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zweigen des baumförmig verästelten Ausführungsganges aufsitzende Theile zerfallen. Der Speichelblasengang (Fig. 42 sbg) liegt nach aussen vom Speicheldrüsengang (sdg); er ist weiter, aber viel dünnwandiger, als letzterer. Die innerste Haut beider Gänge zeigt quere (wahrscheinlich wie in den Luftröhren schraubenförmige) Linien, wie sie ja auch in den Speichelgängen anderer Insecten, z. B. der Bienen, auftreten. Der Speichelblasengang mündet unter spitzem Winkel in den Speicheldrüsengang seiner Seite meist erst beim Eintritt oder nach dem Eintritt in den Kopf. Der rechte und der linke Speichelgang münden entweder getrennt, dicht neben einander, am Grunde der Zunge, wie bei Termes Lespesii und saliens (Fig. 43), oder sie vereinigen sich zu einem unpaaren, bei Calotermes (Fig. 18 sg) ziemlich langen Gange. Bei Termes bellicosus, der auch im Bau der Soldaten die Mitte hält zwischen Calotermes und Termes Lespesii, zeichnet HAGEN') einen ganz kurzen unpaaren Speichelgang.

Schon bei den jüngsten Larven von Calotermes rugosus zeigen sich an den Speicheldrüsen die Eigenthümlichkeiten ihrer Gattung vollständig ausgeprägt. Man kann, wenn man diese Larven von der Unterseite betrachtet, von der Mitte der Unterlippe aus (Fig. 18) den unpaaren Speichelgang (sg) nach hinten verfolgen bis zu seiner Entstehung aus den beiden seitlichen Speichelgängen und diese weiter bis über die Stelle hinaus, wo sich Speichelblasengang (sbg) und Speicheldrüsengang (sdg) vereinigen.

Harngefässe. Die jüngste Larve besitzt vier Harngefässe; doch bald sieht man neben ihnen ein drittes Paar hervorsprossen und bei einer Larve etwa vom Alter der Fig. 5 gezeichneten fand ich bereits die volle Zahl, nämlich acht, von denen jedoch vier kürzer und erst kaum halb so weit waren, als die vier älteren. Bei . vielen Arten von Termes und ebenso bei Eutermes und Anoplotermes bleibt die Zahl der Harngefässe zeitlebens auf vier beschränkt.

Athemwerkzeuge (Taf. XIII). Ueber die Luftröhren der Termiten liegen nur sehr dürftige und selbst in Betreff der Zahl und Lage der Luftlöcher nicht übereinstimmende Angaben vor.

Die Luftröhren sind schon bei den jüngsten Larven des Calotermes rugosus wohl entwickelt und gerade bei ihnen leichter als in späterer Zeit im Zusammenhange zu überblicken. Es sind 10 Paar Luftlöcher vorhanden, zwei in der Brust, acht im

1) l'ETERS' Naturw. Reise nach Mossambique. Insecten. Taf. III Fig. 18b.

Hinterleibe. Das erste Paar liegt zwischen Vorder- und Mittelbrust, das zweite zwischen Mittel- und Hinterbrust. Zwischen Hinterbrust und ersten Hinterleibsringe finden sich keine Luftlöcher. Die übrigen acht l'aare liegen am Rande der acht ersten Rückenplatten des Hinterleibes.

Die Verästelung der von den Luftlöchern der Brust entspringenden Luftröhren, welche starke Aeste in den Kopf, andere in die Beine abgeben, ist eine sehr verwickelte; ich habe sie nicht vollständig entwirren können (vgl. Fig. 48, von der jüngsten Larve einer anderen Calotermes-Art). In die flügelförmigen Fortsätze der Vorder- und Mittelbrust treten, während der ersten Altersstufe keine Luftröhren, in die der Vorderbrust auch später nicht.

Die Luftlöcher des Hinterleibes führen zunächst in ein kurzes Sförmig gebogenes blindes Rohr (Fig. 44 s), das vor der Mitte ein ganz kurzes Aestchen hat. Etwa in der Mitte dieses blinden Rohres, oder noch vor derselben entspringt der Stamm der Luftröhren, der jetzt, in frühester Jugendzeit, bedeutend enger ist, als das Sförmige Rohr. Der Stamm der Luftröhren theilt sich bald in einen Bauch- und einen Rückenast (b und r), und jeder von diesen wieder in einen vorderen und einen hinteren Zweig (bv, bh; rv, rh); ersterer verbindet sich mit dem hinteren Zweige des vorhergehenden, letzterer mit dem vorderen Zweige des folgenden Paares. So wird jederseits sowohl auf der Rücken-, wie auf der Bauchseite ein im Zickzack verlaufendes Längsrohr hergestellt, von welchem in jedem Ring ein nach der Mittellinie sich wendender Querzweig (bq, rq) abgeht. Der Bauchast ist bis zur Theilung kürzer als der Rückenast; bei jenem ist der vordere, bei diesem der hintere Zweig der längere. Der quere Zweig des Rückens (rq) verästelt sich, ohne weitere Verbindungen mit anderen einzugehen, und scheint namentlich das Rückengefäss zu versorgen. Der quere Zweig des Bauches (bq) verbindet sich mit dem der anderen Seite und sendet in der Nähe der Mittellinie einen Längszweig () nach vorn, einen anderen nach hinten zur Verbindung mit dem davor und dem dahinter liegenden Querzweige. Es wird auf diese Weise in der Mitte der Bauchseite eine Leiter von Luftröhren gebildet, zwischen deren Sprossen die Bauchnervenknoten liegen, welche ihre Luftröhren (n), eine von rechts, eine von links, aus der hinter ihnen liegenden Sprosse der Leiter empfangen. Von der Vertheilung der Luftröhren an das Darmrohr habe ich kein zusammenhängendes Bild erhalten.

Die spätere Entwickelung bringt nur insofern eine Aenderung

in den eben geschilderten Verhältnissen der Athemwerkzeuge hervor, als das Sförmige blinde Rohr fast gar nicht weiter wächst und daher schliesslich weit enger ist, als die von ihm ausgehenden Luftröhren. Man vergleiche die bei gleicher Vergrösserung gezeichneten Figuren 46 und 47, von denen erstere der jüngsten Larve, letztere dem geflügelten Weibchen des Calotermes rugosus entnommen ist. Der frühe Stillstand im Wachsthum des Sförmigen Rohres, sein winziger Umfang beim erwachsenen Thiere, scheinen darauf hinzuweisen, dass dasselbe ein aus entlegener Vorzeit ererbtes, für die heutigen Termiten fast oder völlig nutzloses Gebilde ist.

Mit Calotermes rugosus stimmen, soweit meine Erfahrung reicht, alle übrigen Arten der Gattung in der Anordnung der Luftröhren überein. Auch bei allen übrigen Termiten scheint Zahl und Lage der Luftlöcher stets dieselbe zu sein; das Sförmige blinde Rohr scheint am Hinterleibe nirgends zu fehlen, an den beiden Paaren der Brust nirgends vorzukommen, so wenig wie bei Calotermes. Im Uebrigen finden sich manche Verschiedenheiten; als Beispiel derselben gebe ich (Fig. 45) die Anordnung der Luftröhren im Hinterleibe von Termes saliens. Es fehlen hier die Längszweige, durch welche bei Calotermes die Leiter in der Mitte der Bauchseite hergestellt wird und auch die Verzweigung des Rückenastes ist eine etwas abweichende.

Dem Calotermes rugosus steht im geflügelten Zustande des C. nodulosus so nahe, dass HAGEN Zweifelhaft blieb, ob nicht ersterer nur eine varietas thorace nigro von C. nodulosus sei"). Auch in ihren Jugendzuständen stimmen diese beiden Arten darin überein und unterscheiden sich von allen übrigen Termiten dadurch, dass die jüngsten Larven flügelförmige Fortsätze an Vorder- und Mittelbrust tragen. Doch scheint die Gestalt der Larven von Calotermes nodulosus (Fig. 9) schon eine weniger ursprüngliche zu sein. Die Fortsätze der Mittelbrust sind nur klein und schmal, der Hinterleib länger, weniger flach, in der Mitte weniger verbreitert. In zweifelhaften Fällen bieten. diese augenfälligen Verschiedenheiten der jüngsten Larven ein bequemes Mittel, um zu entscheiden, ob man eine Gesellschaft von. Calotermes rugosus oder von C. nodulosus vor sich habe.

1) Linnaea entomol. XII, S. 63.

Wünschenswerth und wahrscheinlich lohnend wäre die Verfolgung der Entwickelung der Termiten und besonders der Calotermes im Ei. Vielleicht fiele dabei ein ähnliches Streiflicht auf den Ursprung der Luftröhren der Insecten, (das mehrerwähnte Sförmige blinde Rohr, von dem die Luftröhren des Hinterleibes ausgehen, erweckt diese Hoffnung), wie es die spätere Entwickelung der Larve des Calotermes rugosus auf den Ursprung der Flügel wirft. Mir selbst gestattet mein Mikroskop nicht, eine solche Untersuchung mit einiger Aussicht auf Erfolg zu unternehmen.

Erklärung der Abbildungen.

Taf. X.

Fig. 1-8. Calotermes rugosus Hag. Wandlungen der äusseren Gestalt (8:1).

Fig. 1-3. Jüngste Larve, mit 9 Fühlergliedern. 3 von der Bauchseite; die 6 Nervenknoten des Hinterleibes schimmern durch.

Fig. 4. Larve mit 10 Fühlergliedern. Der Innenrand der Kinnbacken ist hart und dunkel geworden. Die Fortsätze der Hinterbrust sind deutlicher, der Hinterleib länger.

Fig. 5. Larve mit 11 Fühlergliedern. Die Fortsätze der Mittel- und Hinterbrust haben sich herabgebogen und liegen den Seiten des Leibes an: der Hinterleib nahert sich der Walzenform; die Schienen haben deutliche Enddornen. Die eigenthümliche Zeichnung des Hinterleibes ist durch das Durchschimmern der in der folgenden Figur im Umrisse gezeichneten Theile bedingt.

Fig. 6. Larve mit 12 Fühlergliedern. Fühler im Verhältniss viel kürzer, als anfangs. Rückenplatte der Vorderbrust kaum noch breiter als der Kopf, ihrer bleibenden Gestalt sich nähernd. Man sieht durchschimmern: das Rückengefäss (rg) in der Mittellinie; den Vormagen (vm), von der Mittelbrust aus schief nach links bis zum dritten Hinterleibsring sich erstreckend; den Mitteldarm (md), der im dritten Hinterleibsring einen Bogen von links und hinten nach rechts und vorn beschreibt; den Blinddarm (bd), die ganze Breite des Hinterleibes bis fast zum Hinterrande der achten Rückenplatte einnehmend, den Enddarm (ed), der anfangs an der rechten Seite des Blinddarms, dann über demselben nach hinten läuft und mit einer Erweiterung endet.

Fig. 7. Soldatenlarve.

Fig. 8. Soldat.

Fig. 9. Jüngste Larve von Calotermes nodulosus Hag. (15:1).

Fig. 10. Erwachsene Larve von Calotermes Hagenii F. M. (4:1). Flü. gelansätze den Seiten anliegend.

Fig. 11. Erwachsene Larve von Anoplotermes pacificus F. M. (8:1). Flügelansätze dem Rücken aufliegend.

Taf. XI.

Fig. 12. Ei eines (namenlosen) Calotermes aus Canella preta (50:1). L. Oberlippe (labrum). I. Fühler, bereits dreigliedrig. II. Kinnbacken (mandibula). III. Vorderer Kiefer (maxilla). IV. Hinterer Kiefer (labium). V-VII. Vorder-, Mittel- und Hinterbein. X. Innerer Ast des vorderen

Kiefers, oder Zunge?

Bd. IX, N. F. II.

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