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hältnissmässig geringe Anzahl beweglicher Tentakeln und zwischen diesen liegende Sinnesbläschen auszeichnen. Allman behält für dieselbe Gruppe den alten Lamarck'schen Namen Campanularia bei, während er für die Campanulariiden mit sessilen Gemmen, die Campanulariae Hincks, den Gattungsnamen Laomedea gebraucht. Van Beneden adoptirte zuerst, als er die Medusengemmation an der Campanularia volubilis Johnston entdeckte und die grosse Verschiedenheit ihrer Sprösslinge mit den anderen, bereits bekannten Campanularia-Medusen, den späteren Obelien, beobachtete, Lamouroux's Gattungsnamen für diese Hydroide. Hincks behielt dagegen, als auch er 1852 die Sprossung der jungen Meduse sah, wohl aus Unkenntniss der vorangegangenen van Beneden'schen Beobachtung den alten Namen Campanularia volubilis vorläufig noch bei. Die Artverschiedenheit der Campanularia volubilis Johnston mit der Sertularia volubilis Linné wurde von Alder constatirt, und ihr der Name Campanularia Johnstoni nach ihrem Entdecker beigelegt. So musste sie nach dem die Medusen berücksichtigenden Eintheilungsprincip von jetzt an den Namen Clytia Johnstoni führen. Auf dieselbe Species ist wahrscheinlich die Campanularia zu beziehen, deren Gemmation Gegenbaur in seinem Generationswechsel beschrieb, und der Sars den Namen C. Gegenbauri gab.

Nach der Agassiz'schen Systematik gehört die Meduse zu den Oceaniden, d. h. denjenigen Eucopiden Gegenbaur, deren Randkörper zwischen, nicht an den Tentakelbasen liegen. 1) L. und A. Agassiz nennen sie nach der Weise amerikanischer Zoologen mit einem neuen Specisnamen Clytia bicophora. Von L. Agassiz wurde sie einmal für die ausgebildete Meduse der Platypyxis (Clytia) cylindrica gehalten und so beschrieben, da die neu entdeckten Sprösslinge der Platypyxis den jungen Clytien sehr ähnlich waren; ein Irrthum, der von A. Agassiz wieder berichtigt wurde.

Unter den Forbes'schen Thaumantiaden ist sicher eine oder mehrere mit Cl. Johstoni identisch, da es gänzlich unwahrscheinlich ist, dass der englische Forscher diese so häufige Meduse nicht beobachtet haben sollte. Das angebliche Fehlen der Randbläschen

1),,The Eucopidae and Oceanidae have distinct eyes; but in the Eucopidae they are attached to the base of the tentacles, which in the Oceanidae they are free, and occupy along the circular tube a position which seems independent of the arrangement of the tentacles." Contribut. 1862. IV, p. 352. Anm. 2.

kommt, wie oben bemerkt, nicht in Betracht und die Ansammlung von Chyluskörperchen sammt der Entodermtinction in den Tentakelbulbis kann als Ocellarbildung beschrieben sein.

Die von Busk und Kölliker beschriebenen Thaumantiaden stimmen mit Clytia Johnstoni vollkommen überein. Nach dem Gegenbaur'schen System gehört die Meduse zu den Eucopiden, und hat der Begründer dieser Familie selbst drei ihrer Entwicklungsstadien unter verschiedenen Speciesnamen beschrieben. Eucope picta und exigua Kef. und Ehl. sollen von diesen nur durch die Zahl der Tentakel resp. der Randbläschen verschieden sein, sind also mit ihnen und Cl. Johnstoni identisch. Schliesslich hat sie noch 1864 Claus auf Helgoland beobachtet und als Eucope variabilis beschrieben. Nicht unmöglich ist es auch, dass Eucope gemmigera Kef. mit der vielbenannten Cl. Johnstoni identisch ist. Denn dass die Geschlechtsorgane ,,in der Mitte der Radiärkanäle" ihren Sitz haben sollen, halte ich für kein sicheres Unterscheidungsmerkmal und sonst wüsste ich nicht, warum die von Keferstein beobachtete Meduse ,,mit keiner bisher beschriebenen Eucope zu verwechseln" sein soll.

Durchmesser 2, 3 etwa 9 Mm. (Claus).

Umbrella mit mässig entwickelter Gallertsubstanz und variabler Form. In der Jugend hochgewölbt, später von flacherer Glockenform. Zuweilen der freie Rand mehr viereckig, wobei die vier radialen Bulbi die Ecken bilden.

Subumbrella und velum stark entwickelt. Codonostom oft auch bei älteren Thieren ziemlich eng.

Marginalstrang sehr stark entwickelt, mit mehreren Zellschichten, an den Tentakeln zu fast kugelförmigen Bulben anschwellend. Marginalstrang, Bulbi und Tentakel, bei jungen Medusen auch die ganze umbrella mit länglichen Nesselkapseln bedeckt.

Vier Radiärgefässe; die untere Wand des Cirkelkanals mit geschichtetem, scharf vom Marginalstrang abgesetztem Epithel.

Der ziemlich quadratische Magenansatz unmittelbar unter der umbrella. Magen mit vier vorspringenden Kanten und eingebuchteten Seiten, das velum auch im ausgedehnten Zustand nicht erreichend. Contractil, jedoch in der Form wenig variabel. Die maschigen Entodermzellen ziemlich stark entwickelt. Lumen im Querschnitt kreuzförmig, Mund ganzrandig, durch die Einbuchtung der Magenseiten vierlippig erscheinend.

Die Entodermzellen der Bulbi gewöhnlich hellbraun tingirt.

Die Färbung anscheinend aber auch hier sehr variabel, da A. Agassiz von „,black pigment cells in the bulb" spricht.

Die jüngsten beobachteten Medusen, denen die Genitalien noch vollkommen fehlten, mit 4 radialen Tentakeln und 4 interradialen Anlagen, sowie 8 Randbläschen, je 1 zwischen 2 Tentakeln. In diesem Zustand lösen sie sich nach A. Agassiz vom Polypenstock ab. Die ältesten und grössten zur Beobachtung gelangten nur mit 16 Tentakeln. Die regelmässige Entwicklungsfolge derselben durch die abwechselnd stärkere und geringere Ausbildung der interradialen angezeigt.

In der Regel dieselbe Anzahl Randbläschen, diese jedoch nicht stets regelmässig zwischen den Tentakeln vertheilt, vielmehr zwischen 2 Tentakeln zuweilen 2 oder keins befindlich. Bei alten Exemplaren gewöhnlich nah an einem Bulbus liegend.

Claus fand sehr grosse Exemplare von 9 Mm. Durchmesser mit 24-28 Tentakeln und gleicher Anzahl Randbläschen.

Tentakel hohl, von geringer Dicke, Länge sehr variabel und zuweilen die Glockenhöhe übertreffend.

Die Randbläschen mit eigener Membran versehen und von den Zellen des Marginalstranges epithelartig überzogen. Zahl und Anheftungsweise der Concretionen ausserordentlich variirend (s. o.).

Geschlechtsorgane kleine Säcke, welche am Radiärgefäss in etwa doppelt so grosser Entfernung vom Magen, wie vom Ringkanal liegen. Nicht selten bei Weibchen drei mit Eiern gefüllt während das vierte noch nicht ausgebildet ist. 1)

2) Campanulina acuminata Alder. T. II, F. 10–14. Eucopidae Ggb. Oceanidae Ag. Thaumantiadae Forb.

Campanulina tenuis. van Beneden, Bullet. de l'acad. roy. de Belg. XIV. 1847. no. 5, F. 6 (Polyp.) Fauna litt. de Belgique. 1866. p. 174. Pl. XIII (Polyp. Meduse). Allman, Ann. and Mag. N. H. XIII. 1864, Campanulina acuminata. Hincks, British Hydroids. I. p. 187. II, Pl. XXXVII (Polyp. Med. pull.).

1) Cf. auch Gegenbaur, Zeitschr. f. w. Z. 1857, T. IX, F. 13. Keferstein, Untersuchungen etc. 1862, p. 28 (Eucope gemmigera).

Laomedea acuminata. Alder, Ann. and Mag. N. H. XVIII. 2. Ser. 1856, p. 491. Pl. XVI, F. 5-8 (Polyp.) Cat. Zooph. North. and Durh. Transact. Tynes. natur. Club. 1857. F. C. III. p. 124. pl. V, F. 5-8 (Polyp.) Str. Wright, Proceed. roy. phys. soc. Edinb. I. 1857, p. 254. Pl. XIV (Polyp. Med. pull.) Edinb. new. phil. Journ. Jan. 1858. Vol. VII, p. 108. pl. I, II (Polyp. Med. pull.)

Wrightia acuminata. L. Agassiz, Contributions Nat. Hist. U. St. 1862. IV, p. 354 (Polyp).

Oceania languida. A. Agassiz, N. Am. Acalephae p. 70, F. 94-102.

Epenthesiasis folle ata(?). Mc. Crady, Proceed. Elliot. soc. nat. Hist. Charleston. S. C. I. 1859.

Phialidium viridicans. Leuckart, Troschels Arch. f. Nat. XXII. 1856, p. 18.

Thaumantias lineata(?). Forbes, British Medusae, p. 48. Pl. XI, F. 1.

Wie Clytia Johnstoni, so ist auch Campanulina acuminata zum Typus eines von van Beneden auf ihre Untersuchung hin begründeten Genus geworden. Derselbe gab dem von ihm entdeckten Polypen seiner Aehnlichkeit mit den Lamarck'schen Campanularien halber den Gattungsnamen Campanulina und beschrieb ihn als C. tenuis. Derselbe Polyp wurde 1856 von Alder als neu unter dem Namen Laomedea acuminata beschrieben. Die Artidentität dieses mit der C. tenuis v. Ben. wurde später von ihm selbst nach Autopsie der Originalexemplare van Beneden's anerkannt (Hincks I, p. 107). Da Alder der Erste ist, dem wir eine. genaue Beschreibung des Polypen verdanken, so lässt Hincks den von ihm aufgestellten Speciesnamen bestehen, während er die Priorität van Beneden's durch Beibehaltung des Gattungsnamens wahrt. Hincks stellt Campanulina mit Zygodactyla Brandt und Opercularella Hincks in eine besondere Familie Campanulinidae, weil ihnen der für die echten Campanulariiden charakteristische, glockenförmige Habitus der Gonotheken fehlt. Die Medusensprossung wurde 1857 zum ersten Mal von Wright beobachtet. L. Agassiz führt den Polypen unter dem Gattungsnamen Wrightia auf. So weit sich aus der kurzen, von keiner Abbildung begleiteten Diagnose erkennen lässt, ist auch die Epenthesiasis folleata Mc. Crady's mit der C. acuminata-Meduse identisch. Ebenso passt die Beschreibung, die Leuckart von seiner Eucopide Phialidium

viridicans giebt (,,eine Thaumantias in weiterem Sinne"), auf C. acuminata. Unter den Forbes'schen Thaumantiaden ist möglicherweise Th. lineata mit ihr identisch.

Die grössten der von mir gesehenen Exemplare dieser schönen Leptomeduse etwa 20 Mm. im Durchmesser, für eine Craspedote schon eine beträchtliche Grösse. Doch hat A. Agassiz noch viel grössere Exemplare beobachtet.

Umbrella der geschlechtsreifen Thiere nur flach, schlaff, zuweilen fast scheibenförmig. Junge Thiere nach A. Agassiz und van Beneden hochgewölbt. Die Gallertsubstanz mässig stark, subumbrella und velum dagegen nur schwach entwickelt, daher der schlaffe Habitus der ganzen Meduse.

Marginalstrang nur wenig schwächer als bei Clytia ausgebildet, an den zapfenförmigen Tentakelbasen stark anschwellend. Die Verbreitung der Nesselkapseln dieselbe wie bei Clytia.

4 Radiärkanäle. Magen ohne die grossmaschigen Entodermzellen, kurz und stets in zierlicher Weise zusammengefaltet, so dass am Mundrand eine Art Vierlippigkeit entsteht.

Die Form und Structur der Tentakel ähnlich wie bei Clytia. Ihre Anzahl gross und bei ganz normalen Verhältnissen in jedem Interradialraum gleich. Leuckart beobachtete als grösste Zahl 32 (474), fand jedoch dieselbe oft unvollständig und die Tentakelanzahl in den Interradialräumen verschieden. Wie er so z. B. eine Meduse mit 27, so fand ich eine solche mit 29 Tentakeln.

Zwischen je zwei Tentakeln 1 oder 2 Randbläschen frei am Ringkanal liegend. Gewöhnlich nur mit 1 Concretion. Die Geschlechtsorgane lange, schmale Säcke längs der Radiärkanäle, bei starker Füllung mit ihren Enden fast an den Cirkelkanal anstossend.

Magen, Tentakelbasen und Geschlechtsorgane bei auffallendem Licht von zart meergrüner, bei durchfallendem von hellbrauner Färbung. Daher nennt sie Hincks: „pale emerald green", van Beneden,,aussi belle que les plus belles émeraudes", während A. Agassiz als Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Organen angiebt, dass erstere,,somewhat darker brownish-colored than the ovaries" seien.

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