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Akabet es soghire 1) (

den kleinen Gebirgs-Pass, Katabathmus minor). Nördlich wird die Ebene el Matar durch eine sehr unterbrochene Hügelreihe von den schneeweifsen Sanddünen des Meeres gebildet, denen zum Grunde ein weifser, aus den Bestandtheilen des Dünensandes gebildeter Kalkstein liegt. Der Bergrücken Gebl Matar ist durch flache Schluchten an seinem Abhange wellenförmig.

Am 18ten lagerten wir nach sechsstündigem Marsch längs der Nordseite des Gebl Matar, und nachdem wir zwei jener von ihm queer nach dem Meere ziehenden Bergrücken überstiegen, und den obengenannten Bergpafs (ohne Zweifel den Katabathmus minor der alten Geographen, wofür ihn schon BROWN ansah) zurückgelegt hatten, in der Ebene Senet Sarga 2) am Brunnen Bir aek es Suma oder Saniet el aek Suma 3). Obwohl wir, zu Mittag ankommend, noch hätten weiter marschiren können, so fand doch unser Scheech bekannte Beduinen in der Nähe, und wir mulsten uns den Rest des Tages gedulden. Der Herr General besuchte, und Herr LIMAN zeichnete hier ein Monument in der Entfernung einer Stunde, das uns die Araber Kasr bi es Sarga el wadie 4) (das untere Schlofs

1) Ueber die hier in der Nähe mehr östlich angemerkte Gebirgsbezeichnung des Herrn Generals, Geige, kann ich nicht bestimmt entscheiden, da wir diesen Namen nicht hörten. Ob der Name Skerrir (Soghire?) in SCHOLZ Reise, pag. 56., hierher gehört, bleibt ebenfalls zweifelhaft. In MINUTOLI'S Reise, pag. 436., wird der Bergrücken Geige auf den Katabathmus minor bezogen, was aber gewifs der mehr westliche Gebel Matar (Akabet es Soghire) ist.

2) Der Herr General schreibt Siena Sarga, Herr SCHOLZ Sennet Zerk mit dem arabischen Idiom jw, wir hörten Senn es Sarga und Senna Sarga. Vergl. das Folgende. Herr SCHOLZ hat, pag. 46., ein Vadi Senetzerk (d. i. Thal Senetzerk). Herr GRUOC hat hier den Namen Lene azab, was wohl nur Schreib- oder Druckfehler ist.

3) Bir aek es Suma ¿Brunnen am Thurm. Wir hörten bald Bir ek Kesubba, bald Bir ekke Subba, auch Saniet el Eksubba, doch zweifle ich nicht, dafs die Verwandlung des m in b theils in unserm Ohre lag, theils als bekannte Eigenthümlichkeit der Volkssprache anzusehen ist. Saniet aek Suma Ellailu würde

صومع
سانيه العق

wörtlich übersetzt heifsen: Kameelwasser-Thurm, Kameeltränke-Thurm.

4) Der Herr General nennt es Zuba-Soyer-Wahe. Nach der beigefügten Uebersetzung, der kleine Thurm unten, aber müsste es heilsen Suma sogheir wadi

صومع

von Sarga) und auch Kasr bsarga garbie (das westliche Schlofs von Sarga) nannten. Der Herr General brachte einen Zweig von einem dort gefundenen Johannisbrod - Strauche (Ceratonia Siliqua) mit, das einzige uns vorgekommene Zeichen der Existenz des letztern in der libyschen Wüste. Unsere Beduinen erzählten noch von einem oberen Kastell in der Entfernung einer Stunde, das sie Kasr bi Sarga (bsarga) el fok 1) (das obere Schlofs von Sarga) nannten. Herr Professor SCHOLZ hat hier interessante alte Schriftzeichen copirt (SCH. Reise pag. 53.), die er in die Zeiten der Ptolemäer setzt.

Herr LIMAN wünschte auch das zweite Kastell zu untersuchen, und beschlofs, am Morgen des folgenden Tages mit einem Führer

Sul. Herr Prof. SCHOLZ schreibt den Namen Kasbau Sardsch Scharkije, (pag. 65. nennt er dasselbe Kasb scharkije. Herr LIMAN hörte Suba Sarga Wahé. MINUT. Reise, pag. 369.) was sich leicht in die Formen Kasr bi es Sarg (oder Sardsch) scharkie, das östliche Kastell von Sarga und Suma Sarga wadi der untere Thurm Sarga übertragen lässt. Dasselbe Wort, welches bei Herrn SCHOLZ hier Sardsch heilst, hat er, im arabischen Idiom bei Sennet Sarga: Zerk geschrieben. Allein aus der verschiedenen Aussprache der Beduinen geht deutlich hervor, dafs der Endbuchstab des Wortes Zerk, Sarga, Sarg, Sardsch ein (7) Gim oder Dschim seyn muss. Mir scheint, der Name Sennes-Sarga mag richtiger zu (Sennet Sarg) geschrieben werden, denn das Wort Serg oder Sarg kommt schon anderwärts als Ortsname vor, und der Name bedeutet dann die Wüste Sarg oder den wasserlosen Ort Sarg. Herr SCHOLZ schreibt auch, pag. 44., -den hierher gehörigen Namen Sersch Scharkist.

سرج سرج

1) Diesen Ort nennt Herr SCHOLZ Kasbau Sardsch Garbise, was sich auf Kasr bi es Sarg garbije oder garbie (das westliche Kastell von Sarg oder

الغربية

قصر بلسرج غربيه

a) reduciren läfst. Herr LIMAN (Reise von MINUTOLI, pag. 64.) schrieb den Namen Kasaba Xerga el fog. Herr GRUOC hat: Cassaba Serga el fog. Der Herr General nennt das Monument Gublé, pag. 371., Casaba Zuba Gublé, mit der Uebersetzung des Dolmetschers: der obere Thurm.

قصر بسرج) Kasr bsarga el fok

) heifst das Kastell Sarga oben und Kasr bsuma gebelies o

das Kastell mit dem Thurm auf dem Berge. Man sehe hieraus, wie willkührlich und verschiedenartig die Epitheta der Ortsbezeichnung sind, und wie fremdartig aus verschiedenem Munde und in verschiedenem Ohr dieselben Worte klingen.

vor Aufbruch der Caravane dahin zu reiten, und dann der Caravane wieder nachzueilen. Er fand an den Herren HEMPRICH, SCHOLZ und BOLDRINI sogleich Gesellschafter. Herr LIMAN hatte das Pferd des Herrn BOLDRINI an sich gebracht, die Anderen waren zu Fuss.

V.

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Gefahr eines

Reise vom Katabathmus minor zum Katabathmus magnus der libyschen Wüste. Verirren einiger Gefährten. - Paraetonium. feindlichen Angriffs. Trennung der Caravane.

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Am 19ten früh machten sich die Herren LIMAN, HEMPRICH, SCHOLZ und BOLDRINI mit zwei Beduinen auf den Weg, um die beschlossene Excursion nach dem obern Kastell auszuführen. Die Caravane erstieg bei ihrem etwas späten Abmarsch nach Westen erst ein allmälig sich erhebendes Plateau, dessen Bergrücken gleich anfangs zur Linken war. Diefs Plateau war von einer tiefen und steilen, von Süd nach Nord laufenden Felsschlucht zerrissen, durch welche die Kameele einzeln mit Vorsicht herab und wieder hinauf geleitet werden mussten. In der Schlucht selbst war ein Brunnen mit modrigem Wasser. Das Gestein war ein kalkhaltiger Sandstein mit Versteinerungen und mehrfacher horizontaler Schichtung. Hier fand ich einige auffallende, für uns neue Pflanzenformen; besonders erfreute mich eine, leider nicht in Blüthe befindliche, vierseitige Stapelie, und es zeigten sich wilde ägyptische Feigenbaum - Sträuche (des Ficus Sycomorus). Den Brunnen der Schlucht nannten die Araber, nach Herrn VON MINUTOLI: Bir Abu kadoue, (Herr GRUOC hat Aboquedou), und einen anderen Brunnen jenseits der Schlucht Bir Abusister (Herr GRUOC hat Bir-abo-coifre). Wir wanderten noch über die Ebene Wadi Ramle (Sandebene), und lagerten uns in der Nähe einer leeren Cisterne in der Ebene Wadi Merret oder Medsched. Hier ward beschlossen, die Gefährten zu erwarten, allein

diese erschienen weder am Abend noch auch während der Nacht, und obwohl der Scheech uns damit beruhigte, dafs in der Richtung ihres Weges in einiger Entfernung eine, den sie geleitenden Beduinen bekannte Araber-Tribus gelagert sey, und dafs sie die Nacht über leicht sich dort einquartiert haben könnten, so nahm unsere Besorgnifs doch mit der Zögerung zu. Wir ermunterten die Araber, ein grofses Feuer von allerlei Gestrüpp die Nacht hindurch zu unterhalten, und schossen von Zeit zu Zeit die Gewehre ab.

Am Morgen des 20sten, wo sie noch nicht erschienen, ward auf Anrathen der Beduinen statt Feuer ein grofser Rauch unterhalten, und während wir durch diefs aus weiter Ferne sichtbare Zeichen unsern Gefährten den Lagerplatz anzeigten, beschlofs der Herr General, eine von unserm Scheech als grossartig beschriebene Ruine in der Nähe des Meeres zu besuchen. Um zugleich den naturhistorischen Character der Gegend zu übersehen, schlofs ich mich ihm an, und durch Herrn GRUOC, zwei Beduinen, worunter der Mogrebin, und den arabischen Bedienten des Herrn Generals, wuchs unsere Gesellschaft auf sechs Personen. Die Dolmetscher und Herr SOELLNER blieben zur Aufsicht im Lager. In nördlicher Richtung durchzogen wir eine hüglige Gegend, und fanden die Entfernung bedeutend weiter, als man sie uns angegeben hatte. Der Herr General war zu Pferde, wir Andern alle zu Fufs. Diese Excursion war von grofser Wichtigkeit für unsere Gefährten. Auf der Hälfte unseres Weges hörten wir einen Schufs. Sogleich schofs ich wieder, und zu unserer grofsen Freude fiel unmittelbar darauf ein zweiter Schufs als die ersehnte Antwort. Nur die Gefährten konnten es seyn. Bald auch erkannten wir einen Reiter und mehrere Personen in weiter Ferne, und eilten ihnen entgegen. Sie waren in der Irre umhergezogen und sehr ermüdet. Weder unsere Feuersäule des Nachts, noch unsere Rauchsäule des Tages ), hatten sie

1) Diese Art, grofse Caravanen, die im Laufe des Marsches sich zerstreuen, und auf felsigem Boden die Spur verlieren, wieder zu vereinen und überhaupt sich Signale zu geben, erinnert lebhaft an den Zug der Israeliten.

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