agric. Sci., 27 1, 21-32. 1927.

Kühe sollen in Abständen von nicht weniger als 1 Jahre und nicht mehr als 13 Monaten kalben. Dieser Zeitabschnitt bildet ein Optimum.

[Matouschek.] 1200 Warwick, B. L., & Van Lone, E. E., The effect of castration on Pig at different ages in: J. Amer. veter. med. Ass., 69 22, 622-630, 3 Fig. 1927.

Die zahlreichen Versuchsreihen ergaben: Die Kastration der Ferkel gleich nach Geburt kann die Sterblichkeit unter ihnen leicht erhöhen. Ein merklicher Unterschied in der Wachstumsgeschwindigkeit zwischen den männlichen, sofort nach Geburt kastrierten Ferkeln und jenen, die 4-5 Wochen später kastriert wurden, war bis zum Absetzen der Ferkel nicht zu bemerken. [Matouschek.]

1201 Ein neues Mittel gegen Wildverbiß! in: Forstl. Woch. Silva, 15 2, 15-16. 1927.

Der anonyme Verf. konnte das von I. G.-Farbenindustrie-A.-G., Höchst a. M., eingeführte neue Wildverbißspritzmittel,,Höchst" ausprobieren. Man kann es mit Wasser beliebig verdünnen und leicht mittels einer Weinbergspritze aufspritzen; es hinterläßt regenechte bräunliche Überzüge, die die Geruchskörper besitzen. Sie rufen die abschreckende Wirkung hervor. 10 kg des Mittels reichten für 5,35 ha einer 2jährigen Kiefernkultur aus (2-5proz. Verdünnung). Eine 2-10proz. Lösung auf die Bodenpflanzen und Sträucher verspritzt, verstänkert den Wildwechsel. Der Erfolg des Mittels war ein ausgezeichneter. [Matouschek.]

A. Allgemeines.

A. 1. Allgemeine Biologie.

(Ref.: Uhlmann.)

(Ref. 1202-1372.)

1202 Ehrenberg, Kurt, Die Stellung der Paläobiologie in der Biologie als Gesamtwissenschaft in: Biol. gen., 3 3, 213-244. 1927 8.

Die Paläobiologie, die jüngste der biologischen Disziplinen, hat die Aufgabe, die fossilen Organismen bezüglich ihrer Anpassungen, ihrer Beziehungen zur Umwelt und ihrer Lebensweise (Fährten, Gänge, Nahrungsreste, Fraß- und Sterbeplätze, Eier und Embryonen usw.) sowie schließlich die Geschichte der Anpassungen zu erforschen. Nur an fossilem Material und unter - an rezentem Material geschulten - biologischen Gesichtspunkten kann historische Anpassungsforschung betrieben werden. Die mangelhafte Kenntnis von der Lebensweise rezenter Organismen, das Fehlen von rezenten Vergleichsformen und die oft nur mangelhaften Reste (meist nur Hartteile) fossiler Formen erschweren die paläobiologische Forschung.

Als Beispiele paläobiologischer Methodik werden die paläobiologischen Analysen der Chalicotheriumfunde (Abel), der Pelmatozoen (Clark)

und der Chirotherienfährten (Soergel) besprochen. Hauptfehlerquelle in der Analyse ist der Analogieschluß.

In engster Beziehung steht die Paläobiologie zur Geologie, Paläoklimatologie, Paläogeographie sowie zu den verschiedensten Zweigen der Zoologie und Botanik. An Hand von Beispielen sucht Verf. darzulegen, wie die Paläobiologie auf viele biologische Spezialfragen selbst der angewandten Zoologie Licht zu werfen vermag (Anpassungsproblem, Fehlschlagen von Anpassungserscheinungen, Artproblemen, Stammesgeschichte, Paläopathologie, Degeneration und Erlöschen von Arten) und wie enge Zusammenhänge mit Vererbungslehre, Phylogenie, Sociologie, Eugenik, Tierund Pflanzenzucht, ja selbst Physiologie in der Paläobiologie vorliegen.

Die Stellung der Paläobiologie im Rahmen der gesamten Biologie läßt sich nach Verf. folgendermaßen kennzeichnen:,,Die Paläobiologie ist die Biologie der Vorzeit. Sie ist zufolge ihres Untersuchungsmaterials die historische unter den biologischen Disziplinen. Ist sie insofern gegenüber den anderen biologischen Teilwissenschaften im Nachteil, als sie nicht über lebendiges Material verfügt, so hat sie vor jenen das voraus, daß sie allein in die Geschichte des Lebens einen unmittelbaren Einblick zu gewinnen vermag, daß sie allein über die Dokumente verfügt, die uns Zeugnis geben vom Werden und Vergehen des Lebens im Wandel der Zeiten. Freilich hat auch sie den Schleier, der noch immer die Entstehung des Lebens deckt, nicht zu lüften vermocht. Wie jegliche Geschichtsforschung kann sie erst Auskunft geben von jenem Zeitpunkte an, wo die Überlieferung enträtselbar zu werden beginnt. Die Urkunden des Lebens, von jenem Augenblick angefangen, lesbar zu machen, ist ihr Ziel. Wie die moderne Geschichtsforschung basiert sie dabei auf den Erfahrungen der Gegenwart, wie diese aber kann sie und muß sie zum Verständnis des heutigen Lebens herangezogen werden."

1203 Günther, Hans, Über die Grenzen des biologischen Normbereiches in: D. med. Woch., 53 10, 396-398. 1927.

Finden sich in einer Population alternative Varianten, wie z. B. Polydactylie, Albinismus, so läßt sich ihre Häufigkeit statistisch erfassen. Sie beträgt gewöhnlich unter 5%. Der Bereich des Anormalen ist damit gegeben. Bei fluktuierender Variabilität ist man dagegen gezwungen, den Normbereich von sich aus abzugrenzen. Mit Kaup vertritt Verf. den Standpunkt, daß der biologische Normbereich 95% der gesamten Mannigfaltigkeit als normale Elemente enthalten soll und daß die außerhalb dieses Bereiches liegenden Elemente als anormal bezeichnet werden sollen. An der Variationskurve kann das Auge außer dem Normgipfel keine Stellen sehen, welche als Einteilungsprinzip gelten könnten. Eine Abgrenzung des ,,nahezu" geraden Mittelstückes gegen die stärker gekrümmten Außenseiten der Summenkurve, wie sie Hauptmann zur Normierung vorgeschlagen hat, scheint Verf. willkürlich. Verf. geht nun so vor, daß er wiederum ausgehend von der Summenkurve aus der Mitte der gesamten Verteilung des variablen Kollektivs 50% der Individuen herausschneidet, als Hälftespielraum, der den Mittelbereich der Norm abgrenzt. Dieser Mittelbereich ist beiderseits umgeben vom äußeren Hälftespielraum, von dem jederseits 1/10 als anormaler Außenbereich abzutrennen ist. Beispiele an Körpergröße und Kopfindices beim Menschen erläutern das Einteilungsprinzip. Es ergibt sich z. B. für die Körpergröße:

[blocks in formation]

1204 Hartmann, Max, Allgemeine Biologie. 2. Form wechsel und Reizerscheinunge n. 263-756, 356 Fig. 1927 (G. Fischer, Jena). 25 RM. [Siehe Zool. Ber., 6, Nr. 1166 b.]

Mit Erscheinen dieses zweiten Teiles liegt des Verf.s,,Allgemeine Biologie" als Ganzes vor. Und man kann sagen, der zweite Teil hat gehalten, was der erste versprach (vgl. Zool. Ber., 6, Nr. 1166b). Wir haben in diesem Werk ein modernes Lehrbuch der allgemeinen Biologie erhalten, das dank seiner erkenntnistheoretischen Grundlegung, durch die meisterhafte Bewältigung des gewaltigen Stoffes auf nicht viel mehr als 700 Seiten und in der erstaunlichen Beherrschung und gleichmäßigen Berücksichtigung der modernen morphologischen und physiologischen Ergebnisse in Zoologie und Botanik einzigartig dasteht. Gerade auf dem Gebiete des Formwechsels und der Reizerscheinungen, welche in der Hauptsache in diesem zweiten Teile behandelt werden, gehen die Forschungswege und Problemstellungen der Zoologen und Botaniker teilweise weit auseinander, so daß hier für den Zoologen die Gefahr einseitiger Bevorzugung spezieller zoologischer Ergebnisse ganz besonders nahelag. Diese Gefahr ist vermieden. Die verschiedenen Disziplinen der Zoologie und Botanik sind in bewundernswerter Weise unter gleichmäßiger Berücksichtigung in ein festes System gegliedert.

Unter Form wechsel faßt Verf. 1. Fortpflanzung (Kern- und Zellteilung, die verschiedenen Fortpflanzungserscheinungen und die Physiologie und Theorie der Fortpflanzung), 2. Befruchtung und Sexualität (Befruchtungserscheinungen bei Metazoen sowie bei Protisten und Pflanzen, allgemeine Wesenszüge der Befruchtungsvorgänge, Physiologie und Theorien der Befruchtung), 3. Vererbung (Variabilität, Bastardierung, Mutationen, nichtmendelnde Vererbung), 4. Entwicklungsphysiologie (Determinationsproblem, äußere und innere Faktoren der Entwicklung) und 5. Artbildung und Evolution (Deszendenztheorie, Physiologie der Artbildung und Evolution: Lamarckismus Selectionstheorie) zusammen. In dem geschichtlichen Abriß der Deszendenztheorie hat Verf. die in vielen Lehrbüchern verbreitete, aber irrtümliche Auffassung übernommen, es hätten,,schon im Altertum einzelne Philosophen... die Vorstellung entwickelt, daß die Arten nicht etwas Unveränderliches und somit naturwissenschaftlich Unerklärliches darstellten, sondern daß sie durch Umwandlung auseinander hervorgegangen wären.“ Der Gedanke einer Umwandlung von Arten in Arten lag dem Altertum fern. Auch Lyell und beide (E. u. J. G.) Geoffroy de St. Hilaire sind in diesem Zusammenhange zugunsten vieler anderer Vorläufer von Ch. Darwin besser zu streichen (vgl. Uhlmann, Entwicklungsgedanke und Artbegriff. Jena 1923).

Die scharfe Scheidung der Reizerscheinungen in solche bei Pflanzen und Protisten (Tropismen, Nastien und Taxien) und solche bei Metazoen (Reflextiere) ist in vieler Beziehung nur zu begrüßen. Was Verf.

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