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Gummiband, 6 Mm. breit; 0,875 dick; bei Belastung mit der Klemme (13,5) 56,5 Mm. lang. Dies als Anfangslänge genommen; Entlastung bis auf die Klemme. Den 3. August 1877. Temperatur 16o R.

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Bd. XII. N. F. V. 1.

*) Die Klemme glitt ab; die Marke wurde etwas verändert.

*) Die Klemme glitt ab, als es ca. 400 Mm. waren.

Am anderen Tage war das Gummiband wieder auf seine Anfangslänge zurückgekehrt.

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Die Versuchsreihen IX, X und XI sind in ganz analoger Weise, wie die Versuche an den Venen angestellt; die Dauer der einzelnen Nummer betrug bei kleinen und mittleren Belastungen 3-5 Minuten, bei höheren mehr; aber bei diesen drei Reihen wurde nicht die definitive Ausdehnung abgewartet. Befeuchtet wurde der Gummi natürlich nicht; dafür habe ich ihn vor den Versuchen durch öfter wiederholtes Dehnen möglichst homogen zu machen, sowie bleibende Dehnungen bei den Belastungsversuchen nach Kräften auszuschliessen versucht.

Der Reihe IX lag ein cylindrischer Strang, den Reihen X-XII Bänder zu Grunde; das bei X war um 0,475 dick; das für XI und XII verwandte (ein und dasselbe) 0,875. Bei Reihe XII sind höhere Belastungen angewandt worden und die definitive Verlängerung gemessen, soweit es eben möglich war. Ich denke, die Tabellen werden für Alle, die sich für diese Fragen interessiren, verständlich sein; die Rubriken sind genau bezeichnet und verzichte ich deshalb hier auf eine specielle Auseinandersetzung der Resultate.

Vergleichen wir nun im Allgemeinen die Erscheinungen, welche Belastung und Entlastung bei Venen und beim Gummi hervorrufen. Wesentlich verschieden erscheint der Anfang der Curve bei beiden Geweben; man vergleiche die Curve IXa, X, XI einerseits mit III bis VIII andererseits. Aber auch bei letzteren fand sich einige Mal eine Einbiegung der Art, dass die Curve eine Strecke weit nach unten convex verläuft, wie beim Gummi.

Dagegen verläuft die Linie bei höheren Belastungen, bei Gummi ebenso wie bei Venen, d. h. in Form einer Parabel.

Diese hohen Belastungen beim Gummi haben, was speciell etwaigen Einwänden gegenüber bemerkt wird, die Elasticitätszweige nicht überschritten. Der Körper kehrte vollständig wieder zu seiner früheren Länge zurück und hielt noch mehrfache Versuche hindurch ohne Veränderung aus.

Ich bin natürlich weit entfernt, die Resultate am Gummi als allgemein gültige, also z. B. die Curve IX b als Ausdruck des allgemeinen Elasticitätsgesetzes hinzustellen; ich möchte aber doch darauf hinweisen, dass die grossen Schwierigkeiten, welche eine genaue Längenmessung der Venen ohne oder mit sehr geringer Belastung mit sich führt, eine Erklärung dafür sein können, dass eine Uebereinstimmung mit dem Gummi hier, wenigstens bei den meisten Versuchen, fehlte. Es wäre aber sehr wohl denkbar, dass das convexe Stadium der Curve bei den Venen durch Beobachtungs

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fehler verdeckt wurde, und dass dasselbe absolut sehr kurz ist, d. h. dass die Curve dort sehr bald in eine concave übergeht. Der Gummi dehnt sich ja in so enorm viel stärkerer Weise aus, als die Venen, dass wir directe Vergleiche, die Belastung und procentige Ausdehnung betreffend, nicht anstellen dürfen. Betrachten wir nun einmal die Zahlen für sehr kleine Belastungen der Venen, so stellt sich für die meisten Versuchsreihen anfangs eine unverhältnissmässige Zunahme der Verlängerung, eine anwachsende Differenz in Col. 6- oder mathematisch gesprochen, ein positiver 2. Differentialquotient und somit ein nach unten convexes Stück Curve heraus:

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Reihe II zeigte anfangs auffallend oft + D.; aber abwechselnd mit, so dass wohl Beobachtungsfehler oder Unregelmässigkeiten in der Ausdehung vorlagen, wie sie ja sehr erklärlich sind.

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Sonach liesse sich die Möglichkeit, dass auch bei den Venen

eine unverhältnissmässig grosse Zunahme der Verlängerung bei

*) P= Belastung, D, Verlängerung D, Differenzen derselben.

=

geringen Belastungen gesetzmässig vorkomme, nicht von der Hand weisen. Meine Untersuchungsmethode war nicht fein genug, um hier einen Beweis zu liefern, aber die Wahrscheinlichkeit wird durch die Analogie, um nicht zu sagen Homologie, beim Gummi sehr erhöht. Ja noch mehr, die Zahlen, welche Wertheim1) für das Eisen gegeben hat, scheinen meine Vermuthung, dass wir hier einem allgemeinen Gesetze auf der Spur sind, zu bestätigen.

Anders scheint es sich allerdings mit Kupfer, Gold, Silber zu verhalten, obwohl auch dort theilweise wenigstens eine Uebereinstimmung sich nachweisen lässt. Doch lassen wir die Zahlen selber sprechen! Ich gebe die von Wundt 2) (vgl. oben S. 27) gemachte Zusammenstellung aus eigenen Versuchen an organischen Körpern und die von Wertheim stammenden Zahlen für die Metalle.

Rubrik a) enthält das Verhältniss der Belastungen zu einander, bei 1 steht in Klammern das wirkliche Gewicht in Grammen auf den Mm. Querschnitt, unter b) stehen die beobachteten, unter c) die berechneten Verlängerungen auf ein Meter Länge bezogen, unter d) die Abweichung der Werthe für b) und c).

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1) Annales de Chemie et de Physique. 3. Ser. T. 12. S. 414 ff.

2) Ueber die Elasticität der organischen Gewebe. Verh. des naturh.

medic. Vereins zu Heidelberg. 1860. S. 39 und 40.

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Wundt wollte durch diese Zahlen eine Proportionalität zwischen Gewichts- und Längenvermehrung, sowohl bei den organischen wie den unorganischen Körpern beweisen - ich finde aber, die Abweichungen zwischen beobachteter und berechneter Verlängerung sind recht erheblich. Sie erscheinen auf den ersten Blick bei den organischen Substanzen stärker weil die

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