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Bei Esox ist die oberflächliche Portion des Kiefermuskels, A1, sofern man wenigstens die Insertion derselben am Mx für ihr wesentlichstes Merkmal ansieht, völlig verschwunden.

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Die mittlere Portion, A, (s. Fig. 7, A, unten und oben, und A), hat ihr Ursprungsgebiet dafür um so weiter ausgedehnt: vom horizontalen Fortsatz des Qd, von der breiten Rinne zwischen Vorder- und Aussenrand des Pop, und an letzterem bis zur obern Spitze hinauf, von dem freien Aussenrand fast des ganzen Sq und Pfr und vom obern Rand des Mpt, selbst von der Innenseite der hintersten Infraorbitalknochen entspringt eine mächtige Muskelmasse mit wesentlich nach vorn unten absteigendem Faserverlauf, an welche sich die vom Qd her aufsteigenden Fasern vermittelst einer horizontalen eingeschobenen Sehne befestigen. Zahlreiche Fasern treten auch von der Aussenfläche der tiefen Portion (A) an diese heran. Am Hinterrande des Unterkiefers geht der ganze Muskel in eine sehr breite Sehne, diese aber sogleich wieder in den grossen Unterkiefermuskel Ao über, in welchen sich nur die äusserste Faserschicht von A, direct fortsetzt. Derselbe befestigt sich an der ganzen Innenfläche des Art, der cart. Meck. (mit Ausnahme der hintersten Ecke beider) und des obern wie untern Astes des Dt, an dessen unterm Rande sich bis fast zur Kinnsymphyse erstreckend. (Fig. 7 und 8, Aw1.)

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Die tiefe Portion A, (Fig. 7, A ̧, Аß und Ag1) entspringt hauptsächlich vom Mpt mit Ausnahme der vordern Ecke, ausserdem vom obern Ende des senkrechten Fortsatzes des Qd, besonders aber vom Quadrat -, Praeopcrcular- und sogar Opercularfortsatz (bei letzterem vom vordern untern Rand und der Innenseite) des Hmd, so dass die hintersten Fasern unter der Spitze des Pop und dem Oeffner des Kiemendeckels durchziehen müssen.

forme approche de la quadrangulaire, et elle donne de son bord antérieur deux tendons réunis par une aponévrose. Celui qui part de l'angle supérieur, et qui est le plus long, va dans le haut au maxillaire supérieur. Celui de l'angle opposé, qui est beaucoup plus court, s'insère à la mâchoire inférieure, derrière son apophyse coracoïde. L'aponévrose s'épanouit sur la membrane qui joint les deux mâchoires." Speciell die complicirten Sehnenbildungen an der Innenseite des Unterkiefers und die Bedeutung der Insertionen an der cart, Meck. sind ihm also völlig entgangen, obwohl in der auf Taf. VI, Fig. II gegebenen Darstellung des Unterkiefers von Perca von innen eine Andeutung jener Bildungen nicht zu verkennen ist; ebenso wird der ganzen Muskelmasse an der Innenseite des Unterkiefers (4) nirgends Erwähnung gethan.

Namentlich aus diesem hintersten Theil des Muskels geht eine Sehne hervor, die sich fast ganz von dessen Aussenfläche abhebt und sofort einen kleinen Muskelbauch, A,ß, entstehen lässt, welcher sich am obern Winkel des Art mit dem Unterkiefermuskel vereinigt, während ein kleiner Theil jener Sehne bei der Hauptmuskelmasse verbleibt, die sich bald zur flachen Sehne zuspitzt und damit von innen her in Aw eindringend nahe dem Kiefergelenke am Meckel'schen Knorpel sich befestigt, mit Zwischenlagerung einer ziemlich beträchtlichen Verknöcherung (Fig. 8, A ̧1).

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Innervirung der Kiefermuskeln. Der R. maxillaris inferior des Trigeminus (Fig. 7 und 8, Mi) gibt der Regel nach, gleich nachdem er am Vorderrande des M. levator arcus palatini (Lp) angelangt ist, mehrere Zweige ab, die nach unten hinten zwischen die Portionen der Kiefermusculatur eindringen. Bei Esox speciell treten diese Zweige (s. Fig. 7, 1, 2) zwischen die mit A, und A, bezeichneten Portionen, in beiden hauptsächlich nach hinten und oben gegen den Ursprung des Muskels aufsteigend; ein Aestchen, welches den dicksten, vom Hmd kommenden Theil von A, durchsetzt und z. Th. versorgt hat, tritt am untern Rande dieses Abschnitts wieder hervor (3) und verbreitet sich vollends in der benachbarten vom Pop entspringenden Portion von A.. -Ein weiter unten vom Hauptstamme abgehender Zweig (Fig. 7, 4) dringt nahe dem Unterkiefer in die Innenseite von A ein und wendet sich darin nach unten und aussen.

Aehnlich bei Cyprinus und Barbus, wo die oberflächliche (bei Esox fehlende) Portion A, durch einen besondern Zweig versorgt wird 1). Bei Perca dagegen verläuft der R. max. inf. Trig. nicht zwischen A, und A ̧ nach unten und vorn, sondern zwischen diesen und A1, um erst an der Verbindungsstelle der Endsehnen von A, und A, erstere Portion nach aussen hin zu durchbohren.

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1) Für Barbus finde ich notirt, dass dieser Zweig vom R. max. sup. Trig. stamme; da aber eine sichere Zutheilung der einzelnen Zweige zu ihren Stämmen nur möglich ist, wenn man dieselben möglichst weit zurückverfolgt, was hier jedoch nicht geschehen war, so mag diese abweichende Angabe wohl auf einem Irrthum beruhen. Nach Stannius, l. c. S. 45, kann übrigens ,,der dem Ober- und Unterkiefer gemeinsame Kiefermuskel ausser diesen [den Zweigen des R. max. inf.] auch, z. B. bei Gadus, Salmo, Silurus, direct aus dem Geflechte des N. trigeminus stammende Zweige erhalten."

Bd. XII. N. F. V, 3.

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Dieser Durchtritt nach aussen erfolgt bei den übrigen entweder (Esox) durch die Masse des Unterkiefermuskels A hindurch (s. Fig. 8, Mi) oder (Cyprinus und Barbus) unterhalb der Insertion von A, nachdem bei Barbus diese Portion zweimal durchbohrt worden ist. An der Innenseite des Unterkiefers angelangt zeigt der Unterkiefernerv das von Stannius S. 46 im Allgemeinen beschriebene Verhalten: er theilt sich zunächst in zwei Aeste. Der obere verläuft horizontal nach vorn, wobei er (Perca, Esox), falls Aw wohl entwickelt ist, am obern Rande dieses Muskels wieder von aussen nach innen durchtritt und Zweige an ihn abgibt; dann verbindet er sich mit einem Aestchen vom R. mandibularis Facialis und verbreitet sich an häutigen Theilen 1). Der untere Ast (9) geht fast senkrecht nach unten, tritt zwischen Art und cart. Meck. nach unten und innen durch und verläuft nun längs des untern Randes der letztern nach vorn. Bald verbindet er sich innig mit dem R. mand. Facialis, welcher, durch einen fibrösen Strang geschützt, vom Sy her der Innenseite des Qd und Art dicht anliegend nach vorn zieht, dabei einige feine Aestchen durch Canäle des Art und Dt hindurch zur Haut des Unterkiefers sendend (14), ohne aber ein einziges an Ao abzugeben, durch dessen Masse er doch (bei Perca und Esox) mitten hindurchzieht. Kurz vor der Vereinigung mit dem untern Ast des R. max. inf. Trig. geht der erwähnte Zweig (12) zum „obern Ast" des letztern resp. direct zur Mundschleimhaut ab; nachher vertheilen sich die vereinigten Nerven hauptsächlich in der Haut des Unterkiefers (14, 17), versorgen aber mit zwei feinen Zweigen (16) auch den queren Unterkiefermuskel (M. intermandibularis) und mit einem stärkeren, nach unten und hinten sich wendenden Aestchen (15) den M. geniohyoideus.

Bei Esox wurde ausserdem Innervirung eines Theils von A, durch Zweige vom Facialis beobachtet. Dieser gibt unmittelbar nach seinem Austritt aus dem Canal des Hmd den merkwürdigen R. buccalis accessorius ab, der sich erst um den Anfang des äus

1) Bei Esox sind die zwei den „obern Ast" des Unterkiefernerven repräsentirenden Zweige (7, 8) erheblich stärker als der „,untere Ast" (9), und eine Verbindung der ersteren mit Zweigen des R. mand. Fac. konnte ich hier nicht auffinden. Letztere (12) verlaufen durch A nahe dessen Innenfläche nach vorn und oben und vertheilen sich ausschliesslich in der Schleimhaut der Mundhöhle seitlich von der Zunge, wobei die hintersten Zweige ziemlich weit nach hinten und oben zurücklaufen (Fig. 8, 13).

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sern Hyomandibularkammes herum nach oben und hinten, dann aber plötzlich gerade nach vorn wendet, um längs des obern Mptrandes (s. Fig. 7, 10) zwischen A, und A, bis unter die Ossa infraorbitalia zu verlaufen (von Stannius p. 62 als Esox eigenthümlich beschrieben). - Noch vom gemeinsamen Truncus hyoideo-mandibularis entspringt ein feiner Zweig, der quer über die vom Opercularfortsatz des Hmd kommenden Fasern von A, nach unten und hinten zieht, um zwischen Op und Pop in die Haut zu gelangen; zwei ähnliche Zweige entsendet ferner der R. hyoideus gleich nach seiner Trennung vom R. mandibularis, Zweige, die z. Th. durch die erwähnten Fasern von A, durchtreten, ohne jedoch diese selbst zu versorgen. Der R. mandibularis dagegen, welcher zwischen A, und A, dicht auf dem Knochen nach unten und vorn verläuft und bald in zwei an verschiedenen Stellen nach innen tretende, dann aber wieder sich vereinigende Aeste zerfällt (vgl. Figg. 7 und 8, A und B), gibt vom vordern dieser beiden Aeste kurz vor seinem Verschwinden unter dem Quadratum einen Zweig ab (Fig. 7, 11), der sich ziemlich weit in die obersten Fasern des vom Qd kommenden Theils von A, hinein verfolgen lässt und dort sich verästelt. Bei den übrigen untersuchten Formen fand sich nichts Aehnliches und auch bei Stannius wird dieses Zweiges nicht Erwähnung gethan, ebenso wenig aber auch der vorher beschriebenen Hautästchen des Tr. hyoideo-mand. und des R. hyoideus, weshalb dieselben hier mit aufgeführt wurden.

Wirkung der Kiefer muskeln. Die vom Mpt und benachbarten Theilen zur Innenseite und dem Hinterrande des Unterkiefers gehenden Portionen adduciren einfach den letztern; als spätere Bildungen behufs Ausnutzung günstigerer Insertionsstellen erscheinen schon unter diesem Gesichtspunkte z. B. das Bündel A bei Esox und die Ausdehnung der Insertion des Unterkiefermuskels A längs des Unterrandes des Dt nach vorne hin. Ausserdem mögen die an dem nach innen gebogenen untern Rande des Unterkiefers sich befestigenden Theile, wie namentlich die schmale Endsehne von A, bei Perca und allgemein die innersten Fasern von Awo zugleich eine Drehung des Unterkiefers um seine Längsaxe bewirken, der Art, dass sein oberer Rand mehr nach aussen sieht, das Maul also verbreitert wird.

Die Function der oberflächlichen Schicht A, kann nur darin bestehen, gleichzeitig mit der Hebung des Unterkiefers das Mx und mit diesem das Pmx an ihren vordern Enden nach hinten und etwas nach unten zu ziehen, d. h. jene Rückwärtsbewegung, 32

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die der ganze Kiefergaumenapparat beim Schliessen des Mundes passiv ausführt, activ zu unterstützen. Bei Perca wird dies dadurch erreicht, dass A, sich sowohl am Mx als an der Haut des Hinterrandes der Mandibel inserirt, während bei Cyprinus die Differencirung dieser Portion in zwei sich kreuzende Muskeln offenbar bezweckt, die Bewegungen des Mx (und des Pmx) nach unten (durch A,ß) und nach hinten (durch A,a) um so vollkommener und energischer zu vollziehen, wodurch sich zugleich das auf den ersten Blick fast wunderlich erscheinende Uebergreifen des Ursprungs des M. adductor mandibulae auf die Mandibel selbst leicht erklärt.

II. Muskeln an den dorsalen Enden der Visceralbogen.

Hieher gehören die Heber und die Anzieher (resp. Oeffner, Schliesser und Rückzieher) des Kiefergaumenapparates, des Kiemendeckels und der Kiemenbogen, welche sich natürlich auf sehr verschiedene Innervationsgebiete vertheilen, aber als räumlich und functionell zusammengehörige Gruppe sich zur gemeinsamen Besprechung empfehlen.

Als bei allen untersuchten Formen wiederkehrende, selbständige Muskeln sind hier zu unterscheiden:

a) Muskeln des Kiefer- und Zungenbeinbogens. 1. Levator arcus palatini (Lp).

2. Adductor arcus palatini (Ap).

3. Adductor hy omandibularis (Ah).

4. Musculi operculares: Dilatator (Do), Levator (Lo) und Adductor operculi (Ao).

b) Muskeln der Kiemenbogen.

5. Levatores arc. branch. externi (Lbe).

6. Levatores arc. branch. interni (Lbi).

7. Interarcuales dorsales: Obliqui dorsales (Od) (sup. et inf.), Transversi dorsales (Td) und Retractor arc. branch. dorsalis (Rb).

1. M. levator arcus palatini (Lp; Figg. 7, 11 und 13). Eine starke, pyramidenförmige Muskelmasse, die hinter der Augenhöhle ziemlich senkrecht zum Mpt hauptsächlich, theilweise auch zum Hmd herabsteigt und vom Maxillaris inferior innervirt wird. Nach vorn und innen von ihm folgt der Adductor arc. pal.,

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