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nen eingeräumt. Ihnen gegenüber stehen die einsam lebenden Bienen, die wieder in zwei natürliche Gruppen zerfallen, in selbstbauende und schmarotzende. Schwierig wird dadurch die Stellung der Schmarotzerhummeln, die habituell fast den Hummeln gleich, in ihrer Lebensweise grundverschieden sind. Sie haben auch bis jetzt keinen bestimmten Platz erhalten. Thomson stellt sie mit zu den Bombina, was ich nicht gut heissen kann, da er letztere doch als Tribus der Sociales aufführt, worauf die Schmarotzerhummeln sicherlich keinen Anspruch machen können. Die geselligen Bienen sind dadurch ausgezeichnet, dass ausser Männchen (8) und Weibchen (2) noch Arbeiter () d. h kleine, verkümmerte Weibchen vorkommen. Ferner haben bei Bombus die und, bei Apis blos die ğ an den Hinterschienen einen eigenthümlichen Sammelapparat, Körbchen (corbicula) genannt. Die Aussenseite der Hinterschienen ist nämlich seicht vertieft, spiegelglatt, am Rande mit langen, steifen, nach innen gekrümmten Haaren besetzt. Näheres darüber im speciellen Theil. Der Mangel der Schiensporen an den Hintertibien, die behaarten Augen, sowie die eigenthümliche Gestalt der Radialzelle trennen die Gattung Apis leicht von Bombus. Man hat demgemäss die Sectio Sociales wieder in 2 Tribus zerlegt, in die Apidae (Apina Thomson) und Bombidae (Bombina Th.). Es ergibt sich also folgende Eintheilung:

Familie: Anthophila Latr. Bienen.
(Apidae Thomson).

Sectio: Sociales. Gesellige Bienen.

Tribus: Bombidae. Hummelartige Bienen.
Genus: Bombus. Hummel.

Die früheren Autoren rechnen die Hummeln noch zur Gattung Apis. Latreille war der erste, der sie 1802 als Bombus davon abtrennte (hist. nat. Ins. XIV, 63). Denselben Namen adoptirte 2 Jahr später Fabricius in seinem Systema Piezatorum.

Wegen der dichten Behaarung und der bedeutenden Grösse sind nur wenige Genere mit Bombus zu verwechseln, etwas schwieriger sind die Schmarotzerhummeln namentlich die zu unterscheiden. Von den übrigen Gattungen mit 3 Cubitalzellen, die zu Verwechslungen Anlass geben könnten, sind blos Anthophora, Xylocopa, Melecta und Crocisa zu erwähnen. Gattungen mit 2 Cubitalzellen sind natürlich sofort zu unterscheiden und sind nicht weiter zu berücksichtigen. Ich stelle die äusseren Unterschiede

dieser mit Bombus ähnlich aussehenden Gattungen tabellenartig

zusammen:

1. Alle 3 Cubitalzellen gleich gross. 2.

verschieden gross. 4.

2. Cubitalzelle 3 oben so breit oder fast breiter als an der Basis. Ihre rücklaufende Ader im Aussenwinkel mündend. Cubitalzelle 1 durch keine blasse Querader getheilt. Radialzelle mit deutlichem kleinen Anhang. Blos und .

Anthophora.

Cubitalzelle 3 oben bedeutend schmäler als an der Basis, ihre rücklaufende Ader vor dem Aussenwinkel mindend. Cubitalzelle 1 mit blasser Querader. Radialzelle ohne Anhang. 3. 3. und . und mit Körbchen und Fersenhenkel. meist mit verlängertem Kopf. Die Zangen der männlichen Genitalien durchweg hornig, von Farbe braun oder schwarz. Bombus.

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Blos und . Letztere ohne Sammelapparat, d. h. ohne Körbchen und Fersenhenkel. Die Aussenseite der Hinterschienen desshalb gewölbt und behaart. Die letzten Bauchsegmente der einwärts gekrümmt, Hinterleib weit dünner behaart als bei Bombus, desshalb glänzender. ♂ mit auffallend kurzem Kopf. Die Endglieder der Zangen nicht hornig und braun, sondern durchscheinend und blass.

Psithyrus (Apathus). 4. Grosses hummelartiges Thier, ganz blauschwarz, auch die Flügel. Cubitalzelle 1 und 2 zusammen so gross als 3.

Xylocopa.

Weit kleinere Thiere. Cubitalzelle 2 weit kleiner als je 1 und 3, rhombisch.

Melecta und Crocisa.

Genus: Bombus.

Bombus zum Theil (weil Apathus noch nicht getrennt) Latreille, Fabricius, Leach, Stephens.

Bombus, Eigentliche Hummeln, Illiger.

Bombus, Divisis prima, Dahlbom.

Bombus, Lepeletier de St. Fargeau, Newman, Smith und alle

späteren Autoren.

Bremus (zum Theil) Jurine, Panzer.

Apis, Linné, Fabricius (in den früheren Arbeiten) Kirby **

*e, 2).

Körperbau.

Mit Uebergehung der allgemeinen Terminologie, die ich als bekannt vorausschicke, führe ich blos das an, was für den Bau der Hummeln charakteristisch ist.

Dié Hummeln zeichnen sich vor allen Hymenopteren durch ihren grossen, gedrungenen Körper aus, dessen starke Behaarung die schwarze Farbe der Haut nur stellenweis durchblicken lässt. Der Kopf ist klein, nicht so breit als der Thorax, von vorn gesehen bei den einzelnen Arten verschieden lang. Der Scheitel ist mit einer Längs- und Querfurche versehen, letztere trägt die in einem sehr flachen Bogen gestellten drei Nebenaugen (stemmata). Die Fühler der Hummeln sind gebrochen. Das 1. Glied (radicula) ist in einer Aushöhlung des Kopfes versteckt. Das 2. Glied ist stark verlängert und führt den Namen Schaft (scapus). Wegen der Unsichtbarkeit des eigentlich 1. Gliedes betrachtet man gewöhnlich den Schaft als 1. Glied, was auch in vorliegender Abhandlung der Fall ist. Von dem Schaft stehen die folgenden Glieder, die Geisel (flagellum) im Winkel ab, bei und

mehr, bei weniger. Das 1. Glied der Geisel (pedicellus) ist stets weit kürzer als die folgenden. Die Fühler der Hummeln sind, die radicula nicht mit eingerechnet, bei und zwölf-, bei den dreizehngliederig.

Die Oberlippe besteht aus einem hornartigen, zweihöckerigen Blättchen, welches von vorn gesehen das vordere Ende des Kopfes bildet und an der Spitze meist rostgelb behaart ist. Unter ihr liegen die zangenförmig gegen einander gestellten Oberkiefern. Ihr Bau zeigt klar, dass sie höchstens zum Zerbeissen weicher Massen z. B. Blumenkronen eingerichtet sind, mit Vorliebe dagegen zum Kauen und Kneten des Pollens und Wachses verwandt werden. Sie sind desshalb spatelförmig, löffelartig ausgehöhlt, am Ende abgerundet und, ausser bei den 3, zahnlos. An der Aussenseite sind sie tief gefurcht. Der Rüssel ist in der Ruhe zusammengeklappt und liegt versteckt unter dem Kopfe in der sogenannten Kehlrinne. Die Kieferntaster sind zwei-, die Lippentaster viergliedrig. Letztere sind zweigestaltig, d. h. die beiden Endglieder sind winzig und unterhalb der Spitze des zweiten Gliedes seitwärts eingefügt. Nebenzungen vorhanden. Thorax gerundet. Hinterbeine mit Körbchen und Wachszange, Hauptunterschied von den Schmarotzerhummeln. Tibien

mit 2 Endsporen. Ferse breit. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen von gleicher Grösse. Erste Cubitalzelle durch eine blasse Querader übereck getheilt (blos noch bei Psit hyrus), 3. Cubitalzelle oben halb so breit als an der Basis.

Eine Beschreibung der inneren Organe, soweit sie die Systematik nicht betreffen, gehört ebenfalls nicht in den Kreis dieser Abhandlung. Zahlreiche Werke allgemeineren Inhaltes geben darüber Aufschluss. Wer sich speciell über den Wehrstachel der Hymenopteren zu orientiren wünscht, dem empfehle ich die preisgekrönte Schrift meines alten Freundes Dr. Karl Kraepelin: Untersuchungen über den Bau, Mechanismus und Entwickelungsgeschichte des Stachels der bienenartigen Thiere. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, XXIII. Band.

Die Weibchen zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Grösse aus. Sie haben Körbchen und Wachszange. Der Hinterleib hat blos 6 Segmente, die Fühler blos 12 Glieder. Sie sind mit starkem, gekrümmten Wehrstachel versehen und stechen wegen der aufwärts gekrümmten Stachelscheide nach oben. Die Klauen sind ungleich gezahnt, der innere Zahn weit kürzer.

Die Arbeiter sind blos durch ihre geringere Grösse von den Weibchen verschieden, die grossen Arbeiter werden desshalb auch kleine Weibchen genannt. Die Grösse der Arbeiter selbst ist ausserordentlich verschieden, selbst in dem nämlichen Staate. Ich besitze Arbeiter von der Grösse einer Stubenfliege. Sie besitzen natürlich ebenfalls Körbchen und Wachszange. Der Stachel ist weit schwächer gekrümmt als der der Weibchen, wenigstens bei den kleineren Individuen.

Die Männchen sind in der Regel grösser als die Arbeiter, ihre Gestalt ist schlanker (nur B. terrestris und confusus sind gedrungen), die Färbung meist bunter. Die Fühler sind länger, dreizehngliederig, der Schaft kürzer als bei Weibchen und Arbeitern, die Geisel dagegen länger, bei vielen Arten unmerklich winkelig abstehend, die Glieder oft stark bogenförmig. Die Oberkiefer sind schmal, wie verkümmert, da sie wenig oder nicht benutzt werden, am Aussenrand mit langen, gekrümmten Haaren, dem sogenannten Kieferbart, gefranst. Weder Körbchen noch Wachszange vorhanden. Die Hinterschienen an der Aussenseite behaart, meist aber etwas abgeflacht, bei einigen Arten, besonders bei B. terrestris, fast körbchenartig erscheinend. Ohne Spur von Abflachung dagegen bei B. pomorum und mesomelas, fast auch bei R. muscorum und variabilis, auffallend kurz behaart bei

R. Latreillellus. Das Fersenglied weit schmäler als bei und ğ. Klauen in 2 fast gleichlange Zähne gespalten. Hinterleib schlank, hinten abgestutzt erscheinend, 7 gliedrig. Das letzte Segment enthält in sich die für die Begrenzung der Arten ausserordentlich wichtigen Genitalien, die sich leicht bei frischen oder aufgeweichten Thieren mit Hülfe einer Nadel hervorziehen lassen. Ich behalte, um die Terminologie nicht zu vermehren, die von Schenck gewählten Ausdrücke bei, wenn ich auch einige nicht ganz bezeichnend finde.

Die vereinten Genitalien haben eine kreisförmige, oben und unten abgeflachte Gestalt. Eine hornige, unten schief nach oben abgestutzte und hier mit dem Hinterleibe verbundene Kapsel (cardo bei Thomson) umschliesst die eigentlichen Genitalien. Dieselben bestehen aus 5 Theilen. In der Mitte zeigt sich ein horniges, an der Spitze nach unten gebogenes Blättchen (spatha, Thomson), zu beiden Seiten umgeben von meist schmalen, seltener verbreiterten, zangenartigen Gebilden, den Klappen (sagittae, forcipes interiores Thomson). Sie sind meist nach unten gebogen und mit Zähnen versehen. Complicirter gebaut sind die äusseren Organe, die eigentlichen Zangen (hamuli nach Dahlbom, forcipes exteriores Thomson). Sie sind aus 3 hornartigen Theilen zusammengesetzt, welche nach unten neben einander liegen, sodass je das untere über das obere hervorragt; in seltenen Fällen sind sie gleich lang. Schenck nennt den äusseren, also oberen Theil Stiel (stipes, Thomson) die beiden anderen Endglieder und unterscheidet ein oberes (squama Thomson) und unteres (lacinia Thomson) Endglied. Diese sämmtlichen Theile sind bei den einzelnen Arten, ausserordentlich verschieden gebildet, mannichfach gebogen, erweitert und gezähnt und dienen zum Festhalten der bei der copula. Aber man versucht vergeblich nach dem Grund des complicirten Baues dieser Gebilde. Sind es blosse Zierrathe oder dienen sie irgend einem Zweck? Sind die Genitalien der einzelnen Arten so verschieden gebildet, damit die copula nur bei den zusammengehörigen und möglich ist? Dem widerspricht die Erfahrung, da gewissenhafte Autoren dieselbe zwischen verschiedenen Arten beobachtet haben. Auch ich habe erst letzten Herbst des von mesomelas mit lapidarius vereint gefunden.

Eine nähere Beschreibung der Genitalien findet sich bei den Männchen der verschiedenen Arten.

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