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Richtung mehr und mehr nach hinten aus, so dass sie unter spitzem Winkel auf die Raphe stossen (auf der Abbildung nicht dargestellt), ein Verhalten, das eingeleitet ist von der erwähnten Verstärkungslage auf der innern Fläche des äussern Stratums, deren Fasern allmählich nach hinten einen mehr ringförmigen Verlauf einschlagen, in die Hauptmasse des Muskels continuirlich übergehend. Im hintern Abschnitt zeigt der Pharyngeus auch im dorsalen Abschnitt wieder den einfachen ringförmigen Faserverlauf.

Bei einigen Exemplaren fand sich noch eine 2. Verstärkungsparthie des äussern Stratums, der Innenfläche der ersten aufliegend und aus einfachen Längsfasern von schwankender Länge bestehend.

Function. Der Muskel verengt den Pharynx bis zum Niveau des Hyomandibulare, er ist also der eigentliche Schlundschnürer. Das innere vordere Stratum dient dem Abschlusse der Mundhöhle nach hinten, indem es bei nach rückwärts gestellter Zunge sich fest an die dorsale Flächen der beiden seitlichen Lappen anschmiegt. Die Längsfaserlagen werden eine nur schwache Wirkung entfalten können, bestehend in der Verkürzung des Schlundrohrs im dorsalen Abschnitt.

29. Pharyngeus posterior.

MAYER: Constrictor glottidis.

Schmaler Muskel, welcher den Pharynx im Niveau des Schlundsegelapparates umfasst, vom hintern Rande des vorigen durch die Bereite des Hyo-mandibulare getrennt. Er entspringt beiderseits von der Fascie des Hyo-hyoid. post. nahe dessen vorderem Ende. Seine Fasern ziehen bogenförmig dorsalwärts und nach innen, um sich mit jenen der andern Seite durch Vermittlung einer ziemlich breiten dorsalen Raphe zu vereinigen.

Function. Schliesst den Pharynx im Niveau des Schlundsegelapparates.

§ 5.

Augenmuskelnerven u. Trigeminusgruppe der Petromyzonten. 1) Augenmuskelnerven (Fig. 19).

Oculomotorius1) (III).

Tritt mit dem Opticus durch eine gemeinsame Oeffnung in der Seitenwand des knorpligen Schädels (x), vom eigentlichen Fo

1) RATHKE hat die Augenmuskelnerven vergebens gesucht; nur in einer kleinen Oeffnung hinter dem For. optic. traf er einen „zarten Nervenfaden,

ramen opticum durch ein ligamentöses Septum geschieden, in die Augenhöhle, ziemlich in der Mitte zwischen Foramen optic. und der Austrittsstelle für Trigeminus, Trochlearis und Abducens und in gleicher Höhe mit beiden. Der kurze Stamm theilt sich in

einen stärkern vordern und schwächern hintern Ast.

1) Ram. ant., ziemlich lang, läuft nách vorn, aussen und unten unter dem Opticus und Ophthalmicus gegen die äussere Fläche des Obliquus anterior (inferior) 2), in den er in mehrere Aeste gespalten eintritt. Ein Theil der Fasern verzweigt sich in diesem Muskel, der andere durchbohrt ihn, um sich im Rectus anterior (internus) zu verästeln.

unzweifelhaft den Oculomotorius“ an. BORN beurtheilt den Oculomotorius als den vereinigten Oculomot. und Trochlearis; er soll neben dem Opticus, durch dieselbe Oeffnung mit ihm in die Orbita treteu (?). SCHLEMM und D'ALTON beschreiben diesen Nerven als Trochlearis und seine Zweige als untern und obern Ast.

2) Die eingeschalteten Bezeichnungen gelten von den Verhältnissen bei den übrigen Wirbelthieren. SCHLEMM u. D'ALTON beurtheilen den Obliquus ant. als Homologon des Obliquus sup. und den Obliquus post. als Homologon des Onliquus inf. der übrigen Wirbelthiere. Das ist falsch. Nur der Obliquus ant. kann dem Obliquus inf. und nur der post. dem sup. entsprechen: Der Obliq. inf. fast sämmtlicher Wirbelthiere entspringt medianwärts vom untern Orbitalrand und verläuft lateralwärts, der Obliq. post. der Petromyzonten entspringt aber am hintern (d. i. äussern) Umfange des Orbitalrandes und verläuft nach vorn (d. i. medianwärts). Er kann also unmöglich dem Obliq, inf. entsprechen, wohl aber der Obliq. ant. der Petromyzonten, welcher am vordern (d. i. medianen) Orbitalrand entspriugt und rückwärts (d. i. lateralwärts) verläuft, also dieselbe Richtung wie der Obliq. inf. hat. Stellt man sich vor, dass der Ursprung des Obliq. ant. abwärts bis zum untern Orbitalrand gewandert, so hat man einen Muskel, der genau dieselben Insertionsverhältnisse und denselben Verlauf wie der Obliq. inf. bietet. Audrerseits kann der Antagonist des Obliq. ant., der Obliq. post. nur dem Obliq. sup. entsprechen. Hier muss man sich vorstellen, dass die Insertion nach oben gewandert ist. Dann hat man einen Muskel der nach hinten (d. i. lateralwärts) verläuft, wie der Obliq. sup. Die Augenmuskeln von Chimaera (Calorhynchus) arctica bieten in Bezug auf Ursprung und Verlauf eine merkwürdige Uebereinstimmung mit jenen von Petromyzon marinus dar (s. STANNIUS' periph. Nervensystem der Fische, Taf. I, Fig. 1). Auch hier ist der Ursprung des Rect. int. weit nach vorn von denen der anderen Recti gerückt. Der Obliq. inf. hat einen ganz übereinstimmenden Verlauf mit dem Obliq. ant. von Petromyzon. Nur der Obliq. sup. ist eine beträchtliche Strecke weit nach vorn gerückt, so dass er nahezu den Verlauf des Obliq. sup. der übrigen Wirbelthiere einhält. Hätten SCHLEMM u. D'ALTON die Augenmuskeln von Chimaera gekannt, so hätten sie nimmer den Obliquus ant. mit dem Obliq. sup. der übrigen Wirbelthiere verglichen. (S. Anm. 3).

2) Ram. post. bei Weitem kürzer, geht direct nach aussen, um sich im Rectus sup. zu verzweigen, an dessen medianer Fläche, nahe dem Ursprung eintretend.

Trochlearis (IV)3).

Langer dünner Nerv, der mit dem Trigeminus und Abducens verbunden) aus einer gemeinsamen Oeffnung im knorpligen Schä

3) Von BORN übersehen. SCHLEMM und D'ALTON beschreiben ihn als Ram. post. des Trigeminus und bezeichnen ihn als Oculomotorius, ein Irrthum, der aus der Beurtheilung des Obliq. post. als inf. (s. Anm. 2) entspringt.

4) Leider habe ich die Frage, ob der Trochlearis einen Ast des Trigeminus darstellt oder nur eine Juxtaposition beider Nerven vorliegt, aus der Untersuchung der cerebralen Ursprünge nicht nachweisen können, da bei beiden Exemplaren von Petromyzon marinus das Gehirn sich im Zustande vorgeschrittner Maceration befand, derart, dass sämmtliche Gehirnnerven sich bei dem Versuche, sie in das Innere des Gehirns zu verfolgen, sich dicht an ihren Ursprüngen vom Gehirn ablösten. Eine Prüfung der Verhältnisse bei Petromyz. fluviat. war mir wegen der Kleinheit des Objects trotz vorzüglicher Conservirung und grösserer Lupen unmöglich. Die Untersuchung des gemeinsamen Stammes im Bereich der Austrittsstelle durch die Schädelwand ergab, wenn man vorsichtig unter der Lupe die dem Trochlearis angehörigen Fasern vom Stamm ventralwärts abspaltete, dass erstere einen vom Hauptstamme des Trigeminus etwas abweichenden Verlauf darboten, ebenso dass, bei gleichen Manipulationen, die dem Abducens angehörigen Fasern nicht genau die Richtung der Fasern des Trigeminusstammes zeigten. Vielmehr schien der am oberflächlichsten gelegene Trochlearis den unter ihm liegenden Abducens nach hinten zu kreuzen (s. Fig. 19) und letzterer mit dem Trigeminusstamm gleich von seinem Beginn an zu divergiren. Möglich übrigens, dass dieser Faserverlauf einen durch die Misshandlung des Stammes mit Skalpell und Pinzette erzeugten künstlichen repräsentirt, zumal da der Mangel der Fixation des centralen Endes des Stammes am Gehirn leicht Verzerrungen und Verlagerungen der einzelnen Faserbündel gestattete. Ein zwingender Grund, Trochlearis und Abducens als Zweig des Trigeminus zu beurtheilen, liegt zunächst nicht vor: Die Angaben HYRTL's und MÜLLER'S, dass bei Lepidosiren und Lepidosteus die Augenmuskelnerven vom Trigeminus abtreten, bedürfen noch der Bestätigung. Die Beobachtungen F1SCHER'S, dass bei Salamandra und Triton der Oblq. sup. von einem Zweige des Ophthalmicus innervirt wird und bei den meisten Anuren der Nerv für den Rect. ext. aus der Bahn des Trigeminus tritt, deutet FISCHER selbst dahin, dass er wie STANNIUS (das peripherische Nervensystem der Fische, Rostock 1849, S. 19) „eine blos secundäre Verschmelzung ursprünglich, d. h. im Fötalzustande getrennter Nerven annimmt und mit Recht gegen die angenommene organologische Verwandtschaft beider Nerven protestirt." Nach STANNIUS ,,treten bei Silurus glanis die Wurzeln des Trochlearis und Abducens sogleich an den Trigeminus heran, so dass man die Nerven für Zweige des Ram. primus des Trigeminus halten muss, wenn man nicht ihre Wurzeln und Ursprungsstätten untersucht hat." Den Bemühungen STANNIUS gelang es aber, die Wurzeln aller drei Augenmuskelnerven an ihren allgemein charakteristischen

del in die Orbita tritt, nach unten und lateralwärts verläuft und sich im Obliquus post. (sup.) verzweigt.

Abducens (VI) 5).

Kräftiger und kürzer als der Trochlearis, aber schwächer als der Oculomotorius. Tritt mit dem Trochlearis und Trigeminus aus einer Oeffnung in der seitlichen Schädelwand in die Orbita (s. Anm. 4), läuft noch vorn unten und aussen und theilt sich in einen längern untern und kürzern obern Ast:

1) Ram. inf. läuft vom Rect. post. bedeckt nach unten und aussen gegen die obere Fläche des Rect. inf., um sich in diesem Muskel zu verästeln.

2) Ram. sup. tritt nach aussen verlaufend in den Rect. post. (ext.), an dessen hinterer Fläche eindringend.

2) Trigeminus.

Der kurze mächtige Stamm tritt unterhalb des Trochlearis und Abducens in die Orbita, die gemeinsame Oeffnung fast ganz ausfüllend. Er theilt sich alsbald in 2 Hauptäste 6), den Ramus superior s. Ophthalmicus und den Ramus inferior s. Maxillaris.

Ursprungsstätten isolirt aufzufinden. STANNIUS selbst glaubt daran, dass eine sehr sorgfältige Untersuchung der Nervenwurzeln bei den Petromyzonten den gesonderten Ursprung der betreffenden Augenmuskelnerven nachzu. weisen vermöchte". Abgesehen von diesen erwähnten „, scheinbaren Anomalien" bieten alle Wirbelthiere, so viel in dieser Hinsicht untersucht sind, die Augenmuskelnerven in discretem Zustande dar, gesondert entspringend und gesondert zu den betreffenden Muskeln verlaufend.

5) Von BORN, der den Oculomotorius als Abducens beschreibt, übersehen. SCHLEMM u. D'ALTON: Ram. ant. des Trigeminus.

6) RATHKE hat den Ophthalmicus als Hauptast ganz übersehen. Der übrige Stamm spaltet sich nach ihm in 3 Aeste, von denen

der 1. sich hauptsächlich in der „Speicheldrüse“ (d. i. M. basilaris) verbreitet,

der 2. den Schlundkopf versorgt und in der Zunge endet,

der 3. unterhalb der untern Wand der Augenhöhle hervortritt, einen starken Zweig an den ,,Schwimmmuskel" (d. i. Seitenrumpfmuskel) und die eigentlichen Muskeln des Kopfes" giebt und endlich sich in 2 Zweige theilt, welche den untern und obern Theil der „Lippe“ versorgen. Der obere der letzten beiden Endäste ist aber der Ophthalmicus, den RATHKE also mit Maxillarisǎsten verschmelzen lässt. Der Zweig, der nach RATHKE die vorderste Parthie des Seitenrumpfmuskels versorgt, ist ein Ast eines Spinalnerven, den Rathke aus dem Trigeminus hervorgehen lässt. BORN beschreibt ebenfalls 3 Haupt

1. Ophthalmicus (V1, Fig. 18. 19. 21. 23).

Rein sensibler Natur'). Wendet sich nach vorn zwischen die vordere Insertion der Dorsalportion des Seitenrumpfmuskels und die Orbita über den Opticus und Oculomotorius mit seinen Muskeln verlaufend. In fast horizontaler Richtung lagert er allmählich der Seitenfläche des Ethmoids dicht an 8). Nahe der vordern Grenze giebt er 1 oder 2 Rami nasales (Rn, Fig. 19 u. 21) an die Nasenkapsel, sowie mehrere dünne theils nach unten und vorn (y, Fig. 19 u. 21) theils dorsalwärts steuernde Aestchen, welche das hier reichlich vorhandene Bindegewebe zwischen Seitenrumpfmuskel und Ethmoid versorgen, zum Theil auch bis ins Integument dringen). Die Fortsetzung des Stammes behält in fast unveränderter Stärke die horizontale Richtung nach vorwärts bei, um etwa im Niveau des vordern Endes der Dorsalportion des Seitenrumpfmuskels in 2 oder 3 Aeste zu zerfallen, die in divergentem Verlauf sich in eine sehr variante Zahl von kleineren Zweigen theilen. Letztere verästeln sich sämmtlich in dem Integument des vordern und obern Kopfabschnitts und den Lippenfäden 10). Einer dieser Endzweige verbindet sich constant mit der Endfortsetzung des Facialis (Fig. 18, x), welcher hier oberflächer läuft, derart, dass eine Scheidung beider Nerven im gemeinsamen Stamm unter der Lupe nicht mehr möglich ist. Letzterer verzweigt sich gleich den übrigen Endzweigen des Oph

äste des Trigeminus, von denen der 1. dem Ophthalmicus, der 2. und 3. dem Maxillaris entsprechen. SCHLEMM U. D'ALTON, welche die ausführlichste aber immer noch nicht erschöpfende und mit mannigfachen Fehlern behaftete Beschreibung des Trigeminus geben, unterscheiden ebenfalls 3 Aeste, von welchen der 1. dem Ophthalmicus entspricht.

7) Nach BORN sowie SCHLEMM u. D'ALTON ist der Ophthalmicus gemischt (s. Anm. 9 u. 10).

8) Hier beschreibt BORN eine kleine Knorpelleiste am Ethmoid, durch welche der Ophthalm. treten soll. Ich habe dieselbe nirgends wahrgenommen. 9) SCHLEMM u. D'ALTON lassen einige dieser Zweige in die vorderste Parthie des Seitenrumpfmuskels treten.

10) Nach SCHLEMM u. D'ALTON Sowie nach BORN verbreiten sich die Endäste,,in Haut und Muskeln der Lippe". Auch nicht einen Endfaden habe ich trotz genauster Verfolgung in die Muskelsubstanz der Annularis sich einsenken sehen. Vielmehr traf ich (nach Ablösung des Integuments) stets auf abgeschnittene Enden. Allerdings erscheint unterhalb der Verzweigung ein neues Verästelungsgebiet, das sich zum grössten Theile in den Muskel einsenkt. Dasselbe gehört aber keinem Nerven an, sondern ist die Endverbreitung einer Arterie, wie die Besichtigung irgend eines Querschnitts unter Controle der Lupe sofort ergiebt.

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