Imagens da página
PDF
ePub
[graphic]

Zusendungen an die Redaction erbittet man durch die Verlagsbuchhandlung.a.addor Ausgegeben am 8. Mai 1875.

vorgenommen, wie aus den folgenden Versuchen hervorgeht. In dem Maasse, als die Ansäuerung vor sich ging wurde die verletzte Extremität angezogen, bis sie sich über dem Niveau der Flüssigkeit befand, während die andere regungslos in der allmählig saurer werdenden Flüssigkeit verblieb.

A. Allmählige chemische Reizung enthirnter Thiere

a) mit einprocentiger Schwefelsäure und dreibasischer Phosphorsäure. Versuch I.

Das Gefäss D wird gedreht. Das Thier befindet sich mit der linken hinteren Extremität im Cylinder E bis zur Hälfte des Oberschenkels.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

in 1 Min. 62 Tropfen so verdünnter Säure.

Beginn des Versuchs: 10 Vormittags. Es wurde der Versuch von 1 Uhr ab 11/4 Stunde lang unterbrochen. Es zeigten sich jedoch, als derselbe 21/4 Uhr in derselben Weise wie vorher fortgesetzt wurde, lebhafte Zuckungen und der Versuch musste abgebrochen werden. Das Thier war während der Pause aus der Flüssigkeit entfernt worden. Aehnliche Resultate bei so angestellten Versuchen ergaben sich öfters.

Versuch II.

Die Wiederholung des vorhergehenden Versuchs führte aus einem andern Grunde zu einem negativen Resultate. Auf einige Zeit wurde das Umrühren im Trichter ausser Acht gelassen. Die Folge war, dass die Säure im Trichter hinabsank und so ein Sprung in der Ansäuerung eintrat, welcher mit geringen Zuckungen seitens des Thieres beantwortet wurde. Der Versuch musste als misslungen abgebrochen werden. Dagegen führte

Versuch III

zu einem befriedigenden Resultate. Die linke hintere Extremität des enthirnten Thieres ist bis in die Mitte des Oberschenkels eingetaucht. Das Gefäss D enthält 200 Ccm. Wasser; in den Trichter fallen:

Bd. IX, N. F. II.

10

in 1 Minute 25 Tropfen einprocentige gewöhnliche Phosphorsäure destillirtes Wasser.

[ocr errors]

50

[ocr errors]

Vom Trichter fallen ab:

in 1 Minute 80 Tropfen so verdünnter Säure.

Innerhalb 8 Stunden erfolgte bei ununterbrochen fortgesetzter Ansäuerung keine Zuckung bis zur vollständigen Zerstörung der Epidermis.

Dem Thiere waren nur die grossen Hemisphären weggenommen worden. An den nachher eingestellten Athem bewegungen liess sich das Ende des Versuches gut beurtheilen. Bei der Herausnahme des Thieres war überdies Säurestarre der eingetauchten Extremitäten vorhanden.

Versuch IV.

Das Thier ist bis an die Hüfte in das Wasser im Innern des Cylinders eingetaucht.

[merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

in 1 Minute 60 Tropfen so verdünnter Säure.

Innerhalb 9 Stunden keine Zuckung; die Epidermis ist zerstört.
Das Thier war fortwährend unter Beobachtung.

Versuch V.

Auch in diesem Versuch bis an die Hüften im Wasser hängend, wird der enthirnte Frosch einem dem vorigen Versuche anfänglich genau entsprechend wachsenden Reize ausgesetzt. Die Ansäuerung verlangsamt sich jedoch allmählig, da sich die Spitze des Hebers verstopft; sie wird frei gemacht: die Säure träufelt nun in rascherem Tempo, als im Anfang in den Trichter. Nach kurzer Zeit traten lebhafte Zuckungen ein, die sich wiederholen und energischer werden '). Versuche an tiefer eingetauchten Fröschen brachten

1) Es fällt das zusammen mit der Angabe FoSTER'S bezüglich des Wärmereizes auf die sensiblen Nerven hirnloser sowohl als unverletzter Frösche: ,,The very first movement of the frog, the removal of any part of his body out of the water increases the effect of the stimulus; for the return of the limb to the water already warm gives rise to a stronger stimulus, than contact with water raised to the same temperature while the limb is still in it; and thus one movement leads to another, and the frog speedily becomes violent." Doch halte man solches nicht für die Regel.

i

mit wenigen Ausnahmen denselben Erfolg, ich erwähne daher nur noch den

Versuch VI,

in welchem das Thier innerhalb des Cylinders bis an den Kopf in das Wasser getaucht wurde. In den Trichter träufeln während 1 Minute 20 Tropfen Säure

[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

1 Minute 70 Tropfen so verdünnter Säure.

Die Ansäurung geht in dieser Weise ohne Unterbrechung 8 Stunden vor sich; es erfolgt keine Zuckung; die Haut ist gegen stärkere Reize empfindungslos. Säurestarre ward nicht beobachtet.

b) mit einprocentiger Kalilauge.

Versuch VII.

Im Innern des Cylinders ist der enthirnte Frosch mit der rechten hintern Extremität bis zum Knie im Wasser. In den 50 Ccm. Wasser haltenden Trichter fallen in

1 Minute 30 Tropfen einprocentige Kalilauge

[ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small]

1 Minute 90 Tropfen so verdünnter Kalilauge.

Nach Verlauf von 4 Stunden entstehen Zuckungen der nicht eingetauchten Extremität. Der Versuch wurde der lebhafter werdenden Bewegungen des Thieres wegen abgebrochen. Am Misslingen dieses Versuchs trug das Trocken werden der Haut der nicht eingetauchten Theile wohl die Hauptschuld, da durch dasselbe ein rasch wirkender Reiz auf die sensiblen Nervenendigungen gesetzt werden mag, wenigstens sah ich immer Bewegungen eintreten, wenn ich unterliess die freien Theile mit feuchtem Fliesspapier zu bedecken, dagegen günstig fielen meist die Versuche aus, bei denen ich dieses Trockenwerden verhinderte.

Versuch VIII

wurde in derselben Weise, wie VII angestellt, nur unterliess ich nicht, die nicht eingetauchten Theile mit Fliesspapier zu bedecken. Es trat während der neunstündigen ununterbrochenen Dauer des Versuches keine Zuckung ein. Die Haut des eingetauchten Schenkels war zerstört, die übrige noch vollkommen empfindlich.

« AnteriorContinuar »