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Beschreibung der Arten.

Im I. Band seiner Monographia Apum Angliae pag. 207 fällt Kirby in Bezug auf die Unterscheidung der Hummelarteu folgendes Urtheil: I know no family of which it is more difficult to distinguish the species than the present. Obwohl seit diesem Ausspruch ein Zeitraum von über 70 Jahren verstrichen ist und obwohl seitdem die Entomologie auf den meisten Gebieten Riesenfortschritte gemacht hat, ist ihr Fortschritt auf diesem Gebiete, wie auf vielen anderen der Hymenopterologie dem Schneckengang zu vergleichen. Freilich Manches ist besser geworden, namentlich eine Anzahl Species sind als blosse Varietäten erkannt und eingezogen worden, manche Arten sind jedoch noch heute ein Gegenstand der Meinungsverschiedenheit, theils was die Deutung der Beschreibung älterer Autoren betrifft, theils in Bezug auf ihre Stellung zu verwandten Arten und ihre Artberechtigung überhaupt.

Die kurzen Beschreibungen, wie sie Linné und Fabricius geben, hatten blos den ziemlich fraglichen Werth, einen lateinischen Namen und eine kurze Diagnose geliefert zu haben, die schon bei dem kleinen Kreis bekannter Arten knapp ausreichte, nach Entdeckung verwandter Arten jedoch auf diese ebenso gut passte und dann die Feststellung der dem Autor vorgelegenen Species erschwerte oder gar unmöglich machte. - Kirby lieferte desshalb zu den von ihm aufgestellten Arten genaue Beschreibungen, liess sich aber wieder zu sehr von den Farben verleiten und stellte Varietäten als Arten auf. Man sah nach ihm bald ein, dass man mit Aufstellung der Arten nach blosser Farbe u. s. w. nicht weit kommen würde, denn bei der ausserordentlichen Veränderlichkeit derselben war kein Ende abzusehen. Desshalb suchten zuerst Drewsen und Schiödte die Feststellung der Arten durch Untersuchen von Nestern zu erleichtern. Smith hat nach ihnen dieselbe Ansicht getheilt. ,,In den Wäldern, auf Feldern und Hügeln allein kann eine genaue Unterscheidung dieser Insekten erlangt werden" sagt er. Jeder jetzt lebende Hymenopterolog hat sicherlich dieselbe Ansicht, allein ein endgültiges Urtheil lässt

sich auch hierdurch nicht erzielen. Zunächst ist das Missliche, dass von einigen Arten die Nester noch sehr wenig bekannt sind. So schreibt mir Smith, der nun an die 50 Jahre im Freien beobachtet hat, dass er das Nest von Bombus soroënsis noch nie gefunden habe. Die Art ist eben selten in England. Hierzu kommt der zweite Uebelstand, dass fremde Arten oft in Nester eindringen. So fand Smith Arbeiter des B. agrorum F. in den Nestern des B. sylvarum L. Ich selbst fand B. variabilis bei B. agrorum.

Ungemein erschwert wird schliesslich die Trennung der Species dadurch, dass Bastardirungen vorkommen. Smith berichtet (Entom. annual. pag. 45), dass er mehrere Päärchen von Psithyrus rupestris mit B. lapidarius; auch einmal B. lapidarius ♂ mit B. terrestris in copula gefunden habe. Hierzu macht Gerstäcker im Jahresbericht für 1850 die Bemerkung: „Ein abermaliger Beleg für die Erfahrung, dass gerade in Gattungen, deren Arten viele Schwierigkeiten für die Unterscheidung darbieten, Bastardirungen vorkommen." Einen Fall, den ich selbst beobachtete, habe ich bereits erwähnt. Seitdem mehr constante Kennzeichen, zumal die Gestalt der männlichen Genitalien, zur Unterscheidung der Arten herangezogen worden sind, ist eine Sichtung derselben bedeutend erleichtert worden. Ich habe desshalb dieser Abhandlung möglichst genaue Abbildungen der männlichen Organe beigefügt. Dass trotzdem bei der Verschiedenheit der Ansichten über Artbegriff die Zahl der angenommenen Species immerhin eine schwankende sein wird, habe ich bereits im Vorwort ausgesprochen.

Eine natürliche Gruppirung der Hummeln halte ich für eine ausserordentlich schwierige, ich möchte sagen, vergebliche Arbeit. Blos auf ein einziges Merkmal Rücksicht zu nehmen z. B. auf die männlichen Genitalien, oder die Kopf- und Fühlerlänge, oder Farbe der Behaarung, würde ein sehr künstliches Resultat liefern, eine Berücksichtigung aller zugleich macht das Anordnen noch schwieriger, da viele Arten in dem einen Merkmal übereinstimmen, in dem anderen aber ganz verschieden sind.

Die nächstfolgende Anordnung erscheint mir wenigstens die natürlichste, soll aber, wie bemerkt, gar keinen Anspruch auf Gültigkeit machen. Manche Arten, wie terrestris und hypnorum, stehen sehr isolirt. Mit den nächstfolgenden Arten ist z. B. terrestris blos durch seine Färbung und seinen Nestbau verwandt; hypnorum gleicht pratorum ausserordentlich durch die Gestalt der männlichen Genitalien. Rajellus schliesst sich durch ebendieselben

und durch seinen Nestbau dem sylvarum und arenicola an und vermittelt durch seine Färbung einen Uebergang zu lapidarius und confusus u. s. w.

I. Sektion. 1. Gruppe. 1. terrestris.

II. Sektion. 2. Gruppe. 2. ruderatus. 3. hortorum.

3. Gruppe.

III. Sektion. 4. Gruppe.

IV. Sektion. 5. Gruppe.

4. Latreillellus. 5. elegans.

6. mesomelas. 7.

mesomelas. 7. pomorum.

8. hypnorum.

V. Sektion. 6. Gruppe. 9. pratorum. 10. soroënsis.

7. Gruppe. 11. mastrucatus. 12. lapidarius. 13. confusus. VI. Sektion. 8. Gruppe. 14. Rajellus. 15. sylvarum. 16. arenicola. 9. Gruppe. 17. agrorum. 18. muscorum. 19. variabilis.

1. Bombus terrestris L.

Bombylius magnus, niger, duplici in dorso area transversa fulva, cauda alba. Ray, Hist. Ins. pag. 248, n. 15.

Bombylius major niger, duplici transverso ductu luteo, alio supra scapulas.

Bombylius maximus, niger, cauda fulva.

Apis terrestris Lin. systema naturae 2, 960, 41 ; Fauna Suec. pag. 424 no. 1709 f.

Reaum. Ins. tom 6. Mem. I pag. 2 tab. 3 fig. 1.

Panz. Fn. Germ. 1, tab. 16.

Christ, Hymenopt. pag. 117, tab. 7 fig. 2.

Frisch, Ins. 9 tab. 13 fig. 1.

Schaeff. Icon. tab. 251 fig. 7.

Schaeff. Elem. Ent. tab. 20 fig. 6.

Kirby, Mon. Ap. Angl. II, 350, 97.

Müller, Faun. Ins. Fridr. 75, 648. Zool. Dan. 165, 1917.

Schrank, Ins. 796.

Huber, Observ. 225 tab. 25 fig. 7-9 ♂ ĕ.

Fabr. Syst. Ent. p. 379 n. 5.

Fabr. Ent. Syst. II, 317, 8.

Bombus terrestris Fabr. Syst. Piez. 343, 4.
Westwood, Nat. Libr. XXXVIII, 243, 14.

Illiger, Magaz. f. Ins. V, p. 167 n. 21.

Zett. Ins. Lapp. 473, 4.

Walckenaer, Faun. Par. II, 145 f.

Cuvier, R. A. V, 360.

Dahlbom, Monogr, Bomb. Scand. p. 34, n. 5.

Drewsen et Schiödte, 118 n. 12.

Nylander, adnot. in exp. monog. Ap. bor. 232, n. 13.
Nylander, revis. Ap. Bor. 262, 7 (nec var.).

Smith, Zool. II, 547, 10.

Smith, Cat. of Brit. Ac. Hym. 103, 11 ♂ ? .

Smith, Bees of Great Br. 224 n. 12.

NB. Smith hält jetzt die von ihm an letzterer Stelle als ter-
restris beschriebene Art als verschieden von dem B. ter-
restris L., den er jetzt mit B. lucorum zusammenzieht.
Das Auszeichnende des B. terrestris Smith (B. virginalis
K.) wäre der gelbe After des und, wie Smith selbst
brieflich betont, der schwarze Kopf des 8. Ich habe von
ihm alle Geschlechter erhalten. Die & stimmen ganz genau
mit der von mir als B. terrestris & angenommenen Nor-
malfärbung (A, a). Da die bei uns stets mit weissem
After vorkommen, so halte ich den B. terrestris Smith
(unter diesem Namen erhielt ich ihn von ihm, in der
2. Auflage beschreibt er ihn als Bombus virginalis Kirby)
blos für eine Färbung des B. terrestris L.
Schenck, Nass. Jahrb. XIV p. 149, 1.

Thomson, Hym. Scand. II, 32, 11.

Bombus dissectus Gyllenh. et Boheman in litteris. Ist eine

Varietät mit unterbrochener gelber Binde des Hinterleibs.

Apis cryptarum Fabr. Syst. Ent. 379, 6

Fabr. Ent. Syst. II, 317, 9

Bombus cryptarum Fabr. Syst. Piez. 344,
Apis lucorum Lin. Syst. nat. II, 961, 48.
Fabr. Syst. Ent. 382, 20.

Fabr. Ent. Syst. II, 322, 33.

Müller, Zool. Dan. n. 1926.

Kirby, Mon. Ap. Angl. II, 336, 89.

Varietät des mit

rudimentärer Tho

5

raxbinde.

Bombus lucorum Fabr. Syst. Piez. 350, 37.

Illiger, Magazin f. Ins. V, 166, n. 15.

Dahlbom, Bomb. Scand. p. 42 n. 20 ♂.

Faun. Suec. 1716 ♂.

NB. Nach Nylander Adnot. 232, 12 soll dieses ♂ zu B. Scrimshiranus gehören. Ich weiss nicht, woraus er dies schliesst. Dagegen zieht er richtig die Apis lucorum K. zu terrestris. Ich glaube mit Schenck, dass Apis lucorum K. und Bombus lucorum Dhlb. identisch sind.

Smith, Zool. II, 546, 6 d, f, X.

Smith, Bees of Gr. Br. 225, 13.

Smith, Bees of Gr. Br. II. Ed. 1876. p. 212 n. 15.

Apis caespitum Panzer, Faun. Germ. 31, 19 ♂.

Apis virginalis Kirby, Mon. Ap. Angl. II, 349, 96. (Nach
Thomson zu soroënsis gehörig, was mir nicht scheint.)
Bombus virginalis Illiger, Magazin f. Ins. V, 167, 20.
Dahlb. Bomb. Sc. 35, 6 9 d.

Nyland. Adnot. p. 233, 14.

Smith, Bees of Gr. Britain, II. Ed. 1876. Derselbe ist Bombus terrestris Smith, unter welchem Namen ich ihn von Smith erhielt. Es ist derselbe, den er früher als B. terrestris L. beschrieb.

Apis hortorum Fabr. Syst. Ent. 380, 13. Ent. Syst. II, 320, 22. Bombus hortorum Fabr. Syst. Piez. 347, 21.

Bremus fasciatus Panzer, Heft 90, n. 17. (Ist ohne Zweifel B. terrestris var. lucorum.)

? Bombus soroënsis F. Dies ist wenigstens die Ansicht von Morawitz, der den ächten B. soroënsis F. für eine Varietät des terrestris L. hält, die nach ihm bei Petersburg vorkommt. (Nachtrag zur Bienenfauna Russlands. 1873.) Es wäre mithin ein B. terrestris L., dem beide gelbe Binden fehlen. Bereits Kirby denkt sich den B. soroënsis F. so entstanden. Er sagt II, p. 354: If the band vanishes from the thorax, it may vanish, likewise, for aught we know, from the abdomen; in that case a would become A. soroënsis Fabr. Weiteres bei B. soroënsis.

? Bombus sporadicus Nylander, Ap. bor. 233, 15. Thomson zieht ihn zu terrestris. Da jedoch nach Nylander beim das Schildchen sowie die beiden ersten Segmente gelb gefärbt sind, so erscheint mir die Sache etwas fraglich, da mir eine derartige Varietät des nicht bekannt geworden ist. Immerhin mag sie vorkommen.

Ebenso zieht Thomson die Apis autumnalis Fab. Ent. Syst. 324, 43 hierher, bei welcher die gelben Binden weisslich sind.

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Länge 24-28 mm Breite 40-45 mm, Schaft 3 mm, Geisel 5,5 mm. Kopf kurz, von vorn gesehen fast rund. Gestalt breit und gedrungen, der Hinterleib nicht spitz erscheinend, weil die weissen Haare der Endsegmente abstehen. Behaarung lang und dicht, pelzartig, nicht zottig wie bei B. pomorum. Schwarz, Tho

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