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Haut des Harnleiters sich auch über diesen blindsackartigen Renculus fortsetzt.

Was die Vertheilung der Arterien an die Nieren betrifft, so verhalten sie sich ganz ebenso zu denselben, wie zu den Nieren der höheren Thiere, indem alles Arterienblut, welches den Nieren der Myxinoiden zugeführt wird, sich erst in dem im Inneren des Säckchens liegenden Gefässkörper vertheilt. Diese Arterien sind im Verhältniss zu jenen Körpern sehr gross und jede entspringt unmittelbar aus der Aorta. Venen gehen aus diesen Körpern nicht zur Vena cava zurück. Wahrscheinlich geht das arterielle Blut aus dem Gefässkörper durch Zweige, welche sich auf die Wände der Säckchen verbreiten, weiter. Die Venen der Nieren sind Joн. MÜLLER unbekannt geblieben, er lässt es unentschieden, ob es zuführende Nierenvenen bei diesen Thieren gibt.

Die beiden Harnleiter münden in die Papille aus, in welche die Bauchöffnungen zur Ausführung der Geschlechtsprodukte übergehen. Die oberen Enden der Ureteren reichen bis nahe an die Nebennieren. Das Ende wird plötzlich dünn und zieht sich, indem es die Höhlung verloren hat, in einen feinen Strang von Bindegewebe aus, welches das einzige ist, was die Richtung noch weiter den Nebennieren entgegen verfolgt. Die Geschlechtsorgane hängen in einer langen Bauchfellfalte an der rechten Seite des Darmgekröses. Die Beschaffenheit ist in beiden Geschlechtern völlig gleich, Hoden und Eierstock sind sehr schwer zu unterscheiden.

Die Hoden bestehen aus einer Anzahl runder und rundlichlänglicher Körner, welche den Eiern gleichen; jedes hat eine äussere Haut, gleich der Eihaut und einen dem Dotter zu vergleichenden Inhalt; dieser unterscheidet sich aber von den Dotterkörnern und besteht aus verschieden grossen viel kleineren Körnchen, Saamenthierchen waren im August nicht vorhanden, sie sind wahrscheinlich nur zur Brunstzeit zu beobachten. Der wichtigste Unterschied der Hodenkörner und der Eier scheint darin zu bestehen, dass in den ersteren das Keimbläschen fehlt.

Die Eier sind wenn klein, rund, weiterhin werden sie stark länglich und die reifen sind sehr gross. In allen jungen Eiern sieht man ausser den Dotterkörnchen das Keimbläschen sehr deutlich, es enthält, ausser kleineren Körnchen, zwei oder drei Zellen mit Kern, welche den Keimfleck bilden. Wenn die Eier länglich geworden sind, so liegt das Keimbläschen immer an einem der dünnen Enden des Eies. Die Dotterkörner sind länglich und gleichen ganz den Dotterkörnern der Haifische d. h. sie zeichnen sich

auf ihrer Oberfläche durch quere Linien aus, welche eine Absonderung der Substanz anzudeuten scheinen und an Amylumkörner erinnern. Diese Linien sind schon im ganz frischen Zustand vorhanden.

Das reife Ei hat STEENSTRUP') eingehend beschrieben. Dasselbe ist ausgezeichnet durch einen an beiden Eipolen der Schaale ansitzenden Fadenapparat, welcher in eine Anzahl kleiner dreiarmiger Anker ausläuft. STEENSTRUP vermuthet, dass dieser Apparat zum Befestigen der Eier an Tang dienen möchte. OWEN 2) hat auf Seite 598 seiner vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere den Apparat gleichfalls abgebildet.

Den Porus abdominalis hat DUMERIL 3) zuerst beschrieben. Nach JOHANNES MÜLLER geht am Ende der Bauchhöhle, rechts und links neben dem Mastdarm, ein kurzer Kanal durch die Bauchhöhlenwand in den unpaaren Porus, welcher hinter dem After zwischen den zwei Hautlippen gelegen ist, welche auch den After einschliessen und eine Art Cloake bilden.

Zur Prüfung der vorstehenden Angaben standen mir sowohl frische als gehärtete Myxinen in hinreichender Menge zur Disposition. Ich habe zunächst durch einfache Präparation die topographischen Verhältnisse einer neuen Prüfung unterzogen, dann die einzelnen Abschnitte auf ihren Bau untersucht.

Der Verlauf der beiden Harngänge ist sowohl am frischen als am gehärteten Präparat ohne Schwierigkeit entsprechend den Angaben von RETZIUS und JOHANNES MÜLLER zu konstatiren. Vergl. Taf. V Fig. 1. Sie stellen zwei flache durchscheinende Röhren dar, welche sich von den zwischen liegenden Gefässen durch ihre bräunliche Färbung sowie durch die ihrer medialen Fläche anliegenden Harnkanälchen mit den zugehörigen Gefässknäueln unterscheiden. Die Anzahl der letzteren entspricht jener der Muskelsegmente. Beide Harngänge sind in der Richtung von oben nach. unten abgeflacht, von ihrer medialen Fläche gehen unter spitzem Winkel in der Richtung nach vorne schmale gerade verlaufende 0,2 lange Harnkanälchen ab, welche an ihrem blinden Ende zu je einer ellipsoidischen 0,36 langen 0,26 dicken Kapsel sich erweitern. Taf. V Fig. 4. Das Kaliber der Harngänge verengt sich

1) Oversigt over det k. danske Vidensk. Selskabs Forhandlinger. 1863.

p. 233.

2) On the anatomy of Vertebrates. By RICHARD OWEN. Vol. I. Fishes and Reptiles. London 1866.

3) Memoires d'anatomie comparée p. 145.

von dem hinteren Ende bis zu dem Niveau der Gallenblase nur unbedeutend. Schon bei mässiger Vergrösserung erkennt man in deren Wandung eine intensiv braungelbe Pigmentirung, welche in Form etwas gewundener netzförmig untereinander zusammenhängender Streifen auftritt. Man erkennt ferner die Zusammensetzung derselben aus einer Epithelschicht und einer Bindegewebehülle.

Das Epithel erscheint bei einem Vergleich von Längs- und Querschnitten unter stärkeren Vergrösserungen im ganzen Verlauf einschichtig, cylindrisch, die einzelnen Zellen 0,01 breit, in der Höhe zwischen 0,027 und 0,07 wechselnd; ihre Aussenfläche ist deutlich längsstreifig, stellenweise wie gerunzelt, der Kern rund, durchschnittlich 0,01 im Durchmesser haltend, und stets der Basis der Zelle sehr naheliegend. Die kurzen Zellen führen stets nur Spuren von gelblichen Pigmentkörnern in ihrem Protoplasma, die langen enthalten letztere in um so grösserer Menge, je beträchtlicher ihre Höhe ist. Da beide Formen durch Zwischenstufen ineinander übergehen, wird auf jedem Querschnitt eine Anzahl durch die ungleiche Längenentwickelung der Epithelien bedingter leistenartiger Vorsprünge gegen das Lumen des Harngangs zu Stande gebracht. Diesen Vorsprüngen folgt die Pigmentirung, sie sind im Allgemeinen der Länge nach verlaufend, stehen aber durch zahlreiche schiefe und quere Leisten untereinander in Zusammenhang. Dadurch kommen die netzförmigen Pigmentstreifen zu Stande, welche schon bei schwachen Vergrösserungen dem Auge auffallen.

Die Bindegewebshülle jedes Harnganges ist unmittelbar am Epithel zu einer dünnen Membrana propria verdichtet; an letztere schliesst sich eine Lage lockeren Gefässe führenden Bindegewebes an, welche nach aussen durch eine dünne Lage strafferen Bindegewebes in Form einer Adventitia von der Umgebung gesondert wird.

Die längs der medianen Fläche von beiden Harngängen entspringenden Tubuli sind wie letztere im Querschnitt elliptisch, mit einem längeren Durchmesser von 0,056; sie gehen nach einem Verlauf von durchschnittlich 0,2 in die ellipsoidischen Kapseln über, mit welchen sie blind aufhören. Sie bestehen gleichfalls aus einer Epithelschicht und einer die letztere umgebenden Bindegewebslage. Das Epithel ist einschichtig, gleichmässig 0,02 hoch, cylindrisch, ohne Pigment. Am Uebergang in die Kapsel flacht dasselbe rasch sich ab, ohne in irgend einer Strecke des Harngangs oder der Kanälchen Cilien zu besitzen; die Innenfläche jeder

Kapsel ist von einer kontinuirlichen Lage ganz flacher polygonaler Epithelien bekleidet. Die Bindegewebshülle, der Harnkanälchen verhält sich übereinstimmend mit jener des Harngangs, von welcher sie abstammt; auch hier lässt sich eine dünne Membrana propria, eine lockere ihr anliegende Gefässe führende Bindegewebschicht und eine dünne aber straffe Adventitia unterscheiden. Im Bereich

der Kapseln wird die Bindegewebshülle mehr gleichmässig fibrillär und von ziemlich dichter Beschaffenheit. Jede Kapsel wird von einem oberflächlich seicht gelappten Körper nahezu erfüllt, welcher das gewöhnliche Aussehen eines Glomerulus darbietet und an seiner Oberfläche von einer zusammenhängenden Schicht ganz flachen polygonalen Epithels überzogen ist.

An Injektionspräparaten sieht man die Nierenarterien den einzelnen Muskelsegmenten entsprechend von der Aorta zu den erweiterten blinden Enden der Harnkanälchen verlaufen. Sie durchsetzen deren Wand an der medialen Fläche und lösen sich im Inneren zu den charakteristischen Gefässschlingen des Glomerulus auf, aus welchen sie sich zu dem austretenden Gefäss wieder sammeln, welches nahe der Einmündungsstelle des Harnkanälchens in die Kapsal letztere zu verlassen pflegt. Tafel V Fig. 5. Das austretende Gefäss verläuft längs des kurzen Harnkanälchens, an letzteres einige dünne dasselbe mit lockeren Capillarmaschen umspinnende Zweige abgebend, zu dem Harngang, um sich auf letzterem zu einem rhombischen Capillarnetz aufzulösen, welches in der lockeren Bindegewebslage zwischen Membrana propria und Adventitia enthalten ist. Aus diesem Capillarnetz sammeln sich die Venae renales, welche den einzelnen Muskelinterstitien entsprechend medianwärts zur Hohlvene verlaufen.

Im Niveau der Gallenblase angelangt verengern sich beide Harngänge rasch auf die Hälfte ihres bisherigen 0,45 im Breitendurchmesser betragenden Calibers; sie verlaufen in dieser verengten Form noch zwei Muskelsegmente weit nach vorne. In dieser Strecke zeigen sie konstant ein oder zwei längliche Verdickungen, welche sofort durch ihre grauweisse Farbe auffallen. Der Bau der Harngänge in dieser Strecke ihres Verlaufs ist im Wesentlichen der frühere, jedoch ist das Epithel etwas flacher und zugleich der Pigmentgehalt etwas geringer als in dem hinteren Abschnitte. An den durch ihre grauweisse Farbe ausgezeichneten Verdickungen finden sich in den Vertiefungen zwischen den Vorsprüngen des Epithels Conkremente. Letztere sind vorwiegend kugelig, bisweilen ellipsoidisch oder von unregelmässig traubiger Form, sie zeigen

ziemlich beträchtlichen Glanz, deutlich koncentrische Schichtung, im Centrum häufig einen schwarzen Kern, ihr Durchmesser schwankt zwischen 0,02 und 0,1. Sie lösen sich in Essigsäure oder Salzsäure nicht auf und geben auf deren Zusatz keine Gasblasen ab. Am Ende der die Conkremente enthaltenden Strecke, deren Zahl und Anordnung grossen Schwankungen unterliegt, geht bisweilen ein kurzes Harnkanälchen ab, welches in eine schmale statt des Glomerulus in der Regel gleichfalls ein Conkrement führende Kapsel endigt. Vergl. Tafel V Fig. 3.

Unmittelbar nach vorne von dem Abgang dieses Harnkanälchens verschmälert sich der Harngang neuerdings, so dass nur ein dünner mit flachem gelblich pigmentirten Epithel und starker bindegewebiger Wand versehener Strang übrig bleibt, welcher bei dem erwachsenen Thier eine kurze Strecke in der bisherigen Richtung verläuft, worauf derselbe weder mit der Loupe noch mit dem Mikroskop weiter verfolgbar ist. Etwas anders verhält sich derselbe bei jüngeren Thieren mit noch in der Anlage begriffenem Genitalapparat, wie ich sie zu Anfang des Juni 1873 wiederholt in den schwedischen Scheren fing. Entfernt man bei solchen Darm, Leber und Aorta bis zu dem Ursprung der letzteren und präparirt sodann das vordere Ende der beiden Harngänge mit dem konkrementhaltigen Abschnitt und dem in der Verlängerung nach vorne liegenden Bindegewebe bis zu den beiden von JOHANNES MÜLLER als Nebennieren bezeichneten Gebilden von der Umgebung vorsichtig ab und breitet das Ganze nach vorheriger Färbung und Entwässerung in absolutem Alkohol in Candabalsam aus, so lässt sich die Fortsetzung des Harngangs als ein schmaler 0,02 im Durchmesser haltender Gang von dem vorderen Ende des konkrementhaltigen Abschnitts bis zu dem hinteren Ende jeder angeblichen Nebenniere verfolgen. Jeder Gang zeigt ein fast verschwindendes Lumen und eine Auskleidung mit einer einfachen Lage ganz flachen leicht gelblich pigmentirten Epithels, welchem eine verhältnissmässig dicke aus straffem längsgefaserten Bindegewebe bestehende Wand anliegt. Der Gang zeigt gelegentlich nahe dem vorderen Ende ein dünnes von der medialen Seite nach vorne zu abgehendes Harnkanälchen mit ellipsoidischer Kapsel und Glomerulus.

Die beiden Körperchen, zu welchen bei jüngeren Thieren das vordere Ende der Harngänge sich verfolgen lässt, sind bezüglich ihrer Lagerungsverhältnisse von RETZIUS und JOH. MÜLLER richtig beschrieben. Der rechte liegt dicht neben den Oesophagus an der

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