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ab; es ist jedoch ganz wohl möglich, dass jene Zellenmassen, von denen RAY-LANKESTER das obere Schlundganglion a bleitet, nichts weiter als die Endanschwellungen der beiden, seit STIEBEL von Niemandem, auch von RAY-LANKESTER nicht, wiedergefundenen Stränge, welche von der Haut zum Schlunde ziehen, darstellen. Hier möchten wir noch bemerken, dass die Flimmerung in diesen beiden Strängen ziemlich lange Zeit erhalten bleibt. Die Bildung der beiden Knoten des unteren Schlundganglions wurde von RAYLANKESTER nicht beobachtet. Sonderbarer Weise hat er auch die beiden Gehörbläschen (otocysts) an keinem der von ihm beobachteten Embryonen auffinden können.

Unsere Angaben stimmen dagegen hinsichtlich der Entwickelung der secundären Mundöffnung, der Mundhöhle und ihres Anhanges, der Zungenscheide (odontophore-sac) u. s. w., vollkommen überein. Wesentlich verschieden sind sie dagegen hinsichtlich der Bildung der secundären Darmhöhle. Der Grund davon liegt unzweifelhaft in dem Mangel künstlicher (nicht optischer!) Quer- und Längsschnitte, den wir in der Abhandlung RAY-LANKESTER'S leider nur zu oft zu fühlen bekommen. Mit diesem Mangel hängt auch zusammen, dass sich RAY-LANKester über die höchst interessante und merkwürdige Differenzirung des Entoderms nicht klar werden konnte. Hätte er Quer- und Längsschnitte durch Embryonen angefertigt, so würde er sich auch überzeugt haben, dass die Theilung des Entoderms in zwei Zellenhaufen keine vollständige und durchgreifende ist, sondern vielmehr durch das Vorhandensein einer ovalen Höhle im Inneren des Entoderms vorgetäuscht wird; auch hätte er sodann bestimmte Angaben über die Bildung des Darmfaserblattes, das er als gesondertes Keimblatt gar nicht anerkennt, machen können.

Endlich möge noch bemerkt werden, dass RAY-LANKESTER auch die für alle Bilaterien hochwichtige seitlich symmetrische Anordnung des Hautfaserblattes übersehen hat. Allerdings eignen sich die Embryonen von Limnaeus auf dieser Stufe wohl kaum zu tauglichen optischen Queransichten, wogegen die Embryonen von Physa (namentlich Physa fontinalis) bei richtiger Behandlung ganz gute Bilder geben. Die erste Entstehung des Hautfaserblattes konnte leider auch von uns nicht mit der nöthigen Sicherheit festgestellt werden; solche und ähnliche wunde Stellen unserer Arbeit möge man zum Theil mit der Schwierigkeit der Beobachtung selbst entschuldigen.

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Die allgemeinen Betrachtungen, welche RAY-LANKESTER seiner Arbeit eingeflochten hat, sind zum grössten Theile als werthvolle und wichtige Beiträge zur Erkenntniss der Entwickelungsgesetze zu betrachten, wiewohl wir uns in manchen Punkten (so namentlich in Beziehung auf dessen Auffassung des Hautfaserblattes (mesoblast or intermediate layer)) nicht einverstanden erklären können. Jedenfalls werden wir später noch einmal Gelegenheit finden, auf einzelne Punkte der Abhandlung RAY-LANKESTER'S näher einzugehen.

Erklärung der Abbildungen.

Taf. VII.

Fig. 1. Laiche von Süsswasser-Pulmonaten: 4 Laich von Limnaeus ovatus ; o ein einzelnes Ei; B Laich von Physa hypnorum; C Laich von Planorbis carinatus; D Laich von Ancylus lacustris. Nat. Gr.

Fig. 2. Ei von Limnaeus ovatus bei schwacher Vergrösserung; o,,primitives Ei" oder Eizelle; a Eiweiss; m Eiweissmembran.

Fig. 3. Ei von Physa hypnorum bei schwacher Vergrösserung; o „primitives Ei"; e äussere, i innere Eiweissmembran.

Fig. 4. Primitives Ei" oder Eizelle von Limnaeus ovatus; Keimbläschen; d Dotter. Vergr. 320.

Fig. 5. Ei in der Zweitheilung: r,,Richtungsbläschen". Vergr. wie Fig. 4. Fig. 6. Ei in der Viertheilung. Die ,,Richtungsbläschen" liegen in der Mitte der vier Furchungskugeln und sind daher bei dieser Ansicht nicht sichtbar. Fig. 7. Ei in der Achttheilung. Die ,,Richtungsbläschen" liegen oben auf zwischen den vier kleinen Furchungskugeln und sind daher bei dieser Ansicht nicht sichtbar.

Fig. 8. Ei in der Achttheilung von der Seite gesehen; a Eipol mit den vier grossen, b Eipol mit den vier kleinen Furchungskugeln; r,,Richtungsbläschen".

Fig. 9. Blastosphaera; h Höhle derselben (BAER'sche Höhle); r wie früher. Fig. 10. Die Blastosphaera ist in der Einstülpung begriffen; h BAER'sche Höhle, a Stelle der Einstülpung, v Vorwölbung der Wandung gegenüber der Einstülpungsstelle.

Fig. 11. Gastrula: o Urmund, primäre Mundöffnung; a Urdarm oder primärer Darm; e Exoderm oder äusseres Keimblatt; i Entoderm oder inneres Keimblatt.

Fig. 12. Bildung des Mesoderms; m Mesoderm, c leerer Raum am hinteren Körperende des Embryo, el Exoderm daselbst; e, i und o wie früher. Fig. 13. Am Embryo lassen sich drei Abschnitte unterscheiden: I. Erster, II. zweiter und III. dritter Abschnitt. Die Gastralöffnung o beginnt sich zu schliessen. Die Entoderm-Zellen i nehmen an Zahl zu. e, m, a u. s. W. wie früher.

Fig. 14. Optischer Querschnitt durch den Embryo Fig. 12, um die Ausbreitung des Mesoderms m zu zeigen. e und i wie früher. Fig. 15. Dritter Abschnitt (blindes Körperende) des Embryo Fig. 13 von oben gesehen, um die Gestalt der Exoderm-Zellen zur Anschauung zu bringen; k Zellenkern mit deutlich sichtbarem Kernkörperchen; f Fetttropfen.

Taf. VIII.

(Vergr. der Fig. 16-22 320; der Fig. 23-25 240.) Die Fig. 12-20 sind nach Embryonen von Physa fontinalis gezeichnet, weil diese durchsichtiger sind, als die Embryonen von Limnaeus.

Fig. 16. Embryo von Fig. 13 von der Seite gesehen; e, el, c wie früher. Fig. 17. Weiterentwickelung des Embryo Fig. 13; von vorne gesehen, um die Bildung der Mundhöhle M zu zeigen. Die primäre Mundöffnung der Gastrula hat sich geschlossen; der leere Raum c wird allmählich von den Zellen des Mesoderms und Entoderms ausgefüllt; neben den grossen Entoderm-Zellen treten auch kleine auf. e, m, i wie früher.

Fig. 18. Derselbe Embryo von der rechten Seite; M und c wie früher.
Fig. 19. Es macht sich bereits der Fuss P bemerkbar; M und c wie früher;
A Aftereinstülpung.

Fig. 20. V rudimentäres Velum; N Einstülpung des Exoderms, welche, wie es
scheint, später zur Bildung des oberen Schlundknoten-Paares und vielleicht
auch des Visceralganglions führt. M, A, P und c wie früher.
Fig. 21. Die Einstülpung des Exoderms N vergrössert sich, wird tiefer und
führt zur Bildung zweier kurzer Stränge gg1 und vg. Die Mundhöhle zeigt
ein kleines Divertikel d. In der Umgebung des Afters bemerkt man eine
Verdickung des Exoderms, die Flimmerscheibe fs. V, P, N und A wie früher.
Fig. 22. Von der Flimmerscheibe geht die Bildung des Flimmerwulstes fu
aus; durch das Entoderm sieht man die secundäre Darmhöhle D durch-
schimmern; V, 991, vg1, P u. s. w. wie früher.

Fig. 23. Es hat sich bereits das obere Schlundganglion gg und das Fussganglion fg gebildet. Das Mesoderm beginnt sich im Corium co und Muskel mz zu differenziren; d, D u. s. w. wie früher. Das Entoderm scheint in zwei Zellhaufen zerfallen zu sein.

Fig. 24. Es bilden sich die Fühler t, die Augen a und die Gehörbläschen o. In den Augen sind bereits die Linsen erkennbar. Der Flimmerwulst ist nach vorne gerückt und hat den After A in sich aufgenommen. Die Darmhöhle D streckt sich in die Länge; die beiden Wände der Zungenscheide d legen sich enger aneinander. fg, mz und fw wie früher. Fig. 25. Bildung des Herzens; c Kammer, cl Vorkammer. Auch Radula r und Schale s haben sich gebildet; im Fusse zeigen sich zahlreiche Kalkconcretionen k; es beginnt sich die Athemhöhle At zu bilden. Es haben sich überdies bereits Speiseröhre und Enddarm gebildet. A, fw und gg wie früher.

Taf. IX.

Fig. 26. Embryo vor dem Ausschlüpfen. L Leber, c Herz, n Niere, At Athemhöhle, r Mantelrand, durch die Schale durchschimmernd. Vergr. 140. Fig. 27-30. Bildung der Niere. a ausführender, b secernirender Abschnitt der Niere, m Membrana propria. Vergr. 320.

Fig. 30. Niere eines ausgebildeten Limnaeen-Embryo.

Fig. 31-34. Querschnitte durch Embryonen auf verschiedenen Entwickelungsstufen. Vergr. 240.

Fig. 31. Querschnitt durch einen Physa - Embryo, um die Vertheilung des Mesoderms zu zeigen. e Exoderm, m Mesoderm, i Entoderm.

240

Carl Rabl, Die Ontogenie der Süsswasser-Pulmonaten.

Fig. 32. Längsschnitt durch einen Physa-Embryo, welcher ungefähr auf der gleichen Entwickelungsstufe steht, wie der Embryo von Fig. 20. M Einstülpung der Mundhöhle, A Einstülpung der Afterhöhle; e Exoderm, m Mesoderm, g grosse und k kleine Entoderm-Zellen.

Fig. 33. Querschnitt durch einen Limnaeen-Embryo mit Anlage der secundaren Darmhöhle D. e Hautsinnesblatt, m Hautfaserblatt g grosse EntodermZellen, als Nahrungsdotter fungirend; g1 geschrumpfter Inhalt derselben; df Darmfaserblatt; dd Darmdrüsenblatt. C Anlage der Leibeshöhle. Fig. 34. Längsschnitt durch einen gleich weit entwickelten Limnaeen-Embryo. M Mundhöhle, d Zungenscheide, s Anlage der Schlundmuskulatur. Der After ist bereits aus der Medianlinie des Körpers gerückt. e, m, y u. s. w. wie früher.

Fig. 35. Einzelne Muskelzellen.

Fig. 36. A Herz; v Vorkammer, k Kammer. B Zelle aus dem Herzen.
Fig. 37. Das Herz am Beginn seiner Entwickelung. i Anliegende Darmfaser-
zellen, c Herz, m Hautfaserschicht, e Hautsinnesblatt, S Schale.
Fig. 38.

Planorbis - Embryo, schwach vergrössert. Zur Veranschaulichung der Endigungsweise der beiden Stränge g91. Vom Rücken aus gesehen. N Einstülpung des Exoderms; gg Endanschwellungen der Stränge gg1; s Schlundkopf.

Fig. 39. Planorbis-Embryo von unten gesehen, etwas weiter entwickelt als der vorige. After, N Nierenöffnung, G Geschlechtsoffnung, At Athemhöhle.

Fig. 40. Ei von Limnaeus ovatus; aus zwei Eiern zusammengeschmolzen. o ..primitives Ei" oder Eizelle.

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