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zu einem gelb glänzenden einfachen oder Doppelringe umgewandelt wird. Man sieht hierauf, wie 2 oder mehrere hohl gewordene Körner mit einander ruckweise zusammenfliessen und sich ruckweise zu einem sehr zarten Maschenwerk umwandeln, so dass an Stellen wo früher grobe Körner in dichter Anhäufung lagen, jetzt blasses, feinkörniges Protoplasma aufgetaucht ist.

Während der Blutkörper zu einem blassen, immer weniger rundliche Körner enthaltenden Klümpchen umgestaltet wird, erscheint in demselben ein von einer relativ dicken, an ihrer Aussenfläche zackigen Schale der glänzenden Substanz umschlossener hohler Körper, dessen Inneres etliche gröbere Körner und ein sehr engmaschiges Netzwerk aufweist und der nach dem Sprachgebrauch als Kern bezeichnet wird.

Die aus grobkörnigen hervorgegangenen blassen Protoplasmakörper verändern ihre Form noch eine Zeit lang, der Kern und dessen Körner hingegen ändern ihre Gestalt von dem Augenblicke an, als sie deutlich sichtbar wurden, nicht mehr.

Nach Behandlung der Blutflüssigkeit mit Goldlösung war die gelbe, glänzende Substanz, welche im Protoplasmakörper und dessen Kerne das zarte Netzwerk erzeugte, deutlich violett geworden, während die in den Maschenräumen enthaltene helle Substanz ungefärbt blieb.

Die beiden ersten der von HEITZMANN erwähnten Zellformen bieten in frischem, den Scheerenmuskeln entnommenen Blut das folgende Aussehen. Es finden sich 1) rundliche, ovale oder spindelförmige Blutkörperchen, die bei Bewegungen kolbige, zackige oder strahlenförmige Fortsätze entsenden. Das Protoplasma erscheint bei den im Formwechsel begriffenen Zellen homogen, und auch die runden und spindelförmigen Zellen verlieren ihr körniges Aussehen und werden homogen wenn sie anfangen, sich zu bewegen oder das letztere bleibt beschränkt auf eine schmale Zone in der unmittelbaren Umgebung des Kerns. An runden oder spindelförmigen Zellen mit feinkörnigem Protoplasma lassen sich bei hinreichend starker Vergrösserung (Immersionssystem N. 3, ZEISS) die Körnchen als die Mittelpunkte von Netzen feinster grauer Fäden erkennen und treten Ortsveränderungen der Körnchen, ein Näheraneinander- und Voneinanderrücken derselben hervor. Der Kern hat ebenfalls ein mattgraues Aussehen, scheint von dem ihn umgebenden Protoplasma nicht scharf abgesetzt, besitzt aber eine doppelt contourirte, wenn auch nicht stark glänzende Membran. Das Innere des Kerns wird eingenommen durch blasse,

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wenig glänzende Körnchen und Fäserchen, die hier ebenfalls zu einem zarten und feinen Netz mit derberen und feineren Körnchen in den Knotenpunkten verbunden sind, das sich an die Innenfläche der Kernmembran befestigt, während einzelne Fäden durch die Kernmembran und mit Körnchen des Zellkörpers in Verbindung treten. Neben feinen Körnchen finden sich im Innern des Kerns und z. Th. wandständig derbe runde oder unregelmässig geformte, z. Th. polygonale Körner, von welchen ebenfalls Fäden zu anderen Körnern und Körnchen oder zur Kernwandung ausgehen.

Ausser diesen Zellen und häufig in grösserer Zahl kommen 2) andere vor, die ein ziemlich verschiedenes Aussehen besitzen, fast sämmtlich eine runde oder ovale Gestalt zeigen, Bewegungserscheinungen nicht oder nur selten wahrnehmen lassen und bei denen eine verhältnissmässig geringe Protoplasmaschicht den meist runden, durch eine stark glänzende Membran eingefassten Kern umschliesst. Das Protoplasma ist hyalin, von einer zarten Membran umschlossen und enthält in seinem Innern keine oder nur sparsam eingestreute helle und glänzende Körnchen. Die den Kern umschliessende Protoplasmaschicht ist mitunter so schmal, dass sie nur die doppelte oder dreifache Breite des Durchmessers der Kernmembran besitzt, die Zellmembran der letzteren ziemlich dicht anliegt. Die Kernmembran ist sehr derb, in dieselbe eingelagert oder mit ihrer Innenfläche verschmolzen finden sich Körnchen und derbe, zum Theil sehr unregelmässig geformte, zackig auslaufende Körner, welche den inneren Contour der Membran vielfach unterbrechen und bei dichter Stellung derselben ein quergestricheltes Aussehen verleihen können. Das Innere des Kerns ist licht und enthält in der Regel mehrere grössere, unregelmässig geformte, eckige, stark glänzende Körner, welche unter sich und mit Körnchen des Kerninnern oder mit der Kernmembran durch bald feine bald derbere und mehr glänzende Fäden verbunden sind.

Neben diesen Zellen finden sich in wechselnder Häufigkeit freie Kerne von der gleichen Beschaffenheit wie die in den letzteren enthaltenen.

Obschon die beiden erwähnten Zellformen ein sehr verschiedenes Aussehen darbieten, so geht doch die eine aus der anderen hervor und die Verfolgung dieses Uebergangs gelingt leicht, da er sich häufig ziemlich rasch vollzieht. Fasst man eine Zelle der ersten Art mit blassem, grauen Protoplasma und grauem Kern für einige Zeit in's Auge, so sieht man plötzlich die Form der Zelle sich ändern. Die in Formwechsel begriffenen Zellen ziehen ihre

Fortsätze ein, sie, wie die spindelförmigen Zellen, nehmen eine ovale oder runde Gestalt an, die Zellgrenze wird durch einen scharf markirten Saum bezeichnet, das hyaline Protoplasma zieht sich mehr und mehr um den Kern zusammen und bildet eine schmale, schalenartig den letzteren umschliessende Schicht. Körnchen sind innerhalb desselben nicht oder nur in geringer Menge, in reihenweiser Anordnung um den Kern vorhanden. Dabei treten die Contouren des bis dahin mattgrauen Kerns heller und schärfer hervor, die Kernmembran wird dicker, an ihrer bis dahin glatten Innenfläche treten Unebenheiten auf, sie zeigt körnige und knotige oder zackige Prominenzen, die sich bald langsam bald rasch bilden, das Kern-Innere wird lichter, verliert sein mattgraues Aussehen und statt dichtgestellter wenig glänzender Körnchen treten in demselben neben den Körnchen derbere, stark glänzende Körner von rundlicher oder unregelmässig eckiger Form auf. Während dieser Vorgänge verändert der Kern häufig seine Form, Einkerbungen und Ausbuchtungen desselben werden ausgeglichen, ovale und längliche Kerne nehmen bald rasch, bald langsamer eine runde Form an, indem die den Polen entsprechenden Abschnitte eingezogen werden, während seitlich von den Mittelpartieen der Kernumfang sich mehr vorwölbt. Der Uebergang der einen Zellform in die andere erfolgt häufig schon innerhalb weniger Minuten, in anderen Fällen erst nach 10-25 Minuten.

In manchen grauen Zellen mit körnigem Protoplasma sind die Fasernetze etwas derber als es gewöhnlich der Fall ist, man sieht dann längs eines grösseren oder geringeren Theils des Kernumfangs ein bald weiteres, bald sehr enges Fadennetz, das sich wieder zu einzelnen reihen- oder truppweise gestellten Körnchen auflösen und aus denselben von Neuem bilden kann.

Die zweite Form der von HEITZMANN beschriebenen Blutkörperchen ist ausgezeichnet durch die groben, stark glänzenden und deutlich gelb gefärbten Körner das Protoplasma, welche meist in sehr dichter Stellung den grössten Theil des Zellkörpers durchsetzend, nur von einer schmalen Schicht grau und homogen aussehenden Protoplasma's umschlossen werden, das entweder zackige, strahlige oder buchtige Fortsätze entsendet oder als schmale, schalenartige Hülle den Körnerhaufen umgiebt. Die mittelgrossen und grösseren der gelben Körner besitzen einen Durchmesser von 0,0018-0,0036 Mm. und erweisen sich als rundliche oder ovale oder 3-6eckige Körper. Sie liegen z. Th. so dicht zusammen, dass sie sich zu berühren scheinen, z. Th. sind sie durch feine

spaltartige Zwischenräume von einander getrennt, ihre oberflächliche Lage bildet ein zierliches, mosaikartiges Pflaster und lässt die Formverhältnisse der einzelnen deutlich erkennen. Die Grenzlinie des Körnerhaufens ist entweder eine gleichmässig fortlaufende oder zeigt kleine Einkerbungen und Ausbiegungen, entsprechend dem isolirten Vortreten der peripheren Abschnitte einzelner oder mehrerer Körner. Zwischen den einzelnen Körnern sind sehr feine, sie verbindende Fäden zu erkennen, deren Wahrnehmung durch die Feinheit der spaltförmigen Räume zwischen den Körnern sehr erschwert wird. Einzelne Fäden schienen mit einem dichteren mehr glänzenden Theil im Inneren eines Korns in Verbindung zu treten, andere über das nächstgelegene Korn hinwegzuziehen, um sich in das darauf folgende einzusenken.

In der Mitte mancher Körnerhaufen findet sich eine rundliche, ovale oder unregelmässig begrenzte Lichtung, welche durch Körnchen und Fäserchen ausgefüllt wird und in welche die feinen Spalten zwischen den einzelnen Körnern der sie umfassenden Körnerschicht unmittelbar einmünden. Mitunter wird diese Lichtung durch eine feine, dicht an der Körnerschicht hinlaufende Faser ganz oder theilweise eingefasst, welche Körnchen in ihren Verlauf eingeschaltet enthält; in anderen Fällen wird die Lichtung eingenommen durch einen bläschenförmigen Kern. Die Continuität anderer Körnerhaufen wird ganz oder theilweise unterbrochen durch Lücken, welche den Haufen ganz oder theilweise durchsetzen, im letzteren Fall als eine nach Aussen sich verbreiternde Spalte erscheinen; dieselben schliessen ebenfalls Körnchen und Fäserchen ein.

Behält man zur Verfolgung der Veränderungen an den Körnern eine Zelle im Auge, so sieht man, wie einzelne Körner oder Gruppen derselben ihren starken Glanz verlieren, sich vergrössern und schärfer gegen einander abgegrenzt werden, während gleichzeitig die feinen Spalten zwischen ihnen deutlicher vortreten. Der ursprüngliche Contour des Körnerhaufens wird uneben, indem einzelne Körner etwas von einander andere über das Niveau der übrigen Körner hinausrücken, so dass der Grenzcontour ein maulbeerförmiges Aussehen bekommt und weiter nach der Zellgrenze vorrückt. Zwischen den einzelnen etwas von einander gewichenen Körnern treten jetzt die verbindenden Fäden deutlicher hervor und dieselben können in grösserer Ausdehnung übersehen werden, wenn die Umfangszunahme der Körner gleichmässig die Gesammtheit derselben betroffen hat, der Zusammenhang zwischen den

mehr central gelegenen und den peripheren noch nicht verloren gegangen, einzelne Körnergruppen noch nicht von einander durch grössere Lücken getrennt sind. Bald schon wenige Minuten nach Beginn der Beobachtung, bald erst später bemerkt man, wie einzelne Körner oder kleine Gruppen und Reihen derselben weiter von einander weichen, im Innern des Haufens entstehen Lücken die dem Umfang einzelner oder mehrerer Körner entsprechen und Anfangs noch keine geformten Bestandtheile oder nur spärlich eingelagerte Körnchen erkennen lassen. Während nun ein Theil der Körner noch grösser wird, ihr Durchmesser den früheren um das Doppelte oder Dreifache übertrifft, sie blässer, in den centralen Partieen durchscheinender werden, verändern sie ihre gegenseitige Lage mehr und mehr, einzelne rücken wieder dicht aneinander, während andere zu 2 und 3 zu grösseren rundlichen, ovalen oder stumpf polygonalen Körpern verschmelzen die im optischen Durchschnitt als plattenartige Gebilde erscheinen und ihre Form wieder ändern können. Die im Innern des Körnerhaufens entstandenen Lücken communiciren mit ähnlichen an den Randpartieen und das früher dichte Agglomerat von Körnern erlangt mehr und mehr ein durchbrochenes Aussehen, hat sich zu einzelnen Gruppen und Reihen von Körnern aufgelöst, welche grössere und kleinere häufig durch feine Fäden geschlossene Lücken zwischen sich fassen in denen mitunter noch einzelne Körner liegen, während andere zerstreut und vereinzelt in die peripheren Abschnitte des Protoplasma eingebettet sind. Der Umfang der ganzen Zelle kann sich dabei bis um das Doppelte vergrössern und das graue, homogene Protoplasma wird dabei so zart und durchscheinend, dass seine abgerundete oder zackig auslaufende Grenzlinie nur mit Mühe unterschieden werden kann. Während dieser Veränderungen sieht man benachbarte Körner häufig ihre Stelle wechseln, sich näher rücken und wieder von einander entfernen. Isolirt liegende rücken mitunter um das Doppelte bis Dreifache ihres Durchmessers von der Stelle. Ausgiebigere Lokomotionen der Körner können durch Bewegungen der Protoplasmaschicht in welche sie eingebettet sind bewirkt, einzelne derselben mit der Entwickelung von Ausläufern auf grössere Strecken fortgezogen werden.

Gleichzeitig mit der Zunahme des Umfangs des Körneragglomerats und der Vergrösserung der einzelnen Körner folgend kommt es zur Bildung von Vakuolen in denselben. Nachdem erst die centralen Theile der Körner heller und weniger glänzend geworden, wandeln dieselben sich in eine, von einer stark glänzenden,

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