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3. Tentaculo-ethmoidalis.

MÜLLER: Compressor oris 4).

Mässig kräftiger, kurzer Muskel, hinter vorigem, über der Schleimhaut des Mundes gelegen. Entspringt vom vordersten Abschnitt des Ethmoids, um sich mit seinen nach unten und aussen verlaufenden Fasern, zwischen dem Tentacularis ant. und Copulotentaculo-coronarius hindurchtretend an dem innern Umfang der Basis des 3. Tentakelknorpels zu inseriren.

Function. Zieht den 3. Tentakel nach oben und medianwärts und kann, wenn letzterer durch den Copulo-tentaculo-coronarius) fixirt ist, die Mundöffnung in ihrem obern Abschnitt etwas verengen.

4. Transversus oris").

Mässig kräftige Muskelmasse von eigenthümlichem Faserverlauf, zum Theil in eine dreieckige Lücke zwischen dem Tentacularis ant. und Tentaculo - ethmoidalis einpassend. Seine Bündel sind kurz und, durch Vermittlung einer ziemlich derben Fascie einerseits am Integument, andrerseits an der Mundschleimhaut sich anheftend, radienartig gegen die Axe der Mundhöhle gerichtet. Von dem medianen dem vordern Ende des Ethmoids anlagernden Abschnitt des Muskels zweigen sich in der Gegend der Basis des Tentakels einige kleine Muskelbündel unter mehr flachem, wagerechten Verlauf nach unten ab, um quer vor und unterhalb des Ethmoids verlaufend in die gleich gelegenen Bündel der andern Seiten unmittelbar überzugehen.

Function. Die Contraction der senkrecht gestellten kurzen Fasern wird eine Verdünnung des Muskels (durch Verkürzung der seine Dicke herstellenden Elemente) zur Folge haben, welche mit einer Flächenvergrösserung des Muskels (durch Volumenzunahme der Dicke der Bündel) d. i. einer Erweiterung der Mundhöhle in ihrem obern vordern Abschnitt Hand in Hand gehen muss, Die

4) MÜLLER erwähnt eine den beiderseitigen Muskeln gemeinsame Quercommissur. Letztere gehört aber dem Transversus oris an. Somit fällt auch für diesen Muskel die Function eines Mundschlusses durch sphincterartige Compression fort, wie sie MÜLLER angiebt.

5) MÜLLER thut dieses Muskels bei Bdellostoma keine Erwähnung. Die Zutheilung der Quercommissur an den vorigen Muskel, so wie die allerdings nicht so leichte Isolirbarkeit des letzteren von diesem lässt vermuthen, dass MÜLLER unter der Bezeichnung „Compressor oris" beide Muskeln zusammengefasst trotz des ganz verschiedenen Faserverlaufs.

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gleichzeitig Steifung der Mundhöhlenwand schafft einen nothwendigen Factor für das Ansaugen des Thiers, indem es dem Druck des umgebenden Mediums einen Widerstand setzt, genügend, um eine Einbuchtung der Wand in das Innere der Mundhöhle zu verhüten. Die Wirkung der kleinen Quercommissur wird sich kaum in einer seitlichen Compression der obersten Abschnitte der Mundhöhle äussern können. Vielmehr macht die in die Gegend der Basis des 1. Tentakels fallende Abzweigung derselben, so wie die Adhärenz mit letzterem es wahrscheinlich, dass eine gegenseitige Näherung der beiden ersten Tentakel die Function der Quercommissur repräsentirt.

5. Nasalis.

MÜLLER: Zurückzieher der Nasenöffnung 6).

Schwacher schlanker Muskel, subcutan gelegen, mit seinem lateralen Rande an den medianen des Tentacularis post. anschliessend. Er entspringt von dem seitlichen Abschnitte der Nasenkapsel, läuft, dem seitlichen Umfang des Nasenrohrs unmittelbar aufgelagert, gerade nach vorn, um sich an dem ersten Nasenrohrknorpel zu inseriren, hier mit der Insertion des folgenden Muskels verschmelzend.

Function. Zieht die äussere Nasenöffnung zurück, verkürzt dadurch das Nasenrohr.

6. Ethmoideo-nasalis.

MÜLLER: Compressor narium.

Kleines dünnes Muskelbündelchen, das am vordern Ende des Ethmoids entspringt, bogenförmig um den lateralen Rand der Basis des 1. Tentakels läuft und sich zugleich mit dem Nasalis am seitlichen Umfang des vordern Nasenrohrendes zu inseriren.

Function. Drückt den ersten Tentakel gegen das Nasenrohr und schliesst so bei doppelseitiger Wirkung die Mündung derselben.

11. Muskeln des Kieferbogens.

7) Palato-ethmoidalis superficialis (Pes, Fig. 4 5). 8) Palato-ethmoidalis profundus (Pepr, Fig. 4 5 6). 9) Quadrato-palatinus (Qp, Fig. 9).

10) Palato-coronarius (Pc, Fig. 6 9).

6) Bei Bdellostoma entspringt der Muskel nach MÜLLER's Angaben von der Gaumenleiste und heftet sich an den queren Mundknorpel (d. i. obersten Abschnitt des Tentakelkranzes).

Werden bis auf den Palato- ethmoid. superfic., der einen Ast des Ophthalmicus erhält, vom Ram. externus des Maxillaris innervirt.

7. Palato-ethmoidalis superficialis. MÜLLER: Zurückzieher der Schnauzenstütze.

Kräftiger Muskel, grösstentheils unter dem Tentacularis post. verlaufend. Er entspringt breit von der hintern Hälfte der Gaumenleiste und zum Theil vom seitlichen Umfange des Schädels") derart, dass seine oberflächlichen und medianen Bündel sich von diesem, seine tiefen und lateralen sich von jener sammeln. In leichter Convergenz verlaufen die Fasern nach vorn, oben und medianwärts, um sich breit an der Seitenfläche des Ethmoids, etwa im Bereich dessen mittleren Drittels zu inseriren.

Function. Bewirkt bei doppelseitiger Action eine Dorsalflexion des Ethmoids und in Folge dessen eine Zurückziehung des obern Mundrandes, so dass der Gaumenzahn nunmehr die vorderste Stellung behufs Erfassens der Beute einnimmt.

8. Palato-ethmoidalis profundus.

MÜLLER: M. pyramidalis.

Kurzer, aber ziemlich kräftiger Muskel, der unter dem vorigen gelegen, seinen Ursprung an dem seitlichen Umfange des Ethmoids im Bereich dessen hinterer Hälfte nimmt. Seine Fasern ziehen, nur ganz leicht convergirend nach hinten, unten und lateralwärts, um breit ) an dem medianen Rande des vordern Gaumenleistenfortsatzes bis an dessen Basis zu inseriren. Bisweilen greifen einzelne Fasern noch auf die Gaumenleiste selbst über.

Function. Comprimirt bei doppelseitiger Wirkung die Mundhöhle seitlich, indem er den vordern Gaumenleistenfortsatz medianwärts zieht und den Tentakelring seitlich einbuchtet.

9. Quadrato-palatinus.

MÜLLER: Anzieher des Schlundkorbes").

Ziemlich starker dreieckiger Muskel, dessen ventrale Fläche von der Mundschleimhaut überzogen, dessen dorsale zum Theil

7) Dieser Ursprung fehlt nach MÜLLER bei Bdellostoma.

8) Bei Bdellostoma hat der Muskel eine dreieckige Form, indem er durch starke Convergenz der Fasern eine langgezogene Ansatzspitze erhält, die am vordern Ende des Gaumenleistenfortsatzes sich festheftet.

9) MÜLLER lässt diesen Muskel bei Bdellostoma von der Gaumenleiste entspringen und am Schlundkorb (Quadratum) sich inseriren, womit die erwähnte Function (Anzieher des Schlundkorbes) im Einklang steht. Bei Myxine macht

von dem folgenden Muskel gedekt ist. Seine Basis entspringt am seitlichen Rande des subocularen Bogens des Quadratums. Die Fasern ziehen, ziemlich stark convergirend nach vorn und medianwärts, um in eine sehr dünne aponeurotische Sehne überzugehen, welche am lateralen Umfang des vordern Gaumenleistenabschnitts ihren Ansatz findet.

Function. Beugt die Gaumenleiste gegen das Quadratum, zieht dadurch den obern Mundrand nach hinten und unten, wodurch die vordere Mundöffnung unter starker Verkleinerung in einen dreieckigen Raum (mit nach oben stehender Basis) verwandelt wird.

10. Palato-coronarius.

MÜLLER: Zurückzieher des Mundrandes oder der Mundknorpel. Zweiköpfiger 10) Muskel von der Stärcke des vorigen. Sein innerer Kopf entspringt vom medianen Rande des hintern Abschnitts der Gaumenleiste, sein äusserer vom lateralen. Zwischen beiden Köpfen verläuft der Ram. ext. des Maxillaris, um sich kurz vor der Vereinigung beider auf die dorsale Fläche des Muskels zu schlagen. Letzterer läuft als einfacher Muskelbauch über die Sehne der vorigen nach vorn und aussen, um mittelst kurzer kräftiger Sehne mit dem bandartigen Verbindungsstück der vordern lateralen Copularlamelle und der Basis des 3. Tentakelknorpels, also dem untern Abschnitt des Tentakelkranzes zu verschmelzen. Function. Zieht den untern Mundrand nach oben und hinten.

111. Muskeln des Zungenbeinbogens und der Zunge.
11) Copulo tentaculo-coronarius (Ctc, Fig. 4 6).
12) Copulo-ethmoidalis (Ce, Fig. 4 6).
13) Hyo-copulo-glossus (Hcgl, Fig. 4 13).
14) Copulo-glossus superficialis (Cgls, Fig. 5 8).

15) Copulo-glossus profundus (Cglpr, Fig. 5 8).
16) Copulo-copularis (Cc, Fig. 8 12 13 14 15).

17) Longitudinalis linguae (Ll, Fig. 12 13 14 15).
18) Perpendicularis (P, Fig. 15).

die starre Fixation des kräftigen Quadratum gegenüber der Beweglichkeit der nachgiebigen Gaumenleiste, namentlich aber das Bestehen einer doppelten biegsamen Commissur zwischen beiden Skeletabschnitten die Annahme nothwendig, dass die suboculare Insertion als Punctum fixum fungirt, ein Verhalten, dessen auch MÜLLER von Myxine speziell Erwähnung thut.

10) Bei Bdellostoma, wo der Muskel im Wesentlichen denselben Verlauf hat, fehlt nach MÜLLER der bei Myxine deutlich diskrete Ursprung mit 2 Köpfen.

Grösstentheils kräftige, lange Muskeln, welche sämmtlich vom Maxillaris und zwar die ersten beiden von dessen Ram. externus, alle übrigen vom Ram. internus innervirt werden.

11. Copulo-tentaculo-coronarius.

MÜLLER: Zweiköpfiger Herabzieher des Mundes.

Schlanker langer Muskel am untern und seitlichen Mundrand, dessen innere Fläche zum grössten Theile von der Mundschleimhaut überzogen ist. Entspringt vom innern Rande der lateralen, und vom äussern Rande der medianen Copularlamelle, so wie von dem beide verbindenden sehnigen Streif. Seine Fasern verlaufen zunächst nach vorn und etwas nach oben. Dabei inseriren sich die untern Bündel am hintern Rande der Basis des 4. Tentakelknorpels, während die obern weiter ziehen und von neuen Muskelbündeln, welche sich vom vordern Rande der Basis des 4. Tentakelknorpels sammeln, verstärkt werden, ein Verhalten, das sich an. der Basis des 3. Tentakelknorpels wiederholt, so dass dem Muskel 3 Köpfe ") zukommen. Die Endinsertion selbst findet am hintern Rande des Tentakelkranzes statt von der Basis des 4. Tentakels an bis zu jener des 2. Tentakels, wo der Muskel in Form einer schmalen Spitze ausläuft.

Function. Zieht bei doppelseitiger Wirkung den untern Abschnitt des Tenkelkranzes zurück. Bei Fixation des obern Abschnitts des Kranzes können die beiden vordern Köpfe den 3. und 4. Tentakel aufwärts ziehen.

12. Copulo-ethmoidalis.

MÜLLER: Herabzieher der knöchernen Schnauzenstütze.

Langer, wenig kräftiger Muskel, dessen innere Fläche grösstentheils von der Mundschleimhaut gedeckt ist. Entspringt unter dem vorigen vom vordern Ende der lateralen Copularlamelle. Seine Fasern ziehen bogenförmig unter dem vordern Gaumenleistenfortsatz nach oben und vorn, um sich unter dem Palato-ethmoidalis superfic. und vor dem Palato-ethmoidalis profund. am Ethmoid zu inseriren.

Function. Comprimirt, indem er die vordern Copularlamellen und das Ethmoid einander nähert, die Mundhöhle.

11) Bei Bdellostoma ist dieser Muskel nur zweiköpfig, indem ihm die Verstärkung vom 4. Tentakelknorpel mangelt. Auch ist die Länge seiner Insertion daselbst ziemlich beträchtlich reducirt.

Bd. IX, N. F. II.

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