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Zoologischer Bericht

Im Auftrage

der Deutschen Zoologischen Gesellschaft

unter Mitwirkung von

E. Korschelt-Marburg, L. Plate-Jena, W. Schleip-Würzburg

herausgegeben von

C. Apstein-Berlin

Band 4

SEMPER
BONIS

RIBVS

Jena

Verlag von Gustav Fischer

1924

296532 OCT 22 1925

ZOOLOGISCHER BERICHT

Im Auftrag der Deutschen Zoologischen Gesellschaft 72754unter Mitwirkung von E. KORSCHELT-Marburg, L. PLATE-Jena, W. SCHLEIP-Würzburg herausgegeben von C. APSTEIN-Berlin Verlag von Gustav Fischer in Jena

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Band 4

1924

Heft 1/4

Zusendungen von Sonderdrucken für die Abschnitte,Allgemeines, Wirbellose und Wirbeltiere" werden an den Schriftleiter des Zoologischen Berichts (Prof. Apstein, Berlin N 4, Invalidenstraße 43), für den Abschnitt „Mensch" an den Schriftleiter des Anatomischen Berichts (Prof. v. Eggeling, Breslau 16, Maxstraße 6), Bücher für beide Abschnitte an die Verlagsbuchhandlung Gustav Fischer, Jena, erbeten. H. v. Eggeling.

C. Apstein.

C. Vertebrata.

C. 1. Embryologie.

(Siehe auch Nr. 69.)

1 Krediet, G., Over het Zoogdierei. (Über das Säugetierei.) Rektoratsrede der Tierärztlichen Hochschule, Utrecht in: Tijd. Diergeneesk., 5019, 649-658. 1923.

Ausführliche Übersicht des Vorkommens der Keimbahn und der verschiedenen Generationen der Geschlechtszellen bei den Vertebraten. Besprechung der Untersuchungen von Okkelberg bei Entosphenus (Cyclostomatas), von Dustin bei Amphibien und Reptilien, Firket beim Huhn, Rubaschkin, von Winiwarter und Sainmont und van Beek bei Säugetieren.,

Da die Eizelle alle Eigenschaften des Individuums potentiell in sich trägt, glaubt Verf. die Entstehung dieser neuen Eizell-Generationen in Zusammenhang mit der Entstehung neuer Eigenschaften in der Phylogenese der Vertebraten bringen zu können. · [van Oordt.]

2 Shigyo, Sakùja, Bahn des Ductus thyreoglossus bei den Hühnern in: D. Ni. libi Iakokwa Kw. K., 27. Sitzungsber., 307-310. 1921: [Siehe Japan. J. Zool., 1, Abstr. p. (23), Nr. 84. Ref. von S. Nishi.]

Man findet beim Hühnerembryon von 48 Brutstunden die Anlage des Ductus thyreoglossus als einen mit flimmerndem Zylinderepithel versehenen Blindschlauch, welcher von der ventralen Wand des Vorderdarmes caudalwärts einstülpt. Beim Embryo von 60 Std. stellt sich der Schlauch schon bedeutend schmal, dagegen mit dem Herabrücken des Herzens caudalwärts verlängert, und beim Embryo von 72 Std. geht er vollständig zurück.

3 Zietzschmann, O., Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte der Haustiere. 182 p., 154 Textfig. I. Teil. Berlin, K. Schoetz, 1923. Dieser I. Teil des Lehrbuches stellt auf 50 Seiten die Grundlagen für die Entstehung des neuen Individuums dar: Bau und Reifung der Geschlechtszellen, den ovariellen und uterinen Geschlechtszyklus (bei Haussäugern und beim Menschen) und die Befruchtung. Darauf folgen 4 Kapitel der eigentlichen Entwicklungsgeschichte: Die Furchung und die Keimblattbildung werden nach den bei Wirbeltieren vorkommenden Typen beschrieben, dann die Entwicklung der Körperform und zum Schluß die der Hüllen und

Zoologischer Bericht Bd. 4.

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Anhänge des Embryos, wobei die Plazentation bei den Haussäugern und beim Menschen eine genauere Darstellung erfährt. In dem Buche finden sich auch Hinweise auf die Vögel, besonders auf ihre Eihüllen. [Heidsieck.]

C. 2. Organogenie, Anatomie, Histologie.

a) Lehrbücher.

4 Rössle, K., Wachstum und Altern. 351 S. München, J. B. Bergmann, 1923.

Das Buch zerfällt in 2 Hauptteile, einen physiologischen und einen pathologischen. Beide sind den ,,Ergebnissen der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie des Menschen und der Tiere, herausgegeben von Lubarsch und Ostertag" entnommen. Der erste Teil erschien bereits 1917. Er behandelt in 2 Abschnitten, die wieder in zahlreiche Kapitel sich gliedern, das natürliche Wachstum und das natürliche Altern. In ähnlicher Weise ist im zweiten Hauptteil die Pathologie des Wachstums und die des Alterns geschildert. Jedem der beiden Hauptteile geht ein Verzeichnis der benutzten Literatur voran, welches im ganzen nahezu 1000 Nummern umfaßt. [v. Eggeling.]

b) Allgemeine Morphologie. c) Skelett, Bänder, Gelenke.

(Siehe auch Nr. 224.)

5 Mori, Die Entwicklung des Schädelskelettes des Dornhais in: Verh. Anat. Ges., 32. Vers. Heidelberg; Erg.-H. Anat. Anz., 57, 118-119. 1923.

Nur Titel und Diskussionsbemerkungen (Lubosch, Haller, Veit, Schaffer), die sich auf die Notwendigkeit beziehen, beim Studium der Schädelentwicklung Vorknorpel, Ligamente und Weichteile überhaupt mit zu berücksichtigen. [Matthes.]

6 Dolivo-Dobrovalsky, Vadim, Das Kopfskelett des Grottenolmes (Proteus anguinus Lau r.) in: Zool. Anz., 579–13, 281-284, 3 Fig. 1923.

Kurze Angaben über den Schädel des erwachsenen Proteus, denen eine ausführliche Arbeit folgen soll. Die beigegebenen Umrißzeichnungen von der hinteren Schädelhälfte geben einigen Aufschluß über die von anderen rezenten Amphibien recht abweichende Occipitalregion. In manchen Zügen erinnert der Schädel an den des ältesten bisher bekannten Urodels, Lysorophus. Ergebnis:,,Im allgemeinen zeigt also das Kopfskelett des Grottenolmes deutliche primitive, embryonale Merkmale, die die verbreitete Annahme, daß Proteus eine neotänische Urodelenlarve sei, von neuem bestätigen." [Matthes.]

7 Voit, Max, Über einige Befunde in der Gegend des Gelenkteils des primordialen Unterkiefers der Wirbeltiere in: Verh. Anat. Ges., 32. Vers. Heidelberg; Erg.-H. Anat. Anz., 57, 68-77, 3 Abb. 1923.

a) Unter den 6 bei Tetrapoden vorkommenden Deckknochen des Unterkiefers kommt dem Goniale (vom stets vorhandenen Dentale abgesehen) die größte Konstanz zu. Vermißt wurde es nur bei Krokodilen und Vögeln. Dem Verf. gelang nun der Nachweis seines Vorkommens auch bei Vögeln, und zwar an einem embryonalen Schädel der Amsel (Abb. des Rekonstruk

tionsmodells). Die Lage zum Meckelschen Knorpel, die frühzeitige Verschmelzung mit dem Articulare und die topographische Beziehung zur Chorda tympani stellen seine Homologisierung sicher. Beim Huhn kommt ein Goniale nicht zur Entwicklung, dagegen gibt sich der von Magnus bei Fulica atra und der von Suschkin bei Tinnunculus als Complementare gedeutete Deckknochen jetzt als Goniale zu erkennen. Vielleicht wird es sich in Zukunft auch noch bei Krokodilen an embryonalem Material nachweisen lassen.

b) Verf. ließ von einer Schülerin die Entwicklung des Ossiculum accessorium mallei bei Schafembryonen untersuchen. Es ergab sich, daß dieses Knöchelchen nichts anderes ist als das auch hier zunächst stabförmig angelegte Goniale, das sich dann medial von der Chorda tympani nach oben ausbreitet und an der Abgrenzung der Paukenhöhle und Schädelhöhle teilnimmt. Das Goniale ist also bei Säugern nicht immer ein unansehnliches, gewissermaßen rudimentäres Gebilde (Proc. Folianus des Hammers), sondern wird bisweilen ähnlich dem Angulare durch seine Befreiung aus dem Kieferverband zu weiterer Ausbildung befähigt.

c) Bei einem Embryo von Putorius vulgaris von 17 mm St.-Sch.-Lg. fand Verf. (Abb. nach Plattenmodell) einen kleinen Muskel, der gemeinschaftlich mit dem Digastricus posterior von der Pars canalicularis der Ohrkapsel entspringt und mit einer Sehne am Knie des Hyalknorpels inseriert (M. mastoideostyloideus), mit einer zweiten längeren aber Ansatz am Manubrium mallei gewinnt (M. mallei externus). Bei anderen Säugerembryonen konnte ihn Verf. nur beim Hund andeutungsweise wiederfinden. Es scheint sich also um eine seltene und rasch vorübergehende Bildung zu handeln. Dagegen ist ein M. mastoideostyloideus bereits vielfach beschrieben worden. Ergebnis: der vorübergehend angelegte M. mallei ext., der M. mastoideostyloideus, der M. digastricus post. und der M. stylohyoideus der Säuger sind wohl alle auf das Muskelmaterial des Depressor mandibulae der Nichtsäuger zurückzuführen. Dafür spricht gerade die Insertion des M. mallei ext. am Hammer. Sie ist zugleich eine neue Stütze für die Homologie MalleusArticulare. [Matthes.]

8 Lubosch, Der Kiefer apparat der Scariden und die Frage der Streptognathie in: Verh. Anat. Ges., 32. Vers. Heidelberg; Erg.-H. Anat. Anz., 57, 10-29, 5 Abb. 1923.

Diese Arbeit stellt die erste genauere Untersuchung des für das alte Problem der Herkunft des Kiefergelenks der Mammalier und damit für den ganzen Fragenkomplex der Reichertschen Theorie außerordentlich wichtigen Kieferapparates der Scariden dar. Der Kieferapparat dieser Teleostierfamilie zeigt bekanntlich die Eigentümlichkeit eines gegen das Articulare freibeweglichen und an das Kranium angelagerten Dentale. Auf seine morphologische Bedeutung wurde bereits von Gegenbaur, Fürbringer und Gaupp hingewiesen; jede Kenntnis der Muskel- und Bandverhältnisse, wie auch des histologischen Charakters der Junctur fehlte bisher durchaus.

Das Material des Verf.s bestand aus Scarus coeruleopunctatus, Sc. aeroginosus und Sc. coerulescens in je einem Exemplar. Einleitend wird der Kieferapparat der normalen Teleostier mit seinen Knochen, Bändern und Muskeln kurz charakterisiert, seine Bewegungsphysiologie erläutert. Die drei untersuchten Scarusarten entsprechen sowohl osteologisch als auch myologisch zwei verschiedenen Stufen der Ausbildung: Sc. coeruleopunct. zeigt deutlich den Anschluß an die übrigen Teleostier, die beiden anderen Arten

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